Angst vor der ersten Therapie

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naleli
Beiträge: 36
Registriert: 7. Jan 2008, 20:35

Angst vor der ersten Therapie

Beitrag von naleli »

Hallo ihr alle!

Endlich. Ich habe einen Termin, nur noch 2 Wochen muss ich warten, dann kann ich endlich mit einer Therapeutin sprechen. Ich hoffe, diesmal klappt es. Aber ich habe Angst davor, vor dem ersten Gespräch, was ist wenn ich nicht erklären kann, was mein Problem ist? Mein letzter Therapie“versuch“ im September ist nach 2 Sitzungen unschön gescheitert.

Ich finde mich selber seltsam. Ich zweifele an mir. Habe ich es überhaupt verdient? Es gibt bestimmt so viele, die eine Therapie viel nötiger hätten als ich.
Meine wirklich sehr schlimme Phase, in der ich von sämtlichen Symptomen, wie Traurigkeit, Verzweiflung, Nervosität, Entscheidungsschwierigkeiten, Konzentrationsschwierigkeiten, Antriebslosigkeit usw. und einigen körperlichen Problemen geplagt war, ist vorbei. Sie dauerte ca. 6 Monate. Ein paar Wochen über Weihnachten dann, v.a. in den Ferien, würde ich sagen, ging es mir wirklich ganz gut. Ich habe wieder mehr unternommen, hatte Spaß, ich dachte, es wäre alles wieder gut.

Nun ja, seit 2, 3 Wochen geht’s wohl wieder bergab, es hat mich wieder gepackt, völlig unerwartet. Ich dachte wirklich es wäre von alleine weggegangen. Und jetzt sitze ich wieder hier. Fühle mich meist wie eine leere, durchsichtige Hülle, die immer nur teilnahmslos daneben steht. Ich fühle sehr wenig, habe nur manchmal heftige Gefühlsausbrüche und danach wieder völlige Leere. Ich kann eigentlich zur Zeit gar nicht über mich und meine Gedanken, Gefühle sprechen. Wenn ich meinem Freund etwas von mir erzähle (dass ich geweint habe, oder ähnliches), dann meist, als wäre ich eine Reporterin, die davon nur berichtet. Der Alltagsstress macht mich kaputt, ich habe keine Kraft mehr. Einerseits wünsche ich mir Hilfe und dass es mir endlich wieder besser geht, aber trotzdem habe ich das Gefühl, dass es mir in der letzten Phase viel viel schlechter ging und ich jetzt eigentlich gar keine Hilfe brauche. Ich habe ja nicht mal eine Diagnose. Was ist wenn ich mir alles nur einbilde, ich gar nicht krank bin und die Therapeutin zu mir sagt: „Du hast nichts, auf jeden Fall keine Depression. Vielleicht nur einen schlechten Charakter und eine schlechte Phase. Ich kann dir nicht helfen.“ ? Was soll ich dann machen?

Auf meine letzten beiden Threats habe ich nur sehr wenige Antworten bekommen, was ich ehrlich gesagt, sehr schade fand und mich darin bestärkt hat, dass ich wohl nicht wirklich depressiv bin. Also, ihr müsst mir nicht antworten, es ist ja auch keine richtige Frage da. Aber ich musste es einfach schreiben, ich wollte es loswerden, egal ob es jemand liest oder nicht. Es tut mir Leid, dass es so viel geworden ist und dass sich dass hier vllt. alles nach Selbstmitleid anhört, aber in der „realen Welt“ gibt es für mich nicht besonders viele Menschen, denen ich so etwas anvertrauen kann. Hier kann ich mir es wenigstens von der Seele schreiben.

Falls doch jemand einen Rat hat, dann freue ich mich natürlich.

