Abschied von langjähriger Therapeutin

Hete
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Abschied von langjähriger Therapeutin

Beitrag von Hete »

Kosmos
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Re: Abschied von langjähriger Therapeutin

Beitrag von Kosmos »

Guten Morgen!!

Mmmh .. helfen kann ich dir nicht, aber einfühlen kann ich mich in die Situation schon.
Das sind Verlustängste! Hast du schon früher mit dieser Art von Ängsten zu tun gehabt?
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Lache, wenns nicht zum Weinen reicht!
Hete
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Re: Abschied von langjähriger Therapeutin

Beitrag von Hete »

Kosmos
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Re: Abschied von langjähriger Therapeutin

Beitrag von Kosmos »

Zuerst einmal möchte ich dir meinen grossen Respekt aussprechen!
Du hast doch Kraft!! Du hattest die Kraft, dich mehrere Male mit neuen Therapeuten auseinander zu setzten!!! Das ist wirklich nicht einfach!

Ich verstehe, dass deine "Ur-Angst" jetzt wieder hoch kommt! Hast du das deiner Therapeutin gesagt? Wenn ja, was hat sie dir daraufhin geraten?

Ich kann dir nur raten, lass dich nicht beherrschen von deiner Angst!!! Du fällst nicht! Du hast doch Kraft!!!
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Hete
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Re: Abschied von langjähriger Therapeutin

Beitrag von Hete »

Kosmos
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Re: Abschied von langjähriger Therapeutin

Beitrag von Kosmos »

Nun, dann hat man sich wohl entschlossen, dich ins "kalte Wasser zu werfen". Ich denke aber, deine Therapeuten würden das nicht machen, wenn sie sich nicht sicher wären, dass du nicht untergehst! Du hast bei Ihnen schwimmen gelernt und sollst es jetzt beweisen! Und .. du kannst es auch sicher! Probier es!!
Der Rettungsring (Therapeut) ist ja nicht wirklich verschwunden. Wenn du drohst DOCH unter zu gehen, dann greif zum Telefonhörer!!!!
Aber ... zuerst probier es!! Ich drück dir ganz feste die Daumen!!!!

Ich bin jetzt mal weg, komme heute Abend wahrscheinlich noch mal hier rein!
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Hete
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Re: Abschied von langjähriger Therapeutin

Beitrag von Hete »

Hete
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Re: Abschied von langjähriger Therapeutin

Beitrag von Hete »

flora80
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Re: Abschied von langjähriger Therapeutin

Beitrag von flora80 »

Liebe Hete,

ich kann grad nicht sehr viel zu deiner Situation sagen, außer, dass ich das gut verstehen kann. Wollte dir trotzdem wenigstens diese kurze Antwort schicken, damit du dich nicht ganz so einsam fühlst!

Alles Liebe, Flora
Ida08
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Re: Abschied von langjähriger Therapeutin

Beitrag von Ida08 »

Liebe Hete,

ich kann Deine Ängste gut verstehen, denn ich bin in einer ähnlichen Situation. Ich kann aber ein bisschen besser mit ihr umgehen - und vielleicht hilft Dir das weiter.

Meine Therapeutin hört aus mehr als gut nachvollziehbaren Gründen auf zu arbeiten. Als sie mir das mitteilte, hatte ich zunächst auch Angst (Oh Gott, ich werde verlassen!) und mir ging es ganz schön mies. Schnell kam bei mir aber ein anderes Gefühl dazu, und das kann ich nicht anders beschreiben als "das Gegenteil von Abhängigkeit". Ich erinnerte mich daran, dass mich einmal eine Freundin gefragt hatte, ob ich mich nicht von meiner Therapeutin abhängig fühlen würde - und ich verneinte, denn letzten Endes sei ich diejenige, die aktiv geworden sei, zu der Therapeutin Kontakt aufgenommen habe und die entscheide, was in der Therapie thematisiert werde. Gerade der letzte Punkt entwickelt sich natürlich in einer Interaktion - soll heißen natürlich ist die Therapeutin keine "Puppe", sondern ist mit ihrer Persönlichkeit spürbar anwesend und nimmt auf den Therapieverlauf Einfluss.

