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dan
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Beitrag von dan »

Heute spüre ich wieder wie daneben ich bin. Mit die höhen Erwartungen daß ich am mir selbst habe ist es kein Wunder daß ich keine Freude am Leben habe. Die letzte Nächte waren wieder sehr Lang mit Grübeln und blöde Traume. Ich habe die Woche schwer gearbeitet und eigentlich vieles geschafft. Wir haben einen neuen Boden gelegt, zwei große Zimmer gestrichen und alles wieder eingeräumt. Gestern Abend habe ich die Wohnung für Ostern geschmückt und Osternkörbe gerichtet. Eigentlich eine gute Leistung aber ich bin immer noch mit mir unzufrieden. Wieso? weil unten im Keller gibt es einen Berg von Wäsche, die Blumenzwiebeln sind nicht gepflanzt, der Boden in der Küche ist dreckig, meinen Zimmern ist total verwüstet, usw........ Wann jemand so einen Chef wie ich in mir selbst habe, hätten der längst gekündigt. Ich kann das jetzt sehen. Vielleicht steckt auch drinnen den Schlüssel raus diese Lebensmüdigkeit zu kommen. Ich fühle mich von meine Gedanken gefangen. So wie es jetzt ist kann ich nicht weiter leben. Aber ist es wirklich möglich aus so einen strengen Denkstrucktur zu kommen? Der Kenntnis ist einen Anfang aber wie kann es weiter gehen? Mit dieser ständige Unzufriedenheit kann ich nicht weiter leben. Heute hätte ich einen normalen Mensch Freude über einen neuen Boden, frisch gestrichenen Wohnzimmer, frisch gewaschene Vorhange, 5 gesunde, netter Kinder, einer sehr einfühlsamen Mann, usw......... Ich bin schon Dankbar aber die Unzufriedenheit macht mir krank. Wo bleibt den Genuss am Leben? Wieso ist Leben so eine Quälerei? Von wo kommt diese Selbstverdammnis? dan x
jan-andre
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Beitrag von jan-andre »

liebe dan, du darfst nicht aufgeben, glaube mir, ich war schon öfters am ende, irgenwie, gings immer weiter, auch wenn du es im moment nicht fühlen kannst, dann versuch für deine familie zu leben und richte dich nie nach anderen menschen glaube mir, du wirst die früchte deines lebens ernten, wenn du das dunkel überstehst. du mußt kämpfen mit dir, du bist es wert. vielleicht willst du gar nicht zufrieden sein, unzufriedenheit hat immer einen grund, man muß die sache analysieren, in dir ist die unzufriedenheit sei liebevoller zu dir, vielleicht möchtest du auch mal was alleine machen, an dem du spaß hast. verdamm dich nicht, du bist es nicht! ich weiß man fühlt schwarz, aber die zeit heilt, bei mir war es so, wir sind lichtwesen, wir sind stärker als die nacht. ich schick dir meinen engel der zeigt dir einen weg der weg ist sehr beschwerlich nicht jeder wird ihn mit dir gehn ich schick dir meinen engel und wird es nacht in deinem herz dann werden seine glänzenden flügel dein herz umfangen und es wird darin lichterhell ich schick dir meinen engel damit er deinem engel sagt er soll aus seinem schlaf erwachen und deine seele aus dem dunkel befreien dann wirst du wieder lachen und die sein die du wirklich bist ich wünsche dir viel kraft und hoffnung für jetzt und die zukunft liebe grüsse jan-andre
dan
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Beitrag von dan »

danke
heike
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Beitrag von heike »

heute ist wieder ein schlechter Tag. Ich bin agressiv aber schon seit einigen Tagen und kann mich selbst nicht leiden. Mein Freund geht morgen wieder arbeiten, was bedeutet das ich den ganzen TAg alleine sein werde. Die Untersuchung von letzter Woche beim Gutachter beschäftigt mich noch sehr und ich habe große Angst das der in den laufenden Antrag auf Reha eingreift. Gestern hatten wir zum ersten Mal dieses Jahr Besuch und es war mir nach zwei Stunden schon zuviel. Ich bin heute noch ganz geschafft. Aber ich habe Angst das ich mich gar nicht mehr an Menschen gewöhne wenn nie jemand kommt. Habt ihr auch Probleme euch auf GEspräche zu Konzentrieren? Wie immer habe ich es nicht geschafft zu sagen das es mir zu viel wird. So habe ich mich natürlich wieder überfordert. Nun hoffe ich auf einen besseren Tag, liebe Grüße an euch alle, Heike
dan
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Beitrag von dan »

