Starke innere Unruhe

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nur.ruhe

Starke innere Unruhe

Beitrag von nur.ruhe »

Hallo bin neu hier,

ich leide seit gestern wieder unter starker innerer Unruhe. Ich spüre einen starken inneren, nicht zielgerichteten Impuls. Ich habe das Bedürfnis irgendetwas zu tun, weiß aber gar nicht was. Ich muss mich auch ständig bewegen. Ich weiß nicht, wie ich den Tag überstehen soll.

Ich bin schon durch die Stadt gelaufen, aber es hat nichts gebracht. Ich sehe noch vier Varianten:

1. Ich nehme eine Überdosis meines Antipsychotikums. Vielleicht kann ich damit den Tag verschlafen.

2. Ich nehme Schlaftabletten (Diphenhydramin). Aber die Tabletten haben beim letzten Mal überhaupt nicht funktioniert.

3. Ich greife zum Alkohol. Es würde mein Stimmung aufhellen und vielleicht zum Schlafen anregen.

4. Ich nehme eine Tavortablette. Die beruhigt mich auf alle Fälle. Aber ich habe Angst vor der Abhängigkeit. Es ist nicht mit meiner Ärztin abgestimmt und ich habe sie in den letzten 2 bis 3 Wochen schon viel zu häufig genommen. Vielleicht sind es schon die ersten Zeichen der Abhängigkeit.

Ich weiß einfach nicht weiter. Ein Arzt ist ja auch erst ab dem 02.01.2008 zu erreichen. Was wäre denn am sinnvollsten?

Gruß
Frank
Yogi66
Beiträge: 1287
Registriert: 15. Feb 2011, 17:31

Re: Starke innere Unruhe

Beitrag von Yogi66 »

Hallo Frank,
herzlich Willkommen hier im Forum.
Du fragst, was wäre in Deiner Situation zur Zeit das Beste.
Ich würde Dir erst einmal einen ausgiebigen Spaziergang an der frischen Luft empfehlen.
Sowie Deine Medikamente weiterhin einnehmen.
Aber ohne Überdosis.
Mit freundlichen Grüßen, Yogi.
Lisa23

Re: Starke innere Unruhe

Beitrag von Lisa23 »

Hallo Frank,

auch von mir ein herzliches Willkommen im Forum.

Wenn Du wirklich so stark unruhig bist, ständig in Bewegung, dann denke ich, bleibt nur noch der Weg zur Notfallambulanz.

Du schreibst, dass Du in einer Stadt wohnst. Dann gibt es doch sicher auch ein Krankenhaus in Deiner Nähe und Ärzte, die Notdienst haben?

Alles andere, eine Überdosis an AD, Tavor oder Alkohol sind bestimmt keine gute Lösung. Davon wird Dir nicht besser.

Ich wünsche Dir, dass Dir geholfen wird und es Dir bald wieder besser geht.

Liebe Grüße, Lisa
ANOVA
Beiträge: 1137
Registriert: 22. Jul 2006, 21:27

Re: Starke innere Unruhe

Beitrag von ANOVA »

Hallo Frank,

leider hast Du gar nicht geschrieben, welche Medikamente Du genau nimmst. Die innere Unruhe könnte nämlich auch daher kommen.

Wäre vielleicht hilfreich, wenn Du schreiben könntest, wie die Namen der Medikamente, oder besser die Namen der Wirkstoffe schreiben könntest. Vielleicht kann dann der eine oder andere etwas dazu sagen.

Gruß

Xenia
Lioness
Beiträge: 1911
Registriert: 29. Mai 2005, 23:21

Re: Starke innere Unruhe

Beitrag von Lioness »

..... und auch falls Du noch gar kein Antidepressivum nehmen solltest:

Die lassen sich nämlich ganz grob in zwei Gruppen aufteilen:

- in Antriebssteigernde

- in Sedierende / Beruhigende

Meine Depressionsvariante lässt sich auch eher der sog. agitierten Depr. zuordnen, die sich durch eine von Dir beschriebene starke Unruhe, verbunden mit Ängsten, äußert.

Ich bekam dagegen Mirtazapin verschrieben. Für mich das richtige Mittel, obschon es mir ca. 15 kg Gewichtszunahme bescherte.

