Achtsamkeit für den Alltagsgebrauch

ANOVA
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Achtsamkeit für den Alltagsgebrauch

Beitrag von ANOVA »

In diesem Thread soll es also darum gehen, wie man für sich persönlich Achtsamkeit dazu nutzen kann, aus dem depressiven Gedankenstil auszusteigen oder besser mit solchen Gedanken umzugehen. Der Thread soll auch so etwas wie eine Plattform für eigene Erfahrungen mit Achtsamkeitsübungen oder Achtsamkeit ganz allgemein darstellen, wo jeder seine positiven und negativen Erfahrungen mit Achtsamkeit loswerden kann.

Eine Grobdefinition von Achtsamkeit ist für mich: Alles was in einem bestimmten Moment oder in einer bestimmten Situation um mich herum passiert bewusst wahrzunehmen, ohne jedoch zu interpretieren oder zu urteilen. Dies stellt für mich persönlich eine extrem gute Möglichkeit dar, in bestimmten Situationen oder wenn ich in Gedankenkreisen hänge, auszusteigen und anders zu reagieren.

Meine Definition von Achtsamkeit ist sicherlich zu kurz gefasst, aber vielleicht reicht sie für eine Diskussion aus... Wer mehr Infos möchte: http://www.psychosomatik-basel.ch/deuts ... amkeit.pdf . Diesen Link hatte ich samt Zusammenfassung schon in dem Spiritualitätsthread gepostet.

Ich möchte anfangen mit der Frage: was soll Achtsamkeit mir persönlich bringen???

Wie ich weiter oben schon geschrieben habe, geht es um das bewusste Wahrnehmen ohne zu Bewerten. Das ist aber im normalen Alltag gar nicht selbstverständlich, weil unser Gehirn nicht unendlich viel Aufmerksamkeit zur Verfügung stellen kann. Deshalb funktionieren wir die allermeiste Zeit in einem Autopilot-Modus, der wenig aufmerksamkeitsintensiv ist.

Wie blöd das eigentlich ist und was das in letzter Konsequenz für unser Denken und Wahrnehmen bedeuten kann, möchte ich an einer Übung darstellen, die ich aus einem anderen Kontext kennengelernt habe:

Nehmt mal einen Gegenstand (z.B. ein Buch, sollte also schon ein bisschen was wiegen) in die Hand und streckt die Hand waagerecht aus. Die Hand bleibt ausgestreckt. Jetzt schließt die Augen und konzentriert Euch auf das Gewicht des Buchs (oder was Ihr eben in der Hand habt). Beachtet auch, wie viel Kraft es kostet, die Hand mit dem Gegenstand gestreckt zu halten. Vielleicht spürt Ihr auch, wie schwer Eure Hand nach unten zieht, wie schwer das Gewicht des Gegenstandes lastet. Versucht in Gedanken einzuschätzen, wie lange Ihr die Hand wohl noch so halten könnt.

Lenkt nun bitte Eure Aufmerksamkeit auf eine schöne Erinnerung, z.B. Ferien am Meer. Stellt Euch vor, wie Ihr am Strand lagt, die Sonne schien und wärmte Euch. Hell leuchtete der Sand und auf den Meereswellen konnte man glitzerndes Licht erkennen. Ein leichter, warmer Wind streicht über die Haut. Sie hören Vögel singen, die auf benachbarten Palmen sitzen.

Überlegt nun, wie lange Ihr das Buch in Eurer Hand wohl noch halten könntet, wenn Ihr Euch dieses Urlaubsbild weiter vorstellt. Öffnet dann wieder die Augen.

Und jetzt überlegt mal, wie gut es Euch gelungen ist, an den Strand zu denken, während Ihr die Hand mit dem Buch so gestreckt halten musstet. Mir persönlich ist es schwer gefallen, weil ich dauernd daran denken musste, dass das verdammte Buch ganz schön schwer ist.

Mir persönlich hat dieses Beispiel wieder einmal deutlich gemacht, dass man durch eine schlechte Aufmerksamkeitsfokussierung gar nicht in der Lage ist, andere und angenehmere Dinge wirklich wahrzunehmen.

Bei Depressiven ist das mit der Aufmerksamkeitsfokussierung sicher nicht unwesentlich, glaube ich wenigstens.

Eine weitere Sache, wo Achtsamkeit vielleicht helfen kann, ist dass man als Depressiver ja schon sehr dazu neigt, die unangenehmen Ereignisse, die passieren sich selbst zuzuschreiben, d.h. „mir passiert das immer, weil ich so unfähig bin“, wohingegen angenehme Ereignisse, z.B. wenn man etwas gut hingekriegt hat, auf die Situation geschoben werden, z.B. „ach, dass ich die Prüfung so gut bestanden habe, war Zufall und hat mit meiner Person eigentlich nichts zu tun“. Lustigerweise funktionieren Nichtdepressive gerade andersrum, d.h. schlechte Ereignisse werden auf die Situation geschoben, gute auf die eigene Person.

