Sinn des Lebens

CJ43
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Registriert: 12. Okt 2007, 10:38

Re: Sinn des Lebens

Beitrag von CJ43 »

Ihr Lieben, ich denke über das Leben und seinen Sinn auch nach, wenn es mir gut geht. Dann komme ich vielleicht zu anderen Schlüssen, als in trüben Zeiten. Aber die Sinnfrage taucht immer wieder auf. Was will ich vom Leben, was will es von mir? Bewege ich mich auf meine Ziele und Wünsche zu, oder von ihnen weg? Werde ich einfach nur älter? Was soll das Ganze?
In schlechten Zeiten habe ich resignierte Antworten (alles ist eine Last, ich schaffe es nicht, es wird sich nie ändern), in guten Zeiten kann ich auch depressiven Phasen nachträglich einen Sinn geben, bzw. stolz darauf sein, sie überstanden zu haben.
Und Heute? Bin ich sehr froh, seit drei Wochen wieder Antidepressiva zu nehmen. Kann ich mir nur zu gratulieren. Und nachher falle ich ins Bett und ziehe mir die Decke über den Kopf.
ANOVA
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Re: Sinn des Lebens

Beitrag von ANOVA »

Hallo Bernd,

>Ich freue mich, daß Du mit meinen Beiträgen zum Thema Glaube und Hoffnung etwas anfangen konntest.

Nun, mal ganz abgesehen davon, dass ich aus Versehen nicht im richtigen Thread geantwortet habe, was ich vorhin dann auch endlich gemerkt habe, ich konnte mir Deinen Beiträgen in der Tat etwas anfangen. Insbesondere Dein Posting, in dem Du über das Geben und Nehmen bzgl. Motorradfahren geschrieben hattest, fand ich sehr einleuchtend. Wobei ich allerdings schon sagen muss, dass ich eher gedacht hätte, dass ein Arzt, der ja auch viele "sinnlose" Todesfälle (z.B. Menschen, die von Besoffenen überfahren werden) miterleben, eher den Glauben verlieren würden.

Zum Löschen: versuche doch mal, Dich ein wenig unabhängiger von den anderen zu machen! Du gibst den anderen viel zu viel Macht, wenn Du Dich durchs Löschen quasi unsichtbar machst.

Grüße von

X.
caleb
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Re: Sinn des Lebens

Beitrag von caleb »

denke, wir sind hier, um verbindungen zu anderen menschen aufzunehmen. wertvolle verbindungen - freundschaften, lieben. auch sind wir hier, um menschen etwas v uns zu geben. ds kann berufl verankert sein u auch darüber hinaus stattfinden.
warum klingelt der wecker u wieso muss ich aufstehen?
ich schliddere so grade aus einer major depression heraus. ab anfang nov wird (wenn m den anträgen alles glatt läuft) wieder der wecker f mich klingeln. kein elend langes ausschlafen mehr bis in die puppen. keine flucht in den schlaf, sondern aufstehen u funktionieren.freue ich mich darauf? ja, erstmal JA! ich will wieder einem sinnvollen job nachgehen. habe in diesem rahmen s viel m menschen zu tun, denen ich weiterhelfe. ob u wie ds klappen wird, da bin ich mir unsicher. aber ich bin froh, wieder die gelegenh zu kriegen u mich der sache einigerm gewachsen zu fühlen. spaß daran, anderen wichtiges zu vermitteln. spaß daran, m freunden zusammen zu sein. liebe im weitesten sinne.
sind wir nicht dafür da?
Bernd2

Re: Sinn des Lebens

Beitrag von Bernd2 »

Hallo Xenia,

mit dem letzten Satz Deines Beitrages hast Du vermutlich Recht. Ich werde darüber nachdenken.

Gruß
Bernd
ANOVA
Beiträge: 1137
Registriert: 22. Jul 2006, 21:27

Re: Sinn des Lebens

Beitrag von ANOVA »

Hallo Bernd,

jetzt wollte ich gerade auf Dein Posting antworten... Schade, dass Du den relevanten Teil gelöscht hast.

