Wie sieht es mit Heilung durch „Gott“ Liebe aus

leich
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Wie sieht es mit Heilung durch „Gott“ Liebe aus

Beitrag von leich »

Wie sieht es mit Heilung durch „Gott“ Liebe aus

Hallo Ihr,

es gibt einen Brief von C.G.Jung in dem er von einer religiös- spirituellen Erfahrung spricht.
Er behauptet, dass sie die einzige Lösung sei um zu gesunden.
Auch im Thieme, „ Allgemeine Psychopathologie“ also ein Nachschlagewerk für Arzte, findet sich die Aussage, dass ein religiös spirituelles Erleben zur Heilung führen kann, vorausgesetzt sie wird in den Alltag integriert.
Solche Ideen gibt es inzwischen von einigen Ärzten.
In der Familietherapie gibt es die Idee der Heilung durch Liebe

Mir scheint das jedoch sehr mystisch und dennoch erlebe ich es wie einen Strohhalm nach all den Jahren in denen ich im wahrsten Sinne des Wortes in der Scheiße stecke.

Hat jemand Erfahrungen in dem Bereich und ist das überhaupt denkbar.

Gruß ans Forum
Liber
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Re: Wie sieht es mit Heilung durch „Gott“ Liebe aus

Beitrag von Liber »

Hallo Brosch,

zum Thema Spiritualität - und da gehört dein Thema ja mit dazu - gibt es schon einige Threads im Forum. Vielleicht magst du da mal reinschauen?

Ich habe auch gelesen, dass es hin und wieder Heilung durch ein spirituelles Erlebnis gibt - ich glaube aber, dass es für die meisten Menschen - für mich auf jeden Fall - ein langer Übungsweg dahin ist.

Man kann ja dieses spirituelle Erlebnis nicht irgendwie "machen". Der Wunsch nach der Suche nach "Gott" (oder wie wir es auch nennen möchten), ist aber schon die erste wichtigste Voraussetzung, sich auf den Weg zu machen.


Wie sind deine eigenen Erfahrungen denn dazu?

Viele Grüße
Brittka
leich
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Re: Wie sieht es mit Heilung durch „Gott“ Liebe aus

Beitrag von leich »

Hallo Brittka

Eine spirituelle Erfahrung ist für mich solange eine mystische Erfahrung bis ich sie vernünftig definieren kann. Oft geht ein bestimmtes Ritual voraus oder ein Zufallstreffer verbindet mich mit meiner Energie.
Herauszufinden wodurch dieses religiöse oder spirituelle Erleben erwachsen ist, ist eine Kunst für sich.
Erst dann kann ich ein Glaubensmodell daraus entwickeln und mir anschauen ob es ein Tragbares ist.
Je einfacher das Modell desto einfacher ist eine Verbindung herzustellen.
Wenn ich von Gott spreche dann suche ich einfach alle Erleben heraus die mir in meinem Legen gut taten, an denen ich gefallen hatte, die mir Spaß und Freude bereitet haben. Das kommt einem Nahtod erleben gleich und kann eine Überschwemmung im Inneren hervorrufen, einen neuronale Blockade lösen.
Man kann nach solchen Erleben süchtig werden, ist aber besser als in der Depression zu versinken.

Liebe Grüsse.
tallgirl
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Re: Wie sieht es mit Heilung durch „Gott“ Liebe aus

Beitrag von tallgirl »

Mit der spirituellen Erfahrung ist dass so eine Sache für sich. Ich denke, wenn der Glaube nur groß genug ist, dann ist bestimmt auch ein positiver Effekt bei der ganzen Sache. Wie heißt es doch so schön…der Glaube kann Berge versetzen.
Ich weiß für meinen Teil nicht, ob ich so recht daran glauben soll oder nicht, allerdings muss ich auch gestehen, dass ich an sehr schlechten Tagen durchaus auch darüber nachgedacht habe mich in die Kirche zu setzen und zu beten.
Liebe Grüße



Angie



Du kannst die Wellen nicht stoppen. Du kannst nur lernen, auf ihnen zu reiten.
Wander
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Re: Wie sieht es mit Heilung durch „Gott“ Liebe aus

Beitrag von Wander »

Hallo Brosch, ein sehr interessantes Thema!