lieber jan-andre, nochmals danke. ich gebe noch nicht auf aber ich brauche neue Bewältigungspläne. Die Alten funktionieren z.Zt. nicht. Sonntag Abend war ich wirklich vor Schluss zu machen und habe mit Tabletten rum gespielt. Ich war schockiert wie leicht das für mich eine Menge an Tabletten zu schlucken war. Dein Engel ist angekommen. Montag früh als ich mit Kopfschmerzen aufwächte habe mich entschlossen mehr mit meinen Mann,Arzt und Therapeut darüber zu reden. Ich habe diesen ständigen Angst vor einsperren aber ich glaube ich bin jetzt bereit alles was mir weg von der blöde Gedanke bringen könnte, zu versuchen. Ich will weg von die Gedanken. Ich bin eine die immer alles allein machen will. Ich finde Geborgenheit nur wann ich selbst die Kontrolle habe. Der Witz ist das ich oftmals über den Thema "Biblische Gemeinschaft" lehre und folge meine eigene Lehre nicht. Gott hat Menschen für einander geschaffen und wir brauchen einander. Wir sind nicht als Einzelgänger geplannt. Ich bin müde aber ich gebe nicht auf. Das Leben geht irgendwie weiter auch wenn ich jetzt wenig davon spüre. ich habe Angst mein Selbst zu kennen,vielleicht ist es wirklich so schlimm wie ich es vorstelle. eine nüchterne, dan
waltraut
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Beitrag von waltraut »

Liebe Dan, hab keine Angst,dein Selbst kennenzulernen. So schlimm,wie du es dir vorstellst,kann es nicht sein!!! Es ist möglich,daß du es sympathisch findest,daß du es irgendwann freudig begrüßt und fragst "wo hast du bloß die ganze Zeit gesteckt??Ich hab dich so gesucht!" Und ganz tief innen weißt du das. Waltraut
jan-andre
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Beitrag von jan-andre »

liebe Dan, wer bist du? ein mensch der glücklich sein möchte. ein mensch der geliebt sein möchte! wie wir alle! und bestimmt ein mensch der sehr viel gibt, viel glück und liebe. du bist dan, das bist nur du, es gibt keine zweite dan. du bist dein leben, mal so, mal so. du bist das was andere nicht sind, also sehr einzigartig wertvoll. vertraue dir, was gibt´s zu verlieren!" ich denk an dich jan-andre
maggy
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Beitrag von maggy »

