Ein Argument für das Leben...

gfb
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Ein Argument für das Leben...

Beitrag von gfb »

@all,

dieses Wochenende habe ich mal wieder Kinderdienst, d.h. mein Sohn ist bei mir.

heute abend: wir hängen vor der Glotze und schauen "Die wilden Kerle III", da bimmelt sein Handy.
Nach kurzer Inspektion einer offensichtlich megawichtigen SMS war ab sofort heftigstes Telefonieren angesagt (dazu geht er dann immer in mein Schlafzimmer und macht die Türe zu, weil: was geht es den Alten an, was er da mit wem zu bequaken hat!)...

Nun ja, nach einer halben Stunde kommt das Kindlein (wird in vier Wochen 14 Jahre alt) aus dem Schlafzimmer, knallt den Hörer auf die Ladestation und grummelt (in den nicht vorhandenen Bart) "...dass Frauen auch immer so kompliziert sein müssen!"

Also... ich hätt mich wegschmeissen können....

(Das ändert natürlich nichts daran, dass Frauen tatsächlich kompliziert sind!)

Das ist einer der Gründe, warum ich "DAS" alles noch mitmache:
ich möchte noch gar zu gerne das Werden vom Säugling über Kind und Jugendlichen zum Erwachsenen miterleben.

Und ausserdem klingt mir immer ein Satz eines meiner "zahllosen" Therapeuten (jawoll: ich oute mich hiermit als Angehöriger der "anderen Fraktion" (tm Shadowbiker)) im Ohr:

"Man SCHREIBT seinem Kind keinen Selbstmörder in die Biografie!"

Ich hoffe, dass einige (oder alle) von euch einen ähnlich wichtigen Grund zum Weitermachen haben.

LG an alle

Friedrich
------------

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Warum? Das tut doch weh!"



Erika Mann, "Die Pfeffermühle"
DepriXX
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Re: Ein Argument für das Leben...

Beitrag von DepriXX »

Hallo
DAS Argument für das Leben, ist das Leben selber.

Was dem einen seine Kinder sind, sind mir meine Katzen
--

liebe grüße

.::. DepriXX .::.



912318798
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Re: Ein Argument für das Leben...

Beitrag von 912318798 »

> "Man SCHREIBT seinem Kind keinen Selbstmörder in die Biografie!"...
...wohl aber einen ewig jammernden Haufen Elend?

Dennoch schätze ich Dein Thema und Dein Argument aufs Höchste und gewichte es ab sofort ganz besonders.

Danke für diesen Aspekt!

Liebe Grüße und bleib stark

Jojo
Clown
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Re: Ein Argument für das Leben...

Beitrag von Clown »

«...ich möchte noch gar zu gerne das Werden vom Säugling über Kind und Jugendlichen zum Erwachsenen miterleben.»

Weißt du was, Friedrichlein?

Ich möchte gerne mein eigenes Werden zur Erwachsenen erleben!

Grüße vom Deich,

Clown
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Eckhart Tolle
Liber
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Re: Ein Argument für das Leben...

Beitrag von Liber »

Lieber Friedrich,

das ist freilich ein gutes Argument, aber - Clown hat es schon angedeutet - dein eigenes Leben kommt dabei zu wenig vor.

Und alle Argumente, die im Außen liegen, können wackeln, sind nicht verlässlich.

Es geht darum, das Leben in sich selbst wieder wahrnehmen zu lernen. Mit Freude und Schmerz und allem, was da ist.

Ja, ich weiß, das sagt sich leicht ...

Jetzt erst mal eine gute Nacht!

Brittka
Anita2
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Re: Ein Argument für das Leben...

Beitrag von Anita2 »

Hallo Friedrich,
im Anfang klingt Dein Posting noch sehr beschwingt und Lebensbejahend, dann diese Wendung zu diesen schweren Gedanken.
Was hat diese Stimmungsschwankung bewirkt???

Nun Du musst "mir" diese Frage nicht beantworten, es tut mir nur unendlich Leid, wenn ich lese, dass es jemand so schlecht geht.

