Keine Liebe fr meine Kinder

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caroline

Keine Liebe fr meine Kinder

Beitrag von caroline »

Ich traue mich kaum, es auszusprechen, ich bin überzeugt, meine Kinder nicht zu lieben.Ich weiss auch nicht, ob man das überhaupt sagen darf, überall wimmelt es von "für meine Kinder mach ich alles". Ganz akut ist es jetzt wieder während meinem schwarzen Absturz, aber es beschäftigt mich schon seit Jahren! Bitte frag keiner, wieso ich dann Kinder habe, ich war überzeugt, dass ich wie alle andern Menschen auch, eine halbwegs gute Mutter(was auch immer das genau ist) werden zu können. Es ist nicht nur so, dass sie mich im Moment überfordern, weil ich halt in der Depression stecke, aber das Gefühl verstärkt sich jetzt und seit einigen Tagen verselbständigt es sich fast. Ich musste lange meinen Mut zu fassen, um diese Frage mal zu stellen. Letzte Woche fragte mich mein arzt, wie meine Kinder mich im Moment sehen würde, und ich habe spontan geantwortet, es sei mir völlig schnuppe. Vor einiger Zeit hatte ich das mal in der Therapie angesprochen, er erzählte mir was von irgendwelchen schlauen Leuten, die das Konzept von der "genügenden Mutter" beschrieben hätten, und ich würde mir zu viele Schuldgefühle aufladen. Mehr kann ich mich nicht mehr erinnern. Aber es ist jetzt ganz schrecklich. Ich wage kaum zu fragen: kennt jemand diese Gedanken???
christabelle
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Keine Liebe fr meine Kinder

Beitrag von christabelle »

Hallo, Caroline! Seufz, das Thema, das Du da ansprichst, ist ein sehr zentrales für mich - über das ich hier aber noch nicht geschrieben habe, weil es mir einfach zu "groß" erscheint, da könnte ich tagelang erzählen (und ich bin immer so müde) - ich wollte Dir nur kurz sagen, daß ich die Gefühle, die Du hast, aus eigener Erfahrung kenne; es hat Jahre gedauert, bis ich meinen Sohn, das erste Kind, lieben konnte (und manchmal denke ich, ich habe es immer noch nicht geschafft); die ersten 14 Tage nach der Geburt hätte ich ihn am liebsten zurückgegeben und gesagt, sorry, war ein Irrtum... Ich denke, bei mir war es einfach das Problem, daß ich als (Einzel-!)kind keine Liebe empfangen hatte und deshalb auch nicht wußte, wie man ein Kind liebhat, das mußte ich erst mühsam "lernen" - und was habe ich mich schlecht gefühlt deswegen, jede Mutter muß doch von sich aus... blablabla (würde mich interessieren, was eine "genügende Mutter" ist, ich mußte bis vor kurzem immer eine perfekte sein, nachts lag ich wach, weil mein schlechtes Gewissen mich nicht schlafen ließ, was ich alles falsch gemacht hatte im Umgang mit meinen Kindern, wie sie später deswegen unglücklich sein würden, beim Psychiater landen, depressiv werden,... und ich bin schuld!) Davon abgesehen ist Gefühllosigkeit auch den liebsten Menschen gegenüber natürlich ein Symptom der Depression, meinen Mann habe ich zum Neurologen geschickt, als er sagte, er würde mich und die Kinder nicht mehr lieben - nimmst Du Medikamente? ...ich rede und rede - jedenfalls wollte ich nur sagen: ich bin sicher, viele kennen diese Gedanken, aber es schmerzt und "man" sagt so etwas nicht, also gibt es niemand zu - ich finde Dich sehr mutig, danke! Wie viele Kinder hast Du denn? Und wie alt sind sie? Und vielen Dank für Deine netten Worte im andern Thread! Allerdings meckert mein Mann normalerweise nicht - aber Deiner schon? So, ich glaub' ich geh' ins Bett - gute Nacht und angenehme Träume! Christabelle
susan
Beiträge: 2551
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Keine Liebe fr meine Kinder

Beitrag von susan »

