Wie verlebt ihr Weihnachten?

[rajo1]

Ja, es geht auf Weihnachten zu und alle freuen sich auf das Fest, auf die schönen besinnlichen Stunden mit lieben Menschen.

Was tun aber Menschen, die keine Familie, keine Angehörigen oder Freunde haben zu Weihnachten?

Wer hat schon mal besinnlich und kuschelig ganz allein Weihnachten verbracht?

Was hättet ihr für Ideen und Vorschläge für diejenigen unter uns, die allein sein sind, die sich schon jetzt Gedanken darüber machen und das Weihnachtsfest am liebsten ignorieren würden?

Kann man frohe Weihnachten ganz allein feiern?

Welche Alternativen könnte man wählen?

Bei Schwester oder Freundin, die Familie haben, ist man meistens nicht willkommen.
Sie möchten das Fest im engen Kreis der Familie begehen.

Was bleibt also?

Über eure Anregungen und Gedanken freut sich

rajo1, auf die das oben geschilderte zutrifft.

[Sonnensucherin]

Hallo Rajo1,

brrrrrr.....wie überraschend....Weihnachten steht vor der Tür. Jedes Jahr zum gleichen Zeitpunkt und trotzdem....es ist so real!

Bis vor 7 Jahren habe ich einen wahren Weihnachtspartyrummel veranstaltet. Mit Singles und Pärchen. Nach der Trennung die ersten zwei Jahre alleine (nicht gerade besinnlich, wenn man besoffen und heulend in der Ecke liegt),
Danach habe ich mir diese Tage mit einem Freund versaut.
So....dieses Jahr wollte ich mal eine Singleparty am Heilig Abend machen. Jeder bringt etwas mit zu essen und trinken. (nicht überraschend, nach 4-5 Telefonaten mit Bekannten wuchs der Kreis der Feierwilligen auf 20 Personen).....ähem...und danach bewilligten sie mir meine Kur und ich bin in der Klinik über Weihnachten.

Vielleicht ist das ein Anhaltspunkt, sieh Dir die Singles in Deinem Umfeld an. Die wenigsten wollen nachhause gehen.

Liebe Grüße
Sonnensucherin

[rajo1]

Hallo Sonnensucherin,

ich kenne keine richtigen echten Singles.

Die Leute, die ich kenne, haben irgendwo einen Sohn, eine Tochter, Enkel oder eine gute Freundin oder einen Freund oder noch Mutter, Väter oder sogar Eltern oder eine allein stehende alte Tante oder Liebhaber/in.

Da fahren sie dann zu Weihnachten hin oder laden die Kinder und Enkel und Familienangehörigen ein..

Das alles habe ich nicht.

Habe ich schon abgeklärt. Die Bekannten, die ich habe, feiern zu 5 bis 10 Leuten nur in Familie. Sie bedauern das zwar, dass ich da nicht dazu gehöre.
Ich auch.

Was soll ich tun? Man kann sich niemanden aufzwingen.

Heulend möchte ich nicht in der Ecke liegen.
Also, Sonnensucherin, das war keine Ermunterung.
Leider.

Vielleicht gibt es in deiner Klinik ein paar muntere Weihnachtsfeier - Begeisterte.

Ich kenne das auch aus der Klinik. Da sind die meisten aber über Weihnachten einen oder zwei Tage nach Hause gefahren. Es gibt also Urlaub über Weihnachten, weil dann das Programm auf minderen Umfang läuft.

Der Rest hat dann die Zeit in der Klinik verbracht oder hatte Besuch von der Verwandtschaft. Manche Familie hatte sich dort eine Ferienwohnung gemietet und das Fest der Familie fand dann dort im Klinik - Ort statt.

In welche Klinik fährst du denn? Oder wie weit ist diese von deinem Heimatort entfernt?
Sicher bekommst du doch Besuch? Oder?

Einen erfolgreichen, angenehmen Klinikaufenthalt

wünscht dir

rajo1

[Mariposa]

das gute alte Weihnachten, seufz.

auch ich habe an Weihnachten keine guten Erinnerungen. Selbst, wenn ich es nun mit Partner und in netter Umgebung verbringe, sind es immer die Gefühle von früher, die hochkommen.

