Umgang mit Wut

Speranza
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Re: Umgang mit Wut

Beitrag von Speranza »

Meint ihr mit "warmer Wut" die Energie etwas klären zu wollen (positive Energie) und mit "kalter Wut" nagenden, bohrenden Hass???
- Wobei ich Haass als etwas ganz, ganz Destruktives verstehe, weil Hass nichts mehr klären, sondern nur noch zerstören will. -

Für mich ist es nach wie vor der wichtigste Schritt, über die Gefühle an meine Bedürfnisse heranzukommen.
Ich weiß aber nicht, ob ich hier verstanden werde?


Ursula
Regenwolke
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Re: Umgang mit Wut

Beitrag von Regenwolke »

Hm, ist eine spannende Diskussion hier.

Den Umgang mit Wut finde ich auch sehr schwer.
In meiner Familie ist Wut ein schwieriges Thema. Mein Vater ist total cholerisch und hatte immer schon heftige Wutanfälle (vor allem, wenn er betrunken war), allerdings ist er nicht gewalttätig. Meine Mutter hat auf diese Wutanfälle sehr ängstlich reagiert und nichts dagegen gesetzt, ich vermute, weil sie aus einer Gewaltfamilie kommt.
Ich habe mitbekommen, das Wut gefährlich ist und nehme Wut bei mir selber auch schlecht wahr. Zeitweise hatte ich vor meiner eigenen Wut solche Angst, daß ich eine Panikattacke bekommen habe, wenn ich wütend war, oder dissoziiert bin. Mittlerweile kann ich besser mit Wut umgehen.

Mir hilft es, gegen Dinge zu treten oder auf etwas zu schlagen, es bringt sofort ein Gefühl der Erleichterung. Außerdem hilft mir die Vorstellung, daß ich eine starke, unverletzbare Hülle aus Licht habe, an der die Verletzung abprallt. Nachdem ich mich auf diese Weise abreagieren und schützen konnte, funktioniert auch Achtsamkeit, manchmal werde ich dann nach einiger Zeit gelassener und kann die Wut ziehen lassen oder mit dem "Auslöser" der Wut darüber sprechen.
kormoran
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Re: Umgang mit Wut

Beitrag von kormoran »

@ chrigu: als druck verspüre ich sie auch, dann bin ich ihr schon recht nahe, das sogar fast körperlich, und er nimmt ab wenn ich es als wut identifiziert und die kraft abgelassen hab; viel kraft / energie ist da drin - und unterdrückt bindet sie viel kraft, lähmt regelrecht? im lähmungszustand kann ich sie dann nicht so recht erfassen.

@ ursula: ich weiß nicht ob ich dich verstehe, aber der ansatz mit den bedürfnissen interessiert mich. vielleicht ist das dann schon ein schritt weiter, wenn ich tiefer in die hintergründe dieser bewegungen blicke? (kann es etwa sein dass ich auf zb meine eltern wütend bin weil mein eigentliches bedürfnis, wahrgenommen und ehrlich verstanden zu werden - statt pauschaler idealisierung - nicht erfüllt wurde? ) ??

kannst du das beschreiben/erklären?
lg
kormoranin
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ils_pixent9
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Re: Umgang mit Wut

Beitrag von ils_pixent9 »

Hi,
ich glaube, Ursula hat ganz genau erfaßt was ich meine.
Die warme Wut will klären ist noch bei dem anderem und die kalte Wut entfernt sich von ihm, hier ist Haß beteiligt.

Ich frage mich, ob nicht jeder Mensch Anteile in sich hat, die bei entsprechender Gelegenheit zerstören wollen und diese nur nicht wahrnimmt.Ich halte es für ganz wichtig, negative Gefühle und Phantasien wahrzunehmen.

Eine Freundin von mir die zur Feindin mutierte, nahm mir etwas weg das mir sehr wichtig war und sie wußte es. Sie zerstörte bewußt und mit Absicht etwas an dem ich sehr hing.

Steckt nicht in uns allen noch das kleine Kind das demjenigen der seine Burg zertrampelt auch seine Burg zerstören möchte?

Und nun kommt die Urteilsfunktion ins Spiel, die das kleine Kind noch nicht hat die fragt, was für Folgen dies haben könnte und ob es gerechtfertigt sei, Gleiches mit Gleichem zu vergelten.

In meinem Fall hing ich zerstörerischen Phantasien nach die ich aber nie Tat hätte werden lassen. Ich kam relativ schnell darüber hinweg.

Eine Freundin von mir, fühlt ihre Wut garnicht und hat durch einen entsprechenden Anlaß bei dem sie nicht mit Wut reagiert, die Wut garnicht erkannte und fühlen konnte einen großen Depressionsschub bekommen.

