Mitmenschen

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butterfly831
Beiträge: 35
Registriert: 16. Feb 2008, 16:02

Mitmenschen

Beitrag von butterfly831 »

Was verlangt oder besser gesagt, sie handhabt ihr den Kontakt mit euren Mitmenschen?
Mir ist aufgefallen, dass ich total schnell extrem gereizt bin und dann leider auch so reagiere(ich denke und hoffe mal das es nur durch die Depression kommt), in anderen Momentan möchte ich aber totale Nähe...mir ist klar,dass dieses ständige Gefühlschaos für Mitmenschen nicht gerade leicht ist!
Wie kommt ihr dem entgegen?
Habt ihr überhaupt so starke Stimmungsschwankungen?
tallgirl
Beiträge: 340
Registriert: 25. Jul 2005, 07:46

Re: Mitmenschen

Beitrag von tallgirl »

Hallo Butterfly,

ich glaube diese Stimmungsschwankungen kennt hier jeder. Ich kann Dein Problem sehr gut nachvollziehen. Auch ich hatte hin und wieder unkontrollierbar Wutausbrüche und war sehr schnell gereizt und beleidigt. Das liegt, bedingt, auch an der Krankheit. Bei mir kam aber ein Medikament dazu, welches die Aggressivität noch verstärkt hat. Seitdem ich dieses Medikament nicht mehr nehme, kann ich damit gut umgehen und es ist nur noch so ein grummeln in meinem Magen welches ich ignorieren kann.

Mit dem Kontakt zu Mitmenschen und Freunden ist das so eine Sache. Der eine zieht sich ganz zurück wenn es ihm schlecht geht und der andere sucht die Nähe zu anderen Menschen.

Bei mir kommt es immer darauf an, wie schlecht es mir geht. Bin ich gerade in einem richtig tiefen Loch, dann Igel ich mich zuhause ein, stelle die Telefone ab und schalte mein Handy aus. Ich habe dann einfach nicht mehr die Kraft mit anderen Menschen zu kommunizieren.
Wenn es aber nicht so schlimm ist, dann suche ich den Kontakt, will reden und auch einmal einfach nur in den Arm genommen werden.
Liebe Grüße



Angie



Du kannst die Wellen nicht stoppen. Du kannst nur lernen, auf ihnen zu reiten.
szegfue75
Beiträge: 494
Registriert: 17. Mai 2006, 22:17

Re: Mitmenschen

Beitrag von szegfue75 »

Hallo Butterfly,

kenne das auch. will mich dann niemandem zumuten, weil ich weiß wie es läuft: mir fällt dann alles schwer --> mich selbst einbringen, zuhören, bin einfach nur blockiert. das die umwelt dann auf einem reagiert und manchmal auch nicht positiv, passiert dann. manchmal merke ich dann auch wie ich auf meine freunde wirke und winde mich dann in unangenehmen schweigeminuten in entschuldigungen. gar nicht gut! aber ich kann dann nicht anders. wenn der andere dann ne doofe bemerkung macht und ich das dann als angriff sehe, werde ich pampig und das treffen ist im eimer. passiert das nicht, habe ich später in meinem stillen kämmerlein schuldgefühle oder ein schlechtes gewissen. hm, ich glaube, ich gehöre zu dem typus, der sich zurück zieht. naja, manchmal kann mich aber auch ein überschwenglicher mensch aus diesem loch ein bißchen rausreisen.

bei schlimmen tiefs hilft es mir am besten, mich zurück zu ziehen. obwohl das manchmal auch schwer ist, denn schließlich lasse ich dann leute hängen, die sich für mich zeit genommen haben und so werde, bin ich plötzlich nicht mehr zuverlässig... alles nicht so einfach... ich glaube man muss immer wieder aufs neue abwägen: sich mit menschen treffen oder sich zurück ziehen.
Wissen deine Freunde, dass du unter Depressionen leidest?

Schöne Grüße,

Szegfue
"Glücklichsein ist eine Angelegenheit rein persönlicher Anpassung an ihre Umgebung."
Zitat aus Cluny Brown auf Freiersfüßen
butterfly831
Beiträge: 35
Registriert: 16. Feb 2008, 16:02

Re: Mitmenschen

Beitrag von butterfly831 »

Ja,die meisten meiner wirklich guten Freunde wissen Bescheid.
Aber gerade hatte ich z.B. wieder so eine Diskurssion mit meiner Mutter. Sie meint, ich würde mich ziemlich hängen lassen und sollte mal einfach ein bisschen etwas machen. Dabei gebe ih schon ca. zwei-drei mal die Woche Nachhilfe, gehe zu einem Englisch und Spanischkurs, zur Therapie, gehe ca. 3mal die Woche ins Fitnesstudio und treffe mich mit meinen Freunden.. auch wenn Schöne Wetter ist, setzte ich mich mal draußen hin und lese etc.
Natürlich verbringe ich trotzdem viel Zeit vorm PC bzw. liege am liebsten im Bett und schlafe, weil ich dann diese ganzen Gedanken über den Tod etc. nicht habe.
Meine Mutter meint trotz allem, ich lasse mich ziemlich hängen, sie hatte selbst mal eine depressive Phase und hat eigentlich alles total normal weiter gemacht.
Ist ja auch schön und gut für sie, aber man kann das doch auch alles nicht immer vergleichen...
seufz.. wie kommt man(ich) da denn dann bitte weiter?!

Und das Ende vom Lied ich fühle mich mal wieder zutiefst gekränkt und traurig.
szegfue75
Beiträge: 494
Registriert: 17. Mai 2006, 22:17

Re: Mitmenschen

Beitrag von szegfue75 »

Nimm es dir nicht zu sehr zu Herzen, was deine Mutter sagt. Sie meint es sicherlich nur gut. Oder sag ihr vielleicht, dass du von ihr im Moment eher Verständnis, ein offenes Ohr brauchst als einen autoritären Ratschlag.

Wünsche dir viel Kraft und Entspannung. Alles wird gut

Gruß,

Szegfue
"Glücklichsein ist eine Angelegenheit rein persönlicher Anpassung an ihre Umgebung."
Zitat aus Cluny Brown auf Freiersfüßen
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