Um auf Deine Frage zurück zu kommen,
es ist sehr unterschiedlich welche Gedanken, im Gegenzug zu dem schweren Gedanken (der sich bei mir auch immer wieder mal Ansatzweise aufdrängt), zum Einsatz kommen.

In erster Linie ist es meine Neugierde,
meine Hoffnung auf schöne Erfahrungen, Erlebnisse in meinem Leben, in der Zukunft.

Das Bewusstsein, dass ich nur ein einziges Mal leben und nicht nochmal wieder kommen kann um dann alles anders, besser zu machen, sagt mir, es jetzt und hier zu versuchen, sonst habe ich es für immer verpasst.

Die Therapie hat mir gezeigt, dass ich mich verändern und somit auch mein Leben, meine Wahrnehmung und somit auch meine Gefühle zum positiven ausrichten kann.

Das es funktioniert, durfte und konnte ich schon vielfach erleben und ich habe Freude daran diese Veränderungen zu erkennen, zu sehen wie sich mein gesamtes Umfeld positiv darauf einlässt.
Ich bin viel lebendiger geworden und aus den Erfolgen ziehe ich auch die Hoffnung, dass das Leben noch viele schöne Stunden für mich bereit hält!
Die schönen Zeiten kommen mir nicht zugeflogen, kann ich mir nicht kaufen, die muss ich mir selbst erarbeiten! Es funktioniert, immer besser.
Natürlich habe ich auch Rückschläge, die können mich aber (zurzeit) nicht davon abhalten meine Arbeit so fortzusetzen.
Ich sehe meine kleine Welt heute mit anderen Augen und bei Rückschlägen ziehe ich mich zunächst zurück um dann, an dieser Stelle, neu zu starten und wenn sich die Dinge dann drehen ist es der Lohn für die harte Arbeit.

Einen schönen Restsonntag und eine gute Woche
an alle
Anita
SEK
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Re: Ein Argument für das Leben...

Beitrag von SEK »

Hallo Friedrich,

kann diese Gedankengänge nachvollziehen...

Moin, moin, Clown und Brittka,

sicherlich ist es UNSER Leben, denn man(n) bzw. Frau, sind nicht nur Eltern....

Jedoch ist es so sau schwer....

Habe mir auch schon gesagt, daß wenn ich für MICH nicht mehr auf die Reihe bekomme.....
Für meinen kleinen Zwerg.... So als Anker / Spot ???

Jedoch, gelingt es mir auch nicht MEHR auf ein entsprechendes Leistungsniveau zu kommen.

Versteht ihr das ???

Ich kämpfe eigentlich "nur" noch, weil der Zwerg da ist.....

Und muß dann leider wieder zu dem Resuemee kommen: F E H L A N Z E I G E ; - Antrieb...


Liebe Grüße

S E K
gfb
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Re: Ein Argument für das Leben...

Beitrag von gfb »

@Clown,

>Weißt du was, Friedrichlein?

"Zwar weiß ich viel
doch möcht ich alles wissen!" oder so...
(Faust, Nacht, Wagner)

>Ich möchte gerne mein eigenes Werden zur Erwachsenen erleben!

Seltsam:
auf mich wirkst du ziemlich erwachsen, jedenfalls weitaus erwachsener, als ich es mir für mich in meinen kühnsten Träumen vorstellen kann.

Wie kömmts?

Grüße an den Deich aus der (derzeit frühlingshaft anmutenden) Hauptstadt

Friedrich

P.S.: deine ca. 10einhalb tausend Mails von neulich werden noch beantwortet, sobald ich Zeit habe. Als Arbeitsloser kommt man ja zu nix...
------------

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Warum? Das tut doch weh!"



Erika Mann, "Die Pfeffermühle"
gfb
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Re: Ein Argument für das Leben...

Beitrag von gfb »

Liebe Brittka,

>dein eigenes Leben kommt dabei zu wenig vor.

Ich finde mein eigenes Leben nicht sooooo furchtbar wichtig.

Der Knabe mit seinem "...dass Frauen auch immer so kompliziert sein müssen!" ist wesentlich wichtiger.

Wem würde ich denn schon fehlen, wenn nicht IHM?