Worte nützten nichts, sie fühlte nichts während ich meine Wut und meinen Haß genau wahrnahm.
Lg Gret
ils_pixent9
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Re: Umgang mit Wut

Beitrag von ils_pixent9 »

Ein Anlaß zur aktuellen Wut:

Ich bin wütend.

Ich hatte mich so auf einen fünfstündigen VHS-Kurs am Samstag gefreut:
ein Seminar über Träume, man sollte Malsachen mitbringen, gehalten von einer Jungianerin, einer Kollegin meiner Analytikerin. Ich hätte sie und das so gerne erlebt.

Der Kurs wurde abgesagt wegen mangelnder Teilnahme, dieser Provinzort in dem solche Dinge keine Chance haben!
In meiner Phantasie stelle ich mir vor,die Volkshochschule mit faulen Eiern zu bewerfen obwohl die ja nichts dazu kann.
Gret
Gabriele
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Re: Umgang mit Wut

Beitrag von Gabriele »

Hallo an Euch alle,

für mich war Wut immer etwas das „verboten“ ist (das macht man doch nicht, das ist unanständig usw.). Bei uns zu Hause hat mein Vater getobt, meine Mutter den Kopf eingezogen. Als meine Mutter mit Depression reagierte versuchte sie jede (auch vernünftige Diskussionen) zu unterdrücken.
Ich sehe es wie Grete. Die warme Wut, die sich entladen muss, oder die kalte Wut, die sich für mich gefährlicher darstellt. Ich denke die kalte Wut sinnt auf Rache, oder lauert im Hintergrund auf eine Gelegenheit, bleibt länger bestehen, wandelt sich manchmal in Hass und will dann befriedigt sein. Sie hinterlässt einen faden Beigeschmack, oder Verachtung.
Wenn ich die Wut kommen spüre, kann ich die Situation mit einem kleinen Scherz entschärfen, oder aus der Situation herausgehen, oder um eine Auszeit bitten.
Die kalte Wut packt mich selten. Da muss ich schon sehr verletzt oder gekränkt worden sein.
Aber was tut man, wenn man vor lauter Wut und gekränkt und enttäuscht sein überhaupt keine Worte findet. Das wird dann eine ohnmächtige Wut, wohin dann mit all den Gefühlen? Was tut man dann???

Gruß Gitte
Speranza
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Re: Umgang mit Wut

Beitrag von Speranza »

Oh schön, dieses Diskutieren und gemeinsam nachdenken! Dank an alle.

@Kormoranin: >>>(kann es etwa sein dass ich auf zb meine eltern wütend bin weil mein eigentliches Bedürfnis, wahrgenommen und ehrlich verstanden zu werden - statt pauschaler Idealisierung - nicht erfüllt wurde? ) ??<<<

Ja, ich denke – etwas vereinfacht - , dass dies so ist. Mein Ansatz kommt ja von der „Gewaltfreien Kommunikation“ nach M. Rosenberg u.a.. Da heißt es, die Gefühle sind die Kinder der Bedürfnisse.

Dort werden Gefühle ganz anders eingeteilt und neutraler gesehen: es gibt keine so genannten negativen Gefühle – sondern
A) Gefühle, die du hast, wenn deine Bedürfnisse (von Grundbedürfnissen, sozialer Zugehörigkeit, Freude bis zur Selbstverwirklichung) befriedigt sind und B) Gefühle, die du hast, wenn deine Bedürfnisse nicht befriedigt sind.

Das bedeutet auch, dass wir viele Konflikte (auch innere)lösen können, wenn wir auf unsere Gefühle und Bedürfnisse achten, sie formulieren können und um etwas ganz konkret bitten können.
Genauso wichtig ist es, diese Schritte bei unserem Gegenüber anwenden zu können.

Meine Meinung ist inzwischen, dass ich mich aber erst einmal meiner eigenen Bedürftigkeit annehmen und sie verstehen muss! Ich z.B. reagiere noch viel zu schnell co-abhängig-verständnisvoll. Ich muss meine Grenzen setzen, mich schützen, meine Wut, Schmerz, Trauer annehmen.
Trotzdem – die GfK hat mir schon sehr geholfen, mich in andere Menschen einzufühlen und zu begreifen, was da in ihnen abgeht.

Ich muss leider jetzt weg und hoffe, ich konnte die Fragen halbwegs beantworten? Gern würde ich auf die anderen Beiträge noch eingehen, vielleicht später!

