Hohes Schlafbedürfnis+Heisshunger

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Wander
Beiträge: 295
Registriert: 16. Jan 2008, 14:43

Hohes Schlafbedürfnis+Heisshunger

Beitrag von Wander »

Hallo Zusammen, wer von euch kennt es auch, depressiv zu sein und statt der typischen Schlaflosigkeit das Gegenteil, nämlich ein riesiges Schlafbedürfnis, zu haben und statt der typischen Appetitlosigkeit einen eher guten Appetit bis hin zu Heisshunger mitunter?

Ich habe zwar gelesen, dass es dies auch gibt, aber in der Realität scheint meine Variante ziemlich selten zu sein, oder? Deshalb zweifelte ich auch lange an der Diagnose.

Gespannt auf Antworten! Gruß! Düne
Caroline1
Beiträge: 831
Registriert: 19. Mär 2003, 16:48

Re: Hohes Schlafbedürfnis+Heisshunger

Beitrag von Caroline1 »

Hallo Düne,

Was du beschreibst, klingt ziemlich nach der Symptomatik einer sogenannten Winterdepression. Das ist eine besondere Depressionsform, die saisonal auftritt, das heißt in Jahreszeiten, in denen die Sonne nur wenig scheint. Typisch für diese Depressionsform sind eben genau die Symptome, die du beschreibst, also vermehrtes Schlafbedürfnis und Heißhunger (besonders auf Kohlenhydratreiches, wie Süßigkeiten und Nudeln zB).

Dagegen hilft vor allem die sogenannte Lichttherapie. Die einfachste und oft auch bereits sehr wirksame Form davon wäre, wenn du täglich nach draussen gehst, mindestens eine halbe Stunde, auch wenn der Himmel bewölkt ist. Vielleicht versuchst du es mal damit?

Das Gute an einer solchen Winterdepression ist, dass sie demnächst, wenn es draussen wieder heller wird, wieder verschwindet. Zu einer genauen Diagnosestellung solltest du aber einen Arzt befragen, ja?

Grüße von

Caroline
Wander
Beiträge: 295
Registriert: 16. Jan 2008, 14:43

Re: Hohes Schlafbedürfnis+Heisshunger

Beitrag von Wander »

Hallo Caroline, danke für deine Infos. Das hatte ich auch schonmal gelesen, trifft aber leider bei mir nicht nur zu. Zwar verstärken sich meine Depressionen im Winter tatsächlich, leider sind sie aber auch zu den anderen Jahreszeiten da und müssen derzeit auch mit Antidepressiva behandelt werden. Licht und Johanniskraut reichen nicht mehr.

Lieber Gruß! Düne
otterchen
Beiträge: 5118
Registriert: 3. Jan 2007, 10:43

Re: Hohes Schlafbedürfnis+Heisshunger

Beitrag von otterchen »

Hallo Düne,

für mich war mein Schlafbedürfnis immer ein Entziehen aus der Wirklichkeit.
Und zum Thema Heißhunger habe ich ja gerade an anderer Stelle einen Thread aufgemacht: das Essen will uns irgendwie was sagen.

mein gelerntes Sammelsurium: https://otterchenblog.wordpress.com/
CJ43
Beiträge: 466
Registriert: 12. Okt 2007, 10:38

Re: Hohes Schlafbedürfnis+Heisshunger

Beitrag von CJ43 »

Hallo Düne1
Das klingt so romantisch: Wanderdüne, da muss ich einfach antworten!
Also, ja, Schlafbedürfnis ist bei mir auch höher. Weil ich weniger Kraft habe, schneller erschöpfe. Und mir das auch zugestehe, mich aufs Sofa knalle und penne, das rechne ich innerlich zu meiner privaten Therapie (rezeptfrei!).
Und nein, kein Heißhunger, da ich Fluoxetin nehme, das bremst anscheinend meine übliche Gefräßigkeit.

Liebe Grüße
Constanze
Wander
Beiträge: 295
Registriert: 16. Jan 2008, 14:43

Re: Hohes Schlafbedürfnis+Heisshunger

Beitrag von Wander »

Hallo, da bin ich ja beruhigt, dass ich nicht die Einzige bin, die eine jahrelange ganzjährige Winterdepression hat von den Symptomen her.

@Constance, nachdem hier bei der Registrierung andauernd meine Ideen für Namen abgelehnt wurden, weil es die schon gibt unter den Usern, kam ich auf die Wanderdüne, weil ich mich schon oft so kraftlos fühlte, dass die Geschwindigkeit einer Wanderdüne das Beste für mich gewesen wäre.....