Ich bin religiös und praktiziere seit vielen Jahren Meditationen. Beides heilte leider NICHT meine Depression.
Aber es gehört fest zu meinem Alltag, bringt mir neben meiner Familie und meinen Freunden und Bekannten und Hobbys ein Gefühl der Geborgenheit und des Sinns sowie der Unterstützung. Und das ist viel wert.

In Bezug auf die Depression ermöglichten mir die Gebetsmeditationen und die Entspannungsübungen, mit einer mittelschweren Depression lange Zeit nach außen hin ein komplett normales Leben zu führen und alle meine Alltagsrollen, auch die liebevollen, warmen und lustigen als Mutter und Ehefrau, ausfüllen zu können, auch, wenn dies unsagbar anstrengend war und oft inneres Fühlen und Verhalten nicht zusammen passten. Aber niemand merkte mir die Depression an. Selbst ich suchte mir viel zu spät fachliche Hilfe.

Ergebnis war auch, dass ich selber zu meiner Ärztin laufen musste, um zu sagen, dass ich wohl depressiv bin, weil halt nur ich merkte, dass da etwas nicht stimmt, weil ich in einem sinnvollen zufriedenen Alltag so instabil war.
Dass ich in der Entspannungsmeditation lernte, ganz ruhig zumindest für die Zeit der Übung zu werden und meine emotionalen Störungen sozusagen von außen zu betrachten, half auch, um sie der Ärztin genau erklären zu können. Sie meinte dann auch, ich bräuche unbedingt Medikamente, aber sie habe noch nie erlebt, dass ein Depressiver seine eigene Krankheit so reflektieren könne. Ich denke mal, das macht die Meditation. Aber ich kann ja nicht in Dauermeditation verbleiben.

Ehrlich gesagt, bin ich auch mehr als einmal als Christin sehr sauer gewesen, nicht geheilt zu werden durch meine Religiösität. Aber so funktioniert es bei mir offenbar nicht.

Was aber ist, ist, dass ich, wenn es mir sehr schlecht geht und ich falle so in mich hinein, dass dies dann nicht bodenlos ist, sondern dass ich mich aufgefangen fühle durch meine religiöse Basis. Auch, wieviel Menschen mich unterstützen mit genau dem Richtigen zur richtigen Zeit, das kann ich kaum für einen Zufall halten.

Da gibt es schon so einiges zwischen Himmel und Erde, das sehr hilfreich ist, aber bisher mich nicht komplett heilte.

Dass der Glaube Berge versetzen kann, glaube ich auch.
Aber dabei gibt es ein Problem: Was wir glauben, ist nur z.T. bewusst und auch nur z.T. bewusst beeinflussbar. Welche Berühmtheit sagte mal: "Wir können zwar machen, was wir wollen. Aber wir können nicht wollen, was wir wollen." ?

Wohl wahr.

Lieber Gruß! Düne
Guinevere
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Re: Wie sieht es mit Heilung durch „Gott“ Liebe aus

Beitrag von Guinevere »

Hallo Du,

Erfahrungen eher auf spiritueller Ebene, hm, Deine Beschreibung dazu in Deinem zweiten Posting in diesem Thread dazu ist ganz gut - wie so ne Erfahrung an "universeller Lebensenergie" aussehn kann - und Du schreibst ja auch, Du wärst "nur" depressiv... was ich damit sagen will... ähm, Vorsicht wäre lediglich geboten bei Menschen mit (sehr) schweren geistigen Erkrankungen, Menschen, die keine Verantwortung für ihr Handeln übernehmen können... es kann Dir auch passieren, dass Du dadurch nen Nervenzusammenbruch erleidest , wenn Dus übertreibst, zu schnell und intensiv angehst...

Lieben Gruß,
manu
CJ43
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Registriert: 12. Okt 2007, 10:38

Re: Wie sieht es mit Heilung durch „Gott“ Liebe aus

Beitrag von CJ43 »

Hallo Brosch!