Dies sind m.E. zwei Hauptbedingungen (abgesehen von irgendwelchen Neurotransmittergeschichten) für das Aufrechterhalten von Depression: schlechte Aufmerksamkeitsfokussierung und falsches Zuschreiben der Kausalitäten.

Was sind Eure Erfahrungen mit Achtsamkeit? Könnt Ihr Euch vorstellen, dass Achtsamkeit hilfreich sein könnte?

Würde mich freuen, wenn hier ein praxisbezogener Achtsamkeits-Thread mit friedlicher Diskussion entstehen könnte...

Gruß von

Xenia
danideng
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Re: Achtsamkeit für den Alltagsgebrauch

Beitrag von danideng »

Hallo Xenia,

ich finde dieses Thema sehr interessant, weil das auch in der Klinik ein großes Thema bei mir war. Es gibt ja - vereinfacht ausgedrückt - zwei Arten der Achtsamkeit: Die Achtsamkeit anderen gegenüber, die Achtsamkeit mir selbst gegenüber.

Die Achtsamkeit anderen gegenüber habe ich - wie wahrscheinlich viele Depressive - viel zu extrem praktiziert. Die Achtsamkeit mir selbst gegenüber blieb auf der Strecke. Nun muss ich lernen, mir selbst gegenüber wieder achtsam zu werden. Wie wirkt das auf MICH? Wie geht es MIR dabei? Was fühle ICH eigentlich? etc. etc.. Fragen, auf die ich die letzten Jahr nie geachtet hatte, es ging ja immer um die anderen und deren Befinden.

Daher erhoff ich mir auch sehr viel von dieser Diskussion hier.

Viele Grüße von
Dani1112
Yogi66
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Re: Achtsamkeit für den Alltagsgebrauch

Beitrag von Yogi66 »

Hallo Xenia, Deinen Gedankengängen bin ich sehr angetan. Ich finde Deinen Vorschlag nicht schlecht.
Möchte nun hier auch gleich einmal den Anfang machen.

Für mich ist Achtsamkeit gerade in den Dingen die Aufmerksamkeit zu schenken, welche ich gerade in diesem Moment tue.
Die Vergangenheit hinter sich zu lassen.
Und im hier und jetzt zu Leben.
Achtsamkeit ist auch loslassen können und nicht klammern.
Sich so neue Momente zu schaffen mit den Erfahrungen der Vergangenheit, welche man hinter sich abgelegt hat.

Yogi.
ANOVA
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Re: Achtsamkeit für den Alltagsgebrauch

Beitrag von ANOVA »

Hallo Dani,

ich denke auch, dass es wichtig ist, eine Achtsamkeit für sich selbst zu entwickeln, für seine eigene Grenzen und vor allem für die eigenen Gefühle. Beim Kennenlernen meiner eigenen Gefühle hat mir Achtsamkeit auch geholfen, über den Umweg des Wahrnehmen und nicht wertenden Beschreibens. Das fing damit an, dass ich erstmal in mich hineingeschaut habe, ob ich z.B. Herzklopfen oder andere körperliche Veränderungen verspüre. Dann bin ich auf meine gedankliche Ebene gegangen, was meine (automatischen) Gedanken gerade sind und dann bin ich auf die Situationsebene gegangen, d.h. ich habe auch hier Wahrnehmen und Beschreiben geübt.

Es gibt also, für mein Empfinden mindestens drei Arten von Achtsamkeit. Die von Dir beschriebenen und dann noch eine Achtsamkeit nur der Situation gegenüber. Und über diese Situationsachtsamkeit habe ich eine Achtsamkeit für mich entwickeln können, glaube ich.

Die Achtsamkeit für andere ist sicher auch wichtig, aber ich denke, hier geht es eher darum, ein gesundes Maß zu finden und sich nicht für andere aufzugeben.



Hallo Yogi,

Danke für Deine Beschreibungen. So habe ich es auch im weiteren gemeint bzw. das ist auch ein Weg zur Achtsamkeit. Besonders im Bereich der Gefühle ist es ganz wichtig, loszulassen. Meine Therapeutin hat es damals so beschrieben: Gefühle sind wie Wellen in einem Meer. Sie kommen und sie gehen auch wieder. Man kann sie nicht festhalten. Das Hier und Jetzt ist ausschlaggebend, ich kann schauen, ob die Welle im Anmarsch ist oder ob sie wieder verschwindet. Aber ich kann eine Welle einfach nicht festhalten. Es geht nicht. Und genauso ist es mit Gefühlen, finde ich.