Liebe Dan, beim wiedermal lesen des Buches "Selbstwert und Kommunikation" von Virginia Satir ist mir gerade mal wieder der nachfolgende Text bewußt geworden und ich habe ihn abgetippt, damit ich ihn Dir mit-teilen kann. Alles Liebe von Maggy Mein Bekenntnis zur Selbstachtung Ich bin ich selbst. Es gibt auf der ganzen Welt keinen, der mir vollkommen gleich ist. Es gibt Menschen, die in manchem sind wie ich, aber niemand ist in allem wie ich. Deshalb ist alles, was von mir kommt, original mein; ICH habe es gewählt. Alles, was Teil meines Selbst ist, gehört mir mein Körper und alles was er tut, mein Geist und meine Seele mit allen dazugehörigen Gedanken und Ideen, meine Augen und alle Bilder, die sie aufnehmen, meine Gefühle, gleich welcher Art: Ärger, Freude, Frustration, Liebe, Enttäuschung, Erregung; mein Mund und alle Worte, die aus ihm kommen, höflich, liebevoll oder barsch, richtig oder falsch, meine Stimme, laut oder sanft, und alles, was ich tue in Beziehung zu anderen und zu mir selbst. Mir gehören meine Fantasien, meine träume, meine Hoffnungen und meine Ängste. Mir gehören alle meine Siege und Erfolge, all mein Versagen und meine Fehler. Weil alles, was zu mir gehört, mein Besitz ist, kann ich mit allem zutiefst vertraut werden. Wenn ich das werde, kann ich mich liebhaben und kann mit allem, was zu mir gehört, freundlich umgehen. Und dann kann ich möglich machen, dass alle Teile meiner selbst zu meinem Besten zusammenarbeiten. Ich weiß, dass es manches an mir gibt, was mich verwirrt, und manches, was mir gar nicht bewußt ist. Aber solange ich liebevoll und freundlich mit mir umgehe, kann ich mutig und voll Hoffnung darangehen, Wege durch die Wirrnis zu finden und Neues an mir selbst zu entdecken... Wie immer ich in einem Augenblick aussehe und mich anhöre, was ich sage und tue, das bin ICH. Es ist original (authentisch) und zeigt, wo ich in diesem einen Augenblick stehe. Wenn ich später überdenke, wie ich aussah und mich anhörte, was ich sagte und tat, und wie ich gedacht und gefühlt habe, werde ich vielleicht bei manchem feststellen, dass es nicht ganz paßte. Ich kann dann das aufgeben, was ich als nicht passend empfinde, und behalten, was sich als passend erwies, und ich erfinde etwas Neues für das, was ich aufgegeben habe. Ich kann sehen, hören, fühlen, denken, reden und handeln. Ich habe damit das Werkzeug, das mir hilft zu überlegen, anderen Menschen nahe zu sein, produktiv zu sein und die Welt mit ihren Menschen und Dingen um mich herum zu begreifen und zu ordnen. Ich gehöre mir, und deshalb kann ich mich lenken und bestimmen. Ich bin ICH, und ich bin o.k. (Bei diesem letzten Satz halte ich es manchmal lieber mit Kübler-Ross, die sagt: Ich bin nicht o.k., Du bist nicht o.k. aber, das ist o.k.)
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Depression ist die Fähigkeit mit tiefster Gefühlsbereitschaft auf Konflikte zu reagieren
dan
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Beitrag von dan »

jan-andre, Waltraut, "vertraue dir, was gibt«s zu verlieren!" den Traum was anders zu sein. diese blöde Unzufriedenheit mit mir selbst bedeutet das ich immer dabei bin Vollkommenheit zu erreichen. muß noch freundlicher, entspannter, klüger, schlanker, schöner, lieber, freudiger, glücklicher, einfühlsamer, hilfreicher, netter, schneller, geistlicher, fähiger, flexibler, geduldiger, sanfter, lustiger, ernster, friedsamer, sanftmütiger, treuer, stärker, fitter,.................................... Eigentlich eine ziemlich große Witz. Waltraut das stimmt, "ganz tief innen weißt du das" ich bin müde von den ganzen Versuch jemand anders zu sein, aber ich kenne es nicht anders. In Ungewißheit zu schweben ist mir ungeheuer erschreckend. Diese jetzige Phase zwischen was war und was noch kommt kann ich nicht bewältigen. Eigentlich was wichtig ist das Jetzt, Heute. Aber statt Heute zu leben grüble ich in die Vorherige und Zukünftige. Schuld von der Bisherige und Angst von der Zukunftige. Total blöd aber wie komme ich davon weg? Die letzten Monaten habe ich gelernt daß Sachen einfach zu ignorieren ist nicht die Antwort. Die Mehr ich versuche die Selbstmordgedanken zu Ignorieren die lauter die schreien für meine Aufmerksamkeit. Wann ich die direkt anschaue kann ich die Lugen die drinnen stecken sehen. Die Gedanken müssen noch entwurzelt und dann werden die weg bleiben. Eure wörter geben mir echt mut den Kampf nicht aufzugeben. Meinen Eltern sagen das seit meine Geburt bin ich eine dickköpfige Kämpferin. Dan die Kämpferin
dan
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Beitrag von dan »

Maggy, "Ich bin nicht o.k., Du bist nicht o.k. aber, das ist o.k." mit diesen Satz kann ich gut leben. :o) Danke für die ganze Tippenarbeit. Ich denke ich bin nicht die einzige die davon profitiert. Einen guten Nährstoff für meine Träume. gute nacht, dan
waltraut
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Beitrag von waltraut »

