Zeitungsrascheln

Antworten
Dendrit
Beiträge: 4981
Registriert: 23. Mai 2003, 11:14
Wohnort: Oberbayern
Kontaktdaten:

Zeitungsrascheln

Beitrag von Dendrit »

Hallo Zusammen,

viele/einige von Euch kennt die Lärmüberempfindlichkeit. Sie kommt und geht. An für sich bin ich im Moment so dazwischen. Aber egal, wie die Empfindlichkeit ist, Zeitungsrascheln bringt mich in den Wahnsinn. Ich bekomm das nicht weg. Das "laute Hinschmeißen" beim Hinlegen von Besteck, hab ich zum Glück nicht mehr. Nur die Zeitung. Es ist auch egal, wer die hat. Bei manchen Sachen empfind ich es scheinbar weniger laut, wenn ich es selbst mache.

Als ich letztens mit dem Zug fuhr, dachte ich schon ich dreh durch und wär am liebsten an der nächsten Haltestelle ausgestiegen: um mich rum 3 Zeitungsleser.

Kennt das jemand? Gibts Tipps?

Ach ja, wem der Gedanke mit MP3/CD-Player kommt: da hör ich zwar in bestimmten Strecken nichts mehr - aber natürlich das Rascheln.

LG, Manuela
rajo1
Beiträge: 950
Registriert: 3. Okt 2006, 16:29
Kontaktdaten:

Re: Zeitungsrascheln

Beitrag von rajo1 »

Hallo Manuela,

es geht mir manchmal ähnlich, obwohl ich nichts mit dem Ohren habe. Geräuschempfindlich bin ich, wenn hier unter meinem Balkon eine riesige Rasenfläche gemäht wird, dann schließe ich Fenster trotz schönes Wetters verziehe ich mich für ein - zwei Stunden.
Das ist meistens so, wenn ich angeschlagen bin.
Wenn sich Leute in der Straßenbahn laut unterhalten, Leute laut telefonieren.
Oh, da könnte ich.
Es ist so, wenn ich selbst lese in der Zeitung ( ich raschle hoffentlich nicht, ich breite diese nicht aus)oder im Buch, dann stören mich die Geräusche.
Das Summen der Straßenbahn oder das Rattern des Zuges empfinde ich sehr angenehm.
Das Warten bei Rot an der Kreuzung stört mich, ist auch belastend, wenn es zögerlich voran geht.
Dann ist wieder mal die Ampel nicht auf Vorfahrt der Straßenbahn programmiert und es dauert und dauert.
Die Fahrzeit beträgt ca. eine Stunde.
Das alles ist von meiner Tagesform abhängig.
Neulich habe ich in der Straßenbahn sogar geschrieben und in meiner Tasche gekramt, gesucht.
Ich glaube, dass Leuten, die mich beobachtet haben, dies ev. auch missfallen hat, weil sie sich nicht so konzentrieren können im öffentlichen Verkehrsmitteln.
Ich habe im Zug auch schon gezeichnet und anderes.
Immer geht es bei mir nicht.
Ich bin aber froh, wenn ich mich mit solchen Sachen ablenken und die Zeit nutzen kann.
Manchmal entspanne ich.
Aber das Nachhängen der Gedanken, das Grübeln belastet mich.

rajo1
kong
Beiträge: 15
Registriert: 28. Dez 2005, 21:05

Re: Zeitungsrascheln

Beitrag von kong »

Hallo Manuela ,
Geräuschempfindlichkeit kenne ich aus eigener Erfahrung. Ob eine Tür etwas lauter zugeschlagen wird, oder auch wenn jemand laut lacht, ich zucke dann innerlich zusammen, mein Magen scheint sich zu verkrampfen.
Was sich dagegen tun lässt, weiss ich allerdings auch nicht. Ich kann mir hundertmal sagen, sei relaxed, alles ok, wenn dann wieder ein lautes Geräusch oder Lärm auftritt gehts wieder von vorne los.

Grüße, Peter
CJ43
Beiträge: 466
Registriert: 12. Okt 2007, 10:38

Re: Zeitungsrascheln

Beitrag von CJ43 »

Hallo Manuela!

Es gibt Geräusche, die mich immer stören, auch wenn es mir gut geht:

*Schnurpsgeräusche beim Apfel- oder rohes Gemüseessen ( nur wenn Menschen sie machen, kauende Meerschweinchen finde ich niedlich, genauso wie schmatzende Hunde),

*Zutschgeräusche beim Bonbonlutschen, besonders wenn der Bobon noch an den Zähnen klappert,

*Rasseln und Scheppern, das als Nebengeräusch aus MP3-Playern klingt.

