Therapeut oder Therapeutin

amis
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Registriert: 4. Feb 2008, 21:05

Therapeut oder Therapeutin

Beitrag von amis »

Hallo bin neu hier...
stehe gerade kurz davor eine Therapie zu beginnen.
Hatte schon mehrere Erstgespräche bei verschiedenen
Therapeuten ( Psychoanalytiker).
Es sind 2 "übrigeblieben". Eine Frau und ein Mann.
Ich weiß nicht, für wen ich mich entscheiden soll.
Beide sind mir sympathisch.
Bei dem Therapeuten würde ich leider keinen sehr späten Termin bekommen am Anfang, d.h. ich müßte einmal in der Woche früher von der Arbeit gehen und mir dafür eine plausible Erklärung einfallen lassen und das wieder nacharbeiten...
Er ist eher humvorvoll. Sie eher erst und strenger...
Außerdem Frage ich mich manchmal ob eine Frau eine andere Frau vielleicht besser versteht????
Tja dumme Entscheiderei. Habe ich sowieso ein
Problem damit. (Ist dann bestimmt eines der Themen in
der Therapie).
Hat jemand einen Tip für mich?
Nyx
Beiträge: 397
Registriert: 31. Jan 2007, 14:42

Re: Therapeut oder Therapeutin

Beitrag von Nyx »

Hallo Maja?

und was sagt Dir Dein Gefühl?

Welchem siehst Du Dich näher, dem eher Strengem oder dem Humorvollem? Bei wem von Beiden hast Du das Gefühl, Du selbst sein zu können? Wo könntest Du Dich mehr aufgehoben fühlen?

Noch mehr Fragen

VG
Nyx
Wander
Beiträge: 295
Registriert: 16. Jan 2008, 14:43

Re: Therapeut oder Therapeutin

Beitrag von Wander »

Hallo Maya, ich würde auch nach der Bauchentscheidung gehen. Denn obwohl ich auch meine, dass Frauen eigentlich Frauen besser verstehen können, sind mir aber dennoch manche Frauentypen so fremd, dass mir da wieder manche Männertypen ähnlicher erscheinen.
Von daher würde ich auch nach dem Bauch gehen.

Eine gute Entscheidung! Lieber Gruß! Düne
Liber
Beiträge: 1491
Registriert: 4. Jun 2006, 18:09

Re: Therapeut oder Therapeutin

Beitrag von Liber »

Hallo Maja,

es ist bei einer Analyse auch wichtig, zu bedenken, dass wahrscheinlich eine "Übertragung" auf die Person des Therapeuten stattfinden wird.

Das heißt, es wird auch in dieser Hinsicht eine wichtige Rolle spielen, ob du mit einem Mann oder mit einer Frau arbeitest.

In der Arbeit mit einem männlichen Therapeuten kann es sein, dass die Konflikte und deine ungelösten Anteile mit dem anderen Geschlecht (vorwiegend Vater) in Form der Übertragung stärker zutage treten als dies in der Arbeit mit einer TherapeutIN der Fall wäre. Dafür gibt es hier wieder andere Übertragungen (Mutter, etc.)

Es kommt also auch darauf an, wo deine Problempunkte liegen und wie sehr du dich auf sie einlassen willst.

Grundsätzliche Voraussetzung ist aber auf jeden Fall, ob du das Gefühl hast, Vertrauen zu dem/der Therapeuten/in aufbauen zu können.

Viele Grüße und eine gute Entscheidung!