Liebe Caroline, ich hatte den Punkt, an dem mir alles schnuppe ist, auch das mit den Kindern, schon öfter, aber noch nie so stark wie im vergangenen Jahr, als ich mit der Diagnose Depression konfrontiert wurde, ich fühlte mich erschöpft, ausgelaugt, leer.... Ich hatte mich schon seit mehreren Monaten immer mehr zurückgezogen, ALLES war mir zuviel, die Hausarbeit, die Arbeit, mein Mann, meine Eltern, meine Kinder....besonders traurig war ich über den Tatbestand, das ich mich so alle fühlte, so völlig überfordert, auch nur das Geringste zu tun... Für alle in meiner Familie ein völlig neues Gefühl...war ich doch sonst die beste Hausfrau, Ehefrau und Mutter für sie, ich organisierte, wusch, kochte, spielte mit den Kindern, hatte die Termine für die ganze Familie im Griff...u.v.m... Nun ging nichts mehr, nichts war mehr selbstverständlich, das war für uns alle schwer zu begreifen, den Kindern fehlte ich, meinem Mann fehlte ich und um die Wohnung kümmerte sich auch keiner mehr... Bis zur Diagnose war ich für alle nur "komisch" , sie wunderten sich über mein Desinteresse an allem, ich wollte nur noch allein sein, die kleinste Unterhaltung, Frage...war mir zuviel!! Dann.... wußte zwar jeder, ich habe eine Depression, aber was nun? Wie lange dauert das? Wann ist sie wieder die alte? Wann hört das auf, das sie sich für nichts interessiert? Meine Familie ist GROßARTIG..trotz dieser in der Luft schwebenden Fragen meistern sie alles...den Haushalt, sie kochen, wenn ich nicht kann, sie machen mit sauber, sie erledigen die Einkäufe...und ich ...ich hatte und habe Schuldgefühle ohne Ende...warum? ..ich komme mit Nähe nicht zurecht, habe Beklemmungsgefühle, wenn mir jemand zu nah dran ist...auch meine Kinder!!, auch mein Mann!!... ...ich bin den geringsten Anforderungen nicht gewachsen...ich bringe nichts zustande...komme mir vor wie ein Pflegefall ...ich gehe zur Therapie, ich nehme AD. ...im Kopf bewegt sich viel, aber meine Belastungsgrenze...sie ist weit unten ...Ich komme mir komisch vor, wenn all das,was ich jahrelang gemacht habe , jetzt meine Familie macht. ...Ich bin keine voll- funktionierende Mutter, weil ich niemand lange zuhören kann, Probleme machen mich hilflos An manchen Tagen, wenn ich STARK bin,dann sage ich mir "Das ist ganz normal, daß du jetzt schlapp machst, du hast dich jahrelang überfordert" und dann, wenn ich mich schlecht fühle, sagt eine Stimme..."Du schaffst nichts, wann geht das endlich wieder - du hast dich doch nun lange genug ausgeruht" Das Hin und her in mir macht mir sehr zu schaffen, aber es tut mir gut,daß meine Familie zu mir hält, daß sie mich nicht drängen, nicht fordern...da ist etwas in MIR, daß mit mir kämpft... Liebe Caroline. hast du auch jahrelang dein Bestes gegeben, warst in allen Bereichen "voll-funktionstüchtig" und mehr? Hast du evtl. alles im Griff gehabt, den anderen somit den Alltag "erleichtert", damit sie es nicht so schwer hatten? Hast du dabei vielleicht auch vergessen, das auch DU Bedüfnisse hast...?? Wie alt sind deine Kinder? meine sind 17 und 19, also eigentlich gar keine Kinder mehr.... Ich bin dabei, meine Bedürfnisse "aufzuspüren" und ich denke, daß es gut möglich ist, daß es in Zukunft auch andere Dinge geben kann für mich als Haushalt, Kindererziehung, gute Ehefrau sein.... Lieber Gruß Susan


caroline

Keine Liebe fr meine Kinder

Beitrag von caroline »