Das löst Wut, Ekel, Abscheu in mir aus, in einer Heftigkeit, die mir selbst blöde erscheint.
Wenn ich einen ganz guten Tag habe, kann ich mich ablenken, oder versöhnliche Gedanken aktivieren: Ach, ist sicher ne arme alte Frau, hat künstliche Zähne, merkt nicht, wie sie nervt...
Oder ich setze mich weg, wenns geht, oder verlasse den Raum. Ist natürlich nicht immer möglich.

Andere Sachen, wie Tellerklappern, nerven mich zwar, besonders wenn ich müde bin, machen mich aber nicht wütend. Hassgefühle kommen mir vor allem bei den drei Geräuschgruppen, die ich oben aufgezählt habe.

Leider habe ich keine Ahnung, was hilft!
(Mein Sohn hat das übrigens geerbt. Beim Autofahren behauptet er, seinen Bruder über den Autolärm hinweg im Schlaf schnaufen zu hören. Er will ihn dann immer wachschütteln und ist furchtbar wütend auf ihn. )

Für Tipps dagegen wäre ich auch sehr dankbar!

Liebe Grüße
Constanze
anci1970
Beiträge: 96
Registriert: 29. Nov 2007, 20:57

Re: Zeitungsrascheln

Beitrag von anci1970 »

Hallo!

Überempfindlichkeiten kenne ich auch gut. Öffentliche Verkehrsmittel sind die Hölle! Wenn´s geht, fahre ich Auto, aber manchmal lässt das die zu erwartende Parkplatzsituation nicht zu. Da quatschen die Leute permanent, da schnauft es hier, da prustet es da... Es raschelt, es rumpelt... Ahhhh!

Ich kann das nur aushalten, wenn ich gleichzeitig Musik höre und irgendwas lese. Ich persönlich finde es allerdings auch schon anstrengend, wenn ich so dicht an fremde Menschen ran muss... Das geht fast über meine Kräfte!

Ich habe sehr gerne absolute Ruhe. Das passt nicht ganz zusammen mit dem Wunsch meiner Partnerin, wenn wir im Wohnzimmer sitzen, dass "Unterhaltung" angesagt ist - also entweder Fernseher oder DVD... Ich kann - leider? - auch nur so dasitzen und meine Gedanken schweifen lassen. Das erdet mich irgendwie...

Auch wenn´s vielleicht arrogant klingt: Ganz schlimm sind übrigens sinnfreie aber lautstarke Unterhaltungen von Jugendlichen... *seufz*

Ich kann Euch also gut verstehen...

Bianca


Wer meine Sehnsucht kennt, weiß wie ich leide!
Dendrit
Beiträge: 4981
Registriert: 23. Mai 2003, 11:14
Wohnort: Oberbayern
Kontaktdaten:

Re: Zeitungsrascheln

Beitrag von Dendrit »

Vielen Dank für Eure Reaktionen!

Es ist direkt "schön", dass andere auch bestimmte leise Geräusche in einer lauten Umgebung hören.

Zurückziehen wäre natürlich zum völligen Alleinsein ideal - aber wer kann das schon. Vor ein paar Jahren war ich wg. Untersuchungsgründen ganz allein im Zimmer in einem KH. OK, es war stinklangweilig, wusste aber auch nicht, wie wertvoll die Ruhe sein kann.

Ich werd wohl auch bald ins Bett verschwinden - mein Mann hat die Zeitung noch nicht gelesen.

LG, Manuela
maggy
Beiträge: 1150
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

Re: Zeitungsrascheln

Beitrag von maggy »

Liebe Manuela,

ja das kenne ich, merke aber auch, dass es manchmal was mit meiner Befindlichkeit zu tun hat.

Warst Du schon mal auf:

http://www.zartbesaitet.net

dort gibt es Gleichgesinnte, die sich austauschen.

Alles Liebe
von
Maggy
-------------------------------------------

Depression ist die Fähigkeit mit tiefster Gefühlsbereitschaft auf Konflikte zu reagieren
otterchen
Beiträge: 5118
Registriert: 3. Jan 2007, 10:43

Re: Zeitungsrascheln

Beitrag von otterchen »

Hallo liebe Manuela

ja, das kenne ich auch von mir (zum Glück ist diese Zeit vorbei). Ich hatte das Gefühl, nie wirklich abschalten zu können. Alles war mir zu laut (das Zuschlagen von Autotüren, während ich im Auto sitze, kann ich bis heute nicht ertragen).