LG Ursula
kormoran
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Re: Umgang mit Wut

Beitrag von kormoran »

danke, ursula.
das ist mir ganz neu. das gibt mir neuen denkstoff, neue sichtwinkel.

zu der kalten wut: ich weiß nicht recht ob ich das ganz begreife/nachempfinde; aber was mir dazu einfällt ist das wort verbitterung.

insgesamt sehe ich da ganz unterschiedliche wüte bzw. deren ursachen gesammelt: (versuch sie aufzulisten?)
- ein greifbares gegenüber verletzt mich (wut als angriffsreflex auf den säbelzahntiger) habe ich eine chance - hilflose wut
- ein nicht greifbares gegenüber hat mich verletzt, ich muss jetzt allein damit klarkommen (hilflose wut, integration?)
- eine höhere nicht greifbare macht (blitzschlag?) nimmt mir etwas (kann den gipfel nicht erreichen und bin wütend, ich hab mich so gefreut...
- ich bin zurecht wütend auf mich selbst (ich habe wider besseres wissen etwas unterlassen und jetzt ereilen mich die konsequenzen, und das ist peinlich usw.) (wenn ich einmal laut fluche und daraus lerne - fertig; wenn ich es in mich fresse weil ich mich gleich für gänzlich unfähig erkläre, kann auch sowas in selbsthass ausarten?)
- ich bin zu unrecht wütend gegen mich weil zb erziehungs/glaubenssätze nicht im einklang mit dem stehen, was ich eigentlich wirklich will und kann (aktuell: ich schaffe das leben nicht, sollte aber erfolgreich sein usw)
- ich wurde verletzt bin aber auf mich selbst wütend weil ich die grenzen nicht gesetzt habe?

??? macht das irgendeinen sinn überhaupt.

gute nacht
kormoranin
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kormoran
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Re: Umgang mit Wut

Beitrag von kormoran »

@ gitte:
Aber was tut man, wenn man vor lauter Wut und gekränkt und enttäuscht sein überhaupt keine Worte findet. Das wird dann eine ohnmächtige Wut, wohin dann mit all den Gefühlen? Was tut man dann???

nur bloß nicht verleugnen. aber: wie schnell passiert das wenn mensch diese flut zunächst einmal wegpacken muss. das ist wohl das schwierigste, wie trauer, verletzungen die nie mehr aus dem leben weg gehen. es bleiben wunden und ich muss durch diesen prozess durch, das zu fühlen, zu betrauern, eine narbe wachsen zu lassen und damit zu leben (meinte ich oben mit integration). es wird teil von mir und ich muss damit leben, aber so dass es nicht weiter in mir wütet (im wahrsten sinn des wortes).

es tut manchmal noch weh aber es kann mich nicht mehr total blockieren, es ist unter kontrolle. es ist verarbeitet, irgendwie.

aber das ist für dich jetzt auch nichts neues oder hilfreiches, oder.
k.
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Gabriele
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Re: Umgang mit Wut

Beitrag von Gabriele »

Liebe Kormoranin,
Sieh mal an, was es alles für unterschiedliche Ursachen für Wut gibt. Natürlich macht das einen Sinn. Es ist uns nur nicht bewusst.

Ich meinte es etwas anders. Ich meinte die „alltägliche“ Wut. Erst sind es nämlich die kleinen Dinge, wo wir nicht richtig reagieren (weil wir es nicht gelernt haben.) Wenn sich die Situationen dann immer wiederholen, werden tiefe Wunden daraus. Also wie reagiere ich, wenn mir in täglichen Situationen ein „kleiner Hund“ vor die Füße fällt?

Da bin ich manchmal ziemlich ratlos, wenn ich spüre wie die Wut gekrochen kommt und ich kann nicht reagieren, weil ich nicht weiß wie. Außerdem spüre ich, der Verursacher hat immer noch nicht begriffen, dass er meine Grenzen verletzt. Also Ratlosigkeit -Wut –Enttäuschung –Verletzung, die Spirale geht von vorne los. Und aus anfänglich kleinen Dingen werden große. Bei Dir wäre es eben z.B. Mobbing.

Meine „großen“ Wunden sind integriert. Aus der Wut wurde erst Hass, dann ein angewidert sein, (oder Ekel), dann Verachtung und nun ist er mir egal. Aber ich kann keine neuen Verletzungen brauchen, da ist meine Haut zu dünn. Um mich zu schützen muss ich wissen, wie ich mich verhalte. Wenn ich nicht richtig reagiere, bin ich blockiert.
Ziemlich kompliziert, auch zu erklären.

Liebe Grüße Gitte
otterchen
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Re: Umgang mit Wut

Beitrag von otterchen »

Hallo Gitte,

das mit der Entwicklung der Wut ist wohl durchaus mit einer körperlichen Reaktion zu vergleichen. Wenn man dich anstupst, ist das noch nicht schlimm, aber wenn sich das dauernd wiederholt, wird man immer empfindlicher, bis es schließlich richtig weh tut.