Und:
ohne IHN gäbs mich schon längst nicht mehr.

>alle Argumente, die im Außen liegen, können wackeln, sind nicht verlässlich.

Da mag schon was dran sein.
Ich finde nur leiderleider KEIN Argument, was nur und auschliesslich in MIR begründet sein könnte.

>Es geht darum, das Leben in sich selbst wieder wahrnehmen zu lernen. Mit Freude und Schmerz und allem, was da ist.

Ich versuchs, wirklich!

Derzeit klappts auch ganz gut.

Aber:
obs mich nun gibt oder eben auch nicht, wen außer meinem Kind kümmerts?

>das sagt sich leicht ...

Yep!

Aber bei solchen Szenen wie gestern Abend, also... da schleicht sich dann doch ein Gedanke wie "... siehste mal, es lohnt sich DOCH!" ein...

> eine gute Nacht!

Gleichfalls aus B. nach N.

Friedrich
------------

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Erika Mann, "Die Pfeffermühle"
Cookie
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Re: Ein Argument für das Leben...

Beitrag von Cookie »

Hallo Friedrich,
das ist schön. Einfach nur schön, wenn man jemand bzw. etwas hat, wofür es sich zu leben lohnt. Ganz egal, ob es von innen oder von außen kommt, ob es verlässlich ist oder sonstwas. Was ist schon verlässlich?

Ich hab meinen Hund, den ich für nichts in der Welt allein lassen würde, auch ein Grund, warum ich über gewisse Themen nur sehr theoretisch nachdenke.

Ich freue mich für dich über dein schönes Erlebnis und Glücksgefühl und wünsche dir noch sehr viel mehr davon.
Viele Grüße
Luna
Chiron
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Re: Ein Argument für das Leben...

Beitrag von Chiron »

tto?
"Was mich nicht umbringt, macht mich noch stärker."
Liber
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Re: Ein Argument für das Leben...

Beitrag von Liber »

Lieber Friedrich,

>dein eigenes Leben kommt dabei zu wenig vor.
>Ich finde mein eigenes Leben nicht sooooo furchtbar wichtig.

Ich meine damit auch nicht, das eigene Leben so furchtbar wichtig zu nehmen. Es ist eher so gemeint, dass du dir des Wertes deines eigenen Lebens wieder mehr bewusst wirst - des Wertes, der völlig unabhängig von äußeren Dingen ist.


>Wem würde ich denn schon fehlen, wenn nicht IHM?
>Und: ohne IHN gäbs mich schon längst nicht mehr.

Lädtst du damit nicht auch eine sehr große Verantwortung auf deinen Sohn, der sich dazu auch noch gerade auf den Weg ins eigene Leben aufmacht? Nicht, dass du deinem Sohn das sagen würdest, ganz bestimmt nicht - aber ob er es nicht trotzdem fühlt? Und kann ein Kind sich wohl frei entfalten, das irgendwo merkt, dass es Lebensinhalt eines Elternteils ist, dieses sozusagen am Leben hält? Natürlich ist es für ein Kind gut, wenn es merkt, dass es wichtig für die Eltern ist. Aber genauso wichtig ist es meiner Meinung nach, dass es wahrnimmt, wie die Eltern für sich sorgen und wie es ihnen gelingt, ihr eigenes Leben zu gestalten.

Das soll dir jetzt kein schlechtes Gewissen deinem Sohn gegenüber machen - ist nur als Gedankenanstoß gedacht!

>Ich finde nur leiderleider KEIN Argument, was nur und auschliesslich in MIR begründet sein könnte.

Vielleicht ist es auch gar kein Argument - sondern etwas anderes. Ich lese zur Zeit den Peter Schellenbaum - gibt mir sehr viel! Es geht im Wesentlichen um die Befreiung der Lebensenergie. Kennst du ihn? Ich würde dir gern empfehlen, mal in eines seiner Bücher reinzulesen.


>obs mich nun gibt oder eben auch nicht, wen außer meinem Kind kümmerts?

viel mehr Menschen, als du denkst !