Ach Christabelle und Susan, ich kann jetzt diese Nacht vielleicht ein wenig leichter einschlafen dank euren Postings, DANKE! Meine Kinder sind noch jünger, die Aelteste wird in 10 Tagen 9, mein Sohn ist 7 und meine Jüngste wird 4. Meinen Sohn wollte ich auch lange nicht als Sohn haben, sondern wollte ihn als Mädchen umtauschen.... Wenn ich so viele andere Frauen reden höre von den vielen Gedanken, die sie sich um ihre Kinder machen, merk ich immer, dass ich mir überhaupt keine mache, und das gibt mir dann zu denken. Ich hab keine Angst davor, dass meine Kinder auf dem Schulweg überfallen, verschleppt oder von einem Auto angefahren werden (wie anscheinend viele andere) und lauter ähnliche Sachen. Deshalb denke ich, hab ich meine Kinder nicht lieb genug, wenn überhaupt. Ich habe auch noch nie im Leben zB gerne mit ihene gespielt, weder mit Legosteinen, noch Memory, ich hasse es, ihnen Geschichten vorzulesen und bin froh, dass die beiden grossen jetzt selber lesen können und lauter solche Sachen. Und dann findet mein Mann auch abends (zum Thema Meckern), und wahrscheinlich nicht zu Unrecht, dass ich nur mit den Kindern herumbrüllen würde. Er geht viel viel liebevoller mit ihnen um wie ich, auch das ist für mich ein BEweis meiner Schwäche! Der Grund, weshalb ich nie aus dem Beruf gegangen bin, ist eben auch der, dass ich mir niemals vorstellen konnte, den ganzen Tag mit Kindern zusammen zu sein. Natürlich überfordert das mich alles heute, unter einen Hut zu kriegen, und das ist sicher einer der Gründe für meine Depressionen, diese permanent Ueberforderung. Das ich mal was für mich alleine machen müsste, das hab ich im Prinzip während meines Aufenthaltes vor einem Jahr in der Klinik gelernt. Ich ahtte angefangen zu joggen (obwohl ich unsportlich bin), das bekam mir gut, ich entdeckte mein altes Hobby, das Singen wieder, meldete mich in einem Chor an. Alles lief eigentlich gut bis jetzt zu meinem Rückfall. Ich muss auch sagen, dass meine Aelteste mich sehr fordert, de schlechter ich drauf bin, umso mehr zerrt sie an mir. Ich erkenne bei ihr aber auch schon depressive verhaltensmuster (was sogar mein logisch denkender Mann bestätigt: "sie ist wie du", und das meint er nicht als Kompliment), was wieder neue Schuldgefühle in mir weckt, wie bei dir Christabelle. Ich hab auch keine richtige Strategie, wie ich ihnen meine Krankheit erklären soll, eben vor allem der Grossen. Ich weiss, zu dem Thema ist hier schon viel geschrieben worden, hab ich mir auch schon alles angeshen. Christabelle, ja ich nehme eine Kombination von 2ADs und Schlafmittel, glaubst du, das spielt eine Rolle? Ich möchte euch beide umarmen!!!Und ich wünsch euch eine gute Nacht Caroline
Demi
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Keine Liebe fr meine Kinder

Beitrag von Demi »

Liebe Caroline, als ich gestern Dein Ausgangsposting las, war ich sehr getroffen. Du beschreibst darin genau meine Situation. Und es sehr lange gedauert, bis ich das so zumindest ein Stück weit annehmen konnte. ich habe vier Kinder im Alter von 11,10,7 und 5 Jahren.Ich sehe sie zur Zeit oft nur am Wochenend, da sie bei meinem Mann leben, von dem ich micht letztes Jahr getrennt habe. Aber selbst da fällt ess mir oft schwer, sie zu "ertragen", einfach ihre Nähe und ihre ständigen Forderungen an mich auszuhalten. Aber zumindest bin ich inzwischen wieder soweit, dass mich nicht ständig Fluchtgedanken peinigen. Das war auch schon anders, es gab viele Tage, an denen ich nach zwei Stunden wirklich nur mit größter Willensanstrengung die Beherrschung aufbringen konnte, nicht einfach davon zu laufen. Und das mir, die doch ihr gesamtes Leben auf die Kinder aufgebaut hatte. Ich hab in der ersten Schwangerschaft mein Pädagogikstudium(!) aufgegeben, kam danach nie mehr dazu, eine Ausbildung zu machen, wollte einfach immer nur mit Kindern zu tun haben. Und jetzt komme ich mit meinen eigenen Zwergen nicht mehr klar. Aber inzwischen kann ich das akzeptieren, ich tue halt, was mir möglich ist, und dann lass ichs gut sein. Und ich habe auch kein gar zu schlechtes Gewissen deswegen. Es ist jetzt halt so, basta. Zum Glück kommen meine Kinder sehr gut mit ihrem Vater aus, sie hatten schon immer eine sehr enge Beziehung zu ihm, enger als zu mir, denke ich. Was die zukunft bringen wird, das weiß ich natürlich nicht, aber es wird sich alles regeln, so, dass alle damit klarkommen. Dir ganz liebe Grüße und einen wunderbaren Sonnentag! Demi
susan
Beiträge: 2551
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Keine Liebe fr meine Kinder

