Sinn des Lebens

Oceana
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Re: Sinn des Lebens

Beitrag von Oceana »

@Thomas,

danke für die Antwort! es interessiert mich zu wissen ob du jetzt die schwierige Phase überwunden hast und was bei Dir hilfreich war.

Habe schon meine Situation geschildert aber bis jetzt habe ich leider keine Rückmeldung bekommen.

have a nice weekend,

Oceana
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BM54
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Re: Sinn des Lebens

Beitrag von BM54 »

Hallo Ben,hallo User

@ Ben,deine Nachtgedanken gleichen meiner Meinung über den Verstand in so fern,daß der Verstand Urheber eines jeden Gedankens ist.Und so kommen wir ganz automatisch wieder zu der eigentlichen Kernfrage über den Sinn des Lebens zurück.

Der Sinn des Lebens und der Sinn des Todes liegen doch sehr nahe zusammen.

Du kommst ungefragt auf die Welt,wurschtelst mehr oder weniger durch dein Leben ,um dann irgendwo reglos begraben zu werden.
Welchen Sinn macht das?

Du kannst natürlich auch jetzt wie wir es hier im Forum tun ,nach den Sinn des Lebens suchen-Ist das Suchen nach dem Sinn des Leben
nicht der eigentliche Sinn des Lebens?

Und dann kommen wir unwillkürlich wieder zu unseren Verstand.Unser geistiges Bewußtsein wurde doch in Laufe der Entwicklung immer wieder vom Verstand mißbraucht.Sehen wir uns nur einmal die Selbstvernichting der Menschen im 20.Jahrhundert vor Augen.

Unser geistiges Bewußtsein sagt zu uns,mache diese Greultaten nicht,aber unser Verstand läßt es einfach zu.

Oder ,wer hat uns gefragt,ob wir geboren werden wollen oder nicht.Hat der Fötus schon eine Seele?Hat er schon Verstand zu kämpfen,um sich zu entwickeln oder gleich abzusterben und ins Himmelreich zu gehen?

Ist die Frage nach dem Sinn des Lebens nicht eine Frage,die sich seit Menschengedenken immer wieder stellt?

Eine neue Art von Denken ist notwendig,wenn die Menschheit überleben will.


Gruß

Tobi
Oceana
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Re: Sinn des Lebens

Beitrag von Oceana »

Hallo Tobi

es ist nicht in unserer Macht die grosse Zusammenhänge des Universums zu erkennen. Wir können eigentlich nicht begreifen warum wir da sind. Es hat sicherlich alles seinen Sinn. Die Tatsache dass wir den Sinn nicht 'spüren' heisst nicht dass es keinen Sinn gibt. Genauso wenn du den Himmel anschaust und wenn du nur Wolken siehst... Es heisst nicht dass es keine Sonne gibt. Also unsere Wahrnehmungen sind immer verzerrt oder subjektiv... und die Behauptung dass wir entschlüssen können was der Sinn des Lebens ist scheint mir auf eine wissenschaftliche Ebene auch "verzerrt" da wir nicht die genügende kognitive und spirituelle Kapazitäten haben es zu wissen. Was uns wahrscheinlich hift ist das Vertrauen und das Glauben. Also glauben bedeutet dass man irgendwie vertraut dass es Phänomene gibt die uns oder die Menschheit überschreiten.

Vielleicht ist die Suche das wesentliche. Wenn man sich zu viel auf das Ziel konzentriert (also der Sinn des Lebens) dann übersieht man andere Sachen die genauso wichtig. Man sagt: Suche dein authentisches Selbst und du findest den Sinn deines Lebens...


so long
Oceana
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ben1
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Re: Sinn des Lebens

Beitrag von ben1 »

Hallo Tobi

nochmal, ich glaube nicht an einen "Übersinn", der für alle gilt - ich glaube, jede/r ist dazu aufgerufen, Sinn für sich zu gründen. Alle "Meta-Modelle" (nimm irgendeine Religion, die Dir gefällt), zerlegt der Verstand in Windeseile. Somit ist mein Sinn des Lebens, in jedem Augenblick, jeden Tag, in jeder Situation neu Stellung zu dem zu nehmen, was passiert und eine Beziehung dazu zu gründen.