Es wurde besser, als ich auch innerlich ruhiger wurde. An manchen Tagen brauche ich aber auch immer noch die Ruhe, z.B. wenn ich im Auto zur Arbeit fahre. Da stört dann das Radio - ich glaube, ich versuche dann (oft leider erfolglos) mich selbst zu hören.

Bist Du denn auch so schreckhaft, wie ich es damals war?
mein gelerntes Sammelsurium: https://otterchenblog.wordpress.com/
Dendrit
Beiträge: 4981
Registriert: 23. Mai 2003, 11:14
Wohnort: Oberbayern
Kontaktdaten:

Re: Zeitungsrascheln

Beitrag von Dendrit »

Hallo Otterchen,

schreckhaft - hmm, doch, ja. Kommt aber drauf an, was ich grad mach. Je nachdem was/wer es ist, werd ich richtig sauer - auch wenn ich nichts sage. Das Ulkige ist eigentlich, fällt mir grad ein, wenn ich zum Ausklinken mit Window-Color male, bin ich gar nicht schreckhaft.

LG, Manuela
otterchen
Beiträge: 5118
Registriert: 3. Jan 2007, 10:43

Re: Zeitungsrascheln

Beitrag von otterchen »

oh je, dann kann ich mir so in etwa vorstellen, wie es Dir geht.

Hm, einen Hilfetipp habe ich aber leider nicht für Dich - bei mir hat es meine Therapeutin geschafft, innere Ruhe zu schaffen. Das wirst Du sicher in der Therapie auch schon verschiedentlich probiert haben, oder?
mein gelerntes Sammelsurium: https://otterchenblog.wordpress.com/
Dendrit
Beiträge: 4981
Registriert: 23. Mai 2003, 11:14
Wohnort: Oberbayern
Kontaktdaten:

Re: Zeitungsrascheln

Beitrag von Dendrit »

Verschiedentlich probiert? Nur die Jacobson. Und in der Beschäftigungstherapie im Prinzip dasselbe: Seidenmalerei.

Jetzt war ich in so vielen Kliniken, aber mehr hab ich wohl nicht drauf.

Moment, in einer Klinik hatten wir auch was gemacht, was mit ruhig-sein/-werden zu tun hatte. Man musste sich einen roten Wollknäuel vorstellen, wegpacken, dann an eine untergehende Sonne und sich dann den Strand vorstellen (was man hört, sieht, empfindet). Ich weiß nicht, ich hab dann "heimlich" an das Rot der Berge beim Sonnenuntergang gedacht - da ist mir wesentlich mehr "eingefallen". Aber wirklich ruhiger hats mich auch nicht gemacht. Es war halt eine Therapie, zu der ich gehen musste. Und vermutlich, weil ich mir ja doch irgendwas einfallen lassen musste, was ich hätte am Strand erleben können - musste ja das dann erzählen. Das mit den Bergen durfte ich ja nicht.

Was hattest Du machen "müssen"? (Aber nur, wenn Du darüber berichten magst, ja?)

LG, Manuela
otterchen
Beiträge: 5118
Registriert: 3. Jan 2007, 10:43

Re: Zeitungsrascheln

Beitrag von otterchen »

Hallo Manuela,

öh... naja... zunächst möchte ich vorwegschicken, dass ich zwar "nur" eine VT mache, meine Therapeutin aber bereits zu Anfang gesagt hat, dass sie das nicht gar so eingeschränkt sieht und auch aus anderen Bereichen etwas einfließen lässt - je nachdem, was hilft.

Tja, was haben wir alles gemacht? Und was davon hat mich ruhiger gemacht?

Es hatte viel mit Achtsamkeit zu tun, mit "mir zuhören", mit Imaginationen (Stichwort Luise Reddemann), mit bewusster(er) Wahrnehmung etc.
Ein Knoten, der sich für mich gelöst hat und was dann eine ziemliche Entlastung für mich darstellte, war das tagelange Aufschreiben "meiner Geschichte".

Es war wohl die Vielfältigkeit, die Unterstützung und Geduld meiner Therapeutin, die verschiedenen Ansätze... und auch mein Lernwillen (immer wieder in Fachbüchern gelesen und selber aufgeschrieben, was mit mir und in mir gerade los ist, was ich denke, was ich fühle, wie ich bewerte etc.) sowie die ganze Zeit, die ich da investiert habe.