>Aber bei solchen Szenen wie gestern Abend, also... da schleicht sich dann doch ein Gedanke wie "... siehste mal, es lohnt sich DOCH!" ein...

gell

Liebe Grüße nach B.!

Brittka
Clown
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Re: Ein Argument für das Leben...

Beitrag von Clown »

Hallo Friedrich,

ich schließe mich Brittkas Fragen an:

«Und kann ein Kind sich wohl frei entfalten, das irgendwo merkt, dass es Lebensinhalt eines Elternteils ist, dieses sozusagen am Leben hält?»

Kann ein Kind lernen, dass es 'an sich' wertvoll ist, sein 'Da-Sein' um seiner selbst willen gut ist, wenn es o.g. Funktion erfüllt?

Ich erinnere mich deutlich, dass ich am Sein meines Sohnes gespürt, gesehen, erlebt habe, dass es in Ordnung ist, zu sein. Bei ihm konnte ich es uneingeschränkt bejahen, und dadurch bin ich auf ein Ja zu mir gekommen.

Das ist etwas anderes, als das, was ich deinem Posting entnehme, vielleicht meinst du es aber doch auch so?

Grüße, am Deich ist auch der Frühling eingezogen

Clown
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Re: Ein Argument für das Leben...

Beitrag von gfb »

Hi Luna,

>das ist schön. Einfach nur schön, wenn man jemand bzw. etwas hat, wofür es sich zu leben lohnt.

Yep!

Das weiss ich (meistens jedenfalls) seit dem 24.3.1994 um 22:17 (und ich war natürlich dabei. Seitdem weiss ich, dass ich kein Kind gebären wollte, wenn ich eine Frau wäre...)

> wünsche dir noch sehr viel mehr davon.

Danke dir.

LG von hier nach da

Friedrich
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"Warum sind wir so kalt?

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Erika Mann, "Die Pfeffermühle"
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Re: Ein Argument für das Leben...

Beitrag von gfb »

Liebe Chiron,


>Ohne Dich wäre ich heute nicht da, wo ich heute bin.

Das macht mich jetzt irgendwie ganz verlegen macht mich das.

>bei wem kann ich mich dann noch zum Steinpilz-Risotto-Essen einladen?

Bi ich wirklich der einzige Mann in deinem Bekanntenkreis, der ein Steinpilz-Risotto köcheln kann?

Falls ja, kennst du eindeutig die falschen Männer.

>nicht nur wir Frauen kompliziert sein, sondern auch Du!

Is ja gar nich wahr: ich bin SO ein schlichtes Gemüt, SO durchsichtig gestrickt, einmal scharf hingeschaut und alles ist klar.

Oder?

>dass Dein Analytiker Dich endlich dazu bringt, Dich selbst als liebenswerten und wichtigen Menschen zu erkennen.

...der muss sein Geld manchmal durchaus sauer verdienen, so scheint mir.

Morgen früh z.B. mal wieder:
am Wochenende brachte ich dem Kurzen die geheimnisvolle Welt der Hebelgesetze bei - und das Beispiel, das mir ganz spontan einfiel, war: wie lang muss ein Hebel sein, damit er mit seinem Körpergewicht (60kg) Mamas Auto (ca. 1000 kg) umkippen kann?

(Für die, die's interessiert: F1 x s1 = F2 x s2 oder so...)

Das hat natürlich a Gschmäckle, das riecht wieder mal ganz streng und müffelig nach unbewältigten Aggressionen der Kindesmutter gegenüber, die ich "natürlich" erst mal gaaaanz weit von mir weise.
In div. Didaktik-Weiterbildungen habe ich nämlich gelernt, dass man neue Themen an bekannte anknüpfen soll und dass man "die Leute da abholen soll, wo sie stehen..."

Ist natürlich ne faustdicke Rationalisierung, die er mir genüsslich auseinander pflücken wird, so wie ich ihn kenne...

>das bist Du, glaub es mir und den anderen, die Dich in ihr Herz geschlossen haben, endlich mal.

...ähemm:
als ehemaliger Messdiener hab ichs nicht soooo mit dem Glauben.

>Alles Liebe und Gute für Dich,

Gleichfalls!

>P.S.: Wo bleibt mein Steinpilz-Risotto?