Frag mal Deinen Doc! Ich schließe mich Xenia an: Tavor und Alk sind keine wirklich gute Idee. Und die Abhängigkeit fürchtest Du - zum Glück für Dich! - zu Recht! UND: Substanzenabhängigkeiten sollen meines Wissens auch für eine nicht unerheblich Unruhe sorgen, lässt der Spiegel im Blut erst nach....


Alles Gute Dir
Lioness



Wir brauchen den Blick nach hinten, um unser Leben zu verstehen. Wir brauchen den Blick nach vorne, um unser Leben zu LEBEN!
Lioness
Beiträge: 1911
Registriert: 29. Mai 2005, 23:21

Re: Starke innere Unruhe

Beitrag von Lioness »

Nachtrag:

Habe gerade noch mal Dein Posting gelesen und registriert, dass es Dir ja darum geht:

"Wie überstehe ich die Zeit bis zum 02.01.?"

Und aus Erfahrung weiß ich: Geht es einem schlecht, sind zwei Tage die Hölle! (gilt für psychsische Krankheiten und starke Zahnschmerzen gleichermaßen....)

Scherz beiseite:

1) Du kannst auch jederzeit in die Notfallambulanz der nächsten Klinik gehen / fahren, die eine psychiatrische Abteilung hat. Das garantiert, dass es dort eine(n)diensthabende(n) PsychiaterIn gibt. Dort kannst Du Dein Problem schildern, und Unterstützung einfordern. Dazu brauchst Du keine Einweisung / Überweisung, nur Deine KK-Karte und € 10,-. Und nein, Dein Problem /Dein Zustand sind nicht zu unbedeutend dafür, Du darfst dorthingehen!

2) Unter den deutlichen Hinweis, dass ich keine Medizinerin, sondern selbst betroffenen Laiin bin, überdies weder Dich, Deine genaue Diagnose und Deinen bisherigen Medikamenten (und Alkohol???) -konsum kenne:

Wenn es sich "nur" um die Überbrückung von zwei Tagen bis zum 02.01. handelt und Du Dir Tavor in den letzten Tagen nicht regelmäßig eingeworfen hast, würde ICH an Deiner Stelle jetzt eine Tavor (welche Dosierung übrigens?) nehmen und sehen, wie es mir dabei geht. Die Abhängigkeitsgefahr ist grundsätzlich immer gegeben, und ab wann dies so ist, variiert wohl auch. Es braucht aber einige Tage ununterbrochenen Konsums hintereinander, soweit ich weiß.

Der oder die MedizinerIn, der / die Dir das Tavor verschrieben hat, wird sich wohl - hoffentlich! - etwas dabei gedacht haben. Es ist ein Bedarfsmedikament unter Anderem zur Überbrückung von Zuständen, wie Du sie beschreibst.

Wie gesagt, das ist das, was ICH machen würde - unter der Voraussetzung, vorher keinen Alkohol-"Missbrauch" betrieben und nicht regelmäßig Tavor eingeworfen zu haben.

Aber wenn es Dir irgend möglich ist, würde ich Dir wirklich ans Herz legen, in die nächste Klinik zu fahren und Dir Beratung zu holen.

Alles Gute!
Lioness



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nur.ruhe

Re: Starke innere Unruhe

Beitrag von nur.ruhe »

Hallo,

folgende Tabletten wurden mir täglich verschrieben:
- Seroquel 300 mg
- Trevilor 150 mg
- Lithium 400 mg

Die Tavor 1 mg habe ich mir selber besorgt. Diesen Fehler hätte ich niemals begehen dürfen. Eigentlich waren sie nur für den Notfall bestimmt. Doch nun nehme ich sie täglich. Sie sorgen nicht direkt dafür, dass ich glücklich bin, sie bewirken einfach nur eine innere Ruhe. Ich bin mir nicht sicher, ob ich jemals wieder davon runter komme.Ich habe große Angst davor, was passieren könnte.

Gruß
Frank
ANOVA
Beiträge: 1137
Registriert: 22. Jul 2006, 21:27

Re: Starke innere Unruhe

Beitrag von ANOVA »

Hallo Frank,

das Trevilor wirkt normalerweise antriebssteigernd, allerdings nimmst Du ja eine recht geringe Dosis. Nimmst Du das Trevilor schon länger in dieser Dosierung?

