Wer möchte sich für einen TV-Beitrag portraitieren lassen?

Maria
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Re: Wer möchte sich für einen TV-Beitrag portraitieren lassen?

Beitrag von Maria »

*Mundzuhalt*
Antje
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Registriert: 1. Dez 2004, 15:37

Re: Wer möchte sich für einen TV-Beitrag portraitieren lassen?

Beitrag von Antje »

Lieber Thomas,

leider bin ich zum "Drehtermin" nicht zu Hause,und somit viel zu weit von Stuttgart weg.

Ansonsten würde ich es gerne machen. Und ich denke auch, daß ich im Moment die Depression überwunden haben!

Wenn mal wieder jemand für so ein Portrait gebraucht wird, kann ich mir gut vorstellen, es zu machen.

Ich finde es richtig super, daß Du Dich so für die Öffentlichkeitsarbeit und Aufklärung über die Depression engagierst.

Lieber Gruß

Antje
Birgit49
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Re: Wer möchte sich für einen TV-Beitrag portraitieren lassen?

Beitrag von Birgit49 »

Ach Yogi,

wenn solche Sätze (ich zitiere Dein posting von heute 20.31 h):

Ja Thomas, da mußt Du Dir wohl dafür wo anders einen anderen DOOFEN suchen, der die Dreckarbeit macht.
Damit Du ins Fernsehen zu einer Talk Runde kommst.

aus Deiner so viel gepriesenen Gelassenheit durch Yoga "entspringen", dann ist Yoga nix für mich.

Dann bleibe ich lieber "ungelassen", in keinem Fall aber gehässig und/oder hämisch.

Birgit
Die Fähigkeit das Wort “Nein“ auszusprechen, ist der erste Schritt zur Freiheit.
(Nicolas Sebastién Chamfort)
Benuron
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Re: Wer möchte sich für einen TV-Beitrag portraitieren lassen?

Beitrag von Benuron »

Am besten wäre es natürlich,
wenn die betreffenden user
von ihrer heilung durch
thomas´spirituellen weg dem
sie folgen, erzählten.
Antje
Beiträge: 445
Registriert: 1. Dez 2004, 15:37

Re: Wer möchte sich für einen TV-Beitrag portraitieren lassen?

Beitrag von Antje »

Was soll denn all die "Geringschätzigkeit"? Ist wohl der Neid!!
Lisa23

Re: Wer möchte sich für einen TV-Beitrag portraitieren lassen?

Beitrag von Lisa23 »

@all,

vielleicht könnte man hier ein Unterforum für ehemalige Depressive aufmachen.

Dann fänden sich auch leichter die besagten Geheilten.

Wäre vielleicht auch für die noch Depressiven sehr spannend und wundersam heilsam.

Lisa
Yogi66
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Re: Wer möchte sich für einen TV-Beitrag portraitieren lassen?

Beitrag von Yogi66 »

Hallo Birgit,
ich merke wie ungelassen Du auf meiner Feststellung reagierst.
Welche keineswegs gehässig oder hämisch ist.

Hallo Antje2
Worauf sollte eigentlich Neid entstehen. Auf die Depressionen? Niemals.

Yogi.
Regenwolke
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Re: Wer möchte sich für einen TV-Beitrag portraitieren lassen?

Beitrag von Regenwolke »

Liebe Maggy,

danke für das wunderschöne Gedicht von Gese Roth. Das baut mich gerade sehr auf.

LG, Wolke
Birgit49
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Registriert: 22. Jun 2005, 17:19

Re: Wer möchte sich für einen TV-Beitrag portraitieren lassen?

Beitrag von Birgit49 »

Ach Yogi,

ich bin jedenfalls so gelassen mein posting an Dich unverändert stehen zu lassen, zu meinen einmal geschriebenen Worten zu stehen.

Auch da unterscheiden wir uns, ich mache aber auch kein Yoga, vielleicht liegt es ja daran.

