Ist Heilung möglich?

cybolon
Beiträge: 2154
Registriert: 10. Dez 2007, 19:55
Kontaktdaten:

Re: Ist Heilung möglich?

Beitrag von cybolon »

Hallo Kormoranin,

>aber ich glaub das war jetzt mehr ein selbstgespräch um die jüngsten einbrüche zu verarbeiten als ein sinnvoller diskussionsbeitrag...<
Aus meiner Sicht war das beides!
Und beides ist gut.

>mit harter arbeit, geduld und vertrauen kann ich also schon mit einer normalisierung rechnen...<

Darauf vertraue ich!
"Normalisierung" halte ich auch für ein realistischeres Ziel, als "Heilung".

Beiträge wie Deiner machen mir Hoffnung, auch bald in der Lage zu sein, diese Muster als Teil meines Lebens zu sehen, damit sie mich weniger belasten.

Lass' uns der Depression, wenn sie schon nicht so schnell verschwindet, wenigstens den Schrecken nehmen!

*Dankbar wink*
cybolon
BeAk

Re: Ist Heilung möglich?

Beitrag von BeAk »

Hallo zusammen,

und es gibt auch noch Menschen mit einer Dysthymia und zusätzlich einer rezidivierenden Depression, das ganze heißt dann douple Depression.

Das bedeutet, der/die jenige ist mehr oder weniger ständig leicht depressiv und hat zusätzlich in gößeren Abständen mitlere bis schwer depressive Episoden.
Holgi
Beiträge: 753
Registriert: 28. Okt 2006, 19:43

Re: Ist Heilung möglich?

Beitrag von Holgi »

Hallo ihr Lieben

Der Verlauf meines Lebens wäre eine Doktorarbeit für jeden Psychiater.

Selbst mein Hausarzt möchte mich zu einem Psychiater schicken und mir AD`s verschreiben.

Kommt nicht in die Tüte !!

Ich weiß, das ich mein Leben meistern kann.
Und ihr könnt es auch !!!

Ich habe mich immer hinter meiner Depri verstecken können.
Ich hatte immer Entschuldigungen für mein "das schaff ich nicht", ich bin ja depressiv.

Scheißewas! Ich hatte nur zuviel Selbstzweifel.

An meinem Wissen, an meinem Können und Angst vor Ergebnis meines Handelns.

PUNKT-UM

Ich kenne Euch zwar nicht persönlich, aber das was Ihr hier schreibt zeigt, zumindestens mir, das hier eine Menge Leute sind die sich ihrer Kraft die sie haben, gar nicht bewusst sind.


Ich bin bisher einen sehr harten Weg gegangen. Hatte auch sehr viele Selbstzweifel, ob ich das durchziehen kann.
Aber es geht, wenn man auf seine Fähigkeiten vertraut.


@ kormoranin
Du bist stark, das weißt Du.
Egal wie dein Umfeld Dir begegnet.
Es ist Dein Leben das DU lebst.
Du mußt nicht jedem gefallen.


Liebe Grüße an euch alle
und natürlich auch an Doc-N

Holgi
------------------------------
Unser Dasein ist nur ein Auftritt auf der Bühne des Lebens.
kormoran
Beiträge: 3276
Registriert: 29. Mai 2007, 21:56

Re: Ist Heilung möglich?

Beitrag von kormoran »

hmmm...

? ich bin einfach zu blöde zum leben, es ginge ja wenn ich nur wollte ? und warum zum teufel fällt manchen das wollen so schwer ?

es ist das alles ein rätsel. die hirnchemie hat damit zu tun, die kindheit, erziehung, traumatische erfahrungen im lauf des lebens. wir wissen aber oft nicht wo die henne und wo das ei ist.

ich stehe ziemlich ratlos vor diesem widerspruch dass ich EINFACH NUR TUN muss und kann, die existierenden/potenziellen kräfte mobilisieren, drauf sch... was andere denken
-
und dem umstand dass ich es einfach nicht fertigbringe.

es ist doch zum haareraufen. gerade die ermutigenden konzepte die man hat in dem moment wo man den stein packt und wieder losrollt, gerade die sind für ein und dieselbe person wenn sie grade wieder unten ankommt, nicht fassbar.