Und dann kommt es wohl zu einem Ausbruch, der nicht in Relation zum Auslöser zu stehen scheint. "wieso rastest du so aus, ich habe dich doch nur angestupst?"
Das die Stelle am Körper schon rot und wund und empfindlich ist, wird übersehen.
Und so sieht es wohl auch mit unserem Gefühlsleben aus.

Was tun?

Eine Körperstelle kann man schützen, wegdrehen, man kann die gesamte Situation meiden... aber wie macht man sowas z.B. in der Firma?

Das genaue Erkennen der eigenen Grenzen ist wohl wichtig (-> Achtsamkeit), damit man auch die kleinen Grenzverletzungen direkt früh genug wahrnehmen kann.
Dann muss man sowohl Grenzen setzen als auch die Fähigkeit haben, sich nicht mehr von so etwas berühren lassen.
Doch die Umsetzung in der Praxis ist schwierig.

Entsteht kalte Wut dann, wenn man es gar nicht rauslassen kann, wenn man es quasi in sich reinfressen "muss"?
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Gabriele
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Re: Umgang mit Wut

Beitrag von Gabriele »

Hallo Otterchen,

eben, das ist es ja: auf Grenzen aufpassen, da sind wir wieder beim achtsam mit sich selbst umgehen.
Auf meine großen, alten, verheilten Verletzungen kann ich gut aufpassen, aber die alltäglichen bereiten mir Probleme, weil andere Menschen meine Grenzen nicht wahrnehmen oder anerkennen. Ich werde nicht mit meinen neuen Ansprüchen akzeptiert. Und das macht mich wiederum wütend. Eben so der alltägliche Wahnsinn.

Kalte Wut entsteht meiner Meinung nach, wenn man sich verletzt oder angegriffen fühlt und sich dem dann nicht gewachsen fühlt, total hilflos, ausgeliefert, gedemütigt. Und das dann über einen längeren Zeitraum und die Zusammenhänge werden einem erst viel später klar. (Mein Vater war sehr autoritär. Heute kann ich mir ihn von der Pelle halten.) Es ist viel zu spät, um noch auf alte Dinge einzugehen und zu klären, es bleibt offen. Keine Entschuldigung oder bedauern - nichts. Im Gegenteil, er feiert sich heute noch als den „größten“.
Das hat mich im nach hinein, als ich es verstanden hatte, was da passiert ist, derartig sprachlos und hilflos gemacht, dass ich ein eiskalte Wut hatte.

Gruß Gitte
kormoran
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Re: Umgang mit Wut

Beitrag von kormoran »

tja, ich hab wohl keine alltägliche wut und denke da deshalb hauptsächlich an andere sachen (so alte aufgestaute; was du über deinen vater erzählst - wo auch keine spur von entgegen-kommen ist, das ist wohl wirklich eine harte aufgabe. die situation mit den ex-arbeitskollegen kann ich auch nicht auflösen, und da habe ich eine menge hass in mir wenn ich nur an die denken muss).
aber zurück zum alltag: mich dünkt, ich spüre vieles gar nicht als wut. immer erst wenn sich mehr angesammelt hat? (oder bin ich wirklich so milde und geduldig?).

heute sowieso eher ratlos
kormoranin
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Speranza
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Re: Umgang mit Wut

Beitrag von Speranza »

@ alle

Ich habe heute sehr schlimme Konzentrationsprobleme und kann wieder nicht so schreiben, wie ich möchte. Ihr habt so viel Interessantes geschrieben, u.a. auch der Bezug zur Achtsamkeit.

Ich merke, dass meine Wut zur Zeit recht still ist.

Liebe Kormoranin,

>>>- ein greifbares gegenüber verletzt mich (wut als angriffsreflex auf den säbelzahntiger) habe ich eine chance - hilflose wut<<<
Wenn dich ein „Säbelzahntiger“ angreift reagierst du doch erst Mal mit Angst, weil du dich schützen willst – das ist ein Reflex.. Wut entwickelt sich später, vielleicht um das Gefühl der Hilflosigkeit aushalten zu können.

>>>- ein nicht greifbares Gegenüber hat mich verletzt, ich muss jetzt allein damit klarkommen (hilflose Wut, Integration?) <<<
Wie du auf diese Verletzung reagierst hat damit zu tun, was du dir stattdessen von ihm gewünscht hättest. Und nun kannst du wieder mit Hilflosigkeit reagieren und darüber wütend sein, oder du kannst wütend sein, weil er respektlos mit dir umgegangen ist, oder du kannst wütend reagieren, weil du den Schmerz der Verletzung (zu Recht) nicht ertragen kannst. Deine Wut kann sich ja in hilfreiche Energie umwandeln.