Ich bin gläubig und gehe auch öfter mal in die Kirche. Glauben ist für mich etwas, was wachsen muss und zwar auch in Zeiten ohne Not. Als Mittel zum Zweck, nämlich zur Heilung von egal was (Depression, Krebs, Lähmungen) sehe ich Glauben nicht an.
Ganz schwierig finde ich jede Art von Verquickung von Krankheit mit Sünde, nach dem Motto: wenn ich alle Sünden bereue und nur fest genug glaube, dann werde ich gesund.
Mir fällt es in Deprizeiten sehr schwer, mit meiner spirituellen Seite in Kontakt zu kommen. Ich fühle mich dann so leer und hoffnungslos und kann keinen direkten Trost aus meinem Glauben ziehen.
Andererseits frage ich auch nicht: Wieso ich? Es sind so viele Menschen krank oder in schweren Lebenslagen, ich glaube nicht, dass ich als christlicher Mensch einen besonderen Anspruch auf ein glückliches Leben habe.
Eher denke ich: "Es ist wie es ist".

Liebe grüße, Constanze
leich
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Re: Wie sieht es mit Heilung durch „Gott“ Liebe aus

Beitrag von leich »

Hallo,

ich habe keinen Anspruch auf Heilung aber ich glaube dass Heilung möglich ist.
Ich war vorhin mit einer Freundin im Weserhaus beim Nord- Westradio, habe einer Sendung gelauscht.
Theo Schlüter moderierte die Sendung mit Eugen Drewermann.
Herrn Drewermann kann ich außer seiner Intelligenz nicht viel abgewinnen aber Herr Schlüter war recht gut. Er versuchte Herrn Drewermann nur einen Lacher zu entreißen, was ihm bei aller Hartnäckigkeit nicht gelang. Ich weiß dass ein Psychiater immer zuerst auch den Humor eines Menschen überprüft um zu erfahren ob der Patient noch lebt.

Zu meiner Überraschung nahm mein Arzt, ein sehr guter Neurologe und Analytiker mit seinem Chor an der Sendung teil.
Ich hatte meinen Arzt lange nicht gesehen. Ich besuche ihn nur nach Bedarf hin und wieder zu kurzen Gesprächen und diesen Bedarf klärt er ab, - sieht ihn als nicht besonders notwendig.
Ich würde das gerne anders sehen, weiß jedoch dass er Recht hat.
Nur in der rechten Wahrnehmung, mit dem entsprechendem Bewusstsein ausgestattet schaffe ich den Aufstieg.
Vor einigen Jahren fiel ich quasi im " Freien Fall" mitten in mich hinein.
Ich leide unter schwerster Depression, bin von der Schulmedizin offiziell ausgemustert als lebensunfähig befunden.
Nun habe ich eben diesen, meinen Arzt gesehen und habe nochmals über die Liebe und das Leben nachgedacht und stehe jetzt meinem Wahnsinn gegenüber, das Leben und das Glück nicht einfach zu nehmen und mich daran zu freuen, so lange wie es mir geschenkt ist.

Ich frage mich was oder wer mich hindert zuzugreifen.


l.g.
Guinevere
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Re: Wie sieht es mit Heilung durch „Gott“ Liebe aus

Beitrag von Guinevere »

Hallo ,

>ich habe keinen Anspruch auf Heilung aber ich glaube dass Heilung möglich ist.

Ich wollte Dich mit meinem Posting keinesfalls entmutigen! *sorry*

Es ist nur so, dass - so wie Du Deine Erlebnisse beschrieben hast - durch dieses "überflutet" werden sich in Dir einiges an Blockaden lösen und es Dir passieren kann, dass Du dadurch mehr zum verarbeiten haben könntest, was Dir im Moment vielleicht schwer fallen oder nicht so gut tun könnte (?).

Lieben Gruß,
manu
Sieglinde1964
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Re: Wie sieht es mit Heilung durch „Gott“ Liebe aus

Beitrag von Sieglinde1964 »

Eine Studie hat bewiesen, dass gläubige Menschen gesünder sind, als Nichtgläubige. Sie hat auch festegestellt, dass sie auch schneller wieder gesund werden.