Du schriebst, dass Du durch die Depression eine neue Sicht auf viele Dinge bekommen hast. Das freut mich, denn das ist m.E. eine hilfreiche Einstellung. Weil man dann (endlich) aufhören kann, gegen die Depression zu kämpfen. Ich glaube, das schriebst Du auch. Der Preis ist wirklich hoch, das stimmt, aber der Gewinn ist höher. Davon bin ich fest überzeugt und wenn ich auf meine Entwicklung zurückschaue, sehe ich diese Überzeugung auch bestätigt. Ehrlich gesagt bin ich heute froh, die tiefsten Niederungen erlebt zu haben, denn sie haben mir das Tor zu einem neuen und in vielen Bereichen schöneren Leben geöffnet.

Ich wünsche Dir, dass Du irgendwann einmal etwas ähnliches sagen kannst. Denn im Grunde bist Du - glaube ich - gar nicht der, der so destruktiv ist, wie es Deine früheren Postings vermuten ließen.

Grüße von

Xenia
kormoran
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Re: Sinn des Lebens

Beitrag von kormoran »

Hallo Königsurmel,

unterwegs in den letzten Tagen habe ich an Dich und diesen Thread gedacht. Wie schlecht es Dir geht (jedenfalls kämpfst Du nach Deinen Worten schon sehr lang und kannst kein Ende der Leere sehen) und dann wird drauflos philosophiert ob es denn doch einen Sinn gibt. Die Diskussion fand ich spannend, auch wenn ich die Frage, wie gesagt, gefährlich finde.
Aber nun wollte ich mich hier nur nochmal einklinken um zu fragen wie es Dir geht, uund Dir gute Wünsche zu schicken (ziemlich hilflose Geste, ich weiß). Ich hatte die Befürchtung Du bleibst in diesem Thread mit Deiner Leere einsam und ungetröstet...

Bernd,

ich weiß nicht warum Du Dich hier und aus der Spiritualitätsdebatte ganz zurückgezogen und Deine Beiträge gelöscht hast. Andere kennen Dich wohl länger und wissen es. Ich will Dir auch gar nicht deshalb zu nahe treten, nur sagen: ich fand die Diskussion sehr wertvoll, ich bin sehr dankbar dafür. Nicht zuletzt deshalb weil wir alle, auch Du, mit all unseren Widersprüchen und Reibungsflächen, der Suche und Unsicherheit, sehr offen hier zusammengetroffen sind. Jetzt tut es mir leid dass Deine sehr wertvollen Beiträge daraus weg sind.

Alles Liebe
Kormoranin
 http://www.depressionsliga.de
*** zurück ins leben!
Bernd2

Re: Sinn des Lebens

Beitrag von Bernd2 »

Danke für Deine Zeilen, Kormoranin.

Gruß
Bernd
ausdemEis
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Registriert: 18. Mär 2007, 22:11

Re: Sinn des Lebens

Beitrag von ausdemEis »

Hallo Ihr!

Danke für Eure Antworten. Ich habe mich wieder ein klein wenig gefangen. Es sind diese Stimmungsschwankungen, die einem das Leben mit der Depression wirklich zur Hölle machen... Ich finde, diese Krankheit hat niemand verdient.

Schade, dass einige ihre Beiträge gelöscht haben. Ich weiß nicht, warum das immer wieder vorkommt. Meine Beiträge sind auch manchmal wirr und sinnbefreit, aber das macht doch nichts, oder? Naja, über die Gründe kann ich wohl nur spekulieren.

Der ein oder andere Beitrag hat mich auf jeden Fall nachdenklich gemacht. Man sollte sich die Frage nach dem Sinn vielleicht wirklich nicht stellen. Aber liegt sie nicht so nahe??

Es tut gut zu wissen, dass ich nicht die Einzige bin, die sich mit dieser Frage auseinandersetzt, auf die es wohl niemals eine Antwort geben wird.

Viele Grüße
Urmel
Onkel_Albert
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Registriert: 11. Nov 2005, 07:29

Re: Sinn des Lebens

Beitrag von Onkel_Albert »

Hallo Urmel,

die Frage nach dem Sinn des Lebens begleitet mich seit vielen Jahren, jeden Tag.
Und ich weiß gleichzeitig, dass es nicht auf jede Frage eine Antwort gibt,
dass sogar eine Fragestellung einfach logisch falsch sein kann.
Allmählich habe ich mich daran gewöhnt, mit dieser Frage zu leben,
ohne eine Antwort zu haben.