Brittka
amis
Beiträge: 6
Registriert: 4. Feb 2008, 21:05

Re: Therapeut oder Therapeutin

Beitrag von amis »

hmm danke schonmal für die antworten
bauchgefühl finde ich schwierig in dem fall...mal
tendiere ich bauchmäßig eher zu ihm mal zu ihr...

wegen der übertragung: eigentlich möchte ich
eine therapie machen, weil sich mein vater vor
4 jahren das leben genommen hat und ich merke,
daß ich damit (immernoch) nicht klarkomme....
das heißt ein männlicher therapeut wäre in dem fall
besser?
natürlich gibt es auch noch viele andere dinge,
warum ich eine t. machen will... weil mein
leben seit dem tod meines vaters irgendwie
ins stocken gekommen ist... eine art stillstand...
da spielen bestimmt auch ne menge anderer faktoren
eine rolle...

ich hatte ja auch geschrieben, daß der therapeut leider
keine abendtermine anbieten kann am anfang.
deswegen müßte ich dann immer eine stunde früher
von der arbeit gehen. hat jemand von euch schonmal
so eine situation gehabt? welchen grund habt ihr bei
der arbeit genannt jede woche an einem bestimmten
wochentag plötzlich früher gehen zu müssen?
BeAk

Re: Therapeut oder Therapeutin

Beitrag von BeAk »

Liebe Maja,

ich kann mich Brittka nur anschließen.

Negative Übertragungen können die gesammte Therapie gefährden, wenn sie nicht aufgelöst werden können.

Nimm den Therapeuten, dessen Geschlecht dem Elternteil entspricht, von dem du Dich als Kind am verstanden gefühlt hast.
amis
Beiträge: 6
Registriert: 4. Feb 2008, 21:05

Re: Therapeut oder Therapeutin

Beitrag von amis »

Hallo Bea,
wie meinst du das? negative übertragungen
können die ganze therapie gefährden?
meinst du wenn man einen groll gegen den
vater hat feindet man den therapeuten unbewußt
an...oder man denkt er versteht einen genauso
wenig wie der vater das getan hat?
BeAk

Re: Therapeut oder Therapeutin

Beitrag von BeAk »

Liebe Maja,

ja genauso wie Du es beschreibst. Man ist sich dessen aber nicht bewust, das es eigendlich der Groll gegen den eigenen Vater ist, den man an seinem Therapeuten auslebt.

Es ist eigendlich Aufgabe des Therapeuten so eine Übertragung zu erkennen und aufzulösen.

Mein Therapeut war dazu aber nicht in der Lage. Einer meiner vielen Vorwürfe gegen ihn.

In jedem Fall ist eine Therapie einfacher, wenn die Übertragungen nicht so heftig ausfallen.

Das ist auch der Grund, warum ich mir jetzt eine Therapeutin ausgesucht habe, nochmal brauche ich diese Komplikationen nicht.
amis
Beiträge: 6
Registriert: 4. Feb 2008, 21:05

Re: Therapeut oder Therapeutin

Beitrag von amis »

Hallo Bea,
warum konnte der Therapeut das bei dir nicht auflösen?
War er sowieso der Falsche? Wie lange hat das gedauert
bist Du gewechselt hast?

Du hast gemeint man soll zu dem tendieren mit
dem man sich früher besser verstanden hat (Vater oder Mutter)...das war sehr unterschiedlich bei mir...

Grüße Maja
Liber
Beiträge: 1491
Registriert: 4. Jun 2006, 18:09

Re: Therapeut oder Therapeutin

Beitrag von Liber »

Liebe Maja,

lass dich nicht verunsichern.

Im Vorhinein kann man nicht wissen, was in einer Therapie geschehen wird.

Es könnte wirklich sein, dass du die Problematik den Tod deines Vaters betreffend besser mit einem männlichen Therapeuten bearbeiten kannst. Es könnte sein, dass bei ihm durch die Übertragung mehr Unbewusstes in dir hoch kommt als es bei einer weiblichen Therapeutin der Fall wäre. Umgekehrt bedeutete es dann aber mehr Schmerz. Und der Therapeut muss wirklich gut und kompetent sein, um dich darin auffangen und begleiten zu können, darin stimme ich Beatrix zu.

Eine weibliche Therapeutin könnte dich andererseits vielleicht besser stützen und begleiten, wenn diese auf den Vater bezogene Übertragung mit ihr nicht stattfindet.