Viele Grüße

Xenia
Emely
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Re: Achtsamkeit für den Alltagsgebrauch

Beitrag von Emely »

Hi Xenia,

hab gerade mal die von Dir vorgeschlagene Übung mit dem Buch ausprobiert. Also bei mir war es umgekehrt: als ich mir vorgestellt habe, in der Natur zu sein, hat sich mein Atem beruhigt und ich hatte den Eindruck, das Buch noch sehr lange halten zu können - gerade weil der Fokus nicht darauf lag, wie schwer das Buch wohl sei.

einen lieben Gruß

Emely
danideng
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Re: Achtsamkeit für den Alltagsgebrauch

Beitrag von danideng »

Hallo Xenia,

du hast völlig recht. Die Achtsamkeit für mich selbst lernte ich auch z.B. in KBT (Konzentrative Bewegungstherapie). In der ersten Stunde wurde ich gefragt, was ich fühle, ich sagte "Nichts" und meinte es auch so. Nach und nach entwickelte ich langsam ein Gefühl für mich, doch ist es immer noch lange nicht so ausgeprägt, wie es sein sollte, und ich mache mehrfach am Tag Übungen, bei denen ich mich frage, wie geht es mir eigentlich damit, seelisch UND körperlich.

Zu deinem Beispiel ist mir auch noch was eingefallen: Wenn ich morgens vom Hundespaziergang wieder komme, bin ich schweißgebadet, mag von den ADs kommen oder auch von meinem erhöhten Blutdruck. Es ist wirklich schlimm, vor allem am Kopf! Wenn ich wieder komme und sehe - wie zum Beispiel heute - etwas Interessantes am PC (in diesem Fall dein Therad ) oder telefoniere etc., sprich bin abgelenkt, ist es nicht mehr so schlimm.

Die von dir beschriebene Achtsamkeit Situationen gegenüber ist denke ich die am schwierigsten zu erlernende, weil die Situation jedes Mal anders ist. Und doch ist sie so wichtig. Mit ihr tu ich mich noch sehr sehr schwer und bin für Tipps und Anregungen sehr dankbar!

Viele Grüße
Dani1112
ANOVA
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Re: Achtsamkeit für den Alltagsgebrauch

Beitrag von ANOVA »

Hallo Emely,



Freut mich, dass Du es so empfinden konntest. Das könnte ja bedeuten, dass Du gar nicht (mehr) so dazu neigst, den negativen Umständen sehr viel Raum zu geben? Oder anders gesagt, dass sich in der Richtung schon einiges bei Dir getan hat?

Viele Grüße

Xenia
Yogi66
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Re: Achtsamkeit für den Alltagsgebrauch

Beitrag von Yogi66 »

Hallo Xenia,
so wie Du es Deine Psychologin Bildich ausgedrückt hat, wollte ich dies auch beschreiben.
Ich möchte nun keine Reklame machen, aber
auch meine Literaturemfehlung:

http://www.kompetenznetz-depression.de/ ... 1198146092

passt genau zu diesem Thema.

Yogi.
ANOVA
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Re: Achtsamkeit für den Alltagsgebrauch

Beitrag von ANOVA »

Hallo Dani,

meine Erfahrung ist auch, dass es schwierig ist, Situationen gegenüber achtsam zu sein.

In der Therapie habe ich das so geübt, dass ich mir ganz banale Dinge zur Hand genommen habe, z.B. eine Blume oder einen Apfel. Dann habe ich aufgeschrieben, was ich zu diesem Gegenstand wahrnehme, d.h. was ich sehe und fühle, wenn ich es anfasse. Die einzige Regel war, dass ich alles weglasse, was meine Interpretation ist, z.B. eben dass ich die Blume schön oder hässlich finde, dass der Apfel sich angenehm anfühlt oder lecker riecht. Es sollte sich auf einer ganz objektiven Ebene bewegen. Der Apfel riecht also nicht angenehm sondern er riecht fruchtig, frisch usw. und die Blume ist nicht schön/hässlich, sondern hat rote Blütenblätter usw.

Das gleiche kannst Du auch auf Situationen anwenden, am Anfang aber sicher nicht schon während der Situation. Wenn ich merke, dass mich etwas sehr mitnimmt oder aufregt oder ich mich in etwas hineinsteigere, dann schaue ich mir die Situation an. Was ist eigentlich wirklich passiert? Also z.B. nicht, "Herr Meier hat mich ganz übel angemotzt, weil er mich nicht leiden kann" oder so, sondern eher "Herr Müller hat mit lauter Stimme dieses und jenes gesagt". Dann wird mir klar, dass ein Großteil meiner Aufregung mit meinen Wertungen und Interpretationen zusammenhängt und gar nicht mal so viel mit der wirklichen Äußerung von Herrn Müller zu tun hat. Es ist wichtig, einen Schritt zurückzutreten, und die Situation ganz nüchtern wahrzunehmen und zu beschreiben. Dann kann man - so meine Erfahrung - in vielen Fällen nochmal anders reagieren und einen anderen Weg einschlagen.