Nehmen wir mal an, dass Leben wäre sinnfrei.
Ja, das würde eine ungeheure Freiheit bedeuten, eine erdrückende Freiheit.
Sartre hat das sinngemäß so formuliert: "Der Mensch ist zur Freiheit verdammt."

Aber Freiheit ist eben auch Freiheit "von" etwas:
von den Vorstellungen der Eltern, der Religionen, der politischen Ideologien,
auch von vermeintlichen, selbst auferlegten Zwängen.
Das entlastet mich immer wieder mal etwas.

Behalte diese Frage! Sie ist wichtig, um ab und zu die Maßstäbe zurecht zu rücken.


--------------------------------------

Ein jegliches hat seine Zeit,

und alles Vorhaben unter dem Himmel hat seine Stunde ...

(Prediger Salomo)
herrenalb
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Re: Sinn des Lebens

Beitrag von herrenalb »

Hallo Königsurmel,
für mich ist der Sinn des Lebens schlicht und ergreifend; ich bin auf der Welt um glücklich und zufrieden zu sein.
Das habe ich allerdings auch erst lernen müssen, aber es fünktioniert tatsächlich.

Liebe Grüsse
Gabi
Narr-zisse
Beiträge: 56
Registriert: 28. Okt 2007, 13:05

Re: Sinn des Lebens

Beitrag von Narr-zisse »

Hallo Leute, bin neu in diesem Forum, habe allerdings schon den größten Abschnitt meines Lebens mit dieser schleichenden und heimtückischen Krankheit verbracht und erst vor 6 Jahren realisiert und gelernt damit zu (Leben)!
Ihr stellt die richtigen Fragen und wie ich denke, ist die Frage nach dem “Sinn des Lebens” durchaus berechtigt und bei weitem nicht zu hoch gegriffen und schon gar nicht gefährlich, nur evtl. falsch formuliert!
Der Sinn Deines Lebens ist die Summe, Deiner (erlebten, lebenswerten, umkämpften, tieftraurigen aber auch liebenden, freudigen und glücklichen) Erfahrungen in Deinem (ganzen) Leben, also wie Goethe richtig bemerkte, die Antwort auf die Frage ist Dein persönliches von einer höheren Gewalt verliehenes Leben selbst! Vorausgesetzt DU bist bereit es zu durchleben!
Denn wie kann ich etwas einen Sinn geben,............wenn ich es sinnlos zerstören möchte?.........Und diese Frage habe ich mir bei Gott oft gestellt.
Auch an jenem Tag, ich nenne Ihn Tag der Erkenntnis.
Ich stand genau an der Stelle, an der sich mein Bruder sieben Jahre zuvor......
Es war der gleiche Tag, der gleiche Ort, die selbe Uhrzeit und vermutlich auch der selbe Zug, der um 23:13 Uhr in meine Richtung abfuhr.
Tausend Gedanken schossen mir durch den Kopf und die alles bedeutende Frage ob ich für diesen letzten Schritt den Mut habe?
Den Schritt, .......... im Spiel zu bleiben, zu kämpfen, auch unbequem sein oder wütend und anmahnend, nicht weil ich mitunter das Recht dazu habe, sondern auch die Pflicht.
Und ich tat den Schritt!