[edit]
 http://www.depressionsliga.de
*** zurück ins leben!
kormoran
Beiträge: 3276
Registriert: 29. Mai 2007, 21:56

Re: Ist Heilung möglich?

Beitrag von kormoran »

@ holgi (und alle anderen die es schon geschafft haben) noch zwei konkrete fragen:

Aber es geht, wenn man auf seine Fähigkeiten vertraut.

WOHER/WIE HAST DU DAS VERTRAUEN GEKRIEGT?

[edit]
 http://www.depressionsliga.de
*** zurück ins leben!
triste
Beiträge: 1061
Registriert: 22. Jun 2003, 16:38

Re: Ist Heilung möglich?

Beitrag von triste »

Hallo Kormoranin,

ich kann nur für mich sprechen:
1. ein wirksames AD, das mich stabilisiert hat
2.wieder an den Arbeitsplatz zurückgehen (trotz massivsten Ängsten), dort klein anfangen, langsam steigern. Mit jeder gemeisterten Aufgabe vermehrte sich mein Selbstvertrauen in meine Fähigkeiten.

Je mehr man schafft, desto mehr traut man sich zu.
Was das ist, kann man ja selbst bestimmen. Wichtig ist nur, dass man sich bewegt und weitermacht.

Gruß
V.
kormoran
Beiträge: 3276
Registriert: 29. Mai 2007, 21:56

Re: Ist Heilung möglich?

Beitrag von kormoran »

hallo virginia,

danke.

1. hab ich keines. irgendwie hab ichs aus dem ärgsten so herausgeschafft, und jetzt geht es mir ja nicht dauerhaft schrecklich.
2. du hast wohl recht! ich hab halt auch null eigenmotivation, sie bricht immer wieder zusammen und jede frustration bestätigt meine negativen befürchtungen. deshalb suche ich nach einer neuen beschäftigung, teilzeit, bis das sparbuch leer ist...
bis etwas klappt und ich hoffentlich in eine humane umgebung komme muss ich es eben schaffen mich wieder selbst zu motivieren - und das hatte ich schon besser drauf (momentan herrschen rückzug und sinnlosigkeit, aber gleichzeitig eine idiotische unfähigkeit mich mit den blockaden konstruktiv auseinanderzusetzen )

ich glaube/hoffe dass es dann etwas bergauf gehen wird und sich die lage stabilisieren wird. dann bleibt immer noch genug arbeit für mich, innen, und im sozialen kontext (evtl etwas mehr als nur) überleben.

kormoranin
 http://www.depressionsliga.de
*** zurück ins leben!
BM54
Beiträge: 41
Registriert: 4. Okt 2007, 08:30

Re: Ist Heilung möglich?

Beitrag von BM54 »

Hallo,liebe User
Depression und Heilung,das sind die Aussagen von Ärzten, an denen ich heute gar nicht mehr glauben kann.
Zu viele Therapien,Medikamente und andere Maßnahmen haben nicht die Wirkung gezeigt,wie ich es mir erhoffte.Sicherlich hat man vor ein paar Jahren meine Depression nicht als solche erkannt und dadurch hatte diese Krankheit genügend Zeit,sich so richtig zu manifestieren.

Immer wenn ich glaubte.es würde besser werden ,kam irgendwo ein Tiefschlag daher und ich fiel wieder in dieses Loch von tiefster Melancholie,Lebensverdrossenheit und Todeswünschen.
Da reicht manchmal nur eine Meldung in der Zeitung über eine Katastrophe,ein Umweltfrevel,der Tod von Menschen oder Tieren und ich mache es zu meiner Sache,daß heißt,ich denke,auch du bist mit Schuld an diesen Vorfällen.

Warum gelingt es mir nicht,hier eine Grenze zu ziehen und nicht alles an mir rankommen lassen?

Jetzt nach dem Tod meines Bruders,so tragisch wie das auch klingen mag,bin ich ihm sogar etwas,ach was heißt etwas,vollends neidisch ,nicht an seiner Stelle zu sein.Endlich Frieden,endlich schmerzlos,endlich nicht mehr der alltägliche Kampf um den Tag.Das ist es es doch,wo nach ich mich sehne.