>>>- eine höhere nicht greifbare macht (Blitzschlag?) nimmt mir etwas (kann den Gipfel nicht erreichen und bin wütend, ich hab mich so gefreut... <<<

Wieder Wut (Energie!!) als Reaktion auf eine Enttäuschung (zuerst war aber das Gefühl der Enttäuschung da!) – weil es ja nicht geklappt hat, worauf du dich gefreut hast. Könnte aber ein anderes Mal klappen, oder?

>>> .. ..wenn ich es in mich fresse weil ich mich gleich für gänzlich unfähig erkläre, kann auch so was in Selbsthass ausarten?)<<<
Hoffentlich nicht! Wir müssen uns Fehler erlauben, müssen unseren Anspruch, perfekt sein zu wollen herunterschrauben!


>>>- ich bin zu unrecht wütend gegen mich weil zb Erziehungs/Glaubenssätze nicht im Einklang mit dem stehen, was ich eigentlich wirklich will und kann (aktuell: ich schaffe das Leben
nicht, sollte aber erfolgreich sein usw)<<<
ich finde auch, dass du zu Unrecht wütend auf dich bist (Steckt vielleicht Scham, dieses giftige Gefühl dahinter..) du schaffst jeden einzelnen Tag und baust dir langsam dein eigenes Leben, deine eigenen Glaubenssätze – das ist doch viel! Ein Grund stolz auf dich zu sein!

>>>- ich wurde verletzt bin aber auf mich selbst wütend weil ich die Grenzen nicht gesetzt habe?<<<
Du bist verletzt worden – (das passiert mir auch !) der Schmerz darüber zeigt dir an, dass du deine Grenzen schützen und verteidigen musst. Schick die Wut in deine Grenzverstärkung.

Schlimm ist, dass die Wunden so lange wehtun und manchmal nie völlig heilen! Vielleicht müssen wir den Schmerz liebevoll annehmen um heilen zu können. Wenn wir innerlich gegen uns wüten, kann sich kein schützendes Narbengewebe bilden. Meinst du das mit „Integration“?

Manchen Menschen gegenüber müssen wir unsere Grenzen gut schützen, dürfen kaum Gefühle offenbaren, müssen nur auf das Sachliche in ihren Worten reagieren!

Nachdenkliche Grüße
Ursula
kormoran
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Re: Umgang mit Wut

Beitrag von kormoran »

.... Schick die Wut in deine Grenzverstärkung.

!!! etwas vorausdenken würde helfen

Wenn wir innerlich gegen uns wüten, kann sich kein schützendes Narbengewebe bilden. Meinst du das mit „Integration“?

ja - dieses prinzip (vielleicht benutze ich den begriff nicht richtig) dass wir dinge in unserer lebensgeschichte einfach nicht mehr wegkriegen. zb erlittene gewalt. es kann nicht wiedergutgemacht werden, es bleibt einer ein leben lang, aber es hört unter dieser narbe auf uns zu schädigen.

Manchen Menschen gegenüber müssen wir unsere Grenzen gut schützen, dürfen kaum Gefühle offenbaren, müssen nur auf das Sachliche in ihren Worten reagieren!

womit wir beim thema abgrenzung sind für das mensch fast einmal einen eigenen thread starten könnte, überleben in der meute, und irgendwo auch die richtigen beziehungen wachsen lassen, nicht nur mit der elefantenhaut ...

dank, gruß und einen gesammelten abend!
eine (langsam) lernende
kormoranin
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otterchen
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Re: Umgang mit Wut

Beitrag von otterchen »

Hallo Kormoranin,

da fällt mir gerade ein, wie ich vor ca. 10 Jahren war...

"alles wird Wut"

Ich kannte kaum andere Gefühle - dafür waren Wut und Zorn (und beides immer noch im Zaum, also nur innerlich wütend) sehr präsent.
Heute kann ich sagen, dass dies wohl die Fehl-Leitung war, weil ich vieles damals nicht an mir wahrnehmen konnte - und damit auch vieles nicht zum Ausdruck bringen konnte.