Aber ich denke, dass da noch ganz viele andere Möglichkeiten bestehen...

Viele Grüße

Xenia
Emely
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Re: Achtsamkeit für den Alltagsgebrauch

Beitrag von Emely »

Hi Xenia

zumindest bin ich gerade sehr in Bewegung - und am Lernen.
Achtsam zu sein macht sehr viel Spaß, weil man immerzu was Neues erlebt, sich neu erfährt.
Die Achtsamkeit Situationen gegenüber finde ich auch noch sehr schwierig - es ist ja bereits sehr komplex, wahrzunehmen, was in mir in einer Situation vorgeht. Also, was mein Körper macht, was ich fühle, was ich denke. Dann noch den anderen wahrzunehmen - und die Situation, - ganz schön viel auf einmal.
Wozu ich bestimmt auch neige - das hattest du, glaube ich, auch angesprochen: immer das, was ich schon kann, für selbstverständlich zu halten - und auch davon auszugehen, dass andere es auch können - und dafür umso mehr meine Defizite zu sehen

Emely
otterchen
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Re: Achtsamkeit für den Alltagsgebrauch

Beitrag von otterchen »

Hallo zusammen!

Toller Thread!

Also... die Achtsamkeit fällt mir noch etwas schwer.
Es geht ja zum einen um die Wahrnehmung von "was rieche/höre/sehe/schmecke/fühle ich".

Zum anderen aber auch "was denke ich", "welche Emotionen entstehen daraus", "wie verhalte ich mich bzw. was tue/lasse ich", "wie ist meine Körpersprache", "wie reagiert mein Körper gerade"...
(hab ich noch was vergessen???)

Ich finde, das ist ganz schön viel, und das überfordert mich zum Teil!

Einen kleinen Trick hatte ich dafür: ich habe mir einen kleinen Gegenstand in die Tasche gesteckt, und immer wenn ich diesen zufällig berührt habe, habe ich bewusst innegehalten. Hat recht gut funktioniert - aber ich fühlte mich immer noch etwas überfordert, auf ALLES zu achten.

Wie geht es Euch damit - habt Ihr "alles" dann unter Beobachtung
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ANOVA
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Re: Achtsamkeit für den Alltagsgebrauch

Beitrag von ANOVA »

Hallo Emely und Otterchen,

hat ja auch keiner behauptet, dass Achtsamkeit gegenüber Situationen leicht ist.

Ich glaube, wir dürfen nicht zu viel auf einmal verlangen. Erstmal anfangen damit, einen Apfel achtsam wahrzunehmen... Mit der Übung stellt sich dann ja eine gewisse Erfahrung ein, so dass es uns leichter fällt, noch mehr Aspekte in unsere Wahrnehmung miteinzubeziehen.

Der ganze Prozess ist sehr aufmerksamkeitsintensiv, und da unser Gehirn eben nur begrenzte Ressourcen zur Verfügung hat, kann es gar nicht am Anfang gelingen, alles achtsam wahrzunehmen. Ich erkläre mir den Achtsamkeits-"Fortschritt" dann so, dass vielleicht einzelne Bestandteile des Achtsamseins auch schon im Autopilotenmodus möglich sind, so dass wir dazu gar nicht mehr viel Aufmerksamkeitsressourcen verbrauchen.

Otterchen, was Du ansprichst, ist glaube ich ein Zustand, der wirklich schwer zu erreichen ist. Marsha Linehan (Begründerin der DBT) nennt dies, glaube ich, den "wissenden Zustand" (wise mind), der sich dadurch auszeichnet, dass emotionales Erleben und logische Analyse durch intuitives Wissen ergänzt werden. Sie sagt, dass es primär drei Bewusstseinszustände gibt: den emotionalen, den "vernünftigen" und eben den "wissenden Zustand", der sich aus dem emotionalen und dem "vernünftigen" herausbildet und über beide hinausgeht.

Also, liebe Leute: geduldig sein, Übung macht den Meister. Ich kam mir damals auch manchmal echt blöd vor, vor einem Apfel zu sitzen und ihn bewusst wahrzunehmen und zu beschreiben.