Aber wie gesagt: bei allem gilt "könnte".

Ich selbst habe mich damals für eine TherapeutIN entschieden, weil ich gespürt hatte, dass ich zu dem Zeitpunkt mehr Stütze als direkte Konfrontation brauchte (auch meine Hauptproblematik hatte mit meinem Vater zu tun).

Es gab aber auch Meinungen, die mir, gerade wegen der Problematik wegen meines Vaters, rieten, zu einem männlichen Therapeuten zu gehen, weil ich dadurch gerade dieser Problematik näher kommen könnte.

Es gab also für beides Gründe dafür und dagegen.


Ich wünsche dir eine gute Entscheidung!

Viele Grüße
Brittka
amis
Beiträge: 6
Registriert: 4. Feb 2008, 21:05

Re: Therapeut oder Therapeutin

Beitrag von amis »

Hallo Brittka,
vielen Dank für Deine Antwort.
Mir ist noch einiges eingefallen:
Zu der Therapeutin: war 3x dort und fühlte mich
jedes mal niedergedrückt bevor ich hinging.
Bei dem Therapeuten kommt es mir "leichter"
vor. Er plaudert zwischendurch auch mal um
die Situation aufzulockern.
Bei ihr kam schon schneller mehr Schmerz hoch.
Da frag sich natürlich was besser ist. Kommt sie
schneller an den Kern oder fühle ich mich bei
ihr unwohler?
BeAk

Re: Therapeut oder Therapeutin

Beitrag von BeAk »

Liebe Maja,

ich möchte mich grundsätzlich bei einem Therapeuten wohlfühlen, denn sonst fühle ich mich auch nicht sicher, um diesen an mein Innerstes zu lassen.

Wenn ich niedergedrückt bin, fühle ich mich nicht wohl.
Anita2
Beiträge: 408
Registriert: 4. Nov 2006, 19:39

Re: Therapeut oder Therapeutin

Beitrag von Anita2 »

Hallo Maja,
ich hatte einen männlichen und zurzeit habe ich eine weibliche Therapeut/in.
Bei meiner Therapeutin war ich im Anfang auch sehr unsicher. Bin heute froh, dass ich dieses Gefühl überwunden habe, denn sie ist eine super Therapeutin und hilft mir sehr.
Ein ungutes oder gedrücktes Gefühl habe ich auch heute noch oft vor der Sitzung, geht aber bei ihr verloren. Habe auch mit ihr darüber gesprochen und ich bin mir klar darüber, dass hier ein automatisches Vermeidungs-, Verdrängungsverhalten wirkt.

Ich hoffe ich habe Dich nicht komplett verunsichert. Ich wünsche Dir eine gute Entscheidung viel Erfolg bei Deiner Therapie.

Liebe Grüße
Anita
Regenwolke
Beiträge: 2214
Registriert: 15. Apr 2006, 12:46

Re: Therapeut oder Therapeutin

Beitrag von Regenwolke »

Hallo Maja,

ich halte es nicht für ein gutes Zeichen, wenn du niedergedrückt aus der Therapiestunde gehst. Klar, manchmal ist man hinterher nachdenklich, vielleicht auch etwas aufgewühlt - ich setz mich dann manchmal noch in ein Cafe, trink einen Kaffee und ordne meine Gedanken und Gefühle ein bißchen.
Aber insgesamt ist es so, daß ich mich nach einer Therapiestunde gestärkt fühle und etwas zuversichtlicher und mutiger in die Welt gucke. Auch dann, wenn schmerzhafte Themen berührt wurden.

Aus der neueren Therpieforschung weiß man, daß es wichtig ist, in der Therapie auch an den "Ressourcen" zu arbeiten, also herauszufinden, wo deine Stärken sind, was - trotz psychischer Probleme - doch noch möglich ist, und welche Seiten an dir dich stützen und ausgebaut werden können. Bei einer Therapie, die nur schwächt, wäre ich skeptisch.
Außerdem finde ich persönlich Wärme und Humor ganz wichtige Eigenschaften für einen Therapeuten.