Obwohl ich meiner Therapeutin nach anfänglichem Misstrauen eine ganz innige Sympathie entgegenbringe, glaube ich fest daran, dass sie nicht die einzige Person ist, mit der ich therapeutisch arbeiten kann. Letztlich liegt es nun wieder an mir, zu einer anderen Person Kontakt aufzunehmen und eine Beziehung zu entwickeln - die natürlich anders sein wird als meine jetzige therapeutische Beziehung. Denn eine neue Therapeutin bringt ihre eigene Persönlichkeit mit und arbeitet vielleicht mit einer anderen Methode. Trotzdem: Die Therapie muss nicht schlechter sein - im Gegenteil, der Wechsel kann auch eine Chance sein. ...und das schreibe ich alles, obwohl ich freiwillig meine Noch-Therapeutin nie verlassen hätte...

Liebe Hete, ich würde mir für Dich wünschen, dass auch Du ein bisschen auf Deine therapeutische "Beziehungfähigkeit" vertrauen kannst. Vielleicht helfen Dir meine Gedanken ein bisschen weiter - wenn nicht, nur raus damit!

Alle guten Wünsche von Ida
Hete
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Re: Abschied von langjähriger Therapeutin

Beitrag von Hete »

Wycombe1
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Re: Abschied von langjähriger Therapeutin

Beitrag von Wycombe1 »

Hallo Hete,

als meine therapie damals zuende ging, hatte ich auch angst, aber nicht vor dem kontaktverlust meiner therapeutin, eher ob ich nochmal in die situation komme und wieder ne therapie machen muss; also das gelernte quasi nicht umsetze und wieder im selben mist lande....

was mich etwas verwundert, ist, das du schreibst, du hast so engen kontakt zu deiner thera, das ihr so oft (täglich?) telefoniert habt. ist das denn im sinne einer therapie? ich meine, ist es nicht aufgabe eines therapeuten, einem patienten zu helfen, aber halt nur in der "sitzungszeit" und evtl. in den telefonsprechstunde?

bei meiner therapeutin war das nie so, ich hatte keine private nummer, keine email-adresse, keine privat-adresse, nichts. und mir selbst käme nie in den sinn danach zu fragen (oder gefragt zu haben).

vielleicht ist das ja ein ansatz mit deiner neuen thera, das du es bei den "offiziellen" terminen lässt (oder vielleicht arbeitet die neue ja auch so), ich denke, ohne dir zu nahe treten zu wollen, das das der bessere weg für dich wäre.

das leben findet draussen statt, nicht in der therapie, mach dich nicht abhängig!

alles, alles gute!
wycombe1
Ich weiß freilich nicht, ob es besser wird, wenn es anders wird.

Aber soviel weiß ich sehr wohl, es muß anders werden,

wenn es besser werden soll.



(G. C. Lichtenberg)
Hete
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Re: Abschied von langjähriger Therapeutin

Beitrag von Hete »

Wycombe1
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Re: Abschied von langjähriger Therapeutin

Beitrag von Wycombe1 »

Hallo Hete,
auch ich hatte (habe?) eine Angststörung sowie hatte ich schlimme Panikattacken. Anfang 07 war ich in einer tagesklinik, aber das war ein griff ins klo. im märz 07 habe ich eine VT angefangen, was genau das richtige für mich war; ich habe meine panikattacken sehr gut im griff (hab sie kaum noch), die angststörung legt mich ab und an noch lahm, aber daran arbeite ich.

leider weiss ich nicht was "ssv" ist, so kann ich dazu nichts sagen.

wichtig ist, finde ich, zu begreifen, das man sich auf sich selbst verlassen muss und sich selbst vertrauen muss, man kann sein leben nicht in hände anderer geben, egal wie verlockend das ist; so eine abhängigkeit bringt wieder andere probleme mit sich.

ich mag deiner "alten" therapeutin nicht zu nahe treten, aber ich finde, sie hat dir keinen grossen dienst damit getan, indem sie dich "so nah ran liess". ich hoffe du verstehst wie ich das meine. für mich sieht es so aus, als wenn therapie/"freizeit" ineinander verwischt wurden und da wieder raus zu kommen.... aber das ist nur meine persönliche meinung.

ich denke wirklich, wenn du mit der neuen therapeutin klar kommst, das du gleich diese grenzen erbittest und sie auch einhältst.

ich weiss nicht wie alt du bist und wie deine lebensumstände sind, aber nur du hast es in der hand dich unabhängig zu machen. und wenn du erstmal merkst, das das funktioniert, dann wirds von mal zu mal besser.

man muss seinen negativen gedanken, seinen ängsten oft, sehr oft sogar das "Stopp-schild" vorhalten und wirklich sehr energisch mit sich selbst sein um da erstmal hinzukommen, aber es ist machbar.

vg,
wycombe1
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ils_pixent9
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Re: Abschied von langjähriger Therapeutin

Beitrag von ils_pixent9 »

Hallo,
erst einmal:SVV ist selbstverletzendes Verhalten.
Es ist ein uralter Diskussionspunkt wie weit ein Therapeut in der Therapie gehen kann. Menschen mit einer Grundstörung oder anders ausgedrückt mit einer Störung des Primärprozesses kommen mit einer klassischen Analyse nicht zurecht, mit einer VT meistens auch nicht.