Viele Grüße von

Xenia, die sich jetzt langsam mal einer Referatsvorbereitung (leider anderes Thema ) widmen muss.
ANOVA
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Re: Achtsamkeit für den Alltagsgebrauch

Beitrag von ANOVA »

Otterchen: prima Idee mit diesem Gegenstand in der Hosentasche! Genauso haben wir das damals auch geübt, quasi achtsam sein nach Uhrzeit.
Hilfreich für einen Lerneffekt!
otterchen
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Re: Achtsamkeit für den Alltagsgebrauch

Beitrag von otterchen »

Hi Xenia,

Ich kam mir damals auch manchmal echt blöd vor, vor einem Apfel zu sitzen und ihn bewusst wahrzunehmen und zu beschreiben.

ok, ich glaube, ich wollte zuviel auf einmal (he, das schieb ich aber auch mit auf meine Therapeutin)...
gut, dann fang ich mal klein an.

Ich habe gerade fotografiert, und da ist zumindest die Achtsamkeit was das Sehen betrifft gefordert. Hab schöne Eiskristalle gesehen und ein Vögelchen (wie schaffen die das, mit DEN dünnen Beinchen nicht zu frieren? )

Aber: ich musste wieder feststellen, dass das Knipsen quasi meine ganze Aufmerksamkeit in Anspruch genommen hat. Ich könnte jetzt nicht mehr sagen, was ich GEHÖRT habe, und dass es eiskalt war, habe ich eigentlich erst gemerkt, als meine Finger steif wurden.

Ok... ich glaube, ich taue mal kurz auf und starte dann noch einen Versuch...
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maggy
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Re: Achtsamkeit für den Alltagsgebrauch

Beitrag von maggy »

Achtsam sein per Zu-fall !

Hallo Ihr Lieben, liebe Xenia,

ja Achtsamkeit - auch mein Thema, vor allem als mir noch nicht bewußt war, wie wichtig sie für mich ist.

Ich habe dann irgendwann für mich entdeckt (nee, eigentlich mühselig erarbeitet), dass das einzigste, was in meinem Leben für mich in jedem Moment wirklich lebensnotwendig ist, die Luft zum Atmen ist. Und es hat mich erschüttert, dass ich dem so wenig Aufmerksamkeit schenke (zu dem Zeitpunkt habe ich auch noch geraucht und fand es sehr typisch für mich, dass ich das einzigste was ich wirklich zum Leben brauche, verpeste ).
Ich wollte dann dazu übergehen mich meinem Atmen achtsam zuzuwenden. Hab ich natürlich immer wieder vergessen und perfekt wie ich sein wollte war das ein großes Desaster.
Ich habe dann für mich entdeckt, dass es mir sehr gut gelingt wenn ich immer, wenn bei uns das Telefon klingelt nicht gleich den Hörer abgenommen habe sondern erst nach 3 tiefen und bewußten Atemzügen. Wenn ich nicht bei uns im Büro saß, und somit das Telefon nicht so oft klingelte habe ich mir jede Stunde einen Wecker gestellt. Das Klingeln erreichte mich dann auch immer zu-fällig während einer Arbeit oder einer Müßigkeit und brachte mich ins berühmte, abgedroschene "Hier und Jetzt".

Achtsamkeit in anderen Situationen aufzubringen, die einfach so sind wie sie momentan sind und meine Aufmerksamkeit brauchen (einfach dadurch, dass ich sie gerade erlebe), ergab sich dann irgendwann von selbst.

Alles Liebe
von
Maggy
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Depression ist die Fähigkeit mit tiefster Gefühlsbereitschaft auf Konflikte zu reagieren
obsidiana

Re: Achtsamkeit für den Alltagsgebrauch

Beitrag von obsidiana »

Eine kleine aber sehr wirksame Übung wenn man aus dem Gleichgewicht ist, nicht bei sich ist...

Das was wir normalerweise tun - gehen.
Achtsam gehen, barfuß oder auf Socken, ganz langsam nach vorwärts, dann auch rückwärts. Alles sehr langsam, bewusst die Fußsohle abrollen, ein Schritt nach dem anderen... und dann mal gucken was bei euch passiert.

Läßt sich auch leicht draussen bewerkstelligen wenn die Panik und Unruhe kommt - funzt dann auch mit Schuhen!


LG obsi
ANOVA
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Re: Achtsamkeit für den Alltagsgebrauch

Beitrag von ANOVA »

... und noch 'ne Übung:

Bonbon achtsam lutschen, z.B. eines, das mit irgendetwas gefüllt ist. Oder so ein Brausebonbon in den Mund nehmen und zergehen lassen.

Man denkt oft, das sei ja total einfach, bräuchte man gar nicht üben usw. Aber dann merkt man doch recht schnell, wie wenig aufmerksam man eigentlich ist und auch, wie wenig Worte man auf Anhieb zur Verfügung hat, um etwas einfach nur zu beschreiben.
AN
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Re: Achtsamkeit für den Alltagsgebrauch

Beitrag von AN »

Hallo,

ich finde diesen Thread ebenfalls sehr interessant, auch die bereits hier genannten Tips, Hinweise usw.