Ich wünsch dir eine gute Entscheidung,

LG,
Wolke
BeAk

Re: Therapeut oder Therapeutin

Beitrag von BeAk »

Ein schöner Beitrag Wolke,

nur ist sowas überhaupt möglich in einer Analyse,in der der Therapeut ohne hin nicht viel sagt?
samira23
Beiträge: 17
Registriert: 21. Jan 2005, 21:21

Re: Therapeut oder Therapeutin

Beitrag von samira23 »

Hallo,
der Therapieanfang war für mich wirklich schwierig. Ich kam lange Zeit niedergeschlagen aus den Stunden. Der Grund dafür war, dass viel hochkam, ich mich aber nicht anvertrauen konnte und somit wieder alleine mit meinen Gefühlen und Ängsten war.Erst als Vertrauen da war, konnte ich mich öffnen und die Stunden haben mir unmittelbar geholfen. Wir haben auch über diese schwierige Anfangszeit gesprochen.
Deshalb denke ich, dass die zentrale Frage ist, bei wem Du Dich besser öffnen kannst, zu wem Du schneller Vertrauen fassen kannst und beim wem Du Dir vorstellen kannst Dinge anzusprechen. Kannst Du Dir vorstellen bei der Therapeutin anzusprechen, mit welchen Gefühlen Du die Stunde verläßt? Oder fühlst Du Dich besser beim Therapeuten aufgehoben?
Vielleicht würden ja beide passen? Lass doch einfach Dein Gefühl entscheiden.
Gruss,
Samira
@Bea: ich mache eine Analyse und bin sehr zufrieden. Wärme und Humor sind da total wichtig für mich. Auch kommt mein Therapeut auf mich zu, reicht mir die Hand, wenn es mir mal wieder schwer fällt mich zu öffnen. Es gab durchaus Stunden, in denen er mehr geredet hat, als ich. Wenn ich ihn frage, antwortet er auch ausführlich. Allerdings wird schon erwartet, dass ich den Anfang mache, mich öffne und das Thema wähle.
BeAk

Re: Therapeut oder Therapeutin

Beitrag von BeAk »

Oh wunder, oh wunder,

ich habe ganz andere Erfahrungen in meiner tiefenpsychologisch fundierten Therapie mit einem Analytiker gemacht.

Er fragte in den letzten Monaten der Therapie zwar, was hat sich zugetragen habe, aber außer Belanglosigkeiten durfte ich kein Thema mehr ansprechen.

Er hat fast jedes wichtige Thema abgebügelt.

Ich hätte so gerne über die Probleme gesprochen die, ich mit meinen Mitmenschen habe, sie sind ein Symptom der NPS. Ich habe meinen Therapeuten zweimal zu Therapiebeginn in 2 Sitzungen darum gebeten, über meine Symptome zu sprechen. Er schmetterte den Wunsch ab, "Symptome kein Thema für eine Therapie, sondern nur Konflikte". So konnte ich nur noch belangloses thematisieren.

Daraufhin habe ich ihm einige Tage später per E-Mail nochmal ausführlich meine Situation erklärt und um Anspache des Themas gebeten. Es brannte mir auf den Nägeln.

In der nächsten Sitzung fragte er wieder scheinheilig, was sich zugetragen hätte und somit das Thema der E-Mails abgelehnt.
Und es war wieder nur belangloses zu besprechen.

Das ganze hat sich bei weiteren Themen wiederholt.

Ich war exterem frustiert und fragte in der nächsten Sitzung nach dem Sinn dieser Therapie. Bekam zur Antwort, das es nicht gut ist über den Sinn einer Therapie zu sprechen. Und wieder war ich zu Belanglosigkeiten verurteilt.

Selbstverständlich durfte ich auch über diese für mich absolut unbefriedigende Therapiesituation nicht sprechen, denn ein Ziel durfte diese Therapie auch nicht haben, wie er sagte. Und wieder nur eine Sitzung gefüllt mit Belanglosigkeiten.