Liebe Maggy und Dan,lieber Jan Andre, die Abwandlung von Kübler-Ross finde ich großartig! Damit kann ich auch leben! Ich habe heute auch noch einen Text,den ich eigentlich in "Gedichte" schreiben wollte,aber jetzt paßt er hierher. Ulrich Schaffer Glaub, daß du einen Beitrag zu geben hast. Du wirst wahrscheinlich den Kurs der Welt nicht verändern,kein Held auf internationaler Szene sein. Aber da,wo du bist, wirst du als du gebraucht. Es entsteht ein Loch, wenn du weg bist. Aber du mußt es glauben und dich auch so bewegen: Nur wenn du du bist, leistest du einen wichtigen Beitrag. Wenn du Rollen spielst und tust,was alle tun oder was man von dir verlangt, dann fehlt niemand,wenn du weg bist, weil ein anderer deine Rolle übernimmt. Du bist mehr als deine Rolle. Wer bist du? Gute Nacht Waltraut
zicke
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Beitrag von zicke »

Liebe Dan, alles was du beschreibst kenne ich auch. Jemand anderer sein, nur nicht ich. Ich empfand mich nicht als wertvollen Menschen der irgendetwas besonderes hat oder kann. So habe ich bewußt oder unbewußt angefangen Rollen zu spielen, und mein eigenes ich verdrängt. Irgendwann brach aber meine Bühne auf der ich spielte zusammen und mein ich wollte nicht mehr verdrängt werden. Es hat mich gezwungen mich mit meinem ich auseinander zu setzen, ich mußte mein ich kennen lernen. Es flossen viele Tränen und es war nicht leicht.......aber Dan ich habe mit Freude erlebt das ich mein früheres ich wie einen verlorengegangen Freund begrüßen konnte. Jetzt mache ich mein altes und mein neues ich mit einander bekannt und ich glaube die beiden verstehen sich. Ich lerne Lob und Komplimente nicht mehr abzulehnen sondern anzunehmen. Ich frage meine Freunde, wie siehst du mich und was siehst du, wie bin ich für dich ? Die Antworten sind für mich sehr erstaunlich, weil ich das nicht sehe. Aber wenn andere das sehen muß es da sein. Und deswegen bin ich egal wie ich bin ein besonderer Mensch, der es nicht jedem und allem recht machen muß, und den nicht jeder mögen muß. Ich mag ja auch nicht alle Menschen. Ich habe mir etwas an die Wand gepinnt das mir geholfen hat, vielleicht hilft es dir auch ein wenig : 1.) Ich habe das RECHT, mit Respekt behandelt zu werden. 2.)Ich habe das RECHT auf meine Gefühle und meine Ansichten, und ich habe das RECHT, sie zu zeigen und auszudrücken. 3.)Ich habe das Recht darauf, das man mir zuhört, und ich habe das RECHT ernst genommen zu werden. 4.)Ich habe das RECHT, meine Prioritäten selbst festzusetzen 5.)Ich habe das RECHT "NEIN" zu sagen, ohne mich deswegen schuldig zu fühlen. 6.) ich habe das RECHT, meine Wwünsche und Bedürfnisse einzufordern. 7.)Ich habe das RECHT anders zu sein, als andere es von mir erwarten. 8.)Ich habe das RECHT meine eigenen Entscheidungen zu treffen. 9.)Ich habe ein RECHT darauf, zu lachen und Spass zu haben. 10.)Ich habe ein RECHT darauf, zu lieben und geliebt zu werden. 11.)Ich habe das RECHT glücklich zu sein. Liebe Dan ich wünsche dir viel Kraft und Mut, und sei nicht so streng mit dir. Liebe Grüße zicke
christabelle
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Beitrag von christabelle »

Liebe Waltraut! Vielen Dank für den Text von Ulrich Schaffer - er beantwortet eine meiner Fragen, die ich mir nicht selbst beantworten konnte, und die aber gerade jetzt existenziell wichtig für mich ist - Danke! Gruß Christabelle Und danke, Maggy, für die Abwandlung von diesem gräßlichen "Ich bin o.k., du bist o.k." - ich hasse dieses Satz, aber Deiner ist klasse!
jan-andre
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Beitrag von jan-andre »

liebe zicke, ich bin in meinem leben gerade bei punkt 7 die anderen rechte find ich auch erstrebenswert ich glaube, ich pin mir die rechte über den schreibtisch, die sind echt gut!!!!!!!!! liebe grüsse jan-andre
jan-andre
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Beitrag von jan-andre »

liebe waltraut, danke für die guten zeilen liebe grüsse jan-andre
jan-andre
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Beitrag von jan-andre »

liebe dan, hört sich gut an dan die kämpferin liebe grüsse jan-andre
zicke
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Beitrag von zicke »

hallo Jan-Andre, ich habe es mir auch gut sichtbar an die Wand gepint. Nicht nur für mich zum lesen, sondern auch für meine Besucher :-) Wünsche dir viel Glück auch die anderen Punkte zu verinnerlichen und durch´zusetzen Gruß zicke
dan
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Beitrag von dan »