Früher habe ich das Fest auch schon ein paarmal alleine verbracht. Einladungen von Freunden, doch mit ihnen nachhause zu ihren Eltern zu fahren, konnte ich nicht annehmen, aus Angst, denen vielleicht das Fest zu versauen.

Allein wars dennoch nicht kuschelig. Ich würde dir das auch nicht unbedingt empfehlen.

FRAGE: Wie sieht es denn hier innerhalb des Forums aus? Es gibt doch einige regionale Gruppen, die sich gebildet haben und sich in regelmäßigen Abständen treffen. Ich kann mir vorstellen, dass viele ähnliche Probleme mit Weihnachten haben wie Du, Rajo. Vielleicht geht ja die ein oder andere regionale Weihnachtsfeier zusammen??? Wer fühlt sich angesprochen??

Gruß
Mari

PS: Rajo, du hattest doch früher "Peru" als nick stehen, hast du enge Beziehung dahin? Ich schon, daher mein Interesse

[otterchen]

Hallo Rajo,

mein Weihnachten wird auch alleine.

Aber ich mache mir früh genug Weihnachtsstimmung:
Bereits Anfang Dezember gibt es den geschmückten Weihnachtsbaum, damit ich auch lange was davon habe (spätestens am 2. Weihnachtsfeiertag mag ich ihn nämlich nicht mehr sehen - und wenn ich ihn erst an Heiligabend aufstelle, hab ich ja nur 2 - 3 Tage was davon - also wird er schon ganz früh aufgestellt).

Weiterhin habe ich eine größere Sammlung mit Weihnachtsliedern - aber nichts mit Heidschi Bumbeidschi, sondern größtenteils Pop und Rock incl. Tote Hosen.

Ich werde zum Weihnachtsgesteckebasteln einladen, so dass ich zum einen noch Anfang Dezember Gäste haben werde, zum anderen kann ich mich dann wieder an selbstgestalteter Deko erfreuen.

Wenn dann noch ein paar DVDs da sind oder gute Bücher: umso besser.

Klar gibt es zwischendurch auch Hänger. Andere feiern, haben schöne Weihnachten, gehören zusammen, nicht wahr?
Na, das ist eine sehr einseitige Sichtweise!

Hin und wieder gönne ich mir dann mein eigenes Anti-Weihnachtsmärchen: dass in den ach-so-tollen Wohnzimmern die Familie durchaus nicht friedlich und glücklich zusammen hockt. Das kann ich mir in allen möglichen Farben ausschmücken, so dass ich hinterher froh bin, alleine und friedlich zu Hause zu sein. Immerhin: wer jammert nicht alles, dass Weihnachten Stress ist, dass es zu Streit kommt, dass man lieber in Ruhe zu Hause wäre etc?!?!

Vielleicht können sich die Weihnachtssingles ja hier irgendwo im Chat verabreden?
Oder sich gegenseitig Aufgaben stellen, wie z.B. einen Spaziergang, ein paar bestimmte Fotos schießen etc.?

Ich sehe jedenfalls zumindest der Vorweihnachtszeit mit Vorfreude entgegen - und die Weihnachtsfeiertage selbst werde ich auch schon über die Bühne bringen! Lieber alleine, als mit einem fiesen Lebensgefährten und dessen herzloser Familie zusammen!

[Dendrit]

Hallo rajo,

geht es Dir um das Feiern oder nicht-allein-sein und doch irgendwie nicht allein-sein?

Ich feiere zwar nicht Weihnachten, aber durch die freien Tage ist wenigstens mal ein richtiges Familientreffen möglich. Dauert meist 'ne Woche. Mir wäre 1 d schon zu viel. 2002 habe ich mich das 1. Mal geweigert, mit zu fahren, weil ich nicht mehr konnte (ein paar Tage später wurde Depri diagnostiziert).

Und jetzt? Ich genieß die Ruhe, mal so gut wie gar nichts zu hören, vllt. mal Musik zum Einschlafen. Entweder ich rappel mich dann dadurch auch und schaff direkt viel im Haushalt. Wenn nicht und mir wird "trübe" gibt es noch die alten Rühmann- und Heinz Erhardt-Filme und andere, hol mir was zum Essen und Trinken (Leckereien natürlich! ) auf den Wohnzimmertisch und leg mich auf die Couch. Damit das wg. der Reizen nicht zu viel wird, ist der TV ziemlich leise gestellt. D.h., Chips essen ist da weniger drin.