Ich hatte aber ein Ziel, wollte meine dauerhafte Stabilität erreichen und fragte in der nächsten Sitzung was ich denn bearbeiten könnte, hier in der Therapie und er schlug mir das Thema "Probleme mit meinem Ehemann" vor zu vertiefen. Das Thema hatte ich breits ein Jahr zuvor in dieser Therapie durchgearbeitet und wiederholte alles was bereits besprochen war. Wie es kam, das ich in die Depression abrutschte.

An diesem Punkt unterbrach er mich und sagt, "und dann sind sie verrückt geworden" ich wiedersprach, "nein, ich wurde depressiv". Mein Ex-Therapeut beharrte darauf, das das keine Depression gewesen sei. Dabei hatte er mich damals selbst Depressiv diagnostiziert und es auch so im Therapieantrag geschrieben.

In der folgenden Sitzung bestritt er, mich als verrückt eingeschätzt zu haben.
Da war für mich der Ofen aus. Ich hatte von 10 Sitzungen des letzten Jahres nur 2 für ein therapeutisch wichtiges Thema (meine Mutter)nutzen können. Alle anderen Themen die mir wichtig waren zu klären, konnte ich nicht bearbeiten.

Dann ist mir weiter klar geworden, das ich bereits seit einem Jahr an einer Übertragungsneurose litt, ich hatte seit einem Jahr permanent Angst vor meinem Therapeuten, die sich zeitweise bis zur Erstarrung steigerte. Und selbstverständlich war auch das ein Thema das er nicht offen behandelte, so wie ich das mit ihm in den Probatorische Sitzungen und auch später mehrmal besprochen hatte.

Er hatte nur versucht die Übertragungsneurose durch die Hintertür zu bearbeiten, ohne das ich merkte was er wollte.

Als mir klar wurde, das ihm das festhalten an seinem analytischen Konzept ein vielfaches mehr Wert war, als mein Wohlergehn, war diese Therapie für mich gestorben.

Wenn ich an das Verhalten meine Ex-Therapeuten denke, schmerzt es mich immer noch, 4 Monate nach Therapieende.

Das sind die Gründe warum ich zur V-Therapie gewechselt bin. Ich konnte bereits in der ersten Probatorischen Sitzung alle meine Problem ansprechen und konnte klare Therapieziele vormulieren.
Das war eine wirkliche Wohltat, nach dem tiefenpsychologischen Fiasko.

Ich hoffe es geht weiter so.
Regenwolke
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Re: Therapeut oder Therapeutin

Beitrag von Regenwolke »

Danke Bea

Eine Analyse hab ich noch nicht gemacht. Ich habe aber eine lange tiefenpsychologisch fundierte Therapie gemacht, und habe das als ermutigend und stärkend empfunden. Meine Therapeutin war zwar zurückhaltend, aber trotzdem sehr zugewandt und herzlich, genauso wie meine jetztige Verhaltenstherapeutin. Den Unterschied sehe ich eher darin, daß meine jetztige Therapeutin mehr mit konkreten Übungen arbeitet, während in der TP stärker meine Lebensgeschichte im Vordergrund stand.

Ich denke, auch Psychoanalytiker können sehr unterschiedlich sein, mehr oder weniger offen für Anregungen aus anderen Therapieschulen. Und die Psychoanalyse selbst ist auch nicht einheitlich, es gibt unterschiedliche Richtungen, manche davon sind sehr konservativ, andere viel moderner und aufgeschlossener. Wenn man sich für diese Therapieform entschieden hat, muß man wohl - wie bei anderen Therapien auch - sehen, wie man mit dem betreffenden Therapeuten zurecht kommt und ggf. weiter suchen, bis die Chemie stimmt.