Birgit
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(Nicolas Sebastién Chamfort)
Caroline1
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Re: Wer möchte sich für einen TV-Beitrag portraitieren lassen?

Beitrag von Caroline1 »

Liebe Antje,

Mir geht es genau so wie dir: ich lebe nicht in der Stuttgarter Gegend und bin somit zum Drehtermin zu weit weg von dort. Ansonsten würde ich mich auch zur Verfügung stellen.

Und es geht um Öffentlichkeitsarbeit, um sonst gar nichts, das hast auch richtig gesehen. Ganz egal, ob man nun "geheilt", "die Depression überwunden" oder sich sonstwie bezeichnet, es geht hier darum, dass Menschen gesucht werden, die bereit sind, von sich, ihrem Leben und dem Überwinden (oder meinetwegen Heilung, egal) der Depressionen berichten, damit andern Menschen, den Zuschauern nämlich, gezeigt wird, dass es auch ein Leben nach oder mit den Depressionen geben kann, das absolut lebenswert ist. Das ist ganz generell ein Ziel der Öffentlichkeitsarbeit (neben andern Zielen wie z.B. die Interessen aller an Depressionen erkrankten Menschen zu vertreten). Dass es Leute gibt, die einen solchen Aufruf nach Gleichgesinnten als "Drecksarbeit" bezeichnen, ist wirklich nur armselig, und Leute mit dieser Einstellung wären sicherlich sowieso zu diesem Projekt gar nicht zugelassen worden

Einen ganz lieben Gruß an dich von

Caroline
imagine
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Registriert: 18. Jun 2006, 20:46

Re: Wer möchte sich für einen TV-Beitrag portraitieren lassen?

Beitrag von imagine »

Liebe Nyx
ich danke dir für deine Unterstützung.
Es mag ja sein, dass eine Heilung auf Dauer möglich ist....
Aber ich halte das Wort überwunden auch besser und ich kann nicht garantieren, dass ich nicht irgendwann wieder eine Depression bekomme.
Möglicherweise kann das auch Thomas nicht, denn auch er weiß nicht, was das Leben noch alles für ihn bereit hält.
Aber ich denke mir, es ist der momentane Zustand gemeint, in dem man sich überwiegend heil fühlt.
Ich habe meine Probleme, aber sie haben nur ganz am Rande (wenn überhaupt) mit einer Depression zu tun.
Ich fühle mich also geheilt, habe die Krankheit überwunden, möchte und kann aber nicht für die Zukunft garantieren

Liebe Grüße
imagine


@Thomas
leider habe ich deinen Zusatz nicht gelesen, der sich ja überwiegend mit meinen Empfindungen und meiner Einstellung deckt
Ist es okay, dass ich dir hier antworte, wenn du magst, mache ich es auch per mail

imagine
Schweigen ist die unerträglichste Art der Erwiderung (Chesterton)
Antje
Beiträge: 445
Registriert: 1. Dez 2004, 15:37

Re: Wer möchte sich für einen TV-Beitrag portraitieren lassen?

Beitrag von Antje »

Liebe Caroline,

es ist schön, mal wieder was von Dir zu lesen.

Du drückst auf den Punkt genau aus, was ich meine.

Auch Dir einen ganz lieben Gruß von mir.

Antje
Antje
Beiträge: 445
Registriert: 1. Dez 2004, 15:37

Re: Wer möchte sich für einen TV-Beitrag portraitieren lassen?

Beitrag von Antje »

Hallo Yogi,

nein, der Neid bezieht sich mit Sicherheit nicht auf die Krankheit.

Gruß

Antje
triste
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Registriert: 22. Jun 2003, 16:38

Re: Wer möchte sich für einen TV-Beitrag portraitieren lassen?