LG, Manuela

[Caren]

Weihnachten... sieht bei mir/uns (lebe mit einem Partner zusammen) so aus:

Ich werde versuchen, jeglichen Kontakt zu meiner Familie zu vermeiden und das hoffentlich in diesem Jahr wirklich hinbekommen. Zu seiner Familie fahren wir auch nicht.

Ansonsten: Gutes Essen (zuhause, ohne Weihnachtspomp), kein "normales" Fernsehen, weil das zu Weihnachten meistens auf die Tränendrüsen drückt, angefangen mit dieser unsäglichen weihnachtsdurchzogenen Werbung, mit der man spätestens ab Anfang November jedes Jahr wieder terrorisiert wird. Stattdessen vorher die Videothek plündern und DVDs gucken, bis die Augen glühen. Aber bloß nix dramatisches oder sentimentales, sondern ein paar vernünftige Actionfilme

So würde ich Weihnachten auch verbringen, wenn ich alleine leben würde. Bloß nichts sehen und hören von diesem ganzen Weihnachtsgedöns!

[rajo1]

Hallo Manuela und alle anderen,

vielen Dank schon mal für eure Post

Mir geht es darum, wie man am besten allein feiert oder Weihnachten allein friedlich und erfüllend gestalten kann.

Und es geht mir vor allem darum, wer das erfolgreich und freudig praktiziert hat.

Wer das geschafft hat, ist "stark" oder eben ziemlich gut allein lebensfähig.

Schön, die Idee von dem Antiweihnachtsmärchen von otterchen.

Hobbies und Ideen habe ich auch genug.
So ähnlich wie es otterchen schreibt.

Und gibt es Teilnehmer aus dem Forum, die sich Weihnachten zusammenfinden?

Was gibt es noch?

rajo1

[caddymuc]

Hallo Rajo

Es gibt eine Frage, die du dir stellen musst. Will ich zu Weihnachten daran denken und drunter leiden, dass viele Menschen jetzt eine schönen Familienabend haben, zusammen essen und trinken und all die schönen Sachen tun, die man selber nicht hat oder möchtest du für dich ein Weihnachten erleben, wo du hinterher sagen kannst. Ich habe einen schönen Abend erlebt.
Wenn du die erste Variante wählst, dann wirst du heulend in der Ecke sitzen mehr oder weniger betrunken und dich mitten im Depriloch wälzen. Sage ich jetzt mal so ...
Wenn du den heiligen Abend und um den dreht es sich meisten aber heil überstehen möchtest, dann überlege dir, wie du für dich einen tollen Abend verleben willst. Abseits von Weihnachten und was allem dazu gehört. Wenn du gerne kochst, dann such dir ein Rezept was du schon immer mal machen wolltest. Ja, man kann auch eine Gänsekeule für sich machen... ( ich habe auch schon mal ein Fondue für mich alleine gemacht, endlich sich mal nicht um die Gabeln streiten), wenn du einen tollen Abend mit Wellness verbindest, dann hau dich in die Badewanne mit allem was dein Herz begehrt. Egal, was du dir da ausdenkst, bau es aus, lass es krachen und verwöhn dich....
Du kannst dir sehr sicher sein, es wird dich keiner stören. Dazu kommt, wenn andere von ihrem Fiasko Weihnachten berichten, kannst du sagen, Och ich hatte einen schönen Abend für mich.
Was ich dir sagen möchte, häng diesen Abend nicht an Weihnachten auf, häng ihn nicht daran auf, was andere haben... mach ihn zu DEINEM Abend. Vor allem versuch keine Angst vor diesen einem Abend zu haben, denn es ist nur EIN Abend, wie alle 364 Abende im Jahr. Nur das dich garantiert keiner stören wird.
Ich erlebe seit Jahren Weihnachten alleine, zwar muss ich immer an hlg. Abend bis 21.00 Uhr arbeiten, aber auch das macht mir deutlich das ich Single ohne Kinder bin. Dafür habe ich es mir zu einem Spaß gemacht, auf dem Nachhauseweg die Weihnachtsbäume in den Wohnungen zu zählen. Dann parke ich mein Auto, geh in meine weihnachtsfreie Wohnung, packe meine Geschenke aus und dann gehe ich auch bald ins Bett. Inzwischen klappt es sehr gut und die Trauer über das was ich nicht habe, hält sich in Grenzen. Aber mit den Jahren lernt man es irgendwann auch.