...s'wird ja derzeit mit Macht Frühling; demnächst ist Balkon aufräumen angesagt und dann schaun mer mal.

Vielleicht mal zu dritt bzw. zu viert: du, Herrchen und Hund un icke?

LG von hier nach da

Friedrich
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Re: Ein Argument für das Leben...

Beitrag von gfb »

Liebe Brittka,

>so gemeint, dass du dir des Wertes deines eigenen Lebens wieder mehr bewusst wirst - des Wertes, der völlig unabhängig von äußeren Dingen ist.

Grmpffffff!

Das Leben sollte doch ZU ETWAS gut sein - und was könnte das denn sein?

>sehr große Verantwortung auf deinen Sohn, der sich dazu auch noch gerade auf den Weg ins eigene Leben aufmacht?

Schon wieder: grmpfffff!

>aber ob er es nicht trotzdem fühlt? Und kann ein Kind sich wohl frei entfalten, das irgendwo merkt, dass es Lebensinhalt eines Elternteils ist, dieses sozusagen am Leben hält?

...als Sensibelchen vor dem Herrn fühlt der Knabe ganz bestimmt etwas in dieser Richtung.

>nur als Gedankenanstoß gedacht!

Kann das angehen, dass du etliche Stunden auf einem "gewissen Möbelstück" zugebracht hast?

Deine Fragen, also...

>Peter Schellenbaum

...kenn ich nicht, trotzdem danke für den Tipp. Für Literaturtipps hab ich immer ein offenes Ohr.

>>obs mich nun gibt oder eben auch nicht, wen außer meinem Kind kümmerts?

>viel mehr Menschen, als du denkst !

... na ja, ein paar mehr als meinen Sohn gäbs da schon noch.
Und derzeit ist "das" kein Thema für mich, persönlichen Umständen und Citalopram und "the mind f...ing talking cure" geschuldet (ob shadowbiker jetzt erstaunt ist, dass ich gleich in DREI "Fraktionen" zu verorten bin?)

>>ein Gedanke wie "... siehste mal, es lohnt sich DOCH!"

> gell

Seit wann spricht man/frau in N. Alemannisch?

>Liebe Grüße nach B.!

Gleichfalls aus B. nach N.

Friedrich
------------

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Warum? Das tut doch weh!"



Erika Mann, "Die Pfeffermühle"
gfb
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Re: Ein Argument für das Leben...

Beitrag von gfb »

Hi Clown,

>Kann ein Kind lernen, dass es 'an sich' wertvoll ist, sein 'Da-Sein' um seiner selbst willen gut ist, wenn es o.g. Funktion erfüllt?

....wohl eher nicht!

>Ich erinnere mich deutlich, dass ich am Sein meines Sohnes gespürt, gesehen, erlebt habe, dass es in Ordnung ist, zu sein. Bei ihm konnte ich es uneingeschränkt bejahen, und dadurch bin ich auf ein Ja zu mir gekommen.

...das fehlt mir derzeit (noch), dieses "Ja zu mir"!

Wie hast du das hinbekommen?

>Grüße, am Deich ist auch der Frühling eingezogen

Gleichfalls nach W. bei B.

Sind die Wattwürmer schon aus dem Winterschlaf erwacht?
Herrscht bei den berühmten B.-Krabben schon munteres Treiben?
Stehen die Osterlämmer gut im Futter?

"Trialog von Lammkeule an Gorgonzola-Creme und Knoblauch" oder so statt "Wurst vom Bock an Klecks vom Senf" (=Berliner "Küche"!)...

Hätte ich derzeit nicht ein doch "etwas" gestörtes Essverhalten, wäre das (die Lammkeule, nicht die "Wurst vom Bock"!) direkt mal ne Idee für einen "social event"...

Kommt auch wieder, diese Rückbesinnung auf die alten Zeiten, als man noch von "guter Butter" und "echtem Bohnenkaffee" sprach...

LG von hier nach da vom (eigentlichen) Schleckermaul

Friedrich
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Erika Mann, "Die Pfeffermühle"
steppenwolf1

Re: Ein Argument für das Leben...