Seht es doch mal so, vielleicht sind wir in der Evolution schon einen schritt weiter als unsere Mitmenschen?
Anhand der erwiesenen Tatsache, dass wir unser geistiges Potential nur zu 15% nutzen und bisher gerade mal 5% erforscht sind, habe ich gelernt die Depressionen nicht als Krankheit und Behinderung zu sehen (dass überlasse ich den vermeintlich “Gesunden”), sondern als meinen sog. sechsten Sinn.
Allerdings musste mir erst mal bewusst werden, dass ich HILFE benötigte, und ließ mich Mitte 2001 ins örtl. BKH einweisen.
Nach unzählbaren von Gesprächstherapien bei verschiedenen Therapeuten und Psychologen später und dem Willen aus diesem sch.... Loch einen Weg zu finden, fielen mir zwei Dinge in die Hände, die meinem Leben die na ja nächste Wende gaben.
Dies war zum einen ein Buch mit Kurzgeschichten des Autors Hermann Hesse mit dem aufschlussreichen Titel “der Weg durch die Hölle”, und zum Anderen ein Buch über angewandte “rational-emotive Verhaltenstherapie nach A. Ellis”.
Aus Hermann Hesse beeindruckte mich der Satz, (Es sind immer Diejenigen, Die umfallen und Tod sind, Die nicht zu Leiden gelernt haben.)
Und aus dem zweiten Buch von Ellis, quasi eine Möglichkeit mein Leben aus einer anderen Perspektive zu sehen, nämlich eher aus der wissenschaftlichen und rationalen Ecke, ohne meine Emotionen überzubewerten.


Euch allen Danke!!
Beati pauperes spiritu.
Bernd2

Re: Sinn des Lebens

Beitrag von Bernd2 »

Hallo Narr-Zisse,

ich habe gerade Deinen Beitrag gelesen und muß sagen, daß ich sprachlos bin. Du sprichst mir quasi aus der Seele. Deine Zusammenfassung der Problematik ist nahezu genial. Respekt.

Ich muß Deinen Beitrag nach dem Abendessen noch einmal in Ruhe lesen, aber ich bin bereits vom ersten Durchlesen beeindruckt.

Übrigens: Willkommen im Forum.

Gruß
Bernd
otterchen
Beiträge: 5118
Registriert: 3. Jan 2007, 10:43

Re: Sinn des Lebens

Beitrag von otterchen »

Hallo Narr-zisse,

also DAS gefällt mir!
Anhand der erwiesenen Tatsache, dass wir unser geistiges Potential nur zu 15% nutzen und bisher gerade mal 5% erforscht sind, habe ich gelernt die Depressionen nicht als Krankheit und Behinderung zu sehen (dass überlasse ich den vermeintlich “Gesunden”), sondern als meinen sog. sechsten Sinn.

Wir Depressiven haben quasi eine Antenne dafür, was uns krank macht? Unser Körper bremst uns aus? Wir bekommen eine Chance, unserem Leben eine andere Wendung zu geben? Ja, warum das Ganze nicht einmal aus dieser Perspektive sehen?




Welchen Sinn habe ich, hat der Mensch/die Menschheit, hat unser Planet mit seinem ganzen Leben darauf? Wer weiß... - aber... muss ICH das wissen, worüber sich Generationen von Philosophen schon den Kopf zerbrochen haben?

Und warum muss alles seinen Sinn haben? Welchen Sinn hat z.B. eine Katze? Muss sie einen Sinn haben? Sie existiert - und ich liebe sie dafür, dass sie so ist wie sie ist. Mir reicht das.
mein gelerntes Sammelsurium: https://otterchenblog.wordpress.com/
Narr-zisse
Beiträge: 56
Registriert: 28. Okt 2007, 13:05

Re: Sinn des Lebens

Beitrag von Narr-zisse »

Danke, Otterchen und Bernd

und Jaaaaaaa
(Wir Depressiven haben quasi eine Antenne dafür, was uns krank macht?)

Gibt das unserem Leben nicht noch einen ganz besonderen Sinn?
Beati pauperes spiritu.
Nyx
Beiträge: 397
Registriert: 31. Jan 2007, 14:42

Re: Sinn des Lebens

Beitrag von Nyx »

hallo Narr-zisse,

könntest Du mir mehr sagen über das genannte Buch von Hesse? Ich kenne vieles von ihm, er ist einer meiner Lieblingsautoren, aber dieses Buch sagt mir gar nichts. Ist es eventuell vergriffen? Könntest Du mir Verlag oder ISBN nennen?