LG

Caddy

PS: Sorry für die Rechtschreibung und Grammatik, da habe ich noch sehr viel Entwicklungsmöglichkeiten

[kormoran]

hallo rajo,

au! ich will nicht schon jetzt dran denken. nun aber doch:

ich schließe mich einmal caddymuc an. so stelle ich mir das alleine vor. zb ein guter kinofilm in xmas-deko-freier umgebung. dann heim und was feines kochen, musik, und zu ziemlich normaler zeit ins bett.

"geklaute" vorschläge:
* eine kirche suchen wo die richtig toll die messe feiern mit chor und orchester. wenn du es gerne feierlich hast.
* variante "sozial" für die mit dem starken herz: caritative einrichtungen bieten am hl abend feiern für einsame (zb alte, verarmte) menschen. die freuen sich über teilnehmer die das ganze ein bisschen beleben. oder kekse backen und zu einer obdachlosenbetreuung f.d. hl abend bringen. und dann daheim gemütlich zur ruhe kommen, badewanne, musik. was du magst.

ich persönlich habe das problem umgekehrt. ich "muss" zu den eltern. weil ich denen das nicht zumuten will und weil das nicht argumentierbar ist, den abend einfach sausen zu lassen. war nicht, als ich noch mit partner war (aber ohne kinder ist man ja keine "familie"...). ist noch weniger jetzt. der hl abend ist schmerzlich für mich. je mehr familie und idylle desto mehr. und wenn es nur die kernfamilie ist dann ist es v.a. trostlos. ich weiß noch nicht ob ich den mut finde einmal nein zu sagen. oder ob ich dabei bleibe dass ich das den eltern zuliebe jedes jahr halt einfach aushalte.

sorry, rajo, ich hab da mich da jetzt ausgejammert , aber es war ja auch ein tip dabei

[rajo1]

Es wird ja immer interessanter und es tröstet und bestärkt mich zugleich.

Im vergangenem Jahr war ich in der Klinik.
Ich habe aber trotzdem allein am 24. eine Wanderung in den Schwarzwald gemacht.
Ich muss erwähnen, ich bin eine begeisterte Bergwanderin, ausdauernd und kann das Wandern und die Natur genießen ohne Ängste und ohne Muskelkater danach.

In der Klinik die "süßliche" Weihnachtsfeier am Vormittag und all die traurigen Augen oder das Lächeln derjenigen, die so taten als ob, konnte ich nicht ertragen.

Ich konnte niemanden überzeugen mitzugehen. Sie waren zu bequem, zu übergewichtig oder zogen das Kuschlige der Klinik vor. Bah! Was nun?

Ich brach trotz Nebels auf und siehe da, der Himmel öffnete sich und ich stand auf "Schau-ins- Land", die Sonne schien, ich war über den Wolken, wo die Freiheit und das Glücksempfinden grenzenlos ist.

Ich war über 4 Stunden stramm zu Fuß unterwegs und hatte einige Begegnungen und war ganz in Natur. Ich fotografierte, es sind herrliche Aufnahmen geworden.

Ich kam gerade zur rechten Zeit zur Abendtafel in die Klinik zurück.

Nach einer Weile bin ich noch in die Sauna der Klinik gegangen. Ich staunte, dass diese geöffnet hatte. Ich hatte die ganze Sauna für mich allein und auch meine Ruhe.

Danach saß ich bei Kerzenlicht( auf dem Balkon) und Musik im Zimmer und konnte gar nicht mehr denken, sondern war geschafft, erfüllt und zufrieden.

Meine Zimmermitbewohnerin war nach Hause gefahren.
Ich genoss es, das Zimmer allein für mich zu haben.
Es war ein schöner Weihnachtsabend.

Aber, jetzt kommt das aber:
Es war nicht im Sinne der Klinik. Die hätten es lieber gesehen, ich hätte dort mit den anderen gekuschelt und mich in die Gemeinschaft besser eingelebt und nicht immer das gemacht, was ich wollte(nämlich richtige Wanderungen), sondern ich hätte mehr Kompromisse schließen müssen, damit die anderen auch an solch einer Wanderung oder besser Spaziergang Gefallen gefunden hätten.

