Klinik Ja oder Nein!

[Jemi]

Hallo Ihr lieben,

bin heute zum ersten Mal aktiv hier im Forum. Nach langem überlegen habe ich mich dazu bereit erklärt und vor allem liegen mir eine Menge Fragen auf dem Herzen.

Im Juli 2007 hat mein Psychologe eine Depression bei mir festgestellt. Seit dem nehme ich 175mg Trevilor retard Kapseln, welche mir keine Probleme bereiten. Zudem bin ich einmal wöchentlich bei der Psychtherapie.
Im letzten Jahr ging es mir richtig schlecht und ich habe keinerlei Unterstützung von meinem Mann und meiner restlichen Familie erhalten. Mein Mann (ich habe mich im November von ihm getrennt, im Januar bin ich ausgezogen) ist bis heute der Meinung, dass ich nicht krank gewesen bin und erst jetzt richtig krank geworden bin.
Ich habe acht richtig gute Freunde die hinter mir stehen und mit denen ich in der Vergangenheit immer sprechen konnte. In der letzten Zeit (letzten 4 Wochen) geht es mir wieder richtig schlecht. Meine Freunde können mein ganzes Redebedürfniss nicht mehr kompensieren und haben mir das jetzt auch am letzten Wochenende gesagt. Ich war sehr traurig darüber und habe Angst, dass auch sie kurz über lang nichts mehr mit mir zu tun haben möchten. Ich verstehe sie aber auch, denn teilweise habe ich sie fünfmal am Tag angerufen und dazu noch unzählige Nachrichten geschickt. Trotzdem habe ich Angst ganz alleine dazu stehen. Keine Familie, keine Freunde, also ganz alleine! Nur meine 14 Monate alte Tochter bleibt.

Am Sonntag ging es mir so schlecht, dass ich nicht mehr weiter wußte. Selbst über das Thema Tod habe ich lange nachgedacht. Wenn ich sowieso keinen mehr habe... Aber meine Tochter braucht mich und deswegen muss ich einen Weg aus dieser Depression finden. Montag bin ich dann zu meinem Psychologen gegangen und habe ihm die Situation erklärt. Er meinte ich sollte mal ein paar Wochen Stationär aufgenommen werden. Es gibt Häuser, in denen man die Kinder mitnehmen kann. Ich habe ein Formblatt bekommen, mit dem ich einen Antrag bei der Krankenkasse stellen konnte. Kann ein paar Wochen dauern meinten die Damen dort. Abwarten! Hoffentlih nicht zu lange.
Jetzt geht es mir seit Dienstag nicht mehr ganz so schlecht wie es am letzten Wochenende gewesen ist. Aber gut auch nicht!
Meint ihr die lachen mich in der Klinik nicht aus, weil es mir eigentlich noch zu gut dafür geht? Sollte man nur dahin, wenn es einem durchgängig so schlecht geht wie am letzten Wochenende. Kennt Ihr Häuser, in denen man Kinder mitnehmen kann?

Hoffe es ist nicht zu konfus was ich hier schreibe und vielen Dank für die Antworten.

Lg Jemi

[Ratte967]

Hallo,
also ich halte das für eine gute Idee. Je später man rein geht, je tiefer man drin hängt, umso länger dauert es dann wieder, um sich zu stabilisieren. Es lacht dich garantiert niemand aus. Häuser gibt's 'ne Menge, wo man die Kinder mitnehmen kann. Jetzt kommt es noch auf deine Region an. Ich kenne zum Beispiel eine in Mühlhausen. Liebe Grüße

[Zwiebel]

Hi jemi, in der Klinik bist du unter Menschen, die wissen wovon du redest, weil sie es nachempfinden können, oder du triffst Menschen, die dir helfen können, weil sie gelernt haben, wie sie Menschen mit Depri helfen können.Und die restliche Zeit kannst du mit Deinem Kind genießen. Das kann richtig gut tuen. Hol Dir Hilfe, wenn die Anträge zu kompliziert sind. Frage den Facharzt, welches Haus gut ist. Liebe Grüße und viel Erfolg Ilse

[Heideseppl]

Hallo, Jemi!

Es wird dich keiner auslachen, auf gar keinen Fall, denn du benötigst Hilfe und mußt stark sein für deine kleine Tochter.
Es gibt Tage, da fühlt man sich gut und andere total sch...
Ich habe das auch oft und denke, brauche ich überhaupt Hilfe, soll ich wirklich in die Tagesklinik gehen.
Meine Familie meint auch, ich wirke völlig normal, aber im Innern sieht es ganz anders aus.
Ich kann dir leider keine Klinik empfehlen, aber ich wünsche dir, dass du eine geeignete Klinik findest.
Alles Gute für dich.
Gruß Heide

[Mirella]

Hallo,

ich würde auch empfehlen dich stationär aufnehmen zu lassen. Auch ich habe mich nach langer Überlegung letztes Jahr dazu durchgerungen und war 12 Wochen in der Klinik. Allerdings ohne die Kinder, ich brauchte Ruhe und mußte zu mir selbst finden. Die Therapien (Einzel, Gruppen, Kunst, Musik und Körpertherapie) haben mir sehr gut getan auch der Austausch mit anderen Betroffenen. Ich hatte das Glück eine gute Klinik gleich um die Ecke zu haben, so, dass ich von Samstag auf Sonntag in Belastungserprobung gehen konnte. Um die Kinder hat sich eine Familienpflegerin gekümmert und Abends war ja mein Mann für sie da; in der Klinik war aber auch eine Mutter, die alleinerziehend war und sie hatte eine Familienpflegerin, die auch bei ihr geschlafen hat. (Die Krankenkasse übernimmt die Kosten bei einem Kind unter 12 Jahren).
ganz lieben Gruß
Mirella