Es ist jetzt fast genau 1 Jahr vergangen seit Beginn der Therapie, und ich strahle sogar Ruhe aus!

Jacobsen hatte ich 1999 auch in der Klinik, und ich muss sagen: es war soweit ganz ok, um mal ruhiger zu werden - aber die "innere Ruhe" habe ich dadurch nicht bekommen.
mein gelerntes Sammelsurium: https://otterchenblog.wordpress.com/
Dendrit
Beiträge: 4981
Registriert: 23. Mai 2003, 11:14
Wohnort: Oberbayern
Kontaktdaten:

Re: Zeitungsrascheln

Beitrag von Dendrit »

Hallo Otterchen,

öh... naja... zunächst möchte ich vorwegschicken, dass ich zwar "nur" eine VT mache,

Ich wollte damit jetzt nicht "angeben" oder so, bin ja auch nicht stolz auf die Kliniklaufbahn. Wollte damit nur sagen, dass trotz der vielen Therapien fast nichts dabei war, was diesbzgl. geholfen hätte.

tagelange Aufschreiben "meiner Geschichte".

Meinst Du, was Du durchgemacht hast (was Dich also fertig macht) oder Tagebuch schreiben?

LG, Manuela
otterchen
Beiträge: 5118
Registriert: 3. Jan 2007, 10:43

Re: Zeitungsrascheln

Beitrag von otterchen »

Hallo Manuela,

mit dem "nur" wollte ich ausdrücken, dass ich keine spezielle Therapie mache wie z.B. eine Traumatherapie. Aber meine Therapeutin macht auch Hypnose, Traumatherapie etc. etc. und bringt auch manchmal Sachen mit in die VT ein, die aus anderen Gebieten entliehen sind (schade, leider noch keine Hypnose).

Das mit der Geschichte war folgendermaßen: schon seit langem war der leise Gedanke in mir, meine Geschichte mal komplett aufzuschreiben. Also habe ich mich vor rund einem Jahr mal daran gesetzt. Ich habe eine Email an mich selbst geschrieben, und dabei schrecklich geheult. Alles, jede Erinnerung an meine Kindheit habe ich rausgelassen, incl. auch direkte Worte an die Eltern (so nach dem Motto "wieso habt ihr das getan?"). Diese Email habe ich häppchenweise immer wieder an mich selbst geschickt, weiter vervollständigt (hat wie gesagt länger gedauert, mir fiel auch immer noch etwas dazu ein oder ich brauchte Pausen), und diese direkte Beschäftigung mit diesem Thema, das Aufschreiben, das Hochkommenlassen der alten, äußerst schmerzhaften Emotionen hatte etwas sehr befreiendes für mich.

Ich möchte dies allerdings nicht als Empfehlung weitergeben, sondern einfach nur mitteilen, dass und wie das bei mir gewirkt hat. Für manch einen mag das ohne Unterstützung zuviel sein (hehe, ich bin wohl hart im Nehmen )

Diese Email (als sie dann fertig war) habe ich selbstverständlich auch meiner Therapeutin geschickt. Und danach konnten wir dieses Thema dann in Angriff nehmen.
mein gelerntes Sammelsurium: https://otterchenblog.wordpress.com/
Dendrit
Beiträge: 4981
Registriert: 23. Mai 2003, 11:14
Wohnort: Oberbayern
Kontaktdaten:

Re: Zeitungsrascheln

Beitrag von Dendrit »

Hallo Maggy,

sorry, bin auf Deine Antwort nicht eingegangen. Ist mir heut Nacht eingefallen.

Ja, ich war schon mal in dem Forum. Aber mein Account scheint mittlerweile gelöscht zu sein. Mein Problem war, dass ich einfach nicht "reinkam". Es sind so viele Leute und hab da Schwierigkeiten. Es mag zwar komisch sein, dass ich hier sein kann, weil es ja auch viele sind. Und ich nur Beiträge lese, die mir von der Überschrift interessant scheinen. Wird der Thread recht lang, krieg ich das auch nicht so auf die Reihe.

Ich wollt mal in ein anderes Forum rein, aber außer dass ich dort nur Info holte, konnte ich mit den Leuten nichts anfangen. Mich nicht auf sie einlassen. Jemanden etwas mehr sagen.

Obwohl ich im Prinzip hier auch eine Fremde bin, kann/traue ich hier doch mehr sagen. Hm, ich kanns echt nicht sagen, woran das liegt. Vllt. zu welchem Zeitpunkt ich auf das Forum stieß.