Und was kann ich dafür, dass es wirklich Frauen und auch Männer gab, die aus Prüderie nie in die Sauna gingen und erst recht nicht am Weihnachtsabend?
Im Übrigen, haben sich die wenigen am Heilig Abend dann in ihre Zimmer begeben.

Es ist mir also im vergangenem Jahr gut gelungen( im Rahmen der Klinik) und ich werde es dieses Jahr ähnlich machen.
Ich hoffe , es gelingt mir und das wünsche ich denen, die ebenso allein sind, auch.

rajo1

[Sonnensucherin]

Hallo Rajo1,

das mit dem besoffen in der Ecke liegen, sollte auch nicht wirklich als hilfreicher Tipp angenommen werden. Das war seinerzeit pure Verzweifelung. Gerade beim ex ausgezogen, eingezogen in eine einsame Hütte im Taunus, kannte da niemanden. Saß dann irgendwann ohne Weihnachtsbaum auf der winzigterrasse mit einer Flasche Wein, Highway to hell von AC/DC und noch ein Schluck.
War die andere Art, den Heiligabend zu feiern, aber eben ein wenig hart.

Ein Singlefreund von mir ging immer in ein Krankenhaus und las vor.

Ich bekomme in der Klinik keinen Urlaub für die Feiertage. Wurde deshalb extra schon angeschrieben. Und Familie ist auch nicht besonders. Aber ich habe mir vorgenommen,
Heiligabend Briefe zu schreiben und viel zu lesen.

ich werde in die Hardtwaldklinik I nach Bad Zwesten. Kennst Du diese?

Liebe Grüße Sonnensucherin

[Chiron]

Hallo Rajo,

Weihnachten - das Fest der Liebe?

Ist es das, was diesen Tag so schwierig werden lässt?
Unsere Erwartungen daran, dass alles schön wird und wir besonders viel Gemeinschaft und Liebe erfahren?

Weihnachten macht mich immer etwas nachdenklich.
Richtig schöne Erinnerungen daran habe ich fast keine.
Während meiner Kindheit putzte meine Mutter bis zum Schluss wie ein Weltmeister, damit ja alles schön wird.
Ich quengelte oft und bekam "Haue". Anschließend heulten Mutter und Kind.
Trotzdem wurde pünktlich zur Bescherung heile Welt gespielt.
Mit 25 Jahren bekam ich einen Heiratsantrag unterm Weihnachtsbaum. Leider wurde diese Ehe zum Horror.
Lag es an dem schlechten Omen Heiligabend?
Dieses Jahr werde ich das 3. Weihnachten ohne meine Kinder feiern müssen.
Nur - es fällt mir nicht mehr so schwer. Langsam fängt die Zeit an, die Wunde ein wenig zu beruhigen.
Ich werde wie geplant für eine Woche zu meinen Eltern fliegen um ihnen Fotos meiner neuen Wohnung zu zeigen und meine Freundin nach einem Jahr Trennung, hoffentlich wieder sehen.

Wie kannst Du es für Dich schön machen?
Das kommt auf Deinen eigenen Geschmack an.

Ich würde abends in die Kirche gehen, mir schnulzige DVD`s ausleihen, Glühwein trinken, Weihnachtsgebäck essen und den Abend gemütlich auf dem Sofa verbringen.
Vielleicht findest Du etwas was Dir Freude bereiten kann.

Alles Liebe und Gute,

Chiron

[otterchen]

Hallo,

bin gerade etwas nachdenklich:
Weihnachten, das Fest der Liebe.

Erwarten wir alle Liebe und wundern uns, dass wir die nicht bekommen?
Für die Mutter ist der hilflose Ausdruck von Liebe vielleicht ein perfektes Essen und eine aufgeräumte Wohnung.
Für den Vater sind es teure Geschenke.
Für andere Familienangehörige ist es einfach das Erscheinen zum Familienfest.
etc.

Jeder gibt das, was er gerade (mal so) bereit ist zu geben - aber irgendwie im Hinterkopf mit der Hoffnung, dass er selbst endlich mal die Liebe bekommt, die er sich erhofft. Deshalb enden wohl soviele Weihnachtsfeiern in einer Pleite??