An Deiner Stelle würde ich die Zeit bis zum 02.01. mit Tavor überbrücken und dann direkt zum Arzt gehen. Bei der Gelegenheit solltest Du ihm aber auch von Deinem Tavorkonsum berichten und mit ihm gemeinsam überlegen, in welchen Schritten es abgesetzt werden könnte.

Ansonsten würde ich eben schauen, dass Du Dich viel bewegst, wenn die Unruhe zu schlimm wird. Ich weiß, das hört sich leicht an, ist aber sauschwer. Ich hatte auch mal so eine quälende innere Unruhe, allerdings von einem Neuroleptikum. War kaum auszuhalten.

Der Gang in eine Notfallambulanz bleibt Dir natürlich auch offen, wobei man Dir dort vermutlich auch nur ein zusätzliches Medikament anbieten kann.

Viel Glück!

Xenia
Anne Blume
Moderator
Beiträge: 1697
Registriert: 7. Dez 2006, 13:25

Re: Starke innere Unruhe

Beitrag von Anne Blume »

Hallo Frank,
die Zeit bis zum 2. Januar kann ziemlich lang werden. Ich würde auch den Gang zur Notfallambulanz/Krankenhaus empfehlen.

Alles Gute für Sie
Anne Blume
Quentin
Beiträge: 202
Registriert: 16. Sep 2003, 12:24

Re: Starke innere Unruhe

Beitrag von Quentin »

Hallo Frank,

ich hab zwar auch keine Lösung aber ich kenne Deine Situation. Ich kann mich noch an meine Lehrzeit erinnern, da hatte ich das auch. Ich hatte das Gefühl immer laufen zu müssen um meine Energie loszuwerden. Ich bin stundenlang gelaufen, aber es hat nicht viel gebracht. Ich war aufgewühlt und bin nicht zur Ruhe gekommen. Bloß leider hat das auch keiner verstanden .

Aber eins kann ich Dir mit Sicherheit sagen. Es geht auch wieder vorbei. Kein großer Trost, aber vielleicht wenigstens ein kleiner?
nur.ruhe

Re: Starke innere Unruhe

Beitrag von nur.ruhe »

Hallo,

lieben Dank für die Antworten.

Gestern habe ich zur Variante Alkohol und Tavor gegriffen. Ich war danach völlig breit. Der Tag war dann für mich gelaufen. Dafür habe ich dann aber keine Dummheiten mehr gemacht.

Heute geht es mir aber wieder genauso schlecht. Nach einem Spaziergang wurde es noch schlimmer. Es geht mir alles auf die Nerven, weil ich keine Ruhe finde. Ich werde jetzt eine Entspannungsübung probieren. Außerdem habe ich das Trevilor abgesetzt und die Dosis vom Seroquel verdoppelt. Vielleicht sollte ich die Dosis vom Tavor auch verdoppeln und diesmal keinen Alkohol trinken? Ich habe die Befürchtung, dass es mein Magen nicht verkrafften könnte.

Ich weiß nicht, ob ein Besuch beim Krankenhaus wirklich notwendig ist. Ich kann mich ja soweit noch selber bremsen.

Liebe Grüße
Frank
Lioness
Beiträge: 1911
Registriert: 29. Mai 2005, 23:21

Re: Starke innere Unruhe

Beitrag von Lioness »

Hallo Frank,

Ich kann mich ja soweit noch selber bremsen.

Kannst Du aus meiner Sicht eben nicht - wenn Du Tavor mit Alk kombinierst, erwägst, die Dosis noch zu erhöhen, wobei Du Dir das Tavor illegal besorgt hast, und überdies mit der Dir verordneten Medikamention auf Gutdünken herumexperimentierst.....

Mensch, wach auf, Du brauchst dringend Hilfe!

Gruß
Lioness



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Grenzgängerin
Beiträge: 618
Registriert: 25. Mär 2005, 23:44

Re: Starke innere Unruhe

Beitrag von Grenzgängerin »

Ich kann mich Lioness nur anschließen!

Das Trevilor von 150mg auf nichts wegzulassen wird vermutlich nicht gerade zu Deinem Wohlbefinden beitragen, da es eines der Medikamente mit den heftigsten Absetzproblematiken ist.