Liebe Grüße, naleli
Ida08
Beiträge: 157
Registriert: 23. Jan 2008, 14:39

Re: Angst vor der ersten Therapie

Beitrag von Ida08 »

Liebe Naleli,

gut, dass Du noch mal geschrieben hast! Auch ich habe auf meine Postings noch nicht sehr viele Antworten bekommen - habe mich zum Beispiel vorgestellt und keiner hat geantwortet... Aber ich versuche, das nicht auf mich zu beziehen. Es dauert vielleicht ein Weilchen, bis die eingesessenen Forianer etwas mit Deinem Benutzernamen verbinden können und Deine Threads anklicken. Oder aber man wählt einen ungünstigen Titel für seinen Thread, den viele überlesen.

Ich habe meine Antwort so begonnen, weil ich aus Deinem Beitrag schließe, dass Du auch für die Symptome, die Du an Dir beobachtest, Dir dir Schuld gibst. Zum Beispiel plagt Dich die Frage, ob Du Dir das alles nur einbildest? - und Fragen dieser Art kenne ich nur zu gut... Ich bin kein Arzt und auch kein Therapeut, aber die Symptome, die Du nennst, könnten darauf hinweisen, dass Du in diesem Forum nicht ganz zufällig gelandet bist. Zudem plagen sie Dich über einen so langen Zeitraum (waren es sechs Monate?), dass Schlussfolgerungen á la "Ich hab nur mal schlechte Laune" oder "jeder fühlt sich mal kaputt" mir nicht passend erscheinen. Dass es Dir zwischendrin immer mal wieder besser geht, ist bei einer depressiven Erkrankung nicht ausgeschlossen. Ich selbst war lange Zeit in meinen Hochphasen fest davon überzeugt, dass kein weiteres Tief mehr folgen würde - ist wohl eine Art Selbstschutz, denn schließlich sind die Hochs eine Art Pause, und wie sollte man sich erholen und Kraft tanken, wenn man sich ständig vor Augen führt, dass es einem bald schon wieder schlecht gehen könnte?

Ich bin jetzt 27 und kenne meine antriebslosen Phasen seit ich 16 bin. Ich war damals magersüchtig und habe meine Kraftlosigkeit mit dem Nahrungsentzug in Verbindung gebracht. Das Studium war für mich eine emotionale Achterbahnfahrt - mit vielen guten Zeiten (z.B. ein ganzes Jahr in England ohne Tiefs!) aber auch mit vielen traurigen Zeiten voller Selbstzweifeln und Zukunftsängsten. Um zu erkennen, dass dies in dieser Ausprägung NICHT normal ist, habe ich viele Jahre gebraucht. Erst nach vielen vielen Stunden bei meiner Therapeutin war ich in der Lage, mich als krank anzuerkennen. Das ist einerseits belastend, denn der Selbstbetrug mit "Ich muss mich nur ein bisschen mehr anstrengen, dann wird`s schon wieder!" bewahrt einen davor, den Alltagstrott unterbrechen zu müssen und sich mit sich selbst auseinanderzusetzen (denn das kann anstrengend sein). Aber: Andererseits (und das ist die viel größere Seite!) entlastet das "Ich bin krank", denn für eine Erkrankung trägst Du nicht die Schuld, und vor allem ist eine Erkrankung behandelbar - sprich du musst nicht Dein ganzes Restleben so weiter machen. Ich habe immer wieder bei Freunden und Bekannten den Eindruck gewonnen, dass viele (wohl nicht alle) weniger Leidensdruck (bestenfalls gar keinen) im Alltag spüren. Und seitdem ich mir sagen kann, dass ich krank bin, besteht auch für mich die Chance, dass ich ein schmerzfreieres Leben haben kann. Und das ist wirklich mal ne Aussicht!

Ich kann Dir also nur raten, Dich auf die Suche nach einem Therapieplatz zu machen und die Entscheidung, ob Du behandlungsbedürftig bist oder nicht, einem Fachmann zu überlassen. Wenn Du jemanden gefunden hast, dem Du vertraust, wirst vielleicht auch Du eine Entlastung spüren. Denn diese verdrängte schmerzende Seite in Dir, die sich ja doch immer wieder bemerkbar macht, bekommt dann endlich mal ein wenig Aufmerksamkeit. Solltest Du wirklich depressiv erkrankt sein, dann ist das ja nicht "vom Himmerl gefallen", sondern auf Deinen bisherigen Lebensweg zurückzuführen. Sprich irgend etwas ist nicht ganz optimal für Dich gelaufen, und anscheinend konntest Du es bisher selbst nicht korrigieren. Nun denn, dann halt jetzt mit einer guten therapeutischen Unterstützung! Insofern wäre also eine Depression kein Schicksalsschlag, sondern ein Warnsignal, das Dich schützen soll.