Was wäre mit diesem Gedanken (bin noch nicht ganz wach, deshalb bitte Nachsicht):
dass WIR mal Liebe geben...
wir erleben uns dann als jemand, der lieben kann, und dieses Gefühl kann auch sehr erfüllen!
und das Beste ist: wir geben uns selbst diese Liebe, und zwar ganz bewusst.

Ja, einfach mal liebevoll zu sich selbst sein. Aufmerksam, nachsichtig, voller Hingabe und Verständnis, mit Interesse, Bestätigung, Freude am Zusammensein mit sich selbst...
Wie würdet Ihr, wenn Ihr jemand anders wärt, der Euch sehr liebt, den Heiligabend mit Euch selbst denn verbringen?

Ach mann, das hat schon fast was schizophrenes, aber vielleicht wisst Ihr, wie ich das meine.

Liebe muss nicht von außen kommen - Liebe kann man einfach empfinden, und sie kann einen füllen.
Wenn man z.B. ein Baby im Arm hält, dann gibt es einem keine Liebe, es ist einfach da... aber wir selbst können in uns Liebe entdecken zu diesem kleinen Wurm, und das macht sehr zufrieden, erfüllt uns mit Wärme, macht uns "voll". Wir können lieben!

Ja, ich glaube, ich mache den Heiligabend mal zu einem Fest der Liebe - für mich selbst. Und wenn ich da schauspielere und Selbstgespräche führe - das muss ich Euch ja nicht auf die Nase binden!

[Mrs.DeepSea]

Hallo ihr alle - hallo Rajo

Bin echt froh, dass du den Thread aufgemacht hast!
Ich selber werde mich wohl dieses Jahr auch entscheiden müssen...

- gehe ich Heilig Abend zu irgendwelchen Familien, die mich zwar "lieb" einladen, bei denen ich mich aber wie jedes Jahr fehl am Platze fühle?
(Vor allem bei meiner eigenen Schwester, die mit ihrer eigenen kleinen Familie feiert - Kind + Mann und dessen Kreis)

- mache ich ein "Haus der offenen Tür" für alle, die ähnlich denken?
Hätte ich auch Lust zu... muss allerdings fest stellen: ich bin die einzige in meinem bekannten Umkreis, die weder Freund, noch Kind, noch Eltern oder Großeltern hat. Die einzige, die eigentlich nicht so genau weiß, wo sie hin soll *grmpfh*
Ich schätze mal, meine kleine Wohnung wäre dann "nur" mit mir ausgefüllt?!

- gibt es irgendwas, wo man hingehen könnte => Theater, Musical o.ä.?!
In die Kirche möchte ich nicht wirklich gehen... wenn ich nur dran denke, kommen mir die Tränen.

- oder schaffe ich es allein?!? Die obigen Threads machen Mut dazu
Allerdings muss ich zugeben: ich glaube, für mich wäre es ein ziemlicher Kraft-Akt. Bin zwar gern mal alleine - aber Weihnachten ist doch immer wieder dieses Fest gewesen, wo ich an meine lieben Verstorbenen denke und mir bewusst wird, wie alleine ich bin (trotz 2 Schwestern)
Eigentlich wäre dieser Punkt der verlockendste, aber auch gefährlichste für mich...

- oder ich gehe tatsächlich in eine soziale Einrichtung und biete mich als Hilfe an?!? Dieser Tipp war für mich sehr wertvoll - danke!

Oder hätte vielleicht doch jemand Lust auf ein "gewagtes KND-Treffen im Kreis Dortmund/Bochum" ???

Viele Grüße
Claudia

[rajo1]

*nochmals hochgeschubst*

Zunächst vielen Dank für eure Beiträge.

Und wie sehen das diejenigen, die nicht allein sind und bei Familie, Eltern oder Kindern sind und denen es aber nicht so weihnachtlich ums Herz ist?

Gibt es im Forum noch welche, die ganz allein sind oder es lieber wären, weil ihre
Beziehungen nicht stimmig sind?

Was haltet ihr von Claudias Idee?

Wer ist zu Weihnachten in eine soz. Einrichtung gegangen und wie hat er das erlebt?