Aus dem Ausdruck von Enttäuschung über jemanden wurde direkt Wut.
Aus Traurigkeit über eine Sache -> wurde Wut.
Aus meiner Unfähigkeit, mir die Schulter zum Anlehnen zu erbitten -> wurde Wut auf mich selbst

etc.
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Gabriele
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Re: Umgang mit Wut

Beitrag von Gabriele »

Liebe Ursula,

mir zeigt das, was Du schreibst, dass Wut ihre Berechtigung hat und gelebt werden muss. Nur der richtige Umgang damit ist so schwierig. Wie schicke ich meine Wut an meine Grenzverstärkung? Offenbar mache ich das instinktiv.

liebe Kormoranin,

bitte nicht die Elefantenhaut! Du weißt doch, dass sie Dich eher behindern würde.
Oh ja, das denke ich. Du bist (wenn Du nicht gerade wütend bist) ein sehr besorgter Mensch, ein liebevoller, helfen wollender, milde und geduldiger. Du breitest Deine Flügel schützend aus und bietest Dir damit nicht selbst genügend Schutz. Du opferst Dich auf.
Kann es sein, dass Du die Wut nicht spürst, weil der alte, heftige Schmerz noch so groß ist, dass er den alltäglichen verdeckt, weil er sich vor ihn schiebt?
Es hat unendlich lange gedauert, bis dieser Hass in mir vergangen war. Es gab ein paar Situationen in denen der Vater in seiner selbstgefälligen Art schon wieder lächerlich wirkte. Das hat mir geholfen, ich konnte ihn plötzlich vor die Wand laufen lassen – und das tat mir gut. Es hat sich nicht mehr „gelohnt“ ihn zu hassen.

Wenn ich darf, möchte ich Dir eine kleine Umarmung schicken.

Lieben Gruß Gitte
Quentin
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Re: Umgang mit Wut

Beitrag von Quentin »

Hallo,

ich weiß jetzt gar nicht mal, ob das hier so reinpaßt, aber ich schreibe jetzt einfach mal. War gestern bei meinem Psychiater, weil ich mir unter anderem mal wieder ein Rezept holen mußte. Mußte 3,5 h Stunden warten bis ich dran gekommen bin. Muß dazu sagen, ich mache momentan keine feste Therapie, sondern gehe alle paar Wochen in eine offene Sprechstunde, wo jeder hin kann. Jedesmal das gleiche. Wenn ich hinkomme, sind schon ein haufen Leute da. Manchmal frage ich mich, wann die da hingehen. Auf alle Fälle hat es mich genervt, daß ich so lange warten mußte. Irgendwie war ich auch sauer, und hatte mir schon überlegt, ob ich was sagen soll. Ich bin eh nicht der Geduldigste und das gestern hat meine Geduld schon sehr auf die Probe gestellt. Wenn ich das Rezept nicht gebraucht hätte, ich glaube, ich wäre wieder gegangen. Auf der anderen Seite bin ich aber auch froh, daß ich es durchgestanden habe. Ist irgendwie auch ein Erfolgserlebnis, daß ich NICHT aufgegeben habe. Bin froh, daß ich erst in ein paar Wochen wieder hin muß. Vielleicht gehe ich einfach mal früher hin.

Muß auch dazusagen, ich stelle gerade wieder fest, daß ich froh bin, daß es dieses Forum gibt. Wem sonst, hätte ich das jetzt erzählen können. Es gibt zwar ein paar Leute, die wissen daß ich in Therapie bin, aber denen könnte ich das nicht so erzählen. Vieles würden die auch gar nicht verstehen. Bin froh, wenn ich meinen Müll hier abundzu loswerden kann. Hilft mir auch, im täglichen Leben wieder besser zurecht zukommen.

Viele Grüße

Quentin
otterchen
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Re: Umgang mit Wut

Beitrag von otterchen »

Hallo Quentin,

mal eine Verständnisfrage:
Wenn ich nur ein Rezept möchte (und z.B. keine Zeit habe), frage ich am Empfang danach.
Sollten die Damen sich zieren, mache ich einen Arzt-Termin aus - dann bekomme ich eigentlich das Rezept, habe einen Termin in den nächsten 1 - 2 Wochen, und die Arzthelferinnen sind beruhigt.
(Es könnte übrigens auch sein, dass Du z.B. Durchfall hast oder sonstwas - es wäre eine Zumutung, dann stundenlang dort zu sitzen; das AD brauchst Du ja trotzdem)

Musstest Du unbedingt vorher vom Doc "begutachtet" werden, um das Rezept zu bekommen?

Ich kann Deine Wut verstehen - 3 1/2 Stunden sind wirklich lange - aber ich kann mich mit langen Wartezeiten arrangieren, wenn ich keinen Termin habe.

Was MICH wirklich wütend macht, ist ein fester Arzttermin, der dann eine 3/4 Std. verschleppt wird (das geht ja nun auch zu Lasten meiner Arbeits- bzw. Gleitzeit), ich dann noch einmal auf einem anderen Stühlchen 15 Minuten sitzen muss - und dort mitbekomme, dass ein Privatpatient mal eben reinspaziert, irgendwas von "ich habs eilig" murmelt - und SOFORT an die Reihe kommt!
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kormoran
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Re: Umgang mit Wut

Beitrag von kormoran »

danke für die umarmung, gitte! erinnerst mich an ein starkes bedürfnis - und daran dass ich es endlich schaffen muss wieder verlässliche freundschaften aufzubauen.