Geh in die Ambulanz und lass Dich beraten.
nur.ruhe

Re: Starke innere Unruhe

Beitrag von nur.ruhe »

Hallo,

grundsätzlich bin ich schon bereit zur Ambulanz zu gehen. Das Problem ist aber, bei einem Krankenhaus kennen die mich schon und außerdem bin ich mir nicht sicher, was das Resultat sein könnte. Wenn sie mir ein Mittel verschreiben und mich gehen lassen, habe ich keine Probleme. Gegen eine Zwangseinweisung habe ich aber große Bedenken. Und genau das ist das Problem. Ich weiß nicht, was dabei herauskommt.

Unter der inneren Unruhe gibt es noch sehr viel mehr. Irgendwie hatte bzw. habe ich die Hoffnung, dass es irgendwann doch noch besser wird. Aber ehrlich gesagt, weiß nicht ich nicht wie. Durch das Benzodiazepin ist meine Situation noch schlimmer geworden. Eigentlich bin ich mir über meine Notlage im Klaren, aber ich schaffe es nicht es zuzugeben.

Wenn ich mich vollkommen offenbare, bin ich jemand, der einfach nichts mehr in der Hand hat. Der sich nicht mehr verstecken kann. Der sich auch entscheiden muss. Am schlimmsten wäre aber, dass ich mich selber anschauen müsste. Ich glaube nicht, dass ich das ertragen kann.

Wenn ich die Tablettendosis beibehalte und ein paar Schlaftabletten nehme, wäre das vielleicht annehmbar? Zur Beruhigung würde ich dann noch eine 300 mg Seroquel nehmen. Auf Tavor würde ich dann heute verzichten.

Gruß
Frank
Lioness
Beiträge: 1911
Registriert: 29. Mai 2005, 23:21

Re: Starke innere Unruhe

Beitrag von Lioness »

Hallo Frank,

wir sind keine Ärztinnen und können Dir hier keine diesbezüglichen Ratschläge geben! Da kämen wir ja auch in Teufels Küche.

Wenn Du nicht mit dem Strick um den Hals in der Ambulanz auftauchst - warum sollten sie Dich gleich gegen Deinen Willen zwangseinweisen? Sooooo schnell geht das nun auch wieder nicht.

Aber DU bist der Herr über Dein Leben, nicht ich!

Gruß
Lioness



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nur.ruhe

Re: Starke innere Unruhe

Beitrag von nur.ruhe »

Hallo Lioness,

ich bin einmal ohne größeren Hintergedanken in eine Psychiatrie gegangen. Ich hatte damals Suizidgedanken, aber sie waren nicht konkret. Mein Leben war mir einfach belangslos. Ich wollte nichts versprechen, denn es war mein Leben. Damals musste ich bleiben, auch gegen meinen Willen.

Ich erwarte nicht, dass andere Menschen die Verantwortung für mich übernehmen. Ich alleine bin für mich verantwortlich und zwar in jeder Situation. Ich kann eine erneute Zwangseinweisung nicht ertragen.

Für Deinen Einsatz und der anderen User möchte ich mich bedanken.

Liebe Grüße
Frank
Lioness
Beiträge: 1911
Registriert: 29. Mai 2005, 23:21

Re: Starke innere Unruhe

Beitrag von Lioness »

Hallo Frank,

Ich kann eine erneute Zwangseinweisung nicht ertragen.

Das kann ich gut verstehen, obwohl ich selbiges (Gott sei Dank) noch nicht habe erleben müssen. Und Deine Ängste in Bezug auf dieses Krankenhaus, wo man Dich kennt, kann ich nachvollziehen.

Soweit man es Deinen Postings entnehmen kann, ist doch aber eine Suizidalität akut weniger Dein Problem /Thema? Und selbst wenn - Du könntest dies ja vielleicht verneinen, selbst wenn Du diesbezügliche Gedanken hättest? DU brauchst Hilfe / Rat wegen der starken Unruhe.

Alles Gute weiterhin, halt den Kopf hoch!
Lioness



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Anne Blume
Moderator
Beiträge: 1697
Registriert: 7. Dez 2006, 13:25

Re: Starke innere Unruhe

Beitrag von Anne Blume »

Hallo Frank,

ich möchte Sie auch noch mal bitten sich reale Hilfe zu suchen. Das Forum hier kann nur eine zusätzliche Unterstützung sein.
Von Experimenten mit Medikamenten und Alkohol rate ich Ihnen absolut ab. Das kann es durchaus auch mal schlimmer machen. Wenden Sie sich lieber an die Klinik!