Beitrag von susan »

...ich habe in diesem thread eben erst gelesen...das, was ich geschrieben habe in "Depression und Mutter?" hätte hier auch gut reingepaßt.. Susan


anganima
Beiträge: 207
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Keine Liebe fr meine Kinder

Beitrag von anganima »

Liebe Susan, Caroline, Christabelle und alle die es noch angeht, als ich schwanger wurde war ich 27 Jahre alt und fühlte mich überhaupt nicht in der Lage die Verantwortung für ein Kind zu übernehmen. Wochenlang pendelte ich zwischen der Entscheidung abzutreiben oder das Kind anzunehmen hin und her. Mein Mann und ich lebten schon einige Zeit getrennt und wir wußten, daß unsere Beziehung zwar weiterhin freundschaftlich bleiben könnte, aber daß wir nicht mehr gemeinsam leben wollten. Der Vater war ein ausländischer Student, mit dem ich ebenfalls keine feste Bindung eingehen wollte. Schließlich entschied ich mich dafür, das Risiko einzugehen und das Kind zu gebären, als Hintertürchen ließ ich mir offen, es evtl. zur Adoption freizugeben. Während der Schwangerschaft machte ich mir tausend Gedanken, was alles ein Kind negativ beeinflußen kann und worauf ich achten muß, bis ich schließlich sogar bei einzelnen Zellen ankam und was sie brauchen um optimal funktionieren zu können. Gleichzeitig begann ich zu träumen, was ich mit meinem Kind alles zusammen erleben könnte und wie wir gemeinsam die Welt erleben und erfahren könnten, natürlich alles in Liebe und Harmonie. Die Realität sah dann völlig anders aus. Die meiste Zeit war meine Tochter für mich ein völlig fremdes Wesen, ein Gast um den ich mich zu kümmern hatte, weil ich ihn zu mir eingeladen hatte. Wir konnten nicht viel Nähe zueinander aufbauen und waren uns oft sehr fremd. Zur Geburt meiner Tochter bekam ich folgende Gedanken geschenkt, die ich mir an die Wand heftete und die mir oft geholfen haben: Eure Kinder sind nicht eure Kinder: Sie sind die Söhne und die Töchter der Sehnsucht Des Lebens nach sich selbst. Sie kommen durch euch, doch nicht aus euch, und sind sie auch bei euch, gehören sie euch doch nicht. Ihr dürft ihnen eure Liebe geben, doch nicht eure Gedanken, denn sie haben ihre eigenen Gedanken. Ihren Körpern dürft ihr eine Wohnstatt bereiten, doch nicht ihren Seelen, denn ihre Seelen wohnen im Haus der Zukunft, und das bleibt euch verschlossen, selbst in eurenTräumen. Ihr dürft danach streben, ihnen ähnlich zu werden, doch versucht nicht, sie euch ähnlich zu machen. Denn das Leben schreitet nicht zurück, noch verweilt es beim Gestern. Ihr seid die Bogen, von denen eure Kinder als lebendige Pfeile abgeschnellt werden. Der Schütze sieht die Zielscheibe auf dem Pfad des Unendlichen, und er beugt euch mit Macht, damit Seine Pfeile umso geschwinder und weiter fliegen. Freut euch der Beugung, die euch die Hand des Bogenschützen aufzwingt; Denn so wie Er den flüchtigen Pfeil liebt, liebt Er auch den verharrenden Bogen. Aus: Khalil Gibran "Der Prophet" Ich bin sehr dankbar, daß ich sowohl die Fremdheit als auch als die sporadische Nähe mit meiner Tochter erleben durfte und habe unendlich viel dabei gelernt und mich durch ihr Dasein weiterentwickelt. Alles Liebe für Euch Anganima
Leila
Beiträge: 15
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