Wer arbeitet in einer soz. Einrichtung und hat Weihnachten Dienst?

interessiert fragend

rajo1

[ils_pixent9]

Liebe rajo,
jetzt sage ich doch einmal etwas dazu.
Schon lange mag ich Weihnachten nicht mehr, über die Gründe wurde hier ja schon ausreichend diskutiert.

ich habe mir dann überlegt, dass es ja meiner Entscheidung obliegt, Weihnachten gewissermaßen anzuerkennen, gehörte ich einer anderen Religion an, gäbe es ja auch kein Weihnachten.

Ab dem zweiten Feiertag bekomme ich Besuch und die beiden Tage vorher betrachte ich wie ein ganz normales Wochenende, ich werde putzen und aufräumen und Dinge erledigen zu denen ich sonst keine Zeit habe. Dafür wird es in den Tagen vorher keine Weihnachtshektik geben sondern ich werde meine Freizeit genießen, dies mit dem Wissen, dass der Haushalt und alles was dazugehört, Weihnachten erledigt wird.

Weihnachten ist doch nur Weihnachten wenn wir es zulassen, sonst sind es Tage wie alle anderen auch.

Lieben Gruß Grete.

[rajo1]

Nochmals hochgeschubst.


Und an Grete:
Ist ja interessant, Grete, du putzt Weihnachten.
Beschenkst du irgendjemanden, denkst du an jemanden lieb? Bekommst du nicht Besuch von deiner Tochter? oder von anderen?
Machst du irgendjemanden eine Freude? Muss ja nicht gerade Weihnachten sein.

Ja, Weihnachten kann auch ein Tag wie jeder anderer sein. Stimmt.
Jeder kann seine "Feiertage", Freudentage" oder "Gedenktage" selber festlegen, begehen und auch feiern.
Ja, ich könnte auch den Keller aufräumen, die Stühle restaurieren, Holz hacken oder die Briketts putzen?
fragt erneut nachdenklich

rajo1, der nun erkennt:

"Alles ist möglich und ist es noch so verrückt."

[minty]

Hallo Rajo,

blieb grad an Deinem Satz hängen " wer Weuhnachten für sich alleine "schön"gestaltetet ist stark".

Find ich nicht.
Stark ist, wer erkennt, daß er für sich sorgen muß und Weihnachten nicht alleine ist.

Und wenn man nicht grad in einer Depression feststeckt, gibts dazu viele Möglichkeiten.
Hab mal letztes Jahr die Angebote durchforstet, hätte jeden Tag in eine andere soziale Einrichtung gehen können, zum Essen oder und selber helfen.

Gings mir gut würde ich auch ganz offensiv über Anzeige oder so Leute zusammentrommeln.
Oder in der Gemeinde nachhaken.

Habe gesehen, daß Du an diesem Oma "für alle§ Netzwerk teilnimmst.Gibt es da keine Kontakte?

Finde es so traurig, daß der Familienzusammenhalt so gering ist , bei vielen ,daß es nicht selbstverständlich ist , sich Weihnachten zusammenzusetzen.

Daß man unerwünscht ist, daß man sich nur in kleinem Kreis zusammentun will.

Aber ist bei uns auch nicht anders.

Zu meiner Mutter werd ich wieder gehn, da kommt der eine andere vorbei.
Ist auch nur ne Notlösung aber immerhin.

Ansonsten graust es mir auch nur vor diesem Fest.

Es geht mir sehr schlecht, stelle mir grad vor über dem Fest in der Klinik zu sein, davor graust es mir noch mehr.

Es gibt wohl keinen Ort auf Erden, wo einem die Einsamkeit mehr auffält.
Alles fährt nach Hause...lieblos geschmückte Bäume....ne...grusel

[otterchen]

Guten Morgen!

Stark ist, wer erkennt, daß er für sich sorgen muß und Weihnachten nicht alleine ist.

Stark ist nicht der, der "muss".
Stark sind die, die das bereits tun - aber auch die Kämpfer, die erst dahin kommen wollen.

Und wieso darf man Weihnachten nicht alleine sein? Vielleicht bringt das Alleinsein endlich mal das große Durchatmen, den Geschmack von Freiheit, das Abfallen einer großen Last?

... stelle mir grad vor über dem Fest in der Klinik zu sein, davor graust es mir noch mehr.