Ich sehe es auch wie Constanze 43, Krankheit mit Sünde in Verbindung zu bringen ist, ich sage es mal so, gefährlich. Nicht jede Krankheit ist die Folge eines Vergehens gegen Gottes Willen. Nicht jede "Sünde" bringt eine Krankheit als Folge mit sich. Sicher ist auch, dass es Menschen gibt, die schon lange krank sind, sie aber Heilung erfahren haben, innerlich heil geworden sind. Ich unterscheide zwischen Gesundsein und Heilung. Gesundsein ist für mich, das nicht Vorhandensein von irgendeiner Krankheit. Heil sein ist für mich ein Mensch, der mit der Hilfe an den einzigen und lebendigen Gott seine Krankheit anzunehmen versteht. Mir fällt da eine Frau ein, die mit 17 Jahren einen Badeunfall hatte und vom Kopf an querschnittgelähmt ist, sie wurde nicht wieder gesund, sie wurde aber heil und fand über ihre Lähmung zum lebendigen Glauben an Gott.

Wenn ich mich als gläubiger Mensch auch immer noch nicht damit abfinden kann, Depressionen zu haben und ich auch keine Antwort auf die Frage habe, warum ich sie habe. Ich überlasse es, besser ausgedrückt, ich überlasse mich Gott. Er hat für mich einen guten Weg und er hat keinen Spaß daran, dass er mir weh tut. Er leidet mit mir, wenn ich leide. Oft genug verstehe ich Gott auch nicht. Ich muss auch nicht alles verstehen. Seine Gedanken sind nicht unsere Gedanken und seine Wege nicht unsere. Dennoch ist er da, vielleicht ist Gott dann erst recht da, auch wenn ich das Gegenteil von dem verspüre, wenn ich wieder tief in einer Depression hänge.

Auf der anderen Seite hat Gott Menschen die Fähigkeiten gegeben sich mit Krankheiten und Kenntnisse in der Medizin auszukennen,die Ärzte. "Danach lass den Arzt zu dir, denn der Herr hat ihn geschaffen; und weise ihn nicht von dir, denn du brauchst auch ihn." steht in der Bibel in Sirach 38 Vers 12.
leich
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Re: Wie sieht es mit Heilung durch „Gott“ Liebe aus

Beitrag von leich »

Hallo Sieglinde,

ich danke dir für die Erläuterung von Heilsein und Gesundsein.
Ich für meinen Teil bin ständig am Schreien nach Hilfe also unentwegt am Beten.

Bekanntlich ist das Gebet die Vorstufe zur Meditation.
Ich falle aus dem Schreien oft in die Meditation und pendle somit zwischen diesen beiden Orten.
Gerne möchte ich in der Fuge zur Ruhe kommen und mich im Meer des Friedens mit Gott und der Welt in mir wohl fühlen.
In der Wahrnehmung zu bleiben und das nötige Bewusstsein zu entwickeln stellt eine enorme Herausforderung da, der ich mich nicht gewachsen fühle.

Ich habe ein paar liebe Menschen um mich herum, die mir helfen. In solchen Begegnungen erlebe ich immer wieder so etwas wie vielleicht Gottvertrauen.
Dieses Vertrauen macht mich wachsam und hält mich einwenig lebendig, was meiner Depression nicht schadet, so denke ich. Was ihr gut tut und was ihr nicht gut tut und was überhaupt hilft weiß sowieso niemand.



L.G.
tomroerich
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Re: Wie sieht es mit Heilung durch „Gott“ Liebe aus

Beitrag von tomroerich »

Hallo Düne,

dein Beitrag hat mir gut gefallen. Ich fand manches darin, was auch ich so sehe.

Zum einen ist da die Erfahrung, durch Meditation einen inneren Mittelpunkt zu finden, von dem aus sich die Depression beobachten lässt - so ergeht es mir auch. Und allein schon, diesen Mittelpunktzu besitzen, nimmt der Depression ihren größten Schrecken, weil mein Ich, meine Identität nicht von ihr aufgesaugt werden kann - das verbleibt im Mittelpunkt.