Herzliche Grüße
Anne Blume
jolanda
Beiträge: 1147
Registriert: 16. Okt 2003, 10:29

Re: Starke innere Unruhe

Beitrag von jolanda »

Hallo!

Wenn du schon selber das Gefühl hast, vom Tavor abhängig zu sein (anbei: wie besorgt man sich das selber, es ist doch rezeptpflichtig??)kann es doch sowieso sein, dass ein stationärer Entzug sinnvoll wird...da kannst du auch jetzt gleich zum Krankenhaus gehen.

LG, jolanda


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Feedom's just another word for nothing left to lose (Janis Joplin)
nur.ruhe

Re: Starke innere Unruhe

Beitrag von nur.ruhe »

Hallo,

> wie besorgt man sich das selber, es ist doch rezeptpflichtig

Ich denke, dass man meine direkte Antwort sofort löschen würde. Aber mit www.google.com findet man fast alles. Man muss nur die richtigen Suchwörter benutzen.


> ich möchte Sie auch noch mal bitten sich reale Hilfe zu suchen. Das Forum hier kann nur eine zusätzliche Unterstützung sein. Von Experimenten mit Medikamenten und Alkohol rate ich Ihnen absolut ab. Das kann es durchaus auch mal schlimmer machen. Wenden Sie sich lieber an die Klinik!

Ich weiß, dass mein Probieren mit den verschiedenen Medikamenten und dem Alkohol auf keinen Fall die richtige Lösung sein kann. Zumindest mit meiner Psychologin habe ich darüber gesprochen. Einverstanden war sie nicht. Aber sie konnte mir auch nicht helfen. Sie weiß aber alles. Nur meine Ärztin kennt davon überhaupt nichts.

Ich gebe Ihnen aber Recht, dass es hier nicht der richtige Ort für solche Diskussionen ist.

> da kannst du auch jetzt gleich zum Krankenhaus gehen

Ehrlich gesagt, denke ich doch darüber nach, zumindest einmal anzurufen, auch wenn ich heute bislang ohne Tabletten, aber mit etwas Alkohol ausgekommen bin. Vielleicht verschreiben Sie mir dort das Tavor.

Ich werde jetzt mein Antipsychotikum mit einer etwas höheren Dosis (+ 33%) nehmen und dann Silvester verschlafen. Ich hoffe, dass mich keiner mehr anruft.

Ansonsten Allen ein frohes neues Jahr!

Gruß
Frank
Sanella
Beiträge: 63
Registriert: 15. Aug 2004, 20:44

Re: Starke innere Unruhe

Beitrag von Sanella »

Ich leide selber immer wieder unter tagelangen Zuständen mit innerer Unruhe, im letzten Winter sogar wochenlang.

Tavor ist für mich, das was am besten wirkt, aber ich versuche wenn möglich zuerst andere Methoden aus:

Entspannungsbad
Entspannungsübungen
bewusstes Atmen, Körperwahrnehmungsübungen
Spazieren gehen

erklär dir gerne Übungen ausführlich, aber vermutlich kennst du schon welche.

Guten Start ins neue Jahr!
Now I found a reason to stay alive, try a little harder, see the other side....
Dara1974
Beiträge: 90
Registriert: 8. Jul 2007, 20:36

Re: Starke innere Unruhe

Beitrag von Dara1974 »

Hallo,

ich kenne Deine Gefühle mit der inneren Unruhe nur zu gut und kann verstehen, wie Du Dich fühlst. Bei mir ist es heute auch ganz schlimm (seltsamerweise immer an Sonn- und Feiertagen, wo es den wenigsten Grund zur Unruhe gibt). Ich muß gestehen, ich habe auch eben die zweite Tavor (0,5 mg) genommen, weil die erste gar nicht gewirkt hat. Aber ich mache das sehr ungerne. Und die Mischung mit Alkohol - gar nicht gut. Deshalb habe ich auch nie Alkohol im Hause. Leider haben meine Eltern welchen im Hause und jetzt auf dem Besuch bei ihnen habe ich mal wieder gemerkt - gaaaanz schlechte Idee.