Beitrag von triste »

Hallo alle,

ich verstehe überhaupt nicht, was diese Frage nach dem Geheiltsein überhaupt soll. Einen Krebskranken fragt man nach erfolgreicher Chemotherapie, die die aktuellen Tumore zerstört hat, doch auch nicht, ob er sich für geheilt hält. (und wenn er es tut, beschimpft man ihn?!) Krankheiten können zurück kommen, das weiß doch jedes Kind.
Dass Depressive mit mehreren erfolgten Episoden Gefahr laufen, eventuell erneut in eine Krise zu rutschen, ist doch auch bekannt und belegt, deshalb nehmen ja sehr viele prophylaktisch Medikamente.
Diese provozierende Fragestellung nach dem "Geheiltsein" (die hier im Forum bei denen, die sie immer wieder stellen, fast den Stellenwert von Landesverrat und Schlimmerem einnimmt), denjenigen, der sich als angeblich "geheilt" darstellt, der Lüge und des Verrats überführen zu wollen, weil ja ein Depressiver gar nicht "geheilt" sein KANN (nach dem Glauben eines Bernd beispielsweise) ist doch vollkommen sinnlos und dient allein der eigenen moralischen Erhöhung.
Die meisten der sich hier im Forum befindlichen Schreiber haben schon länger mit der Erkrankung zu tun und ich behaupte, dass es etliche unter uns gibt, die sehr wohl die schwere Symptomatik vergangener Krisen überwunden haben, die wieder arbeiten gehen und ihren Pflichten und Freuden nachgehen (ich gehöre dazu). Und warum sollten diese nicht in einem Fernsehbeitrag denen Mut machen dürfen, die noch am Anfang stehen und glauben, dass es nie mehr besser werden wird? Und wenn sie in 5 Jahren wieder eine Episode haben, dann ist das zwar schlimm, deshalb sind die Überwindungsstrategien von vor 5 Jahren doch nicht weniger wahr!

Also was soll dieses komische Moralisieren? Geht es nicht nur darum, einfach anderen Mut zu machen, ihren Glauben wiederzufinden an die Möglichkeit des Überlebens?

Um Fragen vorzubeugen: ich wohne weit weg von Stuttgart und sitze NICHT in der Diskussionsrunde, Yogi.

Gruß
Virginia
imagine
Beiträge: 1068
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Re: Wer möchte sich für einen TV-Beitrag portraitieren lassen?

Beitrag von imagine »

Hallo Thomas
erst war es dir so eilig und nun antwortest du nicht?
erstaunte Grüße
imagine

@Virginia
dein Beitrag war wirklich sehr gut!!
Genauso sehe ich das auch
Liebe Grüße

imagine
Schweigen ist die unerträglichste Art der Erwiderung (Chesterton)
Yogi66
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Re: Wer möchte sich für einen TV-Beitrag portraitieren lassen?

Beitrag von Yogi66 »

Hallo Miss Marple,
jetzt höre hier endlich auf mit Deinen polemischen Beleidigungen gegen mich.
Welche Du hier im Forum schon so oft geäussert hast.
Du willst doch nur drauf hauen.
Yogi.
Yogi66
Beiträge: 1287
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Re: Wer möchte sich für einen TV-Beitrag portraitieren lassen?

Beitrag von Yogi66 »

Hallo,
in erster Linie sind wir ja hier, weil wir Depressionen haben.
Wenn wir keine hätten,
wären wir auch nicht hier.

Und ganz bestimmt will ich mich im Fernsehen deswegen nicht Porträtieren.

Was meine Meinung zu Thomas seinem Thema betrifft, gehe ich auch nicht von weg.
Ohne Thomas aber beleidigen zu wollen.

Mit freundlichen Grüßen, Yogi.

P.S.: Allen anderen Danke ich für Eure sachliche Meinung.
tomroerich
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Re: Wer möchte sich für einen TV-Beitrag portraitieren lassen?