Gruß! Düne
lulu2
Beiträge: 3
Registriert: 15. Jan 2008, 13:18

Re: Hohes Schlafbedürfnis+Heisshunger

Beitrag von lulu2 »

Hallo Düne,

toll dass es noch jemand anderen gibt, dem es so geht. Ich habe gerade mit meiner Therapie angefangen und meine Therapeutin attestiert mir eine leichte Depression, was ich bisher auch nicht so richtig geglaubt habe, aber anscheinend gibt es ja noch andere, denen es so geht.
Wenn es mir schlecht geht, schlafe ich ungefähr um 21 uhr ein und wache um 9 wieder auf, ohne einmal aufzuwachen. Wenn ich dann mal wach bin, bin ich nur am essen, wobei ich auch in nicht-depressiven Phasen den Hang dazu habe, bei schlechter Stimmung mehr und sinnlos zu essen.

Liebe Grüße
Wander
Beiträge: 295
Registriert: 16. Jan 2008, 14:43

Re: Hohes Schlafbedürfnis+Heisshunger

Beitrag von Wander »

Hallo lulu2, das kommt mir sehr bekannt vor. Ich habe zwar keine Zeit dazu, aber ich bin sicher, würde ich schlafen, wann immer ich wollte, wäre das eine meiner Hauptbeschäftigungen. Aktuell kann ich aber nicht auseinanderhalten,wieviel Anteil daran nun das Citalopram hat. Wenn Depressive normalerweise schlecht schlafen und das Medi erhöht das Schlafbedürfnis, dann erklärt sich damit mein immer noch hohes Schlafbedürfnis. Wobei mich das nicht belastet, denn ich bin heilfroh, so gut schlafen zu können. Vor allem, weil ich nachts wegen meinem Sohn, der Extremfrühaufsteher ist, oft nicht genug Schlaf bekomme und deshalb so zwischen Tür und Angel auch schlafen kann und in der Summe dann doch genug zusammen bekomme.
Die große Kraftlosigkeit ist durch das AD ja sehr viel weniger.

Die Heißhungerattacken sind durch das AD vorbei. Nur, wenn ich meine Regel bekomme, überallen sie mich noch etwas wie auch die Stimmungsschwankungen, das war aber immer schon so.

Ich habe eine Depression von mittlerer Ausprägung und denke heute in der Rückschau, dass ich wohl seit meiner Pubertät, im Studium und danach immer wieder anfällig für leichtere aber deutlich depressive Störungen war. Nur waren damals absolut nicht die richtigen guten Behandlungen wie heute zu finden.

Gruß! Düne
strubbel30
Beiträge: 9
Registriert: 15. Dez 2007, 16:29

Re: Hohes Schlafbedürfnis+Heisshunger

Beitrag von strubbel30 »

Hallo Düne!

Mir geht es genau wie Dir: bei mir wurde eine mittelschwere depressive Episode diagnostiziert und ich schleppe diese Symptome in mehr oder weniger starker Ausprägung bereits jahrelang mit mir herum. Ich brauche auch mehr Schlaf, brauche morgens sehr lange, um aus dem Bett zu kommen, obwohl ich stundenmäßig eigentlich ausreichend Schlaf hatte. Bin außerdem schnell müde vom Alltag.
Zugenommen habe ich in der akuten Phase der Depression innerhalb eines Jahres gut 23 kg (ohne Medis zu nehmen), habe ziemlich viel Süßes in mich hineingestopft und esse meist aus Frust und Streß. Die Gewichtszunahme trägt natürlich nicht unbedingt zu meinem Wohlbefinden bei (vor allem, weil jetzt wieder Frühling und Sommer kommen *heul*). Meine Therapeutin hatte erst überlegt, ob sie mir noch zusätzlich ne Ess-Störung gibt, sieht die Essproblematik aber schließlich doch eher im Rahmen der Depression angesiedelt. Trotzdem hat sie mir geraten (auch in Rücksprache mit ihrem Supervisor) meine Schilddrüsenwerte überprüfen zu lassen, da eine Unterfunktion sowohl eine Gewichtszunahme als auch eine Depression auslösen könnte. Habe also Ende Januar einen Termin beim Hausarzt.

Ich bin ja froh, dass es noch jemandem ähnlich geht mit dem hohen Schlafbedürfnis und dem Heißhunger. Dachte nämlich auch schon, dass das alles nicht zusammenpaßt.

Lieber Gruß,
strubbel
Wander
Beiträge: 295
Registriert: 16. Jan 2008, 14:43

Re: Hohes Schlafbedürfnis+Heisshunger

Beitrag von Wander »

Hallo Strubbel, dann drücke ich dir die Daumen, dass dir die Untersuchung oder auch ADs helfen, wieder an Gewicht zu verlieren.

Ich habe zwar auch zugenommen, ob jetzt durch die ADs oder sowieso, weiss ich nicht, aber nicht mehr als andere in meinem Wechseljahrsalter auch zunehmen.

Aber es ist gut, nicht alleine zu stehen mit diesen unseren Symptomen!

Gruß! Düne
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