Mir war vor dem Klinikaufenthalt nicht bewusst, das ich vor längerer Zeit die Achtsamkeit mir gegenüber vernachlässigt habe bzw. vergessen habe.

Anderen gegenüber, besonders meinen Kindern oder Familie, Freunden, da passe ich auf bzw. nehme viele Dinge wahr.

Ich habe das Problem, das ich mich selbst vergesse, in Dingen, die eigendlich normal sein müssten.

Ich vergesse zu essen, zu trinken und auch meine Tabletten für die Kopfschmerzen zu nehmen.
Ich achte nicht auf meinen Körper, wenn er mir zeigt - es geht nicht mehr.
In der Klinik habe ich es geschafft, wieder regelmäßig zu essen da wir pünktlich zum essen erscheinen mussten.
Tabletten mussten zu bestimmten Zeiten abgeholt werden.
Das Trinken ist mir dort schwer gefallen, aber auch das habe ich hinbekommen.

Momentan ist es aber wieder so, das ich mich wieder vergesse.

Ich mache meinen Kindern Mittagessen - setzte mich aber daneben und esse nichts.
Eigendlich irrsinnig - ich weiß auch nicht warum das so ist, warum ich mir dann nicht auch was mache.

Mein schlechtes Gewissen mir gegenüber ist auch wieder da. Pausen gönne ich mir zwar, aber nur mit schlechtem Gewissen und den Blick nach draussen.
Wenn das Auto meines Mannes vorfährt...fange ich an irgendetwas zu tun....
Ich habe in der Küche den Müllsack stehen lassen...wenn er kommt..bringe ich ihn raus.
Das ist doch total bescheuert!!!!

Ich schreibe das grade alles auf..und irgendwie...ich denke grade, wie schwachsinnig das eigendlich ist.

Ich laufe zig mal am Kühlschrank vorbei und gebe meinen Kindern was zu trinken - schütte mir selbst aber nichts ein.

Ich werde diesen Thread mit aufmerksamkeit verfolgen und hoffe, einiges für mich hier "rausholen" zu können.
Tips oder irgendwie mich einbringen kann ich mich hier nicht - da das ganze für mich noch "neuland" ist.

Ich bin mir grade nicht sicher..ob das alles, was ich geschrieben habe..mit der Achtsamkeit zu tun hat.
IN der Klinik viel jedenfalls dieser Begriff..als sie davon erfuhren, wie mein Tagesablauf so aussieht und wie mein Verhalten mir gegenüber ist.

Gruß
Anke
Ha-Pe
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Registriert: 13. Dez 2007, 17:00

Re: Achtsamkeit für den Alltagsgebrauch

Beitrag von Ha-Pe »

Hallo,

Achtsamkeit sich selbst gegenüber zu lernen ist aus meiner Sicht sehr wichtig - ich kann mich diesem Ansatz nur anschließen.
Der Weg zu meiner Erschöpfungsdepression (oder neudeutsch Burnout) kam nicht aus heiterem Himmel. Wenn ich heute zurückdenke, dann habe ich aufgehört mir gegenüber achtsam zu sein. Signale meines Körpers habe ich einfach nicht wahrhaben wollen. Ganz im Gegenteil, je mehr Signale kamen, desto heftiger wurde meine Reaktion.
Auch meine Achtsamkeit anderen Personen gegenüber wurde immer sensibler. Ich habe jeden Satz analysiert und negativ ausgelegt.
In der Klinik habe ich im Ansatz gelernt achtsam gegenüber meinem Körper und mir zu sein.
Ich gebe zu, dass es sehr schwer für mich ist und oft fahre ich dann wieder auf den "alten Gleisen". Ich glaube, da hilft nur üben und sich mit Menschen umgeben, die selbst Achtsamkeit sich gegenüber leben.

Grüße aus dem nebligen Ulm.

Ha-Pe
otterchen
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Registriert: 3. Jan 2007, 10:43

Re: Achtsamkeit für den Alltagsgebrauch

Beitrag von otterchen »

Hallo,

ich habe Google mal befragt, und hier sind ein paar Links, die dem einen oder anderen einen besseren Einstieg geben können -
oder vielleicht einen kleinen Schubs geben, wenn es einem mal schwerfällt:

http://www.leben-lernen-lieben.de/achtsam_leben.html
http://www.zenpower.de/mini-workshops/H ... tzt-WS.pdf
http://www.blumenwiesen.org/achtsamkeit ... eranz.html
http://www.blumenwiesen.org/achtsamkeit.html
mein gelerntes Sammelsurium: https://otterchenblog.wordpress.com/
chrigu
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Registriert: 20. Mär 2006, 12:20