Ich wünsche Dir, dass Du mit dem Therapeuten ein offenes Gespräch führen kannst. Ich war nach den ertsen Sitzungen bei meiner Therapeutin total verunsichert und dachte, sie sei so Art ne "Esoterik-Tante"... Irgend etwas hat micht aber weiter machen lassen, und nach mehr als einem Jahr habe ich mittlerweile eine traumhafte Beziehung zu ihr.

Mein Appell an Dich: Nimm Deinen Schmerz ernst und guck mal, was er Dir sagen möchte.

Alles Gute - und, wenn Du magst, berichte doch mal von dem Therapeutenbesuch

Einen lieben Gruß von Ida
CJ43
Beiträge: 466
Registriert: 12. Okt 2007, 10:38

Re: Angst vor der ersten Therapie

Beitrag von CJ43 »

Hallo Naleli!
Sicher gibt es ungezählte Menschen, die eine Therapie nötiger haben als Du oder ich - aber die würden wohl jeden Hauch eines Verdachts auf Psychoprobleme weit von sich weisen! Ich kenne auch niemanden, der keine Therapie bekommen hat, als er eine brauchte (allerdings werden nicht alle Therapieformen von der Kasse bezahlt), du nimmst keinem was weg!
Ich zweifle sehr oft daran, "wirklich" krank zu sein, obwohl meine erste Depriphase bereits 1992 war. Selbst wenn es mir sehr schlecht geht, glaube ich nur mühsam an eine depression. Das scheint ein Symptom der Krankheit zu sein, ich habe es hier schon oft gelesen, dass es anderen so geht.
Ich finde es klasse, dass du dich trotz schlechter Erfahrung zur Therapie entschlossen hast!
Klar kanns passieren, das deine Probleme auf Anhieb nicht deutlich werden, ich glaube kaum, dass du deshalb weggeschickt wirst!
Außerdem im für eine Therapie eine gewisse Stabilität erforderlich, es ist daher gut, wenns dir nicht gar so schlecht geht!
Liebe grüße!
Constanze
Ida08
Beiträge: 157
Registriert: 23. Jan 2008, 14:39

Re: Angst vor der ersten Therapie

Beitrag von Ida08 »

...nun ist mir noch was eingefallen... Vielleicht wär`s gar nicht schlecht, wenn Du Dein Posting zum Thema der Therapiestunde machst? Warum also nicht alle Ängste, Zweifel, Fragen mitnehmen und thematisieren (wenn Du Dich traust)? Aber vielleicht ist das auch ein bisschen viel verlangt für den Anfang.

In einer Hinsicht möchte ich Dir aber doch ein wenig Angst nehmen: Die von Dir befürchtete Reaktion des Therapeuten halte ich für mehr als unwahrscheinlich. Ich habe die Therapeuten-Zunft als sehr sehr einfühlsam erlebt. In einer guten Therapie solltest Du auch Dinge formulieren können, die Dir absurd erscheinen und für die Du Duch möglicherweise schämst. Der Therapeut hilft Dir dann dabei, Dir diese Dinge verständlich zu machen - sozusagen den Nebel um Dich herum ein bisschen zu lichten. Zudem wäre es wirklich fahrlässig, bereits nach dem ersten Gespräch ein Urteil á la "Sie haben gar kein Problem" zu fällen. Gerade depressive Menschen haben gelernt, das eigene Leid zu verstecken und nach außen hin eine Maske aufzusetzen. Auf der Arbeit z.B. ist das ja erstmal existenzsichernd. Ein Therapeut, der das nicht bedenkt, arbeitete wahrscheinlich wenig professionell.