LG, Wolke
Regenwolke
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Re: Therapeut oder Therapeutin

Beitrag von Regenwolke »

Liebe Bea,

jetzt haben sich die Beiträge gerade überschnitten. Ich hatte schon früher, wenn du über deinen Therapeuten geschrieben hast, oft das Gefühl, daß das ein besonders konservativer Knochen ist, der keinen Milimeter von der "reinen Lehre" der Psychoanalyse abweicht. Mit so jemandem wäre ich ganz sicher auch nicht klar gekommen, und ich hoffe ehrlich, daß diese Art von Analytikern langsam ausstirbt.

LG, Wolke
Ele
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Re: Therapeut oder Therapeutin

Beitrag von Ele »

Liebe Maja,

die Entscheidung ob Mann oder Frau musst Du sicherlich alleine treffen. Ich hatte viele Jahre eine tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie bei einer Frau, nun seit einem Jahr Analyse bei einem Analytiker.

Die Therapeutin war in meinem Alter und zum damaligen Zeitpunkt unheimlich wichtig. Im Vordergrund stand damals die Stabilisierung, die ich wohl bei einem Mann nie erreicht hätte.

Mein jetziger Analytiker spricht wieder ganz andere Bereiche an. Er ist mir sehr wichtig, und wirbelt ganz viel aus meiner Vergangenheit und Gegenwart auf, was bei einer Frau nie möglich gewesen wäre.

So gesehen empfinde ich Therapeutin und Analytiker als Ergänzung. Womit Du anfängst hängt sicherlich von dem Zustand ab, in dem Du Dich derzeit befindest und wo Du Dich sicherer fühlst.

@Bea, Wolke

Mit welchem Therapeuten man zurecht kommt, hängt sicher auch mit den Erfahrungen zusammen, die man mit den verschiedenen Geschlechtern gemacht hat. Mein Therapeut z.B. ist total reserviert und auch nicht besonders humorvoll (in den Stunden, wenn ich so von Mensch zu Mensch mit ihm spreche, kommt er mir ganz anders vor), aber er ist im Moment einer der wichtigsten Personen in meinem Leben (wenn nicht der Wichtigste), bei dem ich keine Angst haben muss, dass er mich verlässt (wie alle anderen Männer in meinem Leben)

Liebe Grüße

Ele
>> Du mußt Chaos in dir tragen um einen tanzenden Stern zu gebären...>>

Friedrich Nietzsche

Regenwolke
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Re: Therapeut oder Therapeutin

Beitrag von Regenwolke »

Hallo ele,

vielleicht habe ich mich etwas missverständlich ausgedrückt. Mit den "konservativen Analytikern" meine ich nicht generell solche, die sich im Sinne der klassischen analytischen Behandlungstechnik sehr distanziert/abstinent verhalten, sondern solche, die ihre Methode über den Patienten stellen, also nicht die Flexibilität besitzen, die Methode den Problemen des Patienten anzupassen. Und das gilt dann eigentlich genauso für Vertreter anderer Therapieschulen.

LG, Wolke
mikoham
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Re: Therapeut oder Therapeutin

Beitrag von mikoham »

Also ich würde es so machen : der erste Name vom Therapeuten/in der mir zu erst über die Zunge kommt hat ohnehin schon den Zuschlag aus von deiner Seite her bekommen. Den Erfolg jedoch bestimmst du mit deinem Einsatz.
Lieben Gruß und viel Erfolg und gute Besserung
amis
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Re: Therapeut oder Therapeutin

Beitrag von amis »

Hallo Michael,
habe ich nicht ganz verstanden, wie Du das meinst?
Kannst es erklären?
Danke und Gruß
Maja
angelino
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Registriert: 7. Apr 2008, 19:41

Re: Therapeut oder Therapeutin

Beitrag von angelino »

BeAk

Re: Therapeut oder Therapeutin

Beitrag von BeAk »

"Drum prüfe, wer sich lange bindet!!!" Ist mittlerweile mein Fazit.

Immerhin dauert eine Psychotherapie so zwischen 1-3 Jahren.
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