Re: Achtsamkeit für den Alltagsgebrauch

Beitrag von chrigu »

Hallo Xenia,

>über diese Situationsachtsamkeit habe ich eine Achtsamkeit für mich entwickeln können>
Das ist auch meine Erfahrung. Anfangs konnte ich mit Achtsamkeitsübungen nichts anfangen, weil ich auch nicht in der Lage, meine Aufmerksamkeit zu lenken.
Mittlerweile setze ich das erstens gezielt als Entspannungsübung ein und zweitens als Übung, um zu mir selbst zu kommen.
Ganz nebenbei habe ich im Laufe der Zeit mehr Achtsamkeit mir selbst gegenüber entwickelt - und ich finde, in dem Wort "Achtsamkeit" steckt auch ein irgendwie behutsamer Umgang mit sich selbst drin.

Hallo Maggy,

Atmen ist eines meiner großen "Hobbys" . Aber ich habe noch das Problem, dass ich fast nicht in der Lage bin, meinen Atem einfach nur zu beobachten. Ich steuere ihn dann immer, dabei würde ich ihm eigentlich gerne einfach nur zuschauen und ihn fließen lassen.
Wie bekommst Du das hin?

Viele Grüße
Chrigu
ANOVA
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Re: Achtsamkeit für den Alltagsgebrauch

Beitrag von ANOVA »

Hallo Otterchen,

Danke für die Links. Die beiden von der Site blumenwiese.org wollte ich auch noch posten, wollte mir dazu aber morgen erst das DBT-Skillmanual ausleihen. Schon wieder Arbeit gespart.


Hallo Chrigu,

ich habe es auch so erlebt, dass ich mit Achtsamkeitsübungen anfangs gar nichts anfangen konnte, weil meine Aufmerksamkeit gar nicht lenkbar war. Zumindest für mich nicht...

Und ich denke auch, dass Achtsamkeit auch den behutsamen Umgang mit sich selbst bedeutet. Man wird ja auch sich selbst gegenüber viel bewusster. Mir fiel an mir selbst vieles auf, das ich vorher gar nicht wahrgenommen hatte. Mir fiel auch auf, wie selbstverständlich man irgendetwas bewertet.

Mit dem bewussten Atmen habe ich auch so meine Probleme, das bekomme ich einfach nicht hin bzw. ich fange dann an, meinen Atem zu kontrollieren und komme dann aus dem Takt. Nur vor Prüfungen atme ich bewusst, indem ich mich zu ruhigem und gleichmäßigem Atmen anhalte.

Viele Grüße

Xenia
ANOVA
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Re: Achtsamkeit für den Alltagsgebrauch

Beitrag von ANOVA »

Hallo Ha-Pe,

>Auch meine Achtsamkeit anderen Personen gegenüber wurde immer sensibler. Ich habe jeden Satz analysiert und negativ ausgelegt.

So war es bei mir auch und manchmal ist es auch noch so. Gerade für diese Fälle bietet Achtsamkeit echt viele Möglichkeiten, anders zu reagieren. Aber natürlich ist das gar nicht so einfach, man muss wirklich üben, üben, üben.

Was mir persönlich auch aufgefallen ist dass ich bestimmten Personen gegenüber, mit denen ich in der Vergangenheit irgendwie aneinandergeraten war, extrem unachtsam war und manchmal noch bin, d.h. ich höre überhaupt nicht wirklich, was mein Gegenüber sagt, sondern stelle mich gleich auf Gegenwehr ein. Dadurch fange ich direkt an zu bewerten und zu interpretieren und am Ende habe ich etwas ganz anderes gehört, als mein Gegenüber tatsächlich gesagt hat. Mir hilft es, wenn ich in solchen Situationen mal kurz aussteige, Distanz gewinne, einen Schritt zurücktrete und genau beobachte, was eigentlich wirklich gesagt wurde (mein „Herr-Müller-Bsp.“ weiter oben). Dazu muss man natürlich eine gewisse Offenheit besitzen, einem liebgewonnenen Feind mal vorurteilsfrei gegenüber zu treten. Das ist eine Herausforderung, muss ich sagen. Fällt mir manchmal sehr schwer.

>Ich gebe zu, dass es sehr schwer für mich ist und oft fahre ich dann wieder auf den "alten Gleisen".