P.S. Vielleicht wäre es wirklich besser gewesen, nicht geboren zu werden - aber wer hat das Glück schon

Ben
Weltenwandlerin
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Re: Sinn des Lebens

Beitrag von Weltenwandlerin »

Hi!

"Alle "Meta-Modelle" (nimm irgendeine Religion, die Dir gefällt), zerlegt der Verstand in Windeseile"

Ich nehme mal den Buddhismus 600* und setze meinen "Verstand". Ist der nicht auch nur ein Meta-Modell?

Liebe Grüße,
Mika

*Jeopardy hieß diese Gameshow damals, oder?
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ben1
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Re: Sinn des Lebens

Beitrag von ben1 »

Hallo mika

ich kapiers nicht - mit dem "Meta-Modell" hab ich gemeint, einen "Übersinn" zu stiften - sobald Du das versuchst, zerlegt den der Verstand - oder?

Ben
Weltenwandlerin
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Re: Sinn des Lebens

Beitrag von Weltenwandlerin »

Hallo Ben,

vielleicht habe ich dich auch nicht oder falsch verstanden.

Mein Verstand zerhackt längst nicht mehr alles, was irgendwie gut tun könnte, dass verbiete ich ihm und fahre so eindeutig besser. Und mit Verstand als Meta-Modell meinte ich, dass auch er nur ein hypothetisches Konstrukt ist, von dem wir meinen, dass er real ist und über allem steht. Aber er ist ein Teil von dir und somit es ihm nicht möglich, dich, deine Gefühle all das mit wirklichem Abstand und Neutralität zu betrachten. Deswegen meine ich, sollte man seine Funktion und Möglichkeiten nicht überbewerten. Äh. Du bist mehr als dein Verstand.

liebe Grüße!
Mika
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Yogi66
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Re: Sinn des Lebens

Beitrag von Yogi66 »

"Der Sinn des Lebens, ist das Leben selbst".
Hat Goethe gesagt.
Und ich finde zusammengefaßt stimmt dies auch.
MfG. Yogi.
Oceana
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Re: Sinn des Lebens

Beitrag von Oceana »

hallo Yogi,

klingt interessant. Heisst es aber dass alle Versuche über den Sinn des Lebens nachzudenken oder Metamodelle über das Leben zu entwickeln eventuell scheitern würden?

Oceana
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Yogi66
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Re: Sinn des Lebens

Beitrag von Yogi66 »

Nein Oceana,

ich finde das heißt, das man das Leben selbst nicht so philosophisch nehmen sollte.
So wie es hier manche User tun. Dabei wird das Leben nur zerredet.

Denn Leben tut man jetzt gerade in diesem Moment.

Man sollte auf die kleinen Momente besser achten.
Solange man sie hat.#

Symbolisch gesehen sollte man sich auch an eine Blume erfreuen können. Das ist zum Beispiel Leben.
Oder jetzt an die schöne Weihnachtszeit.
Solange wie es im Leben eben geht.
Und dies kann Morgen zum Beispiel schon vorbei sein. Wer weiß so etwas schon genau.
Und dann ist es zu spät, und hat nicht gelebt.

Mit freundlichen Grüßen, Yogi.
(Welcher sich in diesem Moment freut, daß er lebt.)
BM54
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Re: Sinn des Lebens

Beitrag von BM54 »

Hallo Oceana,Ben 1,hallo User

@ Oceana,mit deiner Meinung,das wir die Phänomene des Universums mit unseren heutigen geistigen Fähigkeiten nicht verstehen,ist auch meine Meinung.Oder wer von uns kann die Unendlichkeit des Universums erklären bzw.sich eine Vorstellung von Unendlichkeit machen.
Dazu reicht unser Gehirn wie auch bei vielen anderen Dingen zwischen Himmel und Erde einfach nicht aus.