Viele Psychotherapeuten sind der Ansicht, dass der Patient hier gewissermaßen
" nachreifen" müsse,das erhält, was er früher nicht bekommen hat und so böse Objekte durch gute ersetzt werden.

Bücher dazu gibt es z.B. von Marguerite Sechehaye.

Aber auch hier muß einmal eine Ablösung stattfinden, genauso wie ein Kind kann auch ein Patient nicht ewig " genährt" werden.

Ideal wäre es, Hete, wenn du selber das Gefühl hättest, dir bei dieser Thera nichts mehr holen zu können und dir der Abschied nicht so schwerfiele.

Hat deine Thera ihre Angebote langsam oder ziemlich plötzlich ausklingen lassen?
Lieben Gruß Gret
Hete
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Re: Abschied von langjähriger Therapeutin

Beitrag von Hete »

Ich habe alle vorherigen Beiträge gelöscht.

Ich war 11 Wochen in der Klinik, ich hatte glück, es war gewinnbringend.

Meine Thera hat die Angebote langsam ausklingen lassen, z.B. größere Abstände zwischen den Terminen, Rückrufe nur noch in sehr problematischen Situationen und immeriweder der Hinweis, mir hier an meinem neuen Wohnort einen neuen Therapeuten zu suchen.

Das mit dem Nachreifen hat du sehr gut beschrieben, ich denke das trifft 100%ig auf mich zu.

Bei der neuen Therapeutin werde ich nun eine VT machen (vorher die Therapie war Tiefenpsychologisch). VT ist der nächste Schritt für mich und ich wünsche mir positive Veränderungen in meinem Leben.

Leider habe ich noch nicht das Gefühl,von allein Abschied nehmen zu können. Es wird also eine lose Verbindung betehen bleiben. So auch das Angebot.

Tiefenpsychologisch- war es ein nachnähren, verhaltenstherapeutisch wird es ein umgehen lernen mit meinen Ängsten, Depressionen und Panickattacken sein.

Liebe Grüße
Hete
ils_pixent9
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Re: Abschied von langjähriger Therapeutin

Beitrag von ils_pixent9 »

Liebe Hete,
bei mir war es so, dass mir schon in der ganzen Zeit der tiefenpsychologisch fundierten Therapie davor graute, meine Thera eines Tages zu verlieren. Ich konnte mir das überhaupt nicht vorstellen. Das Gefühl der Verlassenheit war unerträglich, auch als noch garkein Ende in Sicht war.

Auch ihre Ferien waren unerträglich.

Auch ich durfte anrufen, sms schreibt sie nicht, erstens ist sie technisch völlig unbegabt, zweitens schon älter.Eine sms von ihr wäre höchste Wonne gewesen, besser als jedes Telefongespräch, ich hätte sie immer wieder angeschaut.

Und eines Tages kamen ungewollt neue Dinge auf mich zu, Dinge von denen ich vorher noch nicht einmal geträumt hätte.Und ich brauchte sie dann konkret kaum noch, ganz selten hatte ich noch einen Termin, aber ihr Bild ist noch heute in mir fest verankert und auch das was sie in mir aufgebaut hat.

Das es dir eines Tages auch so gehen möge
wünscht dir Gret.
Hete
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Re: Abschied von langjähriger Therapeutin

Beitrag von Hete »

Hallo,

ich kann mich nur nocheinmal für deine Worte bedanken. Auch ich fand Ferien usw. teilweise unerträglich. Ich hatte das Vorgehen meiner Therapeutin, nach der Kritik hier selbst schon fast in frage gestellt. Aber es war die einzige Möglichkeit einen Betonklotz wie ich damals war in "Schwingung" zu bekommen ohne das dieser wenn er merkt, dass Schwingen "weh" tut, sich etwas antut...........