Im letzten Abschnitt beschreibst du präzise, wo des Pudels Kern begraben liegt. Glaube versetzt Berge und ich würde darüber hinaus sagen, dass wir das sind, was wir glauben. Die Welt wird sich so gestalten wie wir glauben, dass sie sei. Aber wir sind in einer Situation, in der es uns nicht mehr freisteht, zu glauben, was wir wollen, weil ein großer Teil unseres Glaubens unbewusst geworden ist. Das hält uns in der Situation fest, in der wir stecken. Der Weg da heraus ist, zu erkennen, an was wir glauben und er funktioniert über Selbstbeobachtung. Die Fähigkeit dazu kann man in der Meditation erwerben.



Thomas
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tomroerich
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Re: Wie sieht es mit Heilung durch „Gott“ Liebe aus

Beitrag von tomroerich »

Hallo Brosch,

ich habe keinen Anspruch auf Heilung aber ich glaube dass Heilung möglich ist.

Ich glaube sehr wohl, dass du Anspruch auf Heilung hast, denn du bist vom Leben als heil und ganz gedacht. Dein Unheilsein nützt niemandem etwas und Gott am allerwenigsten.
Viele Menschen haben nach meiner Erfahrung eine sehr seltsame Vorstellung von Gott. Sie sehen ihn als Überwesen außerhalb von sich und sich selbst in vollkommener Abhängigkeit. Sie denken an Gehorsam, Kleinheit, fühlen sich wie ein Wurm im Staub. Dieses seltsame Verhältnis von Mensch zu Gott spiegelt häufig nur die Sichtweise auf sich selbst.

Gott ist kein Gewaltherrscher sondern nur ein anderes Wort für das universelle Leben, von dem du nicht einmal ein Teil bist sondern du bist es selbst. Wir leben in einem Traum unserer selbst, den wir uns selbst geschaffen haben und haben uns darin verloren, aber wir haben niemals gesündigt.

Alles was geschehen ist, ist eine Verleugnung des Lebens (Gottes) und dadurch hat man sich selbst verleugnet, weil es keinen Unterschied zwischen Gott und uns gibt. Das ist die Bedeutung von "Mein Vater und ich sind eins". Diese Trennung ist unser Problem.

Ich lese gerade ein wunderbares Buch, das würde ich dir empfehlen. Es trägt den merkwürdigen Titel "Ein Kurs in Wundern" und erklärt die christliche Lehre vollkommen neu und mit tiefenpsychologischen Elementen.

Übrigens gebe ich C.G. sehr Recht. Nur was ist eine spirituelle Erfahrung? Wie stellst du sie dir denn vor, was geschieht da?

Grüße von

Thomas
Betroffene für Betroffene

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Guinevere
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Re: Wie sieht es mit Heilung durch „Gott“ Liebe aus

Beitrag von Guinevere »

Hallo Brosch,

>Ich falle aus dem Schreien oft in die Meditation und pendle somit zwischen diesen beiden Orten.

Das, wie äussert sich denn dieses "schreien", Du meinst wohl mehr einen inneren "Schrei" ?
Hm, aber ich stell mir hier gerade so vor, dass Du dabei wohl recht angespannt sein könntest (?) und es vielleicht ja deshalb nicht klappt (?) .

>Gerne möchte ich in der Fuge zur Ruhe kommen und mich im Meer des Friedens mit Gott und der Welt in mir wohl fühlen.
>In der Wahrnehmung zu bleiben und das nötige Bewusstsein zu entwickeln stellt eine enorme Herausforderung da, der ich mich nicht gewachsen fühle.

Ich weiß nicht, wie schaut es denn in diesem Deinen Bestreben (meiner Erfahrung nach klappt es schwerer, wenn man es sich durch den Willen so herbeidenken will, mit Visualisationen, lediglich vors "innere Auge führen" aber besser) mit der Atmung aus?
Schick Dir mal nen link zur Ansicht:

http://www.mentale-selbstheilung.at/pranaatmung.htm

Freut mich, dass Du so viele liebe Menschen an Deiner Seite hast !