Daher wird man den "Sinn des Lebens"weder auf theologischer ,noch auf philsosophischer Art und Weise erklären können.
Jeder von uns muß sich damit selbst auseinander setzen.
Nur ,wir als depressive Menschen sehen sicher sehr oft den eigentlichen Sinn des Lebens in der Tragik unserer Krankheit.Mir geht es jedenfalls so,das diese Krankheit sehr viel vom Sinn meines Lebens nimmt.

Da frage ich mich immer wieder,warum muß gerade ich zum Teil ein so sinnloses Leben ertragen?
Diese Krankheit läßt mich den Sinn des Lebens aus einen ganz anderen Blickwinkel betrachten wie bei einen gesunden Menschen.
Oftmals gelingt es mir nicht den wahren Sinn meines Lebens zu erkennen.

So sagt Ben eigentlich das Richtige,wie er den Sinn des Lebens erkennt : Ich zitiere:


Somit ist mein Sinn des Lebens, in jedem Augenblick, jeden Tag, in jeder Situation neu Stellung zu dem zu nehmen, was passiert und eine Beziehung dazu zu gründen.

Wer das noch trotz seiner Krankheit kann,hat das Leben für sich gewonnen und ist bereit sich dem Leben,trotz aller Wiedrigkeiten der Depression,zu stellen.

Das blieb bisher in vielen Jahren mir verborgen und stellt mir die Frage über den Sinn des Lebens,als unlösbar dar.

Alles Gute



Tobi
ben1
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Re: Sinn des Lebens

Beitrag von ben1 »

Hallo Tobi

völlig richtig, was Du schreibst - was ich noch ergänzen möchte


"Wer das noch trotz seiner Krankheit kann,hat das Leben für sich gewonnen und ist bereit sich dem Leben,trotz aller Wiedrigkeiten der Depression,zu stellen."

Vielleicht ist die Krankheit genau dieses "Unvermögen" bzw. der schmerzhafte Hinweis darauf, dass eine solche Haltung wie von mir beschrieben (und beileibe nicht immer durchführbar, ich bin nicht Erleuchtet oder so) wiedergewonnen werden kann/soll/muss ("Somit ist mein Sinn des Lebens, in jedem Augenblick, jeden Tag, in jeder Situation neu Stellung zu dem zu nehmen, was passiert und eine Beziehung dazu zu gründen.").

Ben
Edeltraud
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Re: Sinn des Lebens

Beitrag von Edeltraud »

Hallo Yogi,

Weihnachtszeit, Blumen...
In schlimmen Deprizeiten empfand ich diese Dinge bestenfalls neutral, schlimmstenfalls als eine zusätzliche Qual, also zusätzlich deprimierend. Ganz was Schlimmes die Natur im Frühjahr für einen Depressiven. Und da gehts nicht nur mir so.
Kannst du das nachvollziehen?

Grüße,
Edeltraud
BM54
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Re: Sinn des Lebens

Beitrag von BM54 »

Hallo Edeltraud,hallo Ben 1 und User


@ Ben 1
Zum Schluß dieses Threads meinerseits möchte ich nur noch feststellen,das jeder über den Sinn des Lebens eine andere Auffassung hat.
Positive wie negative Aussagen sprechen über die Vielfalt dieses Themas,welches sicher schon seit Menschen die Fähigkeit besitzen zu denken,besteht.

Einige Menschen verstehen ihre Depression als ein Teil ihres Lebens,was für diese Sinn macht.Besonders Menschen ,die viele Jahre unter einer Depression leiden,haben die Depression als Teil von sich selbst angenommen und können damit sogar positiv
umgehen.Das heißt,sie leben ihr Leben, auch mit Einschränkungen durch diese Krankheit, fast normal mit ihrer Familie.

@Edeltraud,was du schreibst,kann ich auch völlig nachvollziehen.
Weihnachten und Ostern haben in besonderen meine Depri noch verstärkt und eine Menge Qualen jedesmal hinter lassen.
Noch heute kann ich mit diesen Tagen nicht umgehen und es fürchtet mich davor.