Immer nur überleben mit täglichen Opiaten und Antidepressiva hat das ursprüngliche Leben,was es eigentlich sein sollte,für immer ausgelöscht.
Wo soll es da noch Hoffnung auf Heilung geben !

Gruß

Tobi
Denker
Beiträge: 645
Registriert: 11. Apr 2005, 13:55

Re: Ist Heilung möglich?

Beitrag von Denker »

Ich habe noch von keinem seriösen Fachmann die Behauptung gehört, dass eine Depression heilbar wäre. Die Aussage ist stets: "Depressionen sind gut behandelbar". Das ist ein feiner Unterschied!

Schließlich würde ja auch niemand behaupten, dass man mit Insulin einen Diabetes heilen kann.

Meine ganz persönliche Meinung zu meiner ganz persönlichen Depression: Sie hat eine Ursache in der Kindheit und sie hat Auslöser in der Gegenwart.

Die Ursache sehe ich darin, dass ich einen Großteil meiner Kindheit in Angst vor meinem gewalttätigen Vater verbracht habe. Mglw. ist hier das System, welches die Ausschüttung von Stresshormonen kontrolliert, nachhaltig geschädigt worden. Es gibt jedenfalls Untersuchungen, die zeigen, dass depressive Menschen höhere Mengen des Stresshormons Cortisol im Blut haben als andere. Außerdem gibt es eine sehr interessante Untersuchung, bei der man die Probanden mehrmals hintereinander einen bestimmten Stressbelastungstest durchführen ließ. Danach wurde der Cortisolspiegel bestimmt. Bei "normalen" Testpersonen sank der Cortisolspiegel nach jeden Testdurchlauf, bei depressiven blieb er ständig hoch! Ein hoher Cortisolspiegel kann übrigens sehr viele der kognitiven Defizite erklären, die typischerweise in einer Depression auftreten.

Somit zum Auslöser in der Gegenwart: Jede Form von Stress! Medikamente sind offenbar in der Lage, meine Stressresistenz zu erhöhen. Und die Verhaltenstherapie (Gruß an Bo) ermöglicht es mir, durch eine Uminterpretation viele Dinge stressfreier zu sehen. Beides hilft mir also, mit der Krankheit zu leben. Heilen tut es mich nicht.

Gruß
Denker
Cookie
Beiträge: 290
Registriert: 26. Jun 2006, 17:55

Re: Ist Heilung möglich?

Beitrag von Cookie »

Hallo cybolon,
hab deine Antwort an mich gerade erst gelesen. Ich denke, es ist normal, dass in einer Gesellschaft, die auf Leistung ausgerichtet ist, wie es im Kapitalismus nun mal ist, normal ist, dass alles, was einen weniger leistungsfähig macht, erstmal negativ ist. Ich weiß gar nicht, ob Depressionen tabuisiert werden, ich denke vielmehr, dass durchaus darüber gesprochen wird, aber ein Großteil der Menschen noch nicht wirklich begriffen haben, worum es eigentlich geht. Das liegt vielleicht auch ein bißchen daran, dass Depressionen so nah an "schlechter Laune" oder "nicht fit sein" oder "heute geht´s mir nicht so gut" dranliegen. Ich denke, das wird immer noch verwechselt, vielleicht sogar manchmal von uns selbst und auch den Ärzten. Ist ja auch nicht so leicht zu unterscheiden.

Außerdem sind psychische Krankheiten etwas bedrohliches, keiner will sich wirklich damit beschäftigen, weil ihm dann klar wird, dass ihm das auch passieren könnte und das macht Angst. Von daher versteh ich schon, dass viele Leute so negativ reagieren. Wir können uns in dieser Gesellschaft eben nicht leisten, nicht leistungsfähig zu sein. Und die, die die Leistung bringen, sind auch schon so am Limit, dass sie nix abgeben können. Heutzutage kann man von den meisten Vollzeitjobs keine Familie mehr ernähren, ist doch klar, dass sich die meisten dann dagegen wehren, auch noch Kranke mit durchzuziehen, von denen man glaubt, sie seien nur faul oder schlecht drauf. Ich habe selber jahrelang geglaubt, ich sei nur faul und müsse mich zusammenreissen, wie kann ich erwarten, dass jemand, der sich nie mit Depris beschäftigt hat, das versteht.