[edit. ja wohl. ich bin sehr freundlich, angepasst, hilfsbereit. ich fürchte ich will durch mein hilfreichsein, angepasstsein, nützlichsein meinen wert kriegen. weil was bin ich denn einfach nur als person.]

nun. kleine banale anlässe, merke ich nach quentins schilderung, bringen sofort spürbare wut zutage, die aber leicht verrauchen kann. ich fluche halt der/dem autofahrerIn nach wo mich als radlerin gefährlich geschnitten hat, und fertig.

das problem sind offenbar die "mittel-schweren" anlässe wo ich einfach zu blöde zu träge zu geistesabwesend bin um zu checken, was da passiert und dass ich grenzen setzen sollte - und daraus brodelt dann nach und nach eine wut. wenn man dann zu den betreffenden zurückgeht und sich wehrt sind die empört was man denn hat, hättest du doch gleich was gesagt, usw.

ich erinnere mich jetzt noch an andere situationen - aber ehrlich gesagt weiß ich nicht einmal mehr, geht es da jetzt um wut oder andere gefühle (ich muss den ansatz von ursula nochmal gründlich nach-denken):
ich sass im büro und es kam wieder ein mobbing-einsatz von einem oder mehreren kollegInnen. ich spüre eine reaktion in mir - schock, angst, wut, stillstand, hilflosigkeit/wehrlosigkeit; ich versuche mir nichts anmerken zu lassen. diese anlässe haben sich tief eingegraben. ich will gar nicht wissen was da an stresshormonen durch meine adern geflossen ist...

nun denn
einen gelassenen tag!
kormoranin
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*** zurück ins leben!
Quentin
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Re: Umgang mit Wut

Beitrag von Quentin »

Hallo otterchen,

versuche jetzt mal zu antworten. Ich mache momentan keine feste Therapie (hatte ich aber auch schon), sondern gehe ca. alle 3 Wochen zu meinem Psychiater. Jetzt hatte ich gestern aber das Problem, ich wollte/mußte mal wieder hin und hab aber auch ein neues Rezept gebraucht. Vielleicht hätte ich auch nur ein Rezept bekommen. Dann hätte ich aber nächste Woche hingehen müssen. Also hätte ich das Problem nur aufgeschoben.

Es ist eine offene Sprechstunde, wo jeder hingehen kann. Der Termin dauert auch nie lange, maximal 15 Minuten. Es sind halt auch immer viele Leute da. Der kurze Termin langt mir eigentlich auch. Wir tauschen uns dann kurz aus und ich berichte ihm von meinen neuesten Entwicklungen. Dieser Austausch hilft mir aber auch. Gestern hat er mich z.B. gefragt, was für Ziele ich noch habe. Wenn ich ihm von meinen Zielen erzähle, schaffe ich es aber auch leichter sie anzugehen. Dieses "sich mitteilen" tut mir einfach gut. Wenn ich ihm das erzähle, fühle ich mich mit meinen Problemen nicht so alleine gelassen. Deswegen wollte ich auch gestern hin.

Aber diese Wartezeit geht schon sehr an meine Grenzen. Lesen kann ich dann aber auch nicht. Muß mir irgendwas einfallen lassen, ich weiß aber nicht was.

Gestern kam mir der Gedanke, vielleicht machen Sie das mit Absicht. Sie wollen, daß ich es wieder lerne, geduldiger zu werden . Hatte ja genug Zeit für solche Gedanken!

Viele Grüße

Quentin

P.S.: Hier im Forum zu schreiben, hilft mir aber auch sehr. Vor 1/2 Jahr, hätte ich das aber noch nicht können.
Boskopp
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Re: Umgang mit Wut

Beitrag von Boskopp »

Ich muß dannraus an die frische Luft und mit ganz schnellen Gehschritten "ABSPULEN"

Das tue ich auch jetzt in meiner persönlichen Situation - bei Dingen, die ich nicht verstehen kann.
Habe dann immer so einen Druck, DER WILL RAUS. Und bevor ich wütig auf Dinge und liebe Menschen werde, ist das mein WEG
bee
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Registriert: 1. Jan 2004, 23:50

Re: Umgang mit Wut

Beitrag von bee »

@ alle,

Ich finde alles, was ihr geschrieben habt, sehr interessant.
Von warmer oder kalter Wut hatte ich z.B. noch nie etwas gehört und muss auch vieles, was ihr geschrieben habt, erstmal sacken lassen.