Besonders das Frühjahr,wie du auch schreibst,ist für mich eine Hölle.Wenn draußen die Natur erwacht,die Vögel pfeiffen und die Sonne scheint,versinke ich in eine (bisher jedes Jahr)ganz,ganz schlimme Depression.
Immer wieder frage ich mich,warum kann ich nicht an diesen Erwachen des Lebens teil haben?
Aber so lange ich darüber nachdenke,ich finde keine Antwort.
Bisher habe ich es geschafft,diese Zeit zu überstehen (lag tagelang im Bett,Vorhänge zu,meine Musik an und auf das Tagesende warten.Auch andere gewisse "Medikamente"
mußten mir helfen,mein Leben zu erhalten.
Wie lange kann man aber diese Kräfte noch mobilisieren?


Gruß

Tobi
Oceana
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Re: Sinn des Lebens

Beitrag von Oceana »

@Tobi

wollte Dich was fragen. Du sagt dass du wegen deiner Krankheit Augenblicke (wie Weihnachten, Frühjahr...) nicht geniessen kannst. Und das ärgert Dich. Kann es sein dass es nicht besser wird weil du gegen die Depression kämpfst und erwartest dass es Dir besser geht und dass der Sinn deines Lebens sich endlich mal entfaltet nachdem was du durchgemacht hast..?

Hast du versucht die emotionalen Schmerzen anzunehmen, zu akzeptieren und zu sagen: "Ich registriere, dass es mir jetzt schlecht geht" ohne dass du Dich mit diesen Gefühlen identifiziert?
Ich glaube schon dass die Depression nicht den Sinn deines Lebens ist und nicht Deiner ganzen Entität entschpricht..(zum Glück:-))

Dann vielleicht geht es vorbei allein oder tritt eine Verbesserung ein... ohne dass du Dich deswegen sehr anstrengen müsstest...

Manchmal habe ich das Gefühl dass die Depression sich verstärkt was man allgemein gegen Windmühlen kämpft oder hohe Erwartungen hat? Kann es sein?

na ja vielleicht sage ich etwas das du schon ausprobiert hast...
Trotzdem wie wäre es heute einen schönen Augenblick zu geniessen?

Oceana
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ben1
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Re: Sinn des Lebens

Beitrag von ben1 »

Hallo Tobi

natürlich hat jeder Mensch eine andere Auffassung über den Sinn des Lebens. Und ein Thread wie dieser gibt mir die Möglichkeit, mich mit Andersdenkenden auseinanderzusetzen und meine Auffassung zu modifizieren oder auch nicht - je nach dem, wie gut ich mit meiner Auffassung leben kann und wie schlüssig mir anderes erscheint. Meine Absicht war nie, irgendjemand etwas aufzudrängen - ich hoffe, das ist auch nicht so rübergekommen.

Wenn es stimmt, das Sinn dann da ist, wenn ich in Beziehung zu etwas treten kann, mich also nicht losgelöst und verloren im luftleeren Raum bewege, dann finde ich sind in diesem Thread viele Anknüpfungspunkte (Oceana, Thomas, Yogi, Mika ...) die ich nutzen kann - oder auch nicht.

Egal, ob Du meinst, das Leben hat Sinn oder es hat keinen Sinn, Du hast recht!

Und wie Du weiter oben geschrieben hast "Die Menschheit braucht ein neues Denken, um zu überleben" - gilt das nicht auch für mich und Dich?

Ben
tomroerich
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Re: Sinn des Lebens

Beitrag von tomroerich »

Hi Tobi,

ich hatte dir ja eine Antwort versprochen, war aber zwischenzeitlich zu sehr in Forums-Grabenkämpfe verstrickt und musste erst mal meinen Kampfdress in die Reinigung bringen

<em>Sicher habe ich schon lange die Frage nach dem Sinn..... versucht für mich zu beantworten.Leider bin ich immer wieder zu einen negativen Ergebnis gekommen.
Diese Einstellung begleitet mich schon seit der siebten,achten Klasse.
Schon damals sah ich meine Geburt als eine einzige Katastrophe der Genverbreitung meiner Eltern an.
Und so nahm mein Leben einen Verlauf,der mit 15 Jahren in einen Suizidversuch endete.
Ich hatte und wollte nicht begreifen,dass der Verlauf des Lebens schon vorprogrammiert war.
Erstens durch die gesellschaftlichen Verhältnisse und zweitens durch die geringen Chancen auf ein erfülltes Berufsleben durch Nichtanpassung an das System.</em>