Ich will nur sagen, ich verstehe, dass die Gesunden mich nicht verstehen, aber ich versuche natürlich trotzdem ihnen zu erklären, was Sache ist und ich habe glücklicherweise inzwischen genug Selbstbewußtsein, um es vernünftig erklären zu können. Ich kämpfe also für uns alle, indem ich mich in jede "die müssen sich nur mal zusammenreissen"- Diskussion einmische und erkläre, was Depressionen überhaupt sind. Dazu muss ich nicht unbedingt sagen, dass ich selbst betroffen bin, das entscheide ich dann jedesmal neu.
Viele Grüße
Luna
cybolon
Beiträge: 2154
Registriert: 10. Dez 2007, 19:55
Kontaktdaten:

Re: Ist Heilung möglich?

Beitrag von cybolon »

Hallo Luna,

das ist eine gute und vernünftige Ansicht!
Ganz so aggressiv gehe ich auch nicht in die Öffentlichkeit.
Wenn ich in der Kneipe bin, wo ich allerdings auch nur hin will, wenn ich guter Laune bin, erzähle und lache ich ganz "normal".
Auch gab es schon Leute, die ich aufklären, aber nicht einweihen wollte.

Wir sind, was das betrifft, bestimmt beide auf dem richtigen Weg. Jeder auf seine Art.
Das Ziel ist dasselbe: Sie sollen wissen, was Depression ist und auch, was nicht.

Liebe Grüße
vom
cybolon
sd
Beiträge: 54
Registriert: 2. Aug 2004, 17:12

Re: Ist Heilung möglich?

Beitrag von sd »

Ich denke inzwischen auch nicht mehr daran, dass Depressionen heilbar sind. Ich kämpfe nun schon 10 Jahre lang damit mal mehr mal weniger. Im Moment gehts mir sehr schlecht.

charlie
Wander
Beiträge: 295
Registriert: 16. Jan 2008, 14:43

Re: Ist Heilung möglich?

Beitrag von Wander »

Hallo Zusammen, ich freue mich über die guten objektiven Zahlen von Dr. Niedermeier! Bin ja neu hier im Forum und hatte nach solchen Zahlen gesucht. Subjektive Meinungen helfen da ja nicht so sehr weiter.

Ich selber habe auch seit Jahrzehnten mit depressiven Stimmungen zu tun, geriet aber erst jetzt an die gute Kombination von AD und Verhaltenstherapie.

Zuvor, da ich früher immer leichtere Störungen hatte, waren sie mit Hilfe von Johanniskraut und Entspannungsübungen immer erträglich und blieb der Alltag bewältigbar.

Nun brauchte ich doch ADs, da die Depression nun mittelschwer wurde, aber der Alltag ist nach wie vor bewältigbar, wenn´s auch zeitweise wirklich sehr hart war und ich auf´s Notwendige zurückschraubte.

Für uns "Neuen" hier ist darum der Hinweis von Dr. Niedermeier ein wichtiger!

Gruß! Düne
Sandkuchen
Beiträge: 57
Registriert: 31. Okt 2006, 21:29

@ Dr. Nico Niedermeier

Beitrag von Sandkuchen »

Hallo Dr. Niedermeier,

vielen Dank für diese Einmischung. Ich finde es wichtig auch mal von objektiven, statistischen Heilungschancen zu lesen.

Auch der Hinweise, dass leicht Depressive oder "geheilte" Depressive dieses Forum zum größten Teil wieder verlassen und deshalb deren Antwort ausbleibt ist wichtig zu erkennen.

Hier im Forum gibt es wirklich schwer Betroffene und der Austausch unter "Gleichgesinnten" kann vor allem in schlechten Phasen existenziell hilfreich sein. Ich bin auch sehr froh, hier bei Bedarf einen "Akut-Selbsthilfe-Schrei" absetzen zu können.

Aber man muss sich immer bewusst sein, dass persönliche Erfahrungsberichte keine Vorausschau für den eigenen Krankheitsverlauf darstellen und dass es sich immer lohnt, an Tiefpunkten nicht zu resignieren.