Lieben Gruß Dir,
manu
leich
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Re: Wie sieht es mit Heilung durch „Gott“ Liebe aus

Beitrag von leich »

Hallo Thomas

Du sprichst „dem ganz Normalen“ aus der Seele.

Jeder Mensch ist sein eigener Kosmopoet und somit weiß auch nur jeder für sich wie sein Weg ist.
Diesen Weg mit Hilfe des Glaubens zu gehen, bedeutet für mich, dass ich ihn anhand von Modellen gehe.

Es gibt jedoch darüber hinaus einen Zustand wo man Modelle loslassen kann.
Du nennst es Mittelpunkt wie es im Buddhismus genannt wird oder wie im Christentum das Kreuz, das absolute Sein ist.

Grüsse
leich
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Re: Wie sieht es mit Heilung durch „Gott“ Liebe aus

Beitrag von leich »

Ich war heute zum dritten Workshoptag „ Buddhistische Psychotherapie“ Tanz der Emotionen.
Dieses Modell der Selbstregulierung basiert auf der Idee, dass es verschiedene Farbräume in uns gibt, jedoch nicht wie im Yoga sieben, sondern nur fünf.
Es findet eine recht gute Strukturierung statt, die sich am Ende angstfrei auflöst.

Geht die rechte Atmung in Fleisch und Blut über und ist genügend Fülle, Mitgefühl, Sozialempfinden, Wirklichkeit und Klarheit vorhanden ist keine Angst mehr im Kopf nötig und auch keine Aggression die sich störend auswirkt.

Ein nicht ganz leichter Weg, der Persönlichkeitsfindung.
Beherzigt man nur das Grundprinzip, ist es bereits ein gewaltiger Schritt der Genesung entgegen.

L.G.
Guinevere
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Re: Wie sieht es mit Heilung durch „Gott“ Liebe aus

Beitrag von Guinevere »

Hallo, liest sich interessant und gut, besonders mit den Farbräumen! Kenne dies aber noch nicht. Hoffe, na ja *lieb guck* vielleicht kannst Du es uns ja ein wenig näher bringen (?).

Lieben Gruß, gute Nacht erstmals,
manu
leich
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Re: Wie sieht es mit Heilung durch „Gott“ Liebe aus

Beitrag von leich »

Hallo manu

Es handelt sich im Prinzip um die Idee einer Mind- Map.
Schüsselerlebnisse werden zerlegt und finden sich in einem Raum unter einem Begriff wieder.

Somit handelt es sich zunächst einmal um eine einfache Zuordnung. Da man eine feste Struktur besitzt und klaren Regeln folgt, erlernt man mit zunehmender Routine auf sicherer Weise umzustrukturieren.

Ich halte diese Methode des sicheren Umgangs mit Körper und Geist für eine gute Möglichkeit die Seele zu heilen.
Meine langjährige Erfahrung hat mir gezeigt, dass der Körper der Seele folgt oder umgekehrt und ebenso verhält es sich mit dem Geist.

L.G.
leich
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Re: Wie sieht es mit Heilung durch „Gott“ Liebe aus

Beitrag von leich »

Hallo Forum

Ich gehe immer wieder alte Pfade, verhalte mich nach alten Modellen, falle immer wieder in oder auf meine Depression hinein.

Ich bin ein eher mathematisch veranlagter Typ und denke eben, wenn ich für meine Depression, Gott einsetze dann will mir dieser veramte Wahnsinn bestimmt etwas sagen.

Wenn ich diesen Gott oder diese Depression loslasse dann merke ich dass ich ins Schwimmen gerate und dass ich null Modell vor Augen habe.

Dann erlebe ich tatsächlich unbeschwert wie ein Kind.
Theoretisch oder vielleicht auch praktisch müsste ich das nur einüben.

Kann man Glücklichsein lernen ?