Vielleicht kannst du darauf vertrauen, dass der Therapeut auch solchen Dingen, die Dir lächerlich erscheinen, einen Raum geben kann. Für mich ist die Therapie zu einem Ort geworden, zu dem ich wirklich alles alles mitbringen kann, was mir irgendwie an mir auffällt. Und wenn ich mich für das ein oder andere schäme, ist es gerade die Therapeutin, die wie eine Art Anwältin auf meiner Seite steht und mir hilft, mich selbst verstehen zu lernen. Nur Mut, Naleli, die therapeutische Arbeit lohnt sich!

Gruß von Ida
naleli
Beiträge: 36
Registriert: 7. Jan 2008, 20:35

Re: Angst vor der ersten Therapie

Beitrag von naleli »

Liebe Ida!

Vielen vielen lieben Dank für deine lange und aufbauende Antwort! Ich fühle mich seit langem mal wieder total verstanden. Deine Sätze kommen mir alle so richtig vor und ich muss sagen, du hast mich heute wirklich aufgefangen, denn die letzten Tage waren hart.

Ja, du hast Recht, neue Mitglieder bekommen oft noch keine Antwort, v.a. wenn die Threads unauffällige Namen haben. Aber eigentlich ist es ja schade, weil irgendwie muss man ja hier reinwachsen und eigentlich ist das Forum ja dafür da, dass man sich gegenseitig zuhört, auffängt, hilft.
Aber wahrscheinlich hast du Recht und es dauert halt seine Zeit bis man "bekannt" ist. Ich fände es nur schade, wenn durch dieses "Nicht-Interesse" evtl. neue, etwas schüchterne Menschen vergrault werden.
Auch meinem sehr niedrigen Selbstwertgefühl tut so etwas nicht gut, da ich sowieso bei allem die Schuld an mir suche, wie du richtig erkannt hast.
Aber, naja, jetzt habe ich ja wirklich mal eine liebe Antwort bekommen

Ich weiß es hört sich echt lange an und ich kann es selber eigentlich nicht glauben, aber es waren echt 5 oder 6 Monate. Von Juli bis November/Dezember ging das, ohne Lichtblicke. Ich bin in der Zeit echt so tief in meinem Loch drin gesteckt, da kam ich nicht mehr raus.

Ich möchte meinen Schmerz gerne ernst nehmen, denn nur so kann man ihn auch besiegen, denke ich. Oft schaffe ich es auch, aber genauso oft eben nicht.

Am 12.2 habe ich die erste Probesitzung. Angst habe ich zwar immer noch, aber deine Antwort hat mir Mut gemacht und deswegen freue ich mich nun auch etwas darauf. Denn vllt. kann mir die Fachfrau dann auch endlich sagen , WAS eigentlich genau mit mir los ist. Allein das, wäre schon etwas hilfreich.

Und ja, ich würde dir sehr gerne dann berichten, wie es gelaufen ist.

Bis dahin wünsche ich dir schonmal alles Gute, viel Kraft und nochmal vielen Dank.

Ganz liebe Grüße, naleli
naleli
Beiträge: 36
Registriert: 7. Jan 2008, 20:35

Re: Angst vor der ersten Therapie

Beitrag von naleli »

Jetzt bist du mir doch glatt zuvorgekommen
Auch für die zweite Antwort "Danke!"

Ich hoffe, die Thera ist mir sympathisch, denn dann kann ich mich bestimmt öffnen. Im allgemeinen, also in "guten Zeiten" kann ich eigentlich immer sehr offen über fast alles reden.
Bei der letzten Therapeutin war halt das Problem, dass ich gerne geredet hätte, sie mich aber nicht gelassen hat. Sprich, sie hat mich dauernd unterbrochen, mir Dinge in den Mund gelegt und bevor ich überhaupt etwas gesagt hatte schon eine Antwort gehabt.
Sie war wirklich schrecklich. Außerdem wurden meine Probleme mit "Ach das ist bei allen Jugendlichen so, das wird schon wieder...." abgetan. Dazu muss ich sagen, ich bin erst 17. (Ich glaube das schreckt hier manche ab - zu jung)
Und ja, das Vorgespräch, welches sie mit meiner Mutter führen musste, hat auch dazu beigetragen, dass sie mich schon "kannte" als ich das Zimmer betreten hatte.