Liebe Waltraut, Echt einen super Text, ich gebe das an meine Kinder weiter. Schade das ich daß nicht früher gelesen habe. "dann fehlt niemand,wenn du weg bist," Die Wörter sind hart aber wahr. Danke Ich will nicht mehr nur eine "Rolle" spielen. Liebe Zicke, Danke auch für deine Wsrte. Ich drücke die auch aus. Ich bin noch am kämpfen mit Gedanken. Nachts, Morgens bis Nachmittag sind schlimm aber Abends geht es gut. Es ist wie als ab die Rolladen um 17:00 hoch gehen. Es erstaunt mich das Unterschied zwischen Morgens and Abends. Abends gehe ich gut gelaunt im Bett und Irgendwann wache ich in der Nacht auf und der Kampf geht weiter. Teilweise erkenne ich die Gedanken als Blödheiten aber einige sind sehr überzeugend. Der Sterbenwünsch ist echt hartnäckig. Ich habe einen Art Nahostkrieg in meinen leben, beide Seite wollen keinen Waffenstillstand und keinen will kapitulieren. noch am kämpfen, da
dan
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Beitrag von dan »

Heute habe ich einen Termin beim Arzt. Ich habe vor ganz ehrlich zu sein. Der Arzt hat heute angerufen zu fragen wie es mir geht und hat schon bemerkt das meinen oberflächlichen Antwort nicht gestimmt hat. Er hat ein zweitenmal angerufen und einen Termin für Heute ausgemacht. Es geht mir schon ein Stück besser seit ich offen über die Sterbenwunsch reden kann. Es reicht nicht aus das alle Anderen wollen das ich lebe, der Lebenswunsche muß auch aus meine Seele kommen. Ich denke an Anfang der Sterbenwunsch war auch einen ruf nach Bestätigung für meinen dasein, das habe ich jetzt von Mann, Kinder, Freunde, Mitarbeiter...Ich kann nicht sagen das niemand mich mag, an Beziehungen mangelt nichts. Am Ende brauche diese Bestätigung auch von mir selbst und das ist am wichtigsten. dan x
heike
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Beitrag von heike »

Liebe Dan, sei bitte wirklich ganz ehrlich zu deinem Arzt. Ich denke das dies ganz wichtig ist. Ich habe am Anfang auch nicht gesagt das ich nicht mehr leben möchte und irgendwann vor ca. 6 Monaten habe ich es offen gesagt und nun weiß es mein Naeurologe, Hausarzt und Therapeut. Ich hatte immer Angst die stecken mich gleich wieder in die Psychiatrie, aber das war nicht so. Heute bin ich wiegesagt froh wenn ich diese Gedanken habe das ich sie jemandem mitteilen kann. Wir reden dann offen darüber. Sicher kann uns kein Arzt einen Lebenswunsch verschreiben aber darüber reden ist schon ein wichtiger Schritt. Ich wünsche dir alles Gute für deinen Termin, Liebe Grüße,Heike
ruth
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Beitrag von ruth »

Hallo Dan, so einen Arzt hätte ich auch gerne. Da kann man sich direkt geborgen fühlen. zweimalige Anruf!! super. Ja, ich denke auch das die Freude zum Leben aus dir selber kommen muß und es kommt wieder!! Der Stérbenswunsch ist eine Begleiterscheinung der Depression und daher nicht realistisch, wenn auch akut vorhanden. Es ist schon toll das du darüber reden kannst. Ich habe mich lange dafür geschämt und die Tatsache der Gedanken vertuschen wollen. Es war nicht nur der Todeswunsch der mich quälte sonder auch die Gedanken der Durchführung, die jedesmal wie ein unstoppbarer Film in mir abliefen. Manchmal kriegte ich richtig Panik diese Bilder anzuschauen. Mir gehts besser seitdem ich auch darüber reden kann. Bei all den Todesgedanken war aber auch immer der Gedanke: ich kann nicht tiefer fallen als in Gottes Hand und meine Zeit ist in Seinen Händen. Mir hat das irgendwie Halt gegeben. Vielleicht auch ein haltender Gedanke für dich?! Ich wünsch der 'Kämpferin' weiterhin viel Mut und Kraft. Aber denk mal dran, 'Kampf' macht müde! vielleicht Lebensmüde? Kleiner Tip: 2.Mose 14,14 Gruß Ruth
waltraut
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Beitrag von waltraut »