Beitrag von tomroerich »

Liebe Imagine,

habe aus Zeitmangel nicht mehr ins Forum geschaut. Mir wärs lieber, wenn du mir ne mail schreibst. Es ist leider nicht immer möglich, ein einfaches Anliegen auch sachlich zu diskutieren und ich möchte keinen weiteren Brennstoff für Unterstellungen und Fantasien liefern.

Lieben Gruß von

Thomas
Betroffene für Betroffene

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tomroerich
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Re: Wer möchte sich für einen TV-Beitrag portraitieren lassen?

Beitrag von tomroerich »

Hallo Yogi,

man kam auf mich zu mit der Frage, ob ich an der Sendung teilnehmen wolle und für mich ist das auch anstrengend und ich reiß mich wahrhaftig nicht darum. Heute Nacht habe ich bereits davon geträumt, dass ich irgend nen Scheiß Rede bei der Aufzeichnung. Ich mache sowas aus Sympathie für depressiv Erkrankte und weil ich finde, dass es sehr viel zu tun gibt und nicht, weil ich mich gerne im Fernsehen sehe. Wenn ich dann lese, ich wolle andere die Drecksarbeit machen lassen, dann denke ich manchmal, ich müsse diese Sympathie vielleicht gründlich überdenken.

Interessant bei deinen Äußerungen finde ich immer wieder, dass du sehr zielsicher anderen das vorwirfst, was du genau selber tust: polemisch sein.

Gruß von

Thomas
Betroffene für Betroffene

http://www.depressionsliga.de
Yogi66
Beiträge: 1287
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Re: Wer möchte sich für einen TV-Beitrag portraitieren lassen?

Beitrag von Yogi66 »

Na dann ist ja jetzt von mir und von Thomas, Alles zu dem Thema:
"Wer möchte sich für einen TV-Beitrag portraitieren lassen?";
gesagt.

Yogi.

ABSCHLUSS.
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Lisa23

Re: Wer möchte sich für einen TV-Beitrag portraitieren lassen?

Beitrag von Lisa23 »

@ all,

also ich wäre schon an einem Unterforum für ehemalige Depris, Geheilte oder wie immer man es nennen mag, interessiert.

Da ja anscheinend im Focus der vorgesehen Sendung, als Hilfe für die NOCHDEPRIS, die Aussicht auf Heilung stehen soll und dazu Ehemalige über ihren Krankheitsverlauf befragt werden, wäre das ja auch eine schöne Ergänzung für dieses Forum.

Wenn es also tatsächlich für Nochdepris hilfreich sein kann, sich die Erfahrungsberichte von Ehemaligen anzuhören, anzusehen, dann wäre dieses Forum doch der ideale Platz.

Schließlich gibt es hier auch ein Unterforum für Angehörige, warum dann nicht auch für Depris, die glauben, ihre Krankheit überwunden zu haben? Schließlich schreiben hier bereits Leute, die von sich behaupten, nicht mehr unter Depressionen zu leiden.

Vielleicht wäre es für die wirklich Depressiven hilfreicher, wenn die bereits gesundeten Teilnehmer in einem für sie eigens vorgesehenen Bereich posteten. Es ist wohl unbebestritten, dass die Welt in einer Depression ganz anders aussieht, als sie mit gesunden bzw. wieder gesunden Augen gesehen wird.

Können sich die Ehemaligen überhaupt noch in die Welt eines Depressiven einfühlen? Aussagen wie: Es gibt viele, die sich in ihrer Depression wohl fühlen und gar nicht heraus wollen, lese ich mit Unbehagen.

Für mich fühlt sich das wie ein Schlag ins Gesicht an. Ich denke, man sollte depressive Menschen vor solchen Aussagen schützen. Und wenn diese Aussagen doch gemacht werden, dann soll derjenige sich auch dazu bekennen, dass er gesund ist und nicht als Kranker unter Kranken schreibt.