Aber danke für deine Tips, ich bleibe zuversichtlich und hoffe, sie ist eine nette Person.

Nochmals liebe Grüße, naleli
Ida08
Beiträge: 157
Registriert: 23. Jan 2008, 14:39

Re: Angst vor der ersten Therapie

Beitrag von Ida08 »

Hallo Naleli,

manchmal muss man ein bisschen Ausdauer haben... Auch Constanze hat Dir geantwortet und zuvor wohl meine Antwort gelesen, in der steht, dass auf mein Vorstellungs-Posting noch keiner geantwortet hat. Und siehe da: Schon hab ich eine - von Constanze!

Es hört sich so an, als ob die erste Therapeutin Dir Ihre Sicht der Dinge aufdrängen wollte - das ist bestimmt wenig hilfreich. Ich könnte mir vorstellen, dass es in einer Therapie eher darum geht, dass man selbst einen Bezug zu sich findet - im Sinne von "Selbst-Bewusstsein". Und wenn Dir da ein Fremder seine Auslegung überstülpt, ist man ja immer noch fremd- und eben nicht selbstfokussiert. Aber das alles nur unter Vorbehalt - denn einem anderen mag diese Therapeutin hervorragend helfen können. Wir Menschen sind alle so unterschiedlich, da muss es dann halt auch ganz unterschiedliche Therapeuten geben

Ich find`s auf jeden Fall tapfer, dass Du noch einen Versuch startest. Es wird auch eine Menge Therapeuten geben, die zu Dir passen - und Du musst quasi nur das Beste für Dich aussuchen. Ich weiß, so einfach ist das nicht, da Therapieplätze gefragt sind, Wartelisten oft allzu lang und jeder gescheiterte Versuch eine Menge Kraft raubt. Aber vielleicht können wir ja hier im Forum ein wenig Unterstützung bieten. Ich glaub auch nicht, dass Du fürs Forum zu jung bist - hier scheinen alle Generationen vertreten zu sein, was einem fruchtbaren Austausch ja eher förderlich ist. Und (bei allem Mitgefühl für Dein Leiden): Was für eine Chance, schon jetzt den Therapieweg auszuprobieren! Oft liest man hier, dass Menschen Jahre oder gar Jahrzehnte gewartet haben.

Was mir ein bisschen Bauchschmerzen macht - aber kein Vorwurf ist! - ist die Tatsache, dass sich mein Geschreibsel "richtig" anhört. Letztlich ist es nur meine mühsam erarbeitet Perspektive auf die Krankheit - und Du wirst eine eigene finden, die womöglich ganz anders aussieht. Und dann können wir hier diskutieren....

Freut mich, dass ich helfen konnte. Unterstützung ist bei einer psychischen Erkrankung ganz ganz wichtig.

Lieben Gruß von Ida
Heideseppl
Beiträge: 37
Registriert: 18. Jan 2008, 13:36

Re: Angst vor der ersten Therapie

Beitrag von Heideseppl »

Hallo, Naleli!
Ich habe mir gerade dein Geschriebenes im Forum durch gelesen. Mir schreibt man auch nicht viel im Forum, weiss aber auch noch nicht so recht, wie und was ich alles schreiben könnte, damit man mir mehr schreibt. Ich bin auch noch die "Neue" im Forum und habe keine Erfahrung mit Gruppentherapie, hatte erst einige Einzelgespräche, dabei war mir ganz mulmig im Bauch und ich war aufgeregt. Nun bin ich für eine Tagesklinik angemeldet, aber obs mir was bringt, wer weiss.
Ich las, dass du MOrgen ein Gespräch hast.Ich wnsche dir dafür alles Gute und drück dir die Daumen, dass du deine Sorgen und Probleme loswirst. Du bist noch sehr jung, aber warum sollen nicht auch junge Menschen Depressionen haben?
Ich bin 42 Jahre und hätte viel früher mit meiner Kindheitsverarbeitung anfangen sollen.
Aber ich habe es über die Jahre verdrängt.
So, dass mal kurz von mir.
Ich wünsche dir alles Gute.
Gruss Heide
naleli
Beiträge: 36
Registriert: 7. Jan 2008, 20:35

Re: Angst vor der ersten Therapie

Beitrag von naleli »

Hallo ihr Lieben!