Lieben Dank im Voraus,
Nyx
Narr-zisse
Beiträge: 56
Registriert: 28. Okt 2007, 13:05

Re: Sinn des Lebens

Beitrag von Narr-zisse »

Hallo NYX

leider kann ich Dir diesbezüglich nicht weiter helfen.
In besagtem Buch waren nur Auszüge von Hesses Kurzgeschichten
Beati pauperes spiritu.
Narr-zisse
Beiträge: 56
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Re: Sinn des Lebens

Beitrag von Narr-zisse »

Hallo Nyx

Ich hab noch mal über Hesse recherchiert und konnte leider über besagte Geschichte keine Anhaltspunkte finden, is auch schon 6 Jahre her und ich hab das Buch bei meiner Entlassung aus dem BKH einer sehr netten Borderline-Patientin geschenkt.
Allerdings kann ich mir vorstellen, dass Du beim Herausgeber (Suhrkamp Verlag bzw. Insel Verlag) bessere Chancen hast.
Oder Du versuchst es mal unter:
http://www.hermann-hesse.de/de/

tut mir wirklich leid, aber Hermann Hesse ist so gut, dass durchaus alles von Ihm lesenswert ist.

viel Glück

Narr-zisse
Beati pauperes spiritu.
Holgi
Beiträge: 753
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Re: Sinn des Lebens

Beitrag von Holgi »

Hallo Narr-zisse

"Gibt das unserem Leben nicht noch einen ganz besonderen Sinn?"

Es kommt darauf an, wie Du dein Leben betrachtest.

Fühlst Du dich wohl in deinem Leben, oder nicht !

Fühlst Du dich wohl, ist ja eigentlich -alles in Ordnung-.

Fühlst Du dich nicht wohl, brauchst Du "Veränderung".

Wir -DEPRIS- und ich setze das bewusst in Großbuchstaben, haben den "feinfühligen Sinn für das Leben".

Wir brauchen nicht die Frage nach dem "Warum sind wir hier", oder "Warum passiert mir nur das".

Wir haben nur verlernt unsere Energie, das Leben zu bejaen, zuzulassen.

Jeder von uns kann alles erreichen!!!

Die "Grenzen" setzen nur -WIR- uns selbst.

Liebe Grüße an Euch alle

Holgi
-
Das Leben findet seinen Weg
Narr-zisse
Beiträge: 56
Registriert: 28. Okt 2007, 13:05

Re: Sinn des Lebens

Beitrag von Narr-zisse »

Hallo Holgi,


ich glaube es ist weniger die Frage ob man sich “wohl fühlt” sondern eher die Fähigkeit seine Gefühle objektiv und rational einzuschätzen.

(Wir -DEPRIS- und ich setze das bewusst in Großbuchstaben, haben den "feinfühligen Sinn für das Leben").
Und warum kommen die meisten von uns dann nicht damit klar?

Du sagst wir brauchen die Frage nicht nach dem warum nur mir oder warum wir auf der Welt sind.

Sind solche Fragen nicht notwendig um unser wahres, unverfälschtes und ehrliches Selbst zu finden?
Um unsere Stärken aber auch die Schwächen und Fehler auszuloten und aus ihnen zu lernen?
Sind nicht erst Fragen nötig, um an Antworten zu gelangen?

Was unsere Energie angeht, so gebe ich Dir ausnahmslos Recht!
Es wäre nur zu einfach, müsste ich “nur” JA zum Leben sagen.
Doch wie immer im Leben ist es doch ein wenig komplizierter.

Gerade über das Thema Lebensenergie habe ich so manch abendfüllende These.
Beati pauperes spiritu.
Bernd2

Re: Sinn des Lebens

Beitrag von Bernd2 »

Hallo Gabi,

Du hast geschrieben: "für mich ist der Sinn des Lebens schlicht und ergreifend; ich bin auf der Welt um glücklich und zufrieden zu sein." Zitat Gabi

Ich finde, daß Du es Dir damit sehr leicht machst. Du siehst demnach keinerlei Erfordernis über den Sinn Deines Daseins nachzudenken. Deinen Worten nach, siehst Du den Sinn Deines Daseins allein darin, glücklich und zufrieden zu sein. Wer aber soll das gewährleisten? Du selbst fühlst Dich dafür offensichtlich nicht verantwortlich und weist jede Verantwortung von Dir.