Es kommt auf die Leute an! Ich war in der Vorweihnachtszeit in einer Klinik. Es war klasse. Ein warmes Gefühl voller Zusammenhalt, tolle Spaziergänge im Schnee, immer jemand von den Mitpatienten da, der einen aufgefangen hat, durchweg eine positive Stimmung.
Und man selbst trägt ja auch dazu bei.

Vielleicht klappt es besser, wenn man diese Situation akzeptiert und annimmt? Und dann das Beste daraus macht...?!

[rajo1]

Nur noch mal so:

Es gibt kein Rezept, keine Ratschläge, keine Bewertung für das Weihnachtsfest oder wie es ein jeder begeht.


Ratschläge sind oft mehr Schlag als Rat.

Ein jeder muss das für sich selber entscheiden.

Die menschlichen Befindlichkeiten ( soz. Umfeld, Familie, Lebenserfahrung, eigenes Erleben und der Zustand der psychischen Erkrankung ) spielt eine wesentliche Rolle.

Es war mir sehr spannend Eure Meinungen zu hören.
Nun werde ich mein "Weihnachtsmärchen" gestalten und es mir "schön" machen.

rajo1

[rajo1]

Und nochmals Weihnachten...

auch für die , die draußen stehen,
die Arbeitslosen, die Obdachlosen, die Einsamen, die glücklichen Ehefrauen, die lieben Töchter der Mütter, für die, die in der Klinik oder im Krankenhaus sind, für die glücklichen Familienväter, für die frisch Verliebten, für die Verzweifelten, für die, die Weihnachten nicht mögen, die es ablehnen und für all die , die sich von Herzen freuen auf dieses Fest.
Wie verbringt ihr es und wie fühlt ihr euch dabei?

fragt erneut

rajo1

[Anita2]

Hallo Rajo,
gestern hatte ich Dein Resümee gelesen und dachte Du würdest Deinen Thread beenden.

Schreibst Du eine Abhandlung über "Wie verbringen die unterschiedlichen Bevölkerungsschichten Weihnachten"??

Du schreibst: >Nun gestalte ich mein Weihnachtsmärchen<
Willst Du sagen "Du gestaltest Dir etwas, was es eigentlich gar nicht gibt?
Kann das gelingen?

Ich habe nun schon beinahe alle Varianten, mit Familie, mit Freunden, im Urlaub, allein, mit festlicher Umgebung und ohne, ausprobiert.

Es kommt für mich einzig und allein auf meine Erwartungshaltung an. Ich kann mich heute auf jede Art, die Feiertage zu begehen, einlassen.

Ich mache mich nicht abhängig davon, wie mein Umfeld es feiern will, kann mich aber darauf einlassen, wenn ich eingeladen bin, halte mir meine eigenen Möglichkeiten offen.
Bei uns wird alles frühzeitig abgesprochen und so kann jeder wählen und sich darauf einstellen.
Bin ich eingeladen, erwarte ich nichts außer einem geselligen Abend und bin ich alleine so lasse ich mich von meiner eigenen Stimmung leiten, ob ich etwas herrichte oder nicht ob mir nach einer feierlichen Stimmung zumute ist oder nicht.
Ich kann heute jede Variante genießen. Ich mache in meinen Gedanken, Vorstellungen kein Märchen daraus, wenn es dann eins wird, umso besser.

Wie bereits erwähnt, denke ich es ist die eigene Erwartungshaltung und Bewertung die darüber entscheidet wie ich diese Zeit wahrnehme.
Dies sind so meine Gedanken zu jährlich wiederkehrenden Festen und Feiertagen.

Einen schönen Sonntag
Anita

[Onkel_Albert]

Also, ich sehe das ähnlich wie Anita oder Grete.
Das Weihnachtsfest hat die Bedeutung,
die man ihm zugesteht und die der eigenen Erwartung entspricht.

Wenn man sehnsüchtig auf die "anderen" schaut, die ein schönes Weihnachtsfest feiern -
wer sagt denn, dass die wirklich damit zufrieden sind?

Ich bin gerne allein. Aber ich kann die Feste im Familienkreis nicht ignorieren.
So versuche ich denn, sie ohne besondere Erwartungen und Gefühle zu überstehen.
Gegen angenehme Überraschungen habe ich trotzdem nichts.

[rajo1]

Ja, ich suche Anregungen und Stoff für "Weihnachtsmärchen" und "Antiweihnachtsmärchen".. und so weiter...

Danke sagt

rajo1