Wenn das so weit zurückreicht bei dir, also praktisch, so lange du denken kannst und die Gene deiner Eltern als Katastrophe siehst, dann scheinst du ja in deiner Kindheit heftig geschädigt worden zu sein. Ich glaube, du musst einfach so eine negative Einstellung haben, weil du das Positive nicht kennst. Aber daran ist die Welt nicht schuld, die dreht sich immerfort dahin und ist weder positiv noch negativ.

Wenn du mal so richtig negativ geladen bist, dann produziert dein Mental auch nur noch negative Gedanken und Gefühle, das kann es nicht anders. Das ist bei mir auch so, wenn ich schlechte Laune habe. Da ist eine negative Energie in mir und die sorgt dafür, dass alle meine Wahrnehmungen ebenfalls negativ werden. Und die Depression selbst ist sowieso das beste Beispiel dafür. Aber es stimmt so nicht ganz. Denn eigentlich gibt es überhaupt nichts Negatives, es gibt nur die Abwesenheit des Positiven. Das Negative hat keine eigenständige Existenz. Existenz selbst ist immer positiv geladen, aber wenn man sie nicht spürt, fühlt man sich schlecht.

<em>Und so kam es,wie ich es mir vorstellte.Ein sinnloser tagtäglicher Ablauf der Jahre ohne viele Höhepunkte.
Selbst nach der Wende war ich durch berufsbedingte Krankheiten, aller Chancen eines Neuanfangs beraubt.
So steuerte ich unaufhaltsam in ein tiefes,seelisches Loch ,welches sich immer wieder durch Zunahme meiner körperlichen Krankheiten,neu füllte.
Das kann doch nicht der Sinn des Lebens der Menschheit sein,die Masse der Menschen immer weiter zu vermehren,um unaufhaltsam in eine ökologische Krise ,die mit dem Ende der Rasse "Mensch" endet,hin zu steuern.</em>

Es konnte auch garnicht anders kommen, dass du immer tiefer in eine Krise geraten bist, weil du so immer mehr und mehr Negativität auf dich ziehst. Negative Gedanken und Gefühle rufen immer wieder neue negative Gedanken und Gefühle hervor und schließlich reagiert dein Körper darauf, weil er das nicht erträgt. Man muss das unterbrechen. Und sehr viele Menschen sind so negativ, deshalb ist auch die Welt so, wie sie ist. Aber das ist nicht unabänderlich. Es wäre unabänderlich, wenn das alles nicht Leid hervorrufen würde. Das Leid ist die Reibung zwischen dem wirklichen Tobi und dem, wie er jetzt ist. So soll er aber nicht sein, deshalb leidest du. Und so ist es mit der Welt auch. Unsere ganze Lebensweise ruft Leid hervor, Depressionen, Krieg und Hungersnöte, Gewalt und Unglück. Und das bedeutet Leid. Das wird dazu führen, dass sich umwälzende Veränderungen einstellen und ich denke, wir sind schon mitten drin.


<em>Wenn vor Millionen von Jahren nicht die äußeren Umstände im Universum so gut waren,dass sich erstes Leben,vielleicht eine Zelle,bilden konnte,würde es heute die Art"Mensch"nicht geben.
Also ist der Mensch das Produkt eines Zufalls oder eine Laune der Natur.</em>

Da denke ich anders drüber. Für mich ist der Zufall nur die Unbestimmtheit , die es dem höheren Leben erlaubt, in so etwas wie der Materie Form anzunehmen. Es ist logisch unmöglich zu erklären, wie so etwas Komplexes wie das Leben durch Zufall entstehen konnte. So viel Zufall gibt es nicht. Kennst du das Affengleichnis? Es besagt, dass ein Affe, den man an ein Klavier setzt, irgendwann "Für Elise" spielen wird, wenn man nur lange genug wartet, dass er zufällig die richtigen Tasten drückt. Wie lange wird man wohl warten müssen?