Er möge auch bitte bedenken, dass man ihm alle Zeit der Welt gegeben hat, wieder gesund zu werden. Wahrscheinlich wurde er noch ohne dieses Forum gesund. Wenn jetzt dank eines solchen Forums ehemalige Kranke auf noch Erkrankte auch schon Druck ausüben (nicht genug, dass Erkrankte mit dem Druck der breiten Öffentlichkeit leben müssen, mit dem Druck der Familie, des Arbeitgebers usw), sind das nicht gerade schöne Aussichten.

Das Forum ist wie alles, einem Wandel unterworfen. So wie es ganz normal ist, dass immer wieder Neue hinzu kommen, ist es auch ganz normal, dass einige von den Alten, sich mittlerweile als geheilt ansehen, aber immer noch schreiben. Diese Mischung gab es ursprünglich nicht. Ursprünglich schrieben hier nur Kranke.

Liebe Grüße, Lisa
flora80
Beiträge: 3620
Registriert: 24. Mär 2003, 18:48

Re: Wer möchte sich für einen TV-Beitrag portraitieren lassen?

Beitrag von flora80 »

Hallo zusammen,

mit einigem Interesse, Erstaunen und einem großen Maß an Verwunderung habe ich diesen Thread verfolgt.

Ich verstehe nicht, warum gute und hilfreiche Initiativen gegen die Stigmatisierung von depressiv Erkrankten immer wieder so eine Welle von Ignoranz, Missgunst und allgemeiner Aufruhr hervorrufen. Wer sich nicht im Fernsehen zu seiner Krankheit äußern möchte, der muss das doch auch nicht tun! Aber was ist schlimm daran, wenn andere das tun? Es müsste doch gerechter Weise so sein, dass wir denjenigen, die sich der Öffentlichkeit stellen, unseren größten Respekt zollen sollten und applaudieren! Denn nur so ist es möglich, den allgemeinen Irrglauben, der immer noch in der breiten Öffentlichkeit über Depression herrscht, irgendwann einmal ins rechte Licht zu rücken. Es gibt immer einen riesen Aufschrei, wenn wieder einmal in irgendeinem Magazin oder Fernsehbeitrag, etc. Depression verharmlost werden oder gar das Bild manifestiert wird, Menschen, die unter Depression leiden, seien Faul und bräuchten nur mal den gehörigen Hinterntritt... Aber wenn nun jemand hergeht und das Gegenteil darstellen möchte, dann wird er angefeindet, es werden narzisstische Motive unterstellt und der Neidfaktor ist kaum noch zu überbieten.

Das finde ich ehrlich gesagt mehr als ätzend!!!

Die Krankheit Depression kann meiner Meinung nach nur von ehemaligen Betroffenen authentisch dargestellt werden. Menschen in einer akuten Phase im Fernsehen zu zeigen finde ich hingegen extrem problematisch. (Dazu könnte ich jetzt noch viel schreiben, aber das spare ich mir aus Zeitgründen)

Ich persönlich bezeichne mich im übrigen tatsächlich als jemanden, der die Depression erfolgreich überwunden hat und finde aus meiner heutigen Erfahrung heraus durchaus, dass dies möglich ist. Ich weiß, dass auch ich lange Zeit geglaubt habe, dass das nicht möglich sei. Aber ich interpretiere diesen damaligen Glauben als Produkt der depressiven Weltsicht, die ich eben zu dem Zeitpunkt noch hatte. Woher allerdings die Aggression kommt, die bei so vielen zu spüren ist, wenn man davon erzählt, dass man es geschafft hat, die Kernsymptome wieder loszuwerden, bleibt mir unverständlich. Darf man sich nicht besser fühlen, weil ja der andere sich noch nicht besser fühlt? Ist man ein Verräter, wenn man sich selbst als nicht mehr depressiv bezeichnet? ....