Beitrag von steppenwolf1 »

ich weiss, es ist vllt. etwas fehl am pLATZ, aber ich kannn freidrich auch irgendwo verstehen.
Denn wir haben niht nur verantwortung für uns selbst sondern auch für andere wie Familie etc............
Was würden eure Kinder sagen, wenn ihr nicht mehr wärt. Wie würden sioe damit fertig werden ?
Aus eigener Erfahrung , weiss ich, wie schwer es für Angehörige ist, damit fertig zu werden. Was würde dewr Satz Eurer Mutter ausamachen, "ich hab dir nicht das Leben geschenkt, dass Du es Dir wieder nimmst?"
Wir haben auch Verantwortung für andere, wir leben nicht losgelöst von allem, auch wenn wir das allzuoft glauben. Ob nun Fammilie oder Freunde , ganz egal.
sorry, wenn ich das hier so reinschreibe, aber wir haben verantwortung auch gegenüber Familie, Freunde, Kinder. Es wäre viel schlimmer sie einfach zurückzulassen und sie leiden zu lassen, als dass man versucht sein leben für sie, für die Kinder, für die Familie auf die Reihe zu kriegen.
Klar ist das ewige Gejammer schlimm, aber es gibt einen Ausweg, aber man muss es wollen und immer wieder kämpfen. Tag für Tag. Jeden Tag aufs Neue.

Gruss, s.wolf
Clown
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Re: Ein Argument für das Leben...

Beitrag von Clown »

«...das fehlt mir derzeit (noch), dieses "Ja zu mir"!
Wie hast du das hinbekommen?»

Durch einen schlichten, logischen Schluss, lieber Friedrich, ganz einfach.

DAS kriegste doch hin!

Ich habe meinen Sohn wahrgenommen in seinem Kindsein und mir wurde klar, genauso so ein Kind war ich auch ....

Das muntere Treiben spielt sich übrigens eher in der Luft ab - ohne Fernglas sollte man/frau gar nicht an den Deich gehen.

Und noch ein Übrigens: Komme einer Vegetarierin nicht mit Lammkeule!


Clown
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Eckhart Tolle
Chiron
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Re: Ein Argument für das Leben...

Beitrag von Chiron »

G
"Was mich nicht umbringt, macht mich noch stärker."
Liber
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Re: Ein Argument für das Leben...

Beitrag von Liber »

>ich weiss, es ist vllt. etwas fehl am pLATZ, aber ich kannn freidrich auch irgendwo verstehen. Denn wir haben niht nur verantwortung für uns selbst sondern auch für andere wie Familie etc............
>Was würden eure Kinder sagen, wenn ihr nicht mehr wärt. Wie würden sioe damit fertig werden ? Aus eigener Erfahrung , weiss ich, wie schwer es für Angehörige ist, damit fertig zu werden. Was würde dewr Satz Eurer Mutter ausamachen, "ich hab dir nicht das Leben geschenkt, dass Du es Dir wieder nimmst?"
>Wir haben auch Verantwortung für andere, wir leben nicht losgelöst von allem, auch wenn wir das allzuoft glauben. Ob nun Fammilie oder Freunde , ganz egal. sorry, wenn ich das hier so reinschreibe, aber wir haben verantwortung auch gegenüber Familie, Freunde, Kinder. Es wäre viel schlimmer sie einfach zurückzulassen und sie leiden zu lassen, als dass man versucht sein leben für sie, für die Kinder, für die Familie auf die Reihe zu kriegen.


Hallo Steppenwolf,

klar haben wir Verantwortung!

Und es sagt ja auch niemand, dass wir keine Verantwortung haben oder sie nicht wahrnehmen sollten. Es geht eher darum, WIE wir sie wahrnehmen. Es geht darum, worin unsere Verantwortung besteht.

Ich selbst habe auch eine Mutter, die ihre Kinder zu ihrem "Lebensersatz" machte, sich über sie definierte. Und weil ich das als Kind sehr genau spürte (ohne es damals in Worte fassen zu können), glaubte ich, alles tun zu müssen, um IHRE Wünsche zu erfüllen. Ich fühlte mich für SIE verantwortlich - statt umgekehrt. Mein eigenes Leben, die Verantwortung für mich lernte ich auf diese Weise nicht kennen.