Dass Du doch immer mal wieder auf Deine eingefahrenen Gleise kommst, ist auch irgendwie normal. Bedenke, dass Du über Jahre hinweg auf diesen Gleisen unterwegs warst. Diese Gleise sind massiv „ausgetreten“, Du musst nicht aufpassen beim Laufen, ob Du einen Schritt nicht richtig setzt. Aber der andere Weg, der ist noch gar nicht ausgetreten, jeder Schritt muss erst vorsichtig bedacht werden, bevor man ihn tut. Und wenn dem zugrunde legt, dass unsere Aufmerksamkeit immer begrenzt ist, ist klar, dass jeder Mensch erstmal lieber die breiten, gewohnten Wege (Gleise) einschlägt. So kann man sich übrigens auch Gedanken und auch Verhaltensweisen vorstellen: Gedanken, die wir uns oft machen, sind wie alte, ausgetretene Wege, auf denen wir nicht nach rechts und links schauen brauchen. Die neuen Gedanken/Verhaltensweisen sind noch kaum begehbar und müssen erst ausgetreten (= geübt) werden.

Viele Grüße

Xenia
ANOVA
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Re: Achtsamkeit für den Alltagsgebrauch

Beitrag von ANOVA »

Hallo Anke,

was Du schreibst, klingt für mich so, als ob Du überhaupt keinen Zugang zu Dir und Deinen Bedürfnissen hast und statt dessen ganz darin aufgehst, es den anderen recht zu machen oder ihnen die Wünsche von den Lippen abzulesen. Aufgrund der Bedürfnisse der anderen, die Du zu stillen hast (oder es vielleicht so gelernt hast), hast Du Deine eigenen vergessen.

Wie wäre es, wenn Du Dir vorübergehend einen Wecker o.ä. stellst, der Dich ans Essen/Trinken/Pause machen usw. erinnert? Denn es ist sehr wichtig, dass Du selbst Dich (wieder) wahrnimmst und gut mit Dir umgehst.

>Eigendlich irrsinnig - ich weiß auch nicht warum das so ist, warum ich mir dann nicht auch was mache.

Nö, als irrsinnig würde ich es nicht bezeichnen. Wieso sollst Du Dir etwas zu essen machen, wenn Du gar keinen Hunger hast oder wenn Du gar nicht mitbekommst, dass es da noch eine Anke gibt neben den Kindern?

>Mein schlechtes Gewissen mir gegenüber ist auch wieder da. Pausen gönne ich mir zwar, aber nur mit schlechtem Gewissen und den Blick nach draussen.

Wieso hast Du denn ein schlechtes Gewissen? Wie geht eigentlich Deine Familie damit um, dass es Dir schlecht geht, haben sie Verständnis dafür oder verlangen sie, dass Du auch weiterhin gut funktionierst?

>Ich schreibe das grade alles auf..und irgendwie...ich denke grade, wie schwachsinnig das eigendlich ist.

Wie ich oben bereits geschrieben habe: das ist nicht schwachsinnig oder sonstwie blöd. Deine Verhaltensweisen haben oder hatten einen Sinn, es war wichtig, dass Du genau so und nicht anders reagierst. Vielleicht war es fürs (psychische) Überleben wichtig, dass Du Dich selbst nicht wahrgenommen hast. Es ist heute jedoch nicht mehr damals (oh, was für ein Satz ). Heute kannst Du anders reagieren, musst es aber erst üben. Allein, dass Dir auffällt, dass Du nichts trinkst oder isst, ist schon einmal ein guter Anfang, finde ich. Ein nächster Schritt könnte sein, dass Du eben nach einem Weckerklingeln o.ä. etwas trinkst.

Vielleicht gelingt es Dir, Dich um Dinge zu kümmern, die Dir gut tun könnten?

Viele Grüße

Xenia
Emely
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Registriert: 19. Nov 2007, 20:43

Re: Achtsamkeit für den Alltagsgebrauch

Beitrag von Emely »

Hallo Ha-Pe und Hallo an alle anderen!

"Auch meine Achtsamkeit anderen Personen gegenüber wurde immer sensibler. Ich habe jeden Satz analysiert und negativ ausgelegt."

Dass sensible Menschen achtsam gegenüber anderen Menschen sind, ist ja erst mal eine Fähigkeit. Mit dieser Fähigkeit lässt sich ja arbeiten.
Ich kenn es auch, dass ich Sätze seziere und sicher völlig falsch verstehe - vor lauter "Lesen zwischen den Zeilen". Auf der anderen Seite gelingt es mir aber auch hin und wieder, zwischen den Zeilen - also aus dem Gesagten - das Gemeinte herauszufiltern. Und das dann wiederum erleichtert Kommunikation ganz ungemein. Die Kunst besteht sicher darin, genauer wahrzunehmen und zu wissen, wann was gemeint ist.


"Ich glaube, da hilft nur üben und sich mit Menschen umgeben, die selbst Achtsamkeit sich gegenüber leben."

Das halte ich für eine ganz fantastische Idee. -

einen herzlichen Gruß

von Emely
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