Aber ich hab mich gefreut, dass Du mir es empfohlen hast. Doch, wirklich. Und deswegen tat es mir leid, dass ich Dir das nicht gesagt hatte.

Liebe Grüße

Manuela
Dendrit
Beiträge: 4981
Registriert: 23. Mai 2003, 11:14
Wohnort: Oberbayern
Kontaktdaten:

Re: Zeitungsrascheln

Beitrag von Dendrit »

... bin wohl einfach überfordert ...
Dendrit
Beiträge: 4981
Registriert: 23. Mai 2003, 11:14
Wohnort: Oberbayern
Kontaktdaten:

Re: Zeitungsrascheln

Beitrag von Dendrit »

Hallo Maggy,

jetzt muss ich mich nochmal bei Dir bedanken. Aus einem ganz anderem Grund wollte ich auf dieser o.g. Homepage was nachlesen und weil ich den Link nicht mehr wusste, hab ich den Thread nochmal nachgesucht.

Da es mir psychisch besser geht konnte ich das nun auch ganz anders lesen und verstehen. Es gingen glatt ein paar Lämpchen an. Jedenfalls hab ich den Test nochmal gemacht und bin vom Ergebnis schon etwas erschrocken. Ich denk, das Buch werd ich mir mal leisten, denn ich vermut, das Kapitel "Selbstmanagement" wär sicherlich etwas Hilfreiches.

LG, Manuela
cybolon
Beiträge: 2154
Registriert: 10. Dez 2007, 19:55
Kontaktdaten:

Re: Zeitungsrascheln

Beitrag von cybolon »

Hallo Ihr Hellhörigen,

wenn jemand eine Gabel durch die Zähne zieht, dieses "Zing", davor konnte ich als Kind schon flüchten. Denke auch nicht, dass ich deswegen zart besaitet bin oder so.
(Obwohl mir die Page sehr zusagt! Danke Maggy!)

Wenn der Friseur mit dem Rasierer die kleinen Häärchen hinter den Ohren wegmachte, zog es mich zusammen und ich konnte nicht stillhalten, weil es mich in der rechten Seite kitzelte, sobald er an eine bestimmte Stelle hinter meinem rechten Ohr kam.

Daher glaube ich, dass bei jedem irgendwelche Nerven unterschiedlich verknüpft sind und anders reagieren.

Dass wir besonders lärmempfindlich sein können, wenn wir müde, fertig, kaputt oder angenervt sind, halte ich für absolut normal.

Wenn meine Tochter und ich bei Mc Donalds sitzen und es piept, weil die Pommes fertig sind, dann sagen wir immer: "Sie spielen unser Lied". Denn mit Humor kommen wir über das unangenehme Gedröhne wohl noch am Besten weg.

Einem HNO klagte ich mal mein Leid, wegen meines Tinnitus. Gleichzeitig über das Problem, dass jemand mir gegenüber am Biertisch etwas sagt und ich muss meine Tischnachbarn fragen, was er will, da ich es einfach nicht herausgefiltert bekomme, aus den vielen Geräuschen. Obwohl meine Nachbarn weiter weg sitzen, vom Redner, verstehen sie ihn.
Der HNO machte einen Hörtest und meinte, ich würde überdurchschnittliche Frequenzen wahrnehmen. Wenn dann Geräusche aus verschiedenen Richtungen kommen, kann es, je nach Frequenz zur Abtötung oder Eindämmung näherer Töne kommen.

Auch die Marderfallen in Autos haben einen für mich pervers unangenehmen Sound. Die Anderen hören es einfach nicht.

Außerdem spürte sonst keiner, dass der Gitarist von Metallica bei einem bestimmten Song dermaßen knapp daneben greift, sodass ich Zahnweh bekomme. Eines abends sah ich einen in der Disco, der sich jedesmal, kurz bevor dieser Gitarrengriff an der Reihe war, die Ohren zu hielt. Ich kam mit ihm ins Gespräch und wir waren froh, endlich einen "Leidensgenossen" gefunden zu haben.
Später spielten wir beide uns gegenseitig alle möglichen Songs verschiedener Gruppen vor, wo so ein spezieller "Fehlgriff-Ton" drin vorkommt. Er hatte übrigens ebenfalls das Problem, bei zu vielen Geräuschen den Filter nicht ausrichten zu können.

Dat mit die Ohrn, dat is sowat von kompläx, dat glaubse nich!

Liebe Grüße
vom
cybolon

€: Es heißt bestimmt nicht umsonst: "Lass ihn mal, er hat gerade viel um die Ohren..."
Antworten