L.G.
Guinevere
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Re: Wie sieht es mit Heilung durch „Gott“ Liebe aus

Beitrag von Guinevere »

Hallo Brosch

>Schüsselerlebnisse werden zerlegt und finden sich in einem Raum unter einem Begriff wieder.
>Somit handelt es sich zunächst einmal um eine einfache Zuordnung. Da man eine feste Struktur besitzt und klaren Regeln folgt, erlernt man mit zunehmender Routine auf sicherer Weise umzustrukturieren.

>Ich halte diese Methode des sicheren Umgangs mit Körper und Geist für eine gute Möglichkeit die Seele zu heilen.

hmmm, bin AD(H)Sler und brauch auch sehr viel Struktur, Richtlinien (besonders in meinem Umfeld, ansonsten kann ich besser damit leben, wenn ich dieses lieber mal "ausblende") um nicht stets in Orientierungslosigkeit zu fallen. Aber, lest sich ganz prima!
Bezüglich der Begriffe, es ist denk ich auch wichtig, meine ganz persönlichen Empfindungen bezüglich eines Begriffes für mich fest zu machen, da ich mich ansonsten gerne mal verliere, wenn ich mich in jemand anders recht konzentriert reindenk, reinfühle.

Und da - im Zusammenwirken mit anderen - erst mal ganz bei mir zu bleiben. Der Dady meiner Kinder meinte mal, ich wäre die perfekter Schauspielerin. Nun, er hats nicht verstanden , hmmm, diesbezüglich hats mir immer recht geholfen, auf mein Gefühl zu vertrauen, ob es sich für mich gut anfühlt oder nicht. Ob - schwer zu beschreiben - ich meine persönliche Wahrheit lebe oder ob ich mich wieder mal "verbiege", mein Verhalten nach meiner Umgebung ausrichte, egal ob zum gesellschaftlich betrachtet "gutem" oder nicht so "gutem". Ich verliere mich, meine Identität dadurch , es gibt dann mehrere manus. Ich denk jeder ist im Kern seines Innersten "gesund" und dieses "gesund" (besser heil) müsste sich für ihn gut, lebendig anfühlen und damit wird er dann sicherlich niemandem bewussten Schaden zufügen.

>Ich bin ein eher mathematisch veranlagter Typ und denke eben, wenn ich für meine Depression, Gott einsetze dann will mir dieser veramte Wahnsinn bestimmt etwas sagen.

Das hab ich jetzt nicht ganz verstanden. Du meinst "Gott" und "Depression" wären für Dich das gleiche ? Oder eher anstelle des Begriffes "Depression" "Gott" einzusetzen, damit da eine Art Ausgleich des Mangels ensteht und sich diese beiden so aufheben?

>Wenn ich diesen Gott oder diese Depression loslasse dann merke ich dass ich ins Schwimmen gerate und dass ich null Modell vor Augen habe.

Also , als ich mein "Glaubensbild" des Christentums gänzlich ablegte, wars zuerst eine riesen Befreiung für mich, das dauerte aber schon ne Weile mich umzustrukturieren. Eine schöne, dieses alte, abgelegte Modell ausfüllende Orientierungshilfe - ich fühl mich als Hardcore-Atheist ehrlich gesagt ziemlich leer - war mir persönlich die Chakrenlehre. Da bot sich für mich auch ne super Hilfe an Körper, Geist und Seele als Einheit zu betrachten und bewusst daran zu arbeiten, mich öfters gut zu fühlen und dabei auch zu beobachten wie sich das (auch auf mein Umfeld) auswirkte.

>Dann erlebe ich tatsächlich unbeschwert wie ein Kind.

Ja, ich denk schon, dass Du Dir das verdient hättest Alleinig durch diese Unbeschwertheit ist man ja schon glücklicher und erfüllter.

Hm, das was mich an Erwachsenen als Kind immer so gestört hatte war deren Ernsthaftigkeit und ihr Handeln, das daraus entstand.

Erstmals nen lieben Gruß Dir,
manu
leich
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Re: Wie sieht es mit Heilung durch „Gott“ Liebe aus

Beitrag von leich »

Hallo ans Forum

Gott ist für mich Liebe und somit alles was damit zutun hat.
Liebe Menschen, liebe Begegnungen, Dinge die mein Herz öffnen, das ist z.B die Kunst oder schönes Essen oder die Natur oder, oder, und, und, und …….