Keine Liebe fr meine Kinder

Beitrag von Leila »

An euch alle, ich wollte nur kurz etwas dazu sagen: Auch wenn es mir nicht so wie euch geht, so fällt mir zu dem Thema Mutterliebe bzw. "Muß ich meine Kinder abgöttisch lieben, um keine Rabenmutter zu sein?" vor allem folgendes ein: Findet ihr nicht auch Mütter fürchterlich anstrengend, die ihre Kinder übermuttern, beschützen wollen vor jedem Pups, die ihre Kinder nicht aus den Händen geben können und auch nicht aus den Augen lassen können, die sich hingebungsvoll aufopfern für die lieben Kinder, weil sie sich selbst dadurch definieren und spüren. Ich sage dazu nur: Nein, bitte liebt eure Kinder nicht abgöttisch, denn ihr erstickt sie sonst! Liebe Grüße, Leila
caroline

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Beitrag von caroline »

D A N K E !!!!!!!!!!! Caroline
elise
Beiträge: 11
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

Keine Liebe fr meine Kinder

Beitrag von elise »

An Euch zweifelnde Mütter alle: Es hat mich sehr getröstet, zu lesen, dass es so vielen genauso geht wie mir. (Nähe schlecht aushalten, Überforderung, Selbstzweifel und -vorwürfe). Dazu kommt noch, dass mein Sohn vor 3 Jahren mit 20 J. gestorben ist und ich in meinen Schuldgefühlen noch bestärkt wurde. Das Seltsame ist nur: ich selbst habe ein Fremdheitsgefühl, mir fehlt Geborgenheit, doch meine Familie und Freunde sagen, dass ich ihnen Geborgenheit gebe. Eine Mitpatientin in der Klinik hat dasselbe von sich erzählt. Wenn Ihr voller Zweifel seid, muss das nicht bedeuten, dass Ihr auf andere fremd oder abstoßend wirkt, lasst Euch das einmal bestätigen. Vielleicht sind die fehlerhaften Mütter sogar die allerbesten, die Übermütter sind mir unheimlich. Viele Grüße, Elise.
caroline

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Beitrag von caroline »

Ach Elise, wie schlimm muss es für dich gewesen sein, und noch wohl immer sein, dass dein Kind mit 20 Jahren gestorben ist! Wenn mir so etwas mal passieren sollte, wenn eins meiner Kinder sterben würde, ganz gleich weswegen (krankheit, Unfall, Drogen oder was auch immer), ich würde untergehen in meinen Schuldgefühlen, weil ich total versagt hätte. Ich kann mir vorstellen, dass auch "normal" denkende Mütter in so einer Situation Schuldgefühle bekommen, vielleicht auch sogar Väter. Ich würde denken "wider besseren Wissens hast du nicht gehandelt", weil ich ja hier über dieses Thema schreibe, und mir eben bewusst bin, dass ich ein grosses Problem damit habe. Und dann passiert erst recht so etwas..... Danke Elise für deine aufmunternden Worte ( dir auch Leila), ich glaube es ist typisch depressiv, dass man eben nach aussen ein ganz anderes Bild von sich abgibt, als wie es in unserer Seele aussieht. Bei jedem, aber wirklich jedem, bei dem ich mich als Depressionskranken geoutet habe, war die erste Reaktion "Du???? Das kann ich mir von DIR aber gar nicht vorstellen!!!" In meinem Abschlussbericht aus der Klinik, wo ich letztes Jahr war, werde ich auch genau so beschrieben "auf den ersten Blick". Erst danach öffnet sich die Patientin bla blabla Eure Worte trösten mich wirklich, und heute morgen hat meine Älteste tatsächlich zu mir gesagt "du bist die beste Mami der Welt!", nur weil ich ihr erlaubt hatte, sie dürfe zum Mittagessen die Nudeln und den Salat ganz selber machen.....dabei ist doch heute nicht Muttertag, ich traute meinen Ohren nicht, ich hab sie dann aber gleich in die Arme genommen und sie ganz fest gedrückt, ich wusste allerdings nicht, welche Worte ich sagen sollte. Ich glaube, sie hat mich trotzdem verstanden Ich wünsch euch einen süssen Traum Caroline
elise
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Keine Liebe fr meine Kinder

Beitrag von elise »