So als kleines Zwischenfazit ist mir aufgefallen,
dass man den Umgang mit Wut in verschiedene Gruppen einteilen kann:

Einmal geht es darum, halbwegs sinnvoll mit der Energie, die durch die Wut frei wird, umzugehen.

Das kann sowohl neutral (Schlagen, Treten, Schreien – ohne sich selbst oder andere zu verletzen),
oder konstruktiv (kreativ – z.B. gestalten mit Ton, oder ganz banal eine Putzorgie, oder Sport sein).

Ich denke, das macht Sinn, um sich nachher ruhiger (klarer) damit auseinandersetzen zu können.
Vielleicht reicht das dann auch schon aus (z.B. bei einem ausgefallenem Termin, bei einem nicht erreichten Berggipfel, oder bei Wut auf Menschen, die eher zufällig meinen Weg gekreuzt haben).

Wenn es nicht ausreicht, wenn es um Menschen geht, die in einer Beziehung zu mir stehen, egal ob im Beruf, in der Familie oder bei Freunden, muss ich versuchen, die Situation zu klären.
Und wie ich festgestellt habe, geht das auch lange Zeit später noch, wenn es mir früher nicht möglich war.

Wenn das nicht geht, weil der andere Part nicht mehr lebt, oder aus anderen Gründen keinerlei Kontakt möglich ist, kann ich es vielleicht symbolisch für mich klären – darunter fallen dann die nicht abgeschickten Briefe oder andere Rituale.

LG bee
Betroffene für Betroffene
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Quentin
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Re: Umgang mit Wut

Beitrag von Quentin »

"Und wie ich festgestellt habe, geht das auch lange Zeit später noch, wenn es mir früher nicht möglich war."

(Das mit dem zitieren habe ich noch nicht so ganz verstanden)

Hallo bee,

diesen Satz finde ich sehr interessant. Ich bin auch gerade dabei, alte Beziehungen "zu klären". Vor vielen Jahren hatte ich mal die Arbeitsstelle gewechselt, ohne mich von einer Kollegin zu verabschieden. Damals konnte ich es aber nicht. Irgendwie hatte mich das aber auch immer belastet. Vor kurzem hatte ich sie mal über das Internnet ausfindig ausgemacht. Ich hatte ihr dann eine Email geschickt. Sie hat zwar bis heute nicht geantwortet, finde ich aber gar nicht so schlimm. Ich habe es aber versucht. Mehr konnte ich aber nicht tun. Ein zweites mal will ich aber auch nicht schreiben. Für mich ist die Sache jetzt geklärt. Sollte sie nochmal antworten, o.k.! Wenn nicht, habe ich aber auch kein Problem damit. War aber ein ganz wichtiger Schritt für mich selber.

Finde ich ja beruhigend, daß es anderen auch so geht.

Viele Grüße

Quentin
Gabriele
Beiträge: 663
Registriert: 11. Jul 2007, 22:18

Re: Umgang mit Wut

Beitrag von Gabriele »

Liebe Kormoranin,

ich glaube, ohne dass die alten Verletzungen geheilt sind, kann man sich gar nicht so ohne weiteres auf neue Freundschaften einlassen. Und manchmal „passieren“ sie einem. Also lass Dir Zeit. Denn was wäre mit neuen Verletzungen, wie würdest Du die verkraften, wahrscheinlich nicht so gut.

Den eigenen Wert erkennen, da kann ich Dich gut verstehen. Mir wurde von meinen Eltern auch nie vermittelt, welchen „Wert“ ich für sie habe.
Stell Dir vor, Du hast ein Baby im Arm. Ich habe meines bedingungslos (trotz einer kleinen Behinderung) geliebt. Könntest Du Dir nicht vorstellen, dass Du Menschen treffen wirst, die Dich genauso lieben und annehmen wie Du bist? Ich glaube schon. Da spielen Intelligenz, erfolgreich sein im Beruf, Schönheit usw. keine Rolle. Die Anerkennung die Du suchst kommt mit einer veränderten Ausstrahlung, dem verheilen der Wunden.

Das ist auch so eine Sache, die ich nie begreifen werde. Wie kann man nur so niederträchtig, schadenfroh, hinterhältig und gemein sein und Menschen so erniedrigen, dass sie krank werden??? Nicht zu blöde, ich würde sagen ohne Argwohn, weil wir so etwas nicht tun würden.
Und ein neuer Arbeitsplatz (wenn das denn man wieder geht,) heißt doch nicht wieder so ein „bescheidener“ Kollegenkreis.

Einen lieben Gruß Gitte
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