Nun funktioniert bekanntlich bei Depressiven die neuronale Verknüpfung im limbischen System nicht vernünftig und es ist nicht einfach, nicht auf etwas hineinzufallen was man für Liebe hält.
Nicht alles was rasch und bequem gut tut, hilft.

Genau darum ist noch nichts gegen Depression auf dem Markt was langfristig hilft.

Die Sache mit Gott finde ich nicht leicht.
Im Namen Gottes werden in der Welt Kriege geführt.
Mein Problem ist meine Wahrnehmung, sie muss ich schulen um nicht alles zu glauben was ich sehe und was mir erzählt wird.

Kleine Kinder können das recht gut.
Führe ich mir das als Erwachsener zu Gemüht, wird mir ganz schlecht.

L.G.
912318798
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Re: Wie sieht es mit Heilung durch „Gott“ Liebe aus

Beitrag von 912318798 »

Grüß Euch zusammen!

Ich würde gerne Wander-Dünes Antwort vom 15. 1. hierher kopieren und unterschreiben.
Dank an Dich dafür!

Genauso wie Brosch wird auch mir übel beim Gedanken, alles wieder in vollkommen geklärten und geraden Wegen zu sehen.
Das Glück der Kinder liegt darin, noch nicht alles zu kennen, was wir schon kennen.

Liebe Grüße und bleibt stark

Jojo
leich
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Registriert: 17. Jan 2008, 20:09

Re: Wie sieht es mit Heilung durch „Gott“ Liebe aus

Beitrag von leich »

Danke Jojo 1,

ich Dank dir für den Hinweis auf DÜHE ihre Aussagen.

Ich habe aufgrund meiner „Querfeldeindenke“ eine Schreib- Leseschwäche entwickelt und habe auch über die Verbindung zur Depression nachgedacht, da der Ursprung der Depression im Beginn der Sprachentwicklung liegt.

Ein Mensch lernt die Muttersprache ohne Regeln, ich hingegen habe das bis heute nicht geschafft.
In dem Punkt stehe ich noch einem Kleinkind gegenüber.

L.G.
leich
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Re: Wie sieht es mit Heilung durch „Gott“ Liebe aus

Beitrag von leich »

Hallo Forum,

habe mich mal wieder mehr recht als schlecht am Leben gehalten, durch den Tag gequält.

Ich gehe gleich zu einem Philosophievortrag zum Thema Liebe und Sein.

Die Auseinandersetzung mit Gott und der Welt hilft mir nicht unbedingt im Alltag, da ist sie leider wenig gefragt, jedoch hilft sie meinem Geist nicht ganz einzuschlafen.

L.G.
leich
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Re: Wie sieht es mit Heilung durch „Gott“ Liebe aus

Beitrag von leich »

Hallo Ihr

Ich nehme an einem Workshop „Psychologie und Buddhismus“ Tanz der Emotionen teil und will euch mal rasch an meinen Gedanken dazu, teilhaben lassen.

Zur Farbe GRÜN
Ich denke, dass dieser Farb- Raum mit dem Erleben der Quelle meiner Wünsche, Gedanken, Vorstellungen und Handlungspläne zutun hat.

Als Verursacher verspüre ich somit so etwas wie einen freien Willen, der bekanntlich sehr umstritten ist, der mir aber recht gut tut.
Da ich mich seit Jahren recht intensiv mit „ Gott“ und der Welt, innen wie außen beschäftige, steht mir ein großes Sammelsurium vor Augen, wenn ich meine Zerrissenheit zulasse.

In oder mit GRÜN kann ich diesen Zustand einigermaßen gut erleben.
Grün ist eine Farbe in oder auf die ich mich vor Jahren problemlos einlassen konnte. Dass mag daran liegen, dass sie mir als Farbe sehr vertraut war, da ich sie in den zurückliegenden Jahren gerne mit blau zusammen kombiniert hatte, zu einer Zeit wo es nicht so üblich war sich auf Farbe einzulassen.

L.G.
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