Gruß
Bernd
Holgi
Beiträge: 753
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Re: Sinn des Lebens

Beitrag von Holgi »

Hallo Narr-zisse

Gefühle sind weder objektiv noch rational einzuschätzen.

Gefühle sind eine Reaktion von Dir auf äußere Einflüsse.

Nicht mehr und nicht weniger!

Wir Menschen sind nicht die -Überflieger- dieses Planeten. Wir haben uns dazu gemacht.

Oder mal anders. Wir haben einen Job. Wir haben Kinder. Wir haben eine Lebenspartner. Wir haben ein Haus oder eine Wohnung. Wir haben ein Auto. Wir haben jedes Jahr Urlaub.

Was machen wir, wenn nur eins davon uns weggenommen wird ?

Wenn Du diese Frage beantworten kannst, kennst du den Sinn des Lebens.

Liebe Grüße

Holgi
-
Das Leben findet seinen Weg
misajam
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Registriert: 16. Okt 2007, 20:10

Re: Sinn des Lebens

Beitrag von misajam »

@ Königsurmel
Danke für diese Frage, denn sie warf mich in den letzten Wochen gänzlich aus der Bahn. Und ich sehe wieder einmal, dass es wunderschön ist, dieses Forum gefunden zu haben.

@ Shadowbiker: Ich hätte wohl auch gern deine Ausführungen zum Thema aus spiritueller Sicht gelesen. Ich bin im Grunde sehr gläubig und wenn ich den Glauben nicht hätte, wäre ich wohl gar nicht mehr auf dieser Erde. Bis gestern war ich noch in der Verfassung, bis mittags zu schlafen und den weiteren Tag sinnlos vor mich hinstarrend antriebslos auf dem Sofa zu sitzen. Dann sagte mr eine Freundin: Das ist alles nur ein Problem mit Gott! Und darüber habe ich nachgedacht.
Am Abend konnte ich dann wirklich wieder zaghaft in ein Gebet gehen, um kurz darauf ein Buch über Theresa von Avila in die Hand zu nehmen. In diesem las ich dann, dass wir manchmal auch in die Stille geführt werden, um in der Abgeschiedenheit und urch loslassen unseres Verstandes Gottes Stimme hören zu können. Heute dann konnte ich mich aufraffen und meinen Tag mit Tun füllen.

@ Narr-Zisse: Super! Deine Beschreibung des letzten Schrittes macht Mut!

Insgesamt glaube ich, dass der Sinn meines Lebens darin besteht, meine Aufgaben zu erkennen und die mir von Gott gegebenen Fähigkeiten einzusetzen. Aber in den tiefen und manchmal lang anhaltenden Depressions- und Einsamkeitsphasen vergesse ich das und will einfach nur raus aus diesen negativen Gefühlen. Wenn ich dann di Sinnfrage stelle, fallen mir keine Antworten ein und mein Dasein erscheint mir nutz- sinn- und zwecklos. Nichts um mich herum kann mich dann anregen und selbst, wenn ich Leute besuche, hilft das nichts. Es gibt dann nur diese tiefe Traurigkeit.
Ich hoffe, dass ich ich morgen wieder aufraffen kann.
Narr-zisse
Beiträge: 56
Registriert: 28. Okt 2007, 13:05

Re: Sinn des Lebens

Beitrag von Narr-zisse »

Hallo Leute,


als erstes möchte ich mich für eure ehrliche Resonanz herzlichst bedanken.

Zu Holgis Theorie:

(Gefühle sind weder objektiv noch rational einzuschätzen.)