Ich zolle allen, die sich einer Öffentlichkeit stellen, größten Respekt!!! Und zwar, weil ich das unglaublich wichtig finde, es aber selbst (noch) nicht tun kann, weil ich weiß, dass das meiner weiteren beruflichen Entwicklung große Steine in den Weg legen würde, eben WEIL es immernoch diese unglaublich große Stigmatisierung mit sich bringt, wenn man sich an der "falschen" Stelle als Ex-Depri outet. Und so oder so ähnlich wird es vielen gehen, die sich nicht bereiterklären wollen, sich im Fernsehen dazu zu äußern. Umso dankbarer sollten wir doch allen sein, die das für UNS tun!

Und wenn ich dann manche Reaktionen hier lese, dann kann ich eigentlich nur mit dem Kopf schütteln, ob der Dummheit, die daraus spricht. Wie kann man denn als selbst Betroffene/r ernsthaft jemanden anfeinden, der sich für mich einsetzt, wenn ich doch selbst gar nicht die Traute habe, etwas zum Verständnis für Depressive in der Öffentlichkeit beizutragen?


Flora
Nyx
Beiträge: 397
Registriert: 31. Jan 2007, 14:42

Re: Wer möchte sich für einen TV-Beitrag portraitieren lassen?

Beitrag von Nyx »

Hallo Flora,

ich finde Deinen Beitrag ziemlich gut und vor allem: Zutreffend! So isses. Leider.

Besonders verwundert mich, so etwas zu lesen (von Lisa):

"Wenn jetzt dank eines solchen Forums ehemalige Kranke auf noch Erkrankte auch schon Druck ausüben (nicht genug, dass Erkrankte mit dem Druck der breiten Öffentlichkeit leben müssen, mit dem Druck der Familie, des Arbeitgebers usw), sind das nicht gerade schöne Aussichten."

???


VG
Nyx
Emily
Beiträge: 1217
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

Re: Wer möchte sich für einen TV-Beitrag portraitieren lassen?

Beitrag von Emily »

Danke, liebe Flora,

du sprichst mir total aus dem Herzen.

Diese Knochenarbeit, die Thomas u.a. hier leisten und zu leisten bereit sind, als "Drecksarbeit" zu bezeichnen, ist wohl der absolute Oberhammer, Yogi. Und dass man eine solche üble Beschimpfung noch nicht einmal zurücknimmt, sondern sie sogar noch bewusst beibehält (natüüüürlich, ohne damit eine "Beleidigung" aussprechen zu wollen --- sag mal, für wie blöde hältst du andere eigentlich??), setzt dem Ganzen noch die Krone auf.

Lieber Thomas, ich kann nur hoffen, dass du dich durch das grottendämliche Gesabbel, das manche hier wieder einmal meinten ablassen zu müssen, nicht aus dem Fahrwasser bringen lässt. Ich schreibe hier nicht mehr oft, aber wenn ich sowas lese, geht mir echt der Hut hoch.

Gruß,
Emily
danideng
Beiträge: 1538
Registriert: 26. Feb 2006, 12:49

Re: Wer möchte sich für einen TV-Beitrag portraitieren lassen?

Beitrag von danideng »

Klasse Beitrag, Flora, und du sprichst mir zu 100 % aus der Seele.

Ich hab Thomas bereits eine sms geschrieben, dass ich es leider nicht machen kann, weil ich die Depression noch nicht überwunden habe. Aber ich hätte überhaupt kein Problem damit, wenn es anders wäre.

Auch ich finds klasse, wenn Leute sich so engagieren. Ich erlebe in meiner Arbeit, dass die Kollegen sich nicht trauen, mich zu fragen, wie es mir geht. Eben weil so wenig über die Krankheit bekannt ist. Gerüchte kamen mir zu Ohren, dass geraunt wird, wieso ich ne Depression hätte, "die arbeitet doch sowieso nur halbtags". Tja, dann hat man wohl keinen Anspruch auf eine Depression.

Um so wichtiger, dass man den Menschen mehr Gelegenheit gibt, diese Krankheit, die man eben nicht "sieht", zu verstehen!

Viele Grüße
Dani
Dani1112
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