<em>Jeder hat die Verantwortung für sein Leben selbst in der Hand.
Es ist allein D E I N E Entscheidung,was du damit machts.
Sinn macht das Leben keinen,ob du ständig
deinen Verpflichtungen nach kommst oder nicht;am Ende steht für jeden nur der Tod.
Wie soll da Das Leben Sinn machen?</em>

Ja, jeder ist verantwortlich für sein Leben. Aber kann man sagen, dass er es in der Hand hat? Nichts von dem, was wir sind, haben wir selbst geschaffen, kein Haar können wir wachsen lassen. Es wurde uns gegeben, von der Natur, vom Leben, von Gott, wie du willst, das ist egal. Muss das nicht etwas Größeres sein als wir selbst und ist es nicht mit Sicherheit sehr viel weiser als wir? Der Tod ist nicht das Ende vom Lied, er ist nur eine umgekehrte Geburt. Als du hier geboren wurdest, bist du woanders gestorben und wenn du hier stirbst, wirst du woanders geboren.

Ich wünsche dir jedenfalls von Herzen, dass du deine Negativität ablegen kannst. Du scheinst ganz in ihr aufzugehen und bist ihr ganz ergeben. Bestimmt machst du selbst schöne Gefühle nachträglich schlecht und entwertest sie, oder irre ich mich da? Es wäre ein Anfang, bewusst nach dem Schönen Ausschau zu halten und wenn du es findest, denke einfach garnichts sondern lass dich nur darauf ein. Du kannst z.B. eine schöne Landschaft sehen und denkst sofort: "Auch die wird eines Tages vergangen sein und die Menschen werden sie mit Müll verderben!" oder so ähnlich. Und dann haben deine Gedanken dich wieder vom Schönen getrennt. Denn nur mit deinem Herzen kannst du empfinden, was schön ist, Gedanken verstehen nichts davon. Deine negativen Gdanken helfen sogar mit, dass deine Beürchtungen eintreten, weil alles Negative nur so entstehen kann. Also trägst du auch Veantwortung für diese Welt mit und wenn du dich bemühst, dein Leben positiver zu machen, dann bemühst du dich auch um das Positive in der Welt.

Viele Grüße von

Thomas
Betroffene für Betroffene

http://www.depressionsliga.de
tomroerich
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Re: Sinn des Lebens

Beitrag von tomroerich »

Hi Oceana,

Manchmal habe ich das Gefühl dass die Depression sich verstärkt was man allgemein gegen Windmühlen kämpft oder hohe Erwartungen hat? Kann es sein?

Ich glaube, da hast du recht. Schmerz ist eigentlich Widerstand gegen das, was geschieht.



Thomas
Betroffene für Betroffene

http://www.depressionsliga.de
BM54
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Re: Sinn des Lebens

Beitrag von BM54 »

Hallo Oceana,Ben 1,Thomas,hallo User

@ Oceana ,es ist schon vielleicht in die richtige Richtung gedacht,wenn du meinst,
das ich meine Depression als "Schicksal"annehmen muß,um mein Leben wieder positiver zu gestalten.
Aber wie soll man das machen?
Immer und immer wieder siegen die schlimmen Gedanken,machen dich jede negative Nachricht,sei es in persönlicher Umgebung oder Nachrichten von der Welt,so nieder geschlagen,das du auch nur noch das "Schlimmste "für dich erwartest.

Vielleicht habe ich auch zu hohe Erwartungen an das Leben gehabt,die sich doch nicht erfüllt haben und dazu noch die vielen persönlichen Rückschlage und Verluste,haben mein Denken und Fühlen in eine nur negative Richtung gelenkt,in der auch das Schöne verkümmert und nicht als posites Geschehen von mir angesehen wird.So,auch Weihnachten oder Urlaub oder Geburtstage oder...Es gibt da viele Dinge auf zu zählen,aber für mich sind das alles negative Geschehnisse wie z.B.Geburtstag-wer freut sich darauf,wieder älter geworden zu sein,Weihnachten-nur ,um Geschenke zu machen,die sowieso oft die falschen sind,Urlaub-kurzzeitiges Entfliehen des Lebensalltages,um so härter wieder danach ins eigentliche Leben zurück zu kommen.
Wie kann man diese einspurige Sicht des Lebens verlassen?
Das Leben an für sich,hat die eigentliche Bedeutung für mich schon lange verloren.