Da es nun eine andere Therpieform, als beim ersten mal ist, stehen, wie ich heute gehört habe die Chancen, dass die KK nochmal zahlt sehr gut. Die VT wird mir auch dann das Loslassen ermöglichen. So wie ich die neue Thera bisher kennengelernt habe, gehts bei ihr forsch zur Sache. Dem sehe ich zwar mit etwas gemischen Gefühlen entgegen, doch ich will diese VT und werde mich voll darauf einlassen.

Dann habe ich auch wieder die Sicherheit regelmäßiger Termine. Auch das wird dazu führen, dass ich besser loslassen werde können.

Liebe Grüße
Hete
ils_pixent9
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Re: Abschied von langjähriger Therapeutin

Beitrag von ils_pixent9 »

Liebe Hete,
so wie ich es geschafft habe, wirst du es auch schaffen.Anstrengung nützt nicht viel, bei mir fiel die "Entwöhnung" wirklich wie die Pflaume vom Baum.

Ich drücke dir alle Daumen und alle Zehen
Gret
Hete
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Re: Abschied von langjähriger Therapeutin

Beitrag von Hete »

Danke!

Bisher geht es ganz gut, habe seit Freitag nicht mehr bei ihr angerufen, habe aber im Hinterkopf, dass ich am 11.2.einen Termin habe. Habe ihr per SMS mitgeteilt, dass ich den gerne behalten möchte. Scheint ok zu sein, habe keine Absage bekommen. Doch mein Vorsatz, bis dahin die meine Sachen ohne sie zu regeln ist ganz fest verankert.

Hete
Bellasus
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Re: Abschied von langjähriger Therapeutin

Beitrag von Bellasus »

Liebe Hete,

ich habe dir bisher nicht geschrieben dazu, weil es mich ebenfalls extrem schmerzhaft betrifft. Wenn ich deine Empfindungen lese, erkenne ich mich so sehr wieder, dass ich mich frage, ob du nicht evtl. die gleiche Diagnose hast wie ich, nämlich dependente (abhängige) Persönlichkeitsstörung? Egal wie es heißt, es paßt so gut, und was du, Grete, über das nachreifen und nähren schreibst, erlebe ich genauso.

Die Theras gehen ja ziemlich gegensätzlich mit solcher Abhängigkeit und Verlassenheitsangst um - entweder sie werfen dich ins kalte Wasser, erklären, dass du heute erwachsen bist, das Versäumte nicht nachzuholen ist, du damit leben mußt, und halten dich auf Abstand, fordern viel Selbstbeherrschung, stehen nicht ständig zur Verfügung. Das andere Extrem ist ein immer-da-sein, wie es deine alte Thera wohl macht.

Ich empfinde es so, dass sehr wohl ein nachreifen möglich ist, dass ein Teil des riesigen Lochs nachträglich genährt werden kann. Am Anfang meiner Therapien hatte ich das Gefühl: egal wieviel man mir gibt, ich kann es nicht speichern, es ist nie genug. Damit erklärte man mir auch z.B. Klinikentlassungen, dass es furchtbar für mich sein würde, egal ob ich 2 Monate oder 8 Monate da wäre.

Mittlerweile hat sich das sehr geändert. Ich habe eine Thera, die es geschafft hat, das Loch im Boden zu füllen, so dass das, was ich bekomme, nicht mehr durchfällt. Jede einzelne Begebenheit, wo mich jemand versteht, für mich da ist, mir Zeit gibt, mich selber loszulösen, ist Nahrung, macht es von Mal zu Mal leichter. Gerade gestern hatte ich ein extrem gutes Reha-Gespräch, wo es genau darum ging, und auch dort hat man verstanden, dass ein Mensch mit derartigen Defiziten z.B. mit gesetzlich vorgeschriebenen Stundenzahlen nicht zurechtkommt, dass er viel länger braucht, um Vertrauen aufzubauen, dass er nicht allein ist, auch wenn eine Bindung sich löst. Dass es etwas neues geben kann, dass eine Lösung keine Ablehnung ist, dass er sein Recht auf den Platz auf dieser Erde hat und behält. Und bei mir ist der Weg dahin, zu ERFAHREN, dass ich bekomme, was ich brauche. Und ich erfahre immer wieder, dass ich mich selbst lösen kann, nächste Schritte gehen kann, WENN MAN ES MICH DANN TUN LÄSST, WENN ES FÜR MICH DER RICHTIGE ZEITPUNKT IST.