Ich lernte von ihr nicht, wie es geht, Verantwortung für das eigene Leben zu übernehmen. Und im Grunde ist das wohl eine der wichtigsten Lektionen, die wir unseren Kindern mitgeben könnten.

Und das wäre nicht die Botschaft: "wenn ich dich nicht hätte, gäbe es mich schon lange nicht mehr". Wie erdrückend für ein Kind. Sondern sie könnte darin bestehen, das Kind zu unterstützen, das eigene Leben, die eigene Richtung zu finden. Und ein wichtiger Teil davon ist das Vorleben.

Beides, die Verantworung für sich selbst und die für die anderen ist dabei nicht zu trennen.

Glaub nun bitte nicht, dass ich das alles problemlos umsetzen könnte. Ich habe bei meinen Kindern viele Fehler gemacht, habe Selbsterlebtes wiederholt und rutsche auch heute noch immer wieder in diese Schiene.

Trotzdem ist ja der erste Schritt, zu erkennen, was wir da eigentlich machen.


Viele Grüße
Brittka
Liber
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Re: Ein Argument für das Leben...

Beitrag von Liber »

Lieber Friedrich,

>Das Leben sollte doch ZU ETWAS gut sein - und was könnte das denn sein?

also ich habe die Erfahrung gemacht, dass jeder das wirklich selbst für sich finden muss. Alles, was ich - auch in noch so guter Absicht - von außen gesagt bekam, es ging nicht in mich "rein". Nur das, was ich (natürlich mit Hilfe, z.B. von Therapie) selbst gefunden habe, das ist auch wirklich "Meines".


>Kann das angehen, dass du etliche Stunden auf einem "gewissen Möbelstück" zugebracht hast?

Ja, habe ich, klar ! 300 Stunden (habe die PA im letzten Sommer beendet) und habe oft das Gefühl, es geht seither erst los! Als ob sie Türen geöffnet hätte, durch die ich aber jetzt erst noch gehen muss.


>Peter Schellenbaum

>...kenn ich nicht, trotzdem danke für den Tipp. Für Literaturtipps hab ich immer ein offenes Ohr.

Er ist Psychoanalytiker und vertieft den psychoanalytischen Ansatz um die Psychoenergetik (Lebensenergie). Mir entspricht das sehr - und weil du ja auch die Couch kennst ...

> gell

>Seit wann spricht man/frau in N. Alemannisch?

Na, "gell" ist doch ein typisch fränkisches Wördla . Du triffst es hier an allen Ecken und Enden. Und noch schöner ist "gell fei". Damit kann der Franke so gut wie alles ausdrücken ...


Liebe Grüße
Brittka
gfb
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Re: Ein Argument für das Leben...

Beitrag von gfb »

Hi Clown,

>Ich habe meinen Sohn wahrgenommen in seinem Kindsein und mir wurde klar, genauso so ein Kind war ich auch ....

...SOOOO schlicht ist dieser Schluss nun auch wieder nicht, liebe Clown: im Begriff "Kind" stecken auch immer die Eltern mit drin (sonst wärs kein Kind).
Ich kenne nun deine Kindheit nicht und auch nicht deine Beziehung zu deinen Eltern, aber ich kenne MEINE Kindheit und meine Beziehung zu den Leuten, bei denen ich Kind war und die Kindheit meines SOHNES und seine Beziehung zu seinen Eltern - und diesbezüglich gibts nicht viel Vergleichbares, was mir dein vorgeschlagenes "genauso ein Kind war ich auch...") erleichtern würde.

>Komme einer Vegetarierin nicht mit Lammkeule!

Wie wärs dann mit einem "Dialog von Austernfischerbrustfilet an Seegurkenkompott im Wattwurmschaum"?

Is ja gut, ich hör ja schon auf!

LG von hier nach da und halt dich gut fest, dass du nicht davon fliegst; hier tobt "Emma" auch ganz ordentlich..

Friedrich
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Re: Ein Argument für das Leben...