@Oceana,wie soll ich da auch nur einen schönen Augenblick für mich entdecken????

@Ben,du hast niemand etwas aufgedrängt.Es ist deine Meinung und die kann hier jeder im Thread schreiben,wie er es aus seiner Sicht sieht.
Die dadurch entstehenden Kontroversen machen doch das ganze Forum erst interessant und lebensnah.
So mancher Depressive kann sich mit etwas Geschriebenen
identifizieren und damit Lösungen für seine
Krankheit finden. Und so wie du geschrieben hast :

Wenn es stimmt, das Sinn dann da ist, wenn ich in Beziehung zu etwas treten kann, mich also nicht losgelöst und verloren im luftleeren Raum bewege, dann finde ich sind in diesem Thread viele Anknüpfungspunkte (Oceana, Thomas, Yogi, Mika ...) die ich nutzen kann - oder auch nicht.

ist niemand in einen lutfleeren Raum,das heißt ,jeder Mensch geht mit irgendwem oder irgendwas eine Beziehung ein,die den meißten oder besser,allen Menschen einen Sinn des Lebens geben.
Die Schwierigkeit besteht nur,dieses "Wem"oder"Was"für sich zu entdecken.

@thomas,die Welt an sich wird wohl für mein mentales Desaster nicht verantwortlich sein,aber die Menschen,die Gesellschaft an für sich,damals und jetzt.
Der ständige Kampf gegen alles von außen und auch gegen sich selbst hat eine ungeheure negative Substanz in meinen Gehirn entwickelt,die keine oder nur ganz,ganz wenige positive Stimmungen zuläßt.

Aber gibt es auch negatives wie es auch positives gibt.Zu jedem Ding gibt es doch auch immer zwei Seiten wie Tag und Nacht,Sein oder Nichtsein,Leben oder Tod,Liebe und Haß,man könnte noch tausende Beispiele dazu aufzählen.
Also kann es kaum sein ,das es nur Positives gibt und das negative nur Ausdruck des Fehlens von Positiven ist.

Ja,gut,für manche hört sich das zu philosophisch an,ber für mich ist das Negative der überwiegende Teil meines eigenen "Ichs",also Ausdruck meiner tiefen Depression.
Eine Krankheit,welche nur ganz selten positive Stimmungen zuläßt.

Und Thomas,wenn es wirklich so wäre,das menschliches Leid (wir nehmen hier mal alle anderen Kreaturen dieser Erde aus)ein Umdenken der Menschen nach sich ziehen würde,dann sähe unsere Erde doch anders aus.Bis heute sind es nur sporadische Versuche der Führenden aller Colour Umwälzungen auf jedem Gebiet,besonders im ökologischen Bereich,zu proklamieren.
Die Wirklichkeit sieht doch ganz anders aus.

Wird nicht gerade jetzt ,wo einst arme Staaten versuchen (wie China)den Anschluß ans 21.Jahrhundert zu
schaffen ,menschliche und ökologische Katastrophe hier nur billigend in Kauf genommen?
Nein,für mich sind die Jahre der Menschheit gezählt,nicht die der Erde oder aller Tiere,aber die Jahre des größten Fehlers,der von wem auch immer gemacht wurde-die Erschaffung der Spezie M E N S C H !!!

Ob es mir gelingen wird,das Negative ins Positive umzuwandeln,wird die Zeit bringen.Ich kann nur hoffen,das die Depressionen entschärft werden,dass meine cronischen Schmerzen erträglicher werden ,dass mein Leben wenigstens etwas von dem,was andere Glück nennen,zu erkennen vermag.