Wenn ein Mensch sich selbst einschätzt, dann kommt er fast unweigerlich in Schwierigkeiten. Belegt er sich mit Begriffen wie “schlecht, minderwertig oder unzulänglich”, dann neigt er dazu, sich ängstlich, schuldig oder deprimiert zu fühlen und seine niedrige Selbsteinschätzung zu bestätigen. Wenn er sich als “gut, überlegen oder unfehlbar” bezeichnet, dann tendiert er dazu, ängstlich darauf bedacht zu sein, sein “gutes” Selbstbild zu erhalten sowie beträchtliche Zeit und Energie darauf zu verwenden, um seinen hohen Wert zu “beweisen”, läuft aber immer noch Gefahr, seine Beziehungen zu sich selbst und mit anderen zu beeinträchtigen.
Denn der Mensch, als ein Individuum, das mit anderen Individuen in einer Welt lebt, mit der er interagiert, ist zu komplex, als dass man ihn einschätzen und ihm einen bestimmten Wert zuschreiben könnte. Legitimerweise ließe er sich in dem Sinn “bewerten”, dass man ihn akzeptiert und schätzt, und zwar auf Grund der empirisch überprüfbaren Tatsachen, dass er 1.) existiert, 2.) in seiner Existenz Zufriedenheit und Leid möglich sind, 3.) es gewöhnlich in seiner Macht steht, weiter zu existieren und mehr Zufriedenheit als Leid zu erleben und es 4.) deswegen höchst wahrscheinlich ist, dass er es “verdient” (oder es besser für ihn wäre), weiter zu existieren und das Leben zu genießen. Oder, um es kurz und bündig auszudrücken: der Mensch ist von Wert, weil er sich entschließt, weiterzuleben und sine Existenz zu schätzen. Andere Schlussfolgerungen und Beobachtungen als diejenigen, die auf diesen Mindestannahmen beruhen, dürften in unsinniger Weise egozentrisch, fiktiv und letztlich auch menschlich sein - allzu menschlich, aber dennoch im wesentlichen unmenschlich.

Und genau DAS wäre mein SINN des Lebens.

Den Sinn des Lebens auf äußere Umstände und sogar kommerzelle Güter zu beschränken mit der Ausrede (ich kann eh daran nichts ändern) wäre fatal und Du würdest damit dein Heft des Lebens aus der Hand geben, und wer möchte das schon. Die geschlossenen Abteilungen der Krankenhäuser sind voll mit solchen “Hal-Dol-Patienten!”

Somit kenne ich zumindest “heute” meinen Sinn des Lebens, ich mache einfach weiter, jeden Tag aufs neue und ...............es wird wirklich besser, auch mit dem Umgang meiner persönlichen Rückschläge in einem (fast normalem) Leben!
Setzt euch mal in ein Caffee oder in den Park, beobachtet eure Umgebung und die Menschen und versucht mal alle Bewertungen auszuschließen.
Ihr wärt erstaunt, was alles von uns und unserem Unterbewusstsein bewertet wird.

herzlichen Gruß an alle

Narr-zisse
Beati pauperes spiritu.
Narr-zisse
Beiträge: 56
Registriert: 28. Okt 2007, 13:05

Re: Sinn des Lebens

Beitrag von Narr-zisse »

Hallo nochmal

Ich hab hier noch was, das den Einen o. Anderen von Euch interessieren und vielleicht weiterhelfen könnte.

http://www.beratung-therapie.de/program ... odell.html

PS:
Es gibt die Wirklichkeit, ihr Knaben, und an der ist nicht zu rütteln. Wahrheiten aber, nämlich in Worten ausgedrückte Meinungen über das Wirkliche, gibt es unzählige, und jede ist ebenso richtig wie sie falsch ist.
Hermann Hesse (1959)

in diesem Sinne,

Narr-zisse
Beati pauperes spiritu.
herrenalb
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Registriert: 11. Mai 2006, 22:57

Re: Sinn des Lebens

Beitrag von herrenalb »

Hallo shadowbiker,
ich glaube, du hast da etwas missverstanden. Vor meiner psychosomatischen Reha habe ich den Sinn des Lebens darin gesehen es Allen Recht zu machen, immer für die Anderen da zu sein und überhaupt nicht darauf zu schauen, was ICH für Bedürfnisse habe, ja ich habe mir selber nicht einmal das Recht gegeben ein Bedürfnis zu verspüren. Dementsprechend ist es mir immer schlechter gegangen, und ich habe immer die Anderen dafür verantwortlich gemacht. Heute weiß ich, dass es den Anderen nur gut gehen kann wenn es MIR gut geht. Das habe ich mit "meinem Sinn des Lebens " gemeint.

Liebr Grüsse

Gabi
Antworten