Beitrag von gfb »

Liebe Chiron,

>der einzige Mann in meinem Bekanntenkreis, der ein Steinpilz-Risotto (soweit ich weiß) köcheln kann. Aber das reicht doch auch völlig aus.

Da hast du auch wieder recht, nur noch Männer, die Steinpilz-Risotto schmurgeln, also das würde denn dann doch ein wenig langweilg.

>zu anderen kulinarischen Leckereien auf Deinem Balkon jedoch gerne mit.

Gerne doch. Mein Repertoire beschränkt sich nicht nur auf Risotto und für Sammy findet sich dann auch noch das eine oder andere.

>Verbesserung Deiner Gemütslage.

Schaun mer mal. Ich bin imme r noch ganz überrascht, dass es morgens schon (um 7:30 auf der Couch) und abends noch (um 17:30) hell ist.
Irgendwie stimmungshebend.-..

>der 3. Frühling auf diesem besagten Balkon

Der vierte! Ich bin Mitte/Ende April 05 hier eingezogen.

>nach überstandenem Berlin-Herbst-Winter wieder aufatmen.

Das Kranke ist nur, dass ich JETZT schon wieder daran denke, wie es wohl dieses Jahr im Herbst sein wird. Die nächsten 7 Monate gehts aufwärts und gleichzeitig grausts mir schon wieder vor Nov/Dez/Jan/Feb...

>Alles Liebe für Dich

Gleichfalls und wir hören demnächst per VoiceMail und evtl. auch FaceMail voeinander?

LG von hier nach 1,8 km weiter

Friedrich
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Re: Ein Argument für das Leben...

Beitrag von gfb »

liebe Brittka,

>dass jeder das wirklich selbst für sich finden muss.

Grmmmmpfffff!

Dabei möchte man/frau doch, dass da ein wohlmeinender Mensch sei, der einem sagt, was gut ist, wo's lang geht, was eher nicht so empfehlenswert ist und derlei mehr.

Ich finde dieses "da lebt man nun als Erwachsener und muss was mit seinem Leben anfangen, muss selbst entscheiden, evtl. sogar für andere entscheiden!" manchmal ganz schön anstrengend.

(Ooooops, verfolgt mich die Regression jetzt schon übers Wochenende? )

>Alles, was ich - auch in noch so guter Absicht - von außen gesagt bekam, es ging nicht in mich "rein".

Das kenn ich, dieses Leben in totaler Opposition.

>Nur das, was ich (natürlich mit Hilfe, z.B. von Therapie) selbst gefunden habe, das ist auch wirklich "Meines".

Das ist ein überaus interessanter Gedanke. Danke dir dafür.

>300 Stunden

...auf einem gewissen Möbelstück. Respekt!

Ganz nebenbei: die Herrschaften HINTER dem Möbelstück, also.... die absolvieren wohl im Rahmen ihrer Ausbildung im Regelfall 600-800 auf diesem Möbelstück und diese Stunden finanzieren sie auch noch aus eigener Tasche, bevor sie auf unsereins losgelassen werden.

>das Gefühl, es geht seither erst los!

Und wie war dein Abschied von der Couch?

Hasdt du denn so ganz "alleine" bewältigt?

Das stell ich mir einigermaßen schrecklich vor. Hast du in der letzten Phase deine Stundenfrequenz etwas ausgedünnt, auf dass der Abschied nicht gar so schwer fällt?

>Als ob sie Türen geöffnet hätte, durch die ich aber jetzt erst noch gehen muss.

Ein schönes Bild.

Fühlst du dich stark genug, diese Türen (die ja zu bis dato unbekannten Räumen führen) zu durchschreiten?

Ohne mächtig Angst und Bammel, was in diesen Räumen auf dich wartet?

Den Peter Schellenbaum werd ich dann auch mal lesen.

>"gell" ist doch ein typisch fränkisches Wördla .

Ich kene das nur aus dem Alemannischen, in Verbindungen wie "des isch ebe des, gell!" (Kann man Norddeutschen und anderen Fischköppen nicht wirklich übersetzen...)

LG von hier nach da


Friedrich
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