Allen einen schönen 2.Advent,was immer das auch für jeden bedeuten mag


Viele Grüße

Tobi


PS.Ich glaube zu diesen Thema ist vieles geschrieben worden.Auch wenn man noch viele,viele Threads darüber schreiben könnte,möchte ich zu diesen Thema,keine Stellung vorerst mehr beziehen.
Danke all denen,die die hier zu diesen Thema der Menschheit ,ihre ganz persönliche Meinung geschrieben haben.
Oceana
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Re: Sinn des Lebens

Beitrag von Oceana »

@Tobi

ich verstehe wie es dir geht und dass du erstmal nur diese Chronische Schmerzen lindern möchtest. Vielleicht was ich geschrieben habe keinen Zweck oder keinen Sinn für dich in dieser Phase hat! das kann ich nachvollziehen. Auch das Philosophieren über den Sinn des Lebens... das bringt auch nix wenn man mit dem täglichen Überleben beschäftigt ist.

Es ist tatsächlich sehr hart etwas positives zu sehen wenn man in seinem Leid gefangen ist. Trotzdem glaube ich noch dass die beste Lösung ist diese negativen Gedanken vorbeiziehenzulassen und zu erkennen dass sie keiner Wahrheit entsprechen. Sie sind nur das Ergebnis einer bestimmten Sichtweise, eines bestimmten GeisteszustandA.. und die Sichtweise oder der Geisteszustand ist sehr subjektiv und veränderbar.

Ein wichtiger Faktor "der Heilkraft ist das Vertrauen in die eigene Fähigkeit, widrigen Lebensumständen gewachsten zu sein" (Kabat-Sinn, 2006).

Manchmal muss man einfach durchhalten und loslassen ohne viel nachzudenken und ohne dass man sich selbst ständig beobachtet und Situationen und Gefühle nachprüft..und dann wird es alles besser

Es klingt ja naiv was ich gerade schreibe aber das hat mir geholfen...

Oceana.
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BM54
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Re: Sinn des Lebens

Beitrag von BM54 »

Hallo oceana,hallo User

@ oceana,eigentlich ist für mich dieser Thread schon abgeschlossen.Aber ich möchte deinen Beitrag aber dennoch nicht unbeantwortet im Raum stehen lassen.

Was du geschrieben hast,ich zitiere :Manchmal habe ich das Gefühl dass die Depression sich verstärkt was man allgemein gegen Windmühlen kämpft oder hohe Erwartungen hat? Kann es sein?

Das ist vollkommen richtig.Wenn man versucht,ganz allein,ohne Hilfe durch Therapeuten ,SHG oder auch nur guten Freunden die Depression in den griff zu bekommen,steht man auf verlorenen Pfad.
Dazu noch die cronischen Schmerzen und dann ist man so weit,aufzugeben.

Die eigene Heilkraft zu mobilisieren,sich selbst Vertrauen,geistige und körperliche Aktivitäten zu entfalten sind für die Heilung einer Depression von entscheidender Bedeutung.

Das hast du,Oceana,schon richtig erkannt und jeder depressive Mensch wird sich dessen im Verlaufe seiner Krankheit bewu0t werden,wie wichtig der Halt in einer gleichgesinnten
Gruppe ist.
In Laufe der Zeit haben sich auch in Ostdeutschland viele SHG gebildet,die mit Elan und Eifer versuchen,die Zahl der Neuerkrankungen so niedrig wie möglich zu halten.

Dieser Kampf macht zur Zeit den größten Sinn meines Lebens aus.
Ihn zu verlieren wäre Gottes Gnade,um den Schmerzen zu entfliehen.

Liebe Grüße

Tabo
otterchen
Beiträge: 5118
Registriert: 3. Jan 2007, 10:43

Re: Sinn des Lebens

Beitrag von otterchen »

Hallo zusammen und FROHE WEIHNACHTEN!

Durch Zufall bin ich gerade auf einen Artikel gestoßen, der prima in diesen Thread passt:
http://www.emotion.de/verstehen/lebenssinn-2.html

Wer also noch an diesem Thema interessiert ist...
mein gelerntes Sammelsurium: https://otterchenblog.wordpress.com/
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