Liebe Caroline, Dein Gedanke "Wider besseres Wissen hast Du nicht gehandelt" hat mich schon ziemlich überrascht da Du mich und unser schreckliches Erlebnis gar nicht näher kennst, doch Du hast Dich da irgendwie eingefühlt und mir genau das Richtige geschrieben. Es ist wirklich schwer, wenn man viel Grund hätte zu trauern, und sich durch Schuldgefühle die Trauer verbietet. Da ist so ein Trost ganz wertvoll. Also: Du darfst ruhig glauben, dass viel Positives von Dir ausgeht. Danke! Elise
sara
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Keine Liebe fr meine Kinder

Beitrag von sara »

Hallo ihr Mütter. Ich habe ein anderes Problem. Ich hab zwar keine Kinder,doch hab ich einen kleinen Bruder (3 J.) Meine Mutter ist depressiv und ziemlich Alkoholsüchtig,ihr neuer Ehemann ist Bulimiker. Ihr könnt euch vorstellen,was da abgeht,wenn die beiden mal Streit haben... Einmal ist sie besoffen mit dem Messer auf ihn losgegangen,und und landete in der Psychiatrie.. Der kleine stand daneben. Es zerbricht mir das Herz,ich mach mir solche Sorgen um meinen Bruder,ich weiß doch wie verlassen er sich fühlt.Ich wünschte,ich könnte ihm irgendwie helfen. Ich hab oft noch schlimmere Depris,wenn ich an ihn denke,er tut mir soo leid. Doch das ist mein Problem,ich mach mir solche Sorgen,das ich selber nicht mehr leben kann. Doch gibt es da einben Ausweg? Einer muß sich doch um ihn kümmern,damit er nicht so unglücklich wird,wie der Rest der Familie. Kann mir jemand helfen? Wie soll ich damit umgehen? Soll ich einfach sagen,das geht mich nichts an? Das kann ich nicht. Er ist mein kleiner Bruder,mein kleiner Schatz. Vielleicht wird euch ja übel,wenn ihr von solchen Problemen lest. Doch wenn jeder seine Familie im Stich läßt,wer kümmert sich denn um den Rest der Menschheit? Doch irgendwie zerfressen mich diese Sorgen,doch ich kann ihn nicht vergessen.Was soll ich machen?
dan
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Beitrag von dan »

Liebe Sara, So Geschichten kenne ich aus meine Kindheit. Ich habe eine 17 jähre ältere Schwester und einen 15 jähre alteren Bruder. Die sind von anderen Väter und haben nie bei uns zu Hause gelebt. Die Wohnten mehrere Stunde von uns weg. Die meisten Zeit als ich klein war hat meine Schwester ihr eigenen Kindern und sie könnte uns wenig besuchen. Aber trotz Entfernung haben die eine große Rolle in meinen Leben gespielt. Die haben Normalität rein gebraucht. Wann meine Mutter im Krankerhaus müßte, was ziemlich oft war sind die auch gekommen um uns zu kümmern bis wir in eine Pflegefamilie waren. Oder wann es echt Wild bei uns zu Hause war ist meinen Bruder 5 Stunden ins Auto gefahren uns zu helfen. Du bist nicht seine Mutter aber größere Geschwister sind auch ganz wichtig. Du kannst auch von der Ferne eine wichtige Rolle spielen. läßt deinen Bruder wissen das du für Ihm da bist. Das du ihn liebst. Nimmt Ihm im Zoo oder auf dem Spielplatz. Vielleicht kann er auch bei dir ab und zu übernachtung. Wann du willst geht es dir schon an. Ich habe Heute eine gute Beziehung zu meine große Geschwister und wann ich brauche Ermutigung ich weiß wo ich das finden kann. Meine Mutter ist unfähig Irgendwas zu geben. Mache was du kannst aber vergißt nicht deine eigene Grenzen. dan
sara
Beiträge: 61
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Beitrag von sara »

Danke Dan, Ich denke,einer muß sich kümmern,es ist ja auch was schönes seinen Geschwistern nicht nur helfen zu wollen,sondern sie auch verstehen zu können. Wenn ich ihnen was geben kann,hat das Leid ein bischen Sinn. Ich hoffe,daß die gute Beziehung so bleibt,üblich ist das in meiner Familie nicht... Noch alles Gute Sara
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