Liebe Dan, "Es reicht nicht aus das alle Anderen wollen das ich lebe, der Lebenswunsche muß auch aus meine Seele kommen." Das habe ich genauso empfunden. Es hat mir in der Zeit nicht geholfen,wenn jemand sagte "warum willst du sterben,du hast doch so einen lieben Mann". Ich mußte es selbst wollen. Es muß aus meiner Tiefe kommen. "Am Ende brauche diese Bestätigung auch von mir selbst und das ist am wichtigsten." Solange wir noch auf die Bestätigung anderer angewiesen sind,sind wir abhängig und schwach. Erst wenn wir uns so annehmen können,wie wir sind,sind wir stark. Ich selbst bin der einzige Mensch,von dem ich immer abhängig bleiben werde und der immer bei mir bleiben wird. Ich finde es sehr klug und mutig von dir,daß du mit deinem Arzt sprechen willst. Alles Liebe Waltraut
heidi
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Beitrag von heidi »

Liebe Dan, ich bin noch neu hier, habe aber inzwischen gerade zu diesem Thema die Briefe verfolgt, da auch mich die Suizidgedanken immer wieder sehr quälen. Ich kenne das nur zu gut: abends mit den Gedanken einzuschlafen, daß man eigentlich nur noch den Tod wünscht, weil man keine Kraft mehr zum Leben hat, und mit diesen Gedanken wache ich morgens oft auch wieder auf und frage mich, wie ich den Tag meistern soll. Es ist wohl "normal", daß es einem am späten Nachmittag bzw. abends besser geht. Das Verlangen, mich zu töten, war oft so übermächtig, daß ich wirklich das Gefühl hatte, es einfach nicht mehr auszuhalten. Aber ich habe gelernt, darüber zu sprechen, und das hat mir geholfen. Das ist zwar auch der Grund gewesen, daß ich ins Krankenhaus eingewiesen wurde, aber auch dort hatte ich immer die Möglichkeit zu reden. Sicher, ich habe das Personal bestimmt manches Mal zur Verzweiflung gebracht, wenn ich meine Todeswünsche äußerte und anschließend nach draußen gegangen bin, weil ich es auf Station nicht mehr auszuhalten glaubte. Man hat mir hinterher ziemliche Vorwürfe gemacht, Polizei alarmiert usw. Aber mir hat es geholfen zu laufen, einfach mich zu bewegen. Aber das Wichtigste ist, über seine Gedanken und Gefühle zu reden, so habe ich es zumindest immer wieder erfahren. So hoffe ich, daß Du ein gutes Gespräch mit Deinem Arzt hast und er sich viel Zeit nimmt, um Dir zuzuhören. Alles Liebe und Gute Heidi
heike
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Beitrag von heike »

Liebe heide, ich muß sagen es wundert mich das du nach dem du über Todeswunsch gesprochen hast noch nach draußen durftest in der Klinik. Ich wußte was passiert wenn ich so etwas ausspreche, entweder Überwachungszimmer oder geschlossene Station. Bei euch muß das doch recht locker gewesen sein. Liebe Grüße an dich und viel Kraft und Mut, Heike
rainer
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Beitrag von rainer »

Liebe Waltraud, das hat mir sehr gut gefallen - diese Sätze zu der Abhängigkeit. Ich bin überzeugt davon, daß es letztlich darauf ankommt, wie wir selbst über uns denken und in welcher Art und Weise wir selbst mit uns umgehen. Ich habe mir dazu zur Gewohnheit gemacht, immer mal wieder tagsüber innezuhalten, mich an einen stillen Winkel zurückzuziehen um mich zu spüren und mir das oben gesagte wieder ins Bewußtsein zu rufen. Es ist unser aller Geburtsrecht, in dieser Welt "schwimmen" zu lernen und daran Freude zu empfinden! Alles Liebe! Rainer
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