Manche äußere Einflüsse erschweren das, so wie bei dir die Entfernung. Deine Thera hat dir womöglich wirklich einen Bärendienst erwiesen mit der ständigen Erreichbarkeit. Das gab es bei meiner nie, und doch ist sie für mich da, hält mich auch in schlimmen Zeiten aus, verlängerte die Stunden weit über 80 hinaus, und ich kann weiter Stunden bekommen, wenn die Thera zuende ist, weil sie sieht, dass ich nicht gesund bin, aber auf dem Weg dahin.

Dein jetzt eingeschlagener Weg klingt ganz gut, ich wünsche dir dass du eine tragfähige Beziehung zu der neuen Thera aufbauen kannst - bzw. dass sie sie aufbauen kann zu dir! Und zu wissen, dass die alte Thera im Einzelfall ansprechbar ist, du für sie nicht aus den Augen aus dem Sinn bist, ist sicher gut für dich. Manchmal ist allein die Gewißheit, jemanden anrufen zu können, die Grundlage, dass es gar nicht nötig ist. Aber mit diesen Verlustängsten ist es glaube ich typisch, dass man sich imemr wieder überzeugen muß, dass das Angebot ernstgemeint war. Früher war dann auch stark und stolz, es alleine zu schaffen. Heute nutze ich fast jedes Hilfsangebot, fühle mich oft schlecht damit, aber brauche es dringend, dass sind dann die alten Gefühle des Kindes, um Hilfe zu bitten und fallengelassen zu werden, wie ich es mit meiner Mutter erlebt habe. Das ist mein zentrales Lebensthema, darum bleibe es auch nicht bei einer kurzen Antwort wie gedacht.

Aber man kann Vertrauen in sich und die Welt aufbauen, lieb Hete, laß dir die Zeit und geh in deinem Tempo weiter!

Liebe Grüße
Annette




www.depressionsliga.de

- Betroffene für Betroffene -
Speranza
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Re: Abschied von langjähriger Therapeutin

Beitrag von Speranza »

Tolles Posting von dir, Annette (und auch von Grete)!!
In diesem Sinne wünsche ich dir auch das Beste.

Ursula
Hete
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Re: Abschied von langjähriger Therapeutin

Beitrag von Hete »

Vielen vielen Dank. Ich fühle mich wirklich verstanden und weiß jatzt, dass ich damit nicht allein bin.
Wegen der angesprochenen Persönlichkeitsstörung werde ich mal meine Thera - die neue befragen, wie sie das sieht.
Bisher sprach man manchmal von Narzzistischen Persönlichkeitsstruckturn oder Änsgtlichen P....., abhängig ja, stimmt, bin ich, immerwieder auf der Suche nach "Bestätigung" da sein zu dürfen, verstanden zu werden.

Sie sagte mir immer wieder, dass ich mich von ihr abhängig mache, wenn ich für alles was ich tue oder nicht tue vorher ihre Bestätigung, ja fast die Absulution einhole.

Warum kann man aber, wenn das im Kopf doch einigermaßen klar ist so wenig dagegen tun. Liegt das auch am nicht vorhandenen Selbst-Bewußtsein an dem nicht vorhandenen Selbst- Vertrauen.
Die neue Thera sprach von einem Selbstsicherheitstraining- was wohl auf mich zukommt. Vielleicht hilft dies ja, eine Wende in meinem Denken einzuleiten.

Liebe Grüße
Hete
Hete
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Re: Abschied von langjähriger Therapeutin

Beitrag von Hete »

, ich habe eine ganze Woche nicht mit meiner "alten" Thera gesprochen, was heißt, dass ich sie nicht angerufen habe.

Lediglich eine SMS habe ich am Dienstag geschickt, um sie auf den neuesten Stand mit der neuen Thera zu bringen.

Und es fühlt sich garnicht mal so schlecht an. Es ist ok. Wahrscheinlich hilft mir die Tatsache, dass ich am 11.2. einen Termin bei ihr habe. Aber egal, bisher habe ich trotz vereinbarten Terminen zwischendurch immerwieder bei ihr angerufen.

einbisslstolzaufmichbin

Hete
ils_pixent9
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Re: Abschied von langjähriger Therapeutin

Beitrag von ils_pixent9 »

Hete, das ist ja klasse.
Ich gratuliere dir. Glaub mir, es wird immer besser werden.

Gret die sich mit dir freut.
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