Viele Grüße
Sandkuchen
Sandkuchen
Beiträge: 57
Registriert: 31. Okt 2006, 21:29

@ Maggy

Beitrag von Sandkuchen »

>> Ist Heilung möglich? <<
> Jaaaaaaaaaaaa, für mich eindeutig JA !!! ... Vor 28 Jahren dachte ich noch: wenn ich wieder "die Alte" bin, also so, wie vor meiner Depression, dann bin ich geheilt. Allmählich spürte ich aber, dass dieses "so sein" wie vor der Depression, meine Depression ausgelöst hat. Als ich mich mir zugewandt habe und mich erstmal kennenlernte und Lust auf MEIN Leben bekam, hatte Heilsein für mich eine ganz andere Bedeutung. <

Hallo Maggy,

ich muss immer wieder lesen, was Du in diesen Zeilen geschrieben hast. Sie sprechen mich deswegen so an, weil ich auch auf diesem Weg bin: mich mir zuwenden, mich kennenlernen und auch, mich um mich und meine jetzigen und früher vernachlässigten Bedürfnisse kümmern.
Vielleicht magst Du noch etwas dazu schreiben, wie Du es schaffst bzw. geschafft hast, nicht mehr "die Alte" sondern "eine neue Maggy" zu werden?

Danke für Deinen Beitrag und viele Grüße
Sandkuchen
Sandkuchen
Beiträge: 57
Registriert: 31. Okt 2006, 21:29

@ Alex

Beitrag von Sandkuchen »

>Meine Depression, so habe ich mal geglaubt, hatte viel mit meinen (teils traumatischen) Erlebnissen und mit meiner Erziehung ("schlechte" Gefühle nicht zulassen dürfen, unauffällig und pflegeleicht sein sollen, strebsam und fleißig, gut in der Schule) zu tun. Ich hatte sehr perfektionistische Ansprüche an mich, war eine Einserschülerin, habe mich in vielerlei Hinsicht extrem unter Druck gesetzt und sehr viel von mir und meinem Körper abverlangt. Es hat lange gedauert, bis ich mal sehen konnte, dass ich wirklich viel mache, dass meine Müdigkeit und Erschöpfung gerechtfertigt sind und dass ich etwas in meinem Leben ändern muss, wenn es mir insgesamt besser gehen soll. Ich habe Therapie gemacht, meine Traumata bearbeitet, mein innerstes nach außen gekehrt. Ich habe enorm viel an meinen Lebensumständen und an meiner inneren Einstellung geändert. Ich bin viel Rücksichtsvoller mit mir, nicht mehr so extrem perfektionistisch und meine (seelische) Gesundheit geht mir über alles, dafür verzichte ich auf mein Karrierestreben. Ich habe mein Ansprüche enorm zurückgeschraubt und gelernt, mir Gutes zu tun. Und trotzdem bin ich vor ein paar Monaten nach etwa 6 Monaten symptomfreier Zeit in ein erneutes Loch gefallen. Obwohl ich nicht arbeitsmäßig überlastet war, es keine äußeren Auslöser gab, einfach so. Ich habe es gemerkt, als wenn ich neben mir gestanden hätte als fremder Beobachter. Meine Gedanken verfinsterten sich, mein Selbstbewusstsein schwand dahin, ich weinte wieder ständig. Und ich konnte nichts tun, es passierte einfach, auch wenn ich daneben stand und genau sah, was da passiert und die Gedanken, die mir im Kopf herumgingen teilweise unsinnig waren.<

Hallo Alex,

weißt Du, wie gut es tut, sich in einem Beitrag wiederzufinden? Bei Deinen Zeilen sind es sowohl Deine Schilderungen aus Deiner Kindheit und Deinem perfektionistischen Streben, als auch Deine Hilflosigkeit, wenn sich ein Absturz ankündigt und Du völlig handlungsfähig danebenstehst und es nicht verhindern kannst. Das alles ist traurig, aber mir hilft es trotzdem irgendwie, das zu lesen und Ähnlichkeiten mit anderen Betroffenen zu finden.

Viele Grüße
Sandkuchen
Antworten