Vielen Dank nochmals für die lieben und hilfreichen Antworten. Und entschuldigt bitte, dass ich mich so lange nicht gemeldet habe, ich hatte wenig Zeit und irgendiwe war es mir in den letzten Tagen auch zu anstrengend ins Forum zu gucken. Ich weiß nicht wieso, aber irgendwie konnte ich nicht.

Eigentlich wollte ich euch berichten wie meine erste Therapiestunde war (also gestern): Und ich muss sagen, ich bin so glücklich und zufrieden, fast schon begeistert, denn die Thera ist unglaublich sympathisch, die Praxis ist warm, gemütlich und ich habe mich dort sofort wohl gefühlt. Nach meinen letzten Erfahrungen hätte ich mir nie träumen lassen, dass eine Sitzung so angenehm sein kann.
Okay, natürlich muss man auch über unangenehme Dinge reden oder manchmal kommen einem die Tränen, aber ich habe mich gut aufgehoben und verstanden gefühlt. Und sehr sehr erleichtert.
Die Dame ist das krasse Gegenteil zu der letzten Therapeutin. Sie hört mir zu, stellt Fragen, wartet die Antworten ab, bewertet nichts (vorerst) und erklärt mir alles. Sie strahlt Ruhe und Wärme aus, v.a. ihre Stimme. Sie hat auch gesagt, dass sie glaubt, dass wir beide gut zusammen passen und bestimmt gemeinsam einen Weg finden. Das hoffe ich auch, aber ich bin ausnahmsweise mal echt zuversichtlich! Ich hoffe ihr seid auch alle zufrieden mit euren Ärzten. Ich denke das Verhältins zwischen "Arzt" und "Patient" ist der wichtigste Grundstein für eine erfolgreiche Therapie.

Ansonsten muss ich sagen, dass es mir seit einige Tagen wieder schlechter geht. Ich habe erfahren, dass meine Oma 2 Tumore hat, an der Wirbelsäule und an der Niere. Das hat mich auch wieder nach unten gerissen.
Aber die Therapie ist der erste Schritt und ich freue mich auf die nächste Sitzung.

Ich wünsche euch allen viel Kraft und Freude!

naleli
Heideseppl
Beiträge: 37
Registriert: 18. Jan 2008, 13:36

Re: Angst vor der ersten Therapie

Beitrag von Heideseppl »

Guten Morgen, Naleli!

Ich freue mich für dich, dass dir das Gespräch etwas gebracht hat und dir es dabei besser ging.

Ich habe leider noch nicht soviel Glück mit meiner Ärztin, werde mich noch mal schlau machen nach ambulante Thearapien, denn die Wartezeit auf die Tagesklinik kann doch ganz schön lang werden.

Das mit deiner Oma tut mir leid und das es dir dadurch schlechter geht, ist völlig normal, hoffe, dass du da jemandem zum Reden hast.

Ich habe meine Oma Ende 2006 verloren, hatte ein gutes Verhältnis zu ihr in der Kindheit, später aber auch.
Bin oft sehr traurig und denke an sie.

In welchen Abständen hast du deine Gespräche?
Ist die Therapeutin eine Diplompsychologin?

Bitte nur darauf antworten, wenn es i.O. ist .
So, liebe Naleli, ich wünsche dir schon mal ein schönes sonniges WE und alles gute für dich.

Lass von dir hören, wenn du Lust auf Forum hast.

Bis bald.
LG Heide
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