Also, was mir manchmal hilft (als einzige nicht-medikamentöse Lösung): Tennis (nur kann man das natürlich nicht mal eben so bei Bedarf spielen, das ist ja das Problem), aber eben ein Sport, bei dem man sich richtig auspowert. Hast Du da eine Möglichkeit?

ich wünsche Dir, daß Du die Zeit bis morgen auf jeden Fall gut und so ruhig wie möglich herumbringst.

Liebe Grüße

Dara
ger09
Beiträge: 17
Registriert: 21. Dez 2007, 13:21

Re: Starke innere Unruhe

Beitrag von ger09 »

Hallo,

ich hatte auch längere Zeit starke innere Unruhe und war damit ca. 3 Monate im LKH. Es wurde verschiedene Tablettenkombinationen ausprobiert, zeitweise bekam ich auch Tavor, was auch half. Mir ging es immer super, nachdem ich die Tavortablette genommen hatte. Aber sobald das Tavor abgesetzt wurde kam die innere Unruhe wieder. Es half auch kein Sport oder lange Spaziergänge. Soblad ich mit der Bewegung aufhörte kam die innere Unruhe wieder stärker. Erst das Medikament Trevilor 2 X 75mg verbesserte meinen Zustand. Vielleicht solltest Du ins Krankenhaus gehen und Dich ganz neu einstellen lassen. So wie Du es jetzt beschreibst wirst Du es nicht mehr lange aushalten. Ich weiß selbst wie es ist eine starke innere Unruhe zu haben, man hält es einfach nicht mehr aus und es kommt irgentwann zu Selbstmordgedanken und dann hilft es wirklich nur noch schnellstmöglich ins Krankenhaus zu gehen. Ich denke auch so wie Du Dich gibst, geht es vielleicht auch auf einer offenen Station, daß Du dort neu eingestellt wirst. Alles Gute!
nur.ruhe

Re: Starke innere Unruhe

Beitrag von nur.ruhe »

Hallo ger09,

ich habe ja auch das Trevilor verschrieben bekommen. Es hat mir nie geholfen. Ich hatte es auch damals meinen Arzt im Krankenhaus erzählt. Aber der hat eh nie darauf gehört, was ich ihm gesagt habe. Ich habe auch nie zu 100 % kooperiert.

Heute ging es mir deutlich besser. Das Trevilor werde ich morgens nehmen. Ansonsten hilft das Seroquel eigentlich ganz gut. Diese Probleme habe ich eigentlich auch nur dann, wenn ich nicht zur Arbeit muss. Sollte sich meine Situation nicht wieder verschlechtern, werde ich nicht außerhalb meiner normalen Termine zum Arzt gehen. Ich werde es dann aber ansprechen.

Ich bin sehr unsicher, was das Benzodiazepin angeht. Dies werde ich vorher mit meiner Psychologin absprechen.

Gruß
Frank
Sonnenpferd
Beiträge: 1
Registriert: 22. Jan 2008, 09:34

Re: Starke innere Unruhe

Beitrag von Sonnenpferd »

Hallo,

wie geht es dir mittlerweile?

Ich möchte Dir den Rat geben, statt Tavor nach einem alternativen Notfallmedikament zu gucken.
Mir wurde bei meinem zweiten Klinikaufenthalt wegen Depressionen Taxilan gegeben, weil ich die Einnahme von Tavor wegen der Suchtgefahr verweigert habe.
Da ich aber auch an agitierten Depressionen mit Angstzuständen leide, war es unumgänglich, dass die mich im Krankenhaus erst mal wieder "runterbringen", da ich auch kurz vorm Umfallen war vor Erschöpfung und trotzdem nicht zur Ruhe kam.

Bei meinem ersten Klinikaufenthalt habe ich 4 Wochen lang Tavor bekommen, bin aber trotzdem nicht abhängig geworden.
So eine lange Einnahme von Tavor sollte aber auf jeden Fall nur unter stationärer Aufsicht erfolgen.
Auch die regelmäßige Einnahme von Tavor in größeren Abständen halte ich persönlich für nicht ganz unbedenklich.

Zuerst hat man bei mir auch Atosil angesetzt, aber das war zu schwach, da meine Erregungs- und Angstzustände schon zu heftig waren.

Taxilan nehme ich auch heute noch, wenn ich mal wieder ein starkes Tief habe.

Alles Gute!

SP
"Lass mich ein Engel sein" flehte die Raupe. Da erschuf Gott den Schmetterling.
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