Das wehren gegen besserung

Thomas

Das wehren gegen besserung

Beitrag von Thomas »

Liebe Waltraut, du schreibst: Ich weiß nicht,ob das alles auf einer Linie liegt,aber für mich hängt es damit zusammen,daß ich nicht gelernt habe,ein positives Gefühl zuzulassen! Da gibt es die insgeheime Überzeugung in mir, dass mir ohnehin die negativen Seiten des Lebens zugedacht sind. Da fühle ich mich zuständig und kompetent, das Positive steht mir nicht zu und wenn ich es annehmen würde, wäre das ein Verstoß gegen das, was man mir immer gesagt hat: "Wenn du schon mal da bist, mach wenigstens keine Probleme" Aber ich denke, wenn man etwas Gutes für sich will, wenn man ein Stück abhaben möchte vom Kuchen des Lebens, muss man auch bereit sein, problematisch zu sein- man muss es sich nehmen. Ich habe es oft ebenso extrem erlebt wie du: Nach einem positiven Erlebnis, egal welcher Art, muss erst mal Strafe kommen. Nach jedem guten Tag ein schlechter, nach jeder Freude ein Schreck mit Leere und Traurigkeit. Gute Gefühle fühlen sich bei mir nicht wohl, sie verflüchtigen sich so schnell, wie sie gekommen sind. Und das löst außerdem ziemlich starke Gefühle von Schuld und Minderwertigkeit gegen die aus, die mir eine Freude machen wollen, die ich aber nicht empfinden kann. Ich musste mir angewöhnen, Freude zu heucheln, um niemanden zu verletzen. Und doch würde ich etwas vermissen, wenn niemand mir mehr etwas Positives anbieten würde, aber ich weiß nicht genau, was das ist. Ich will die erzählen, was ich darüber herausfinden konnte: Meine Mutter arbeitete sehr gerne mit der Tränendrüsenmasche. Wir waren arm und sie hatte es schwer und es verging kein Tag, an dem sie es mich nicht spüren ließ, welche Last ich in ihrem Leben war. Ich liebte Märchenplatten, die ich komplett auswendig lernte und vorspielen konnte und bekam einmal von einem Bekannten 5 Mark geschenkt, damit ich mir so eine Platte kaufen konnte. Aber meine Mutter sah mich nur traurig an und brauchte schon nichts mehr zu sagen, sie bekam die 5 Mark ohne Widerstand von mir (da war ich 7!). Oder Geburtstag- Einmal sagte sie zu mir: Viel ist es ja nicht, aber mehr konnte ich mir nicht vom Mund absparen. Große Freude!!! Ich bin mir sicher, auch Gefühle werden von Lernprozessen beeinflusst. Hat man viele traurige, negative, werden sie wohl zu unserer geistigen Heimat und wir können die guten nicht mehr so selbstverständlich haben. Sie sind schon da, die guten Gefühle aber dünn und fein wie Spinnweben- kaumt greift man danach, sind sie auch schon zerstört. Das alles wird langsam besser- mal geht es mit großen Schritten voran und dann wieder mit großen zurück, wie z.Zt. gerade und was längst überwunden schien kommt zurück und scheint zu sagen: "Bilde dir bloß nichts ein! Gar nichts hast du erreicht, nur eine Pause war dir vergönnt." Aber das stimmt so nicht, man vergisst nur so schnell. Lieber Gruß von Thomas
susan
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Beitrag von susan »

Hallo Maggy, es würde mich auch sehr interessieren, wie du dein Unterbewußtsein "umprogrammiert" hast...auch wenn's noch so ver-rückt ist... Lieben Gruß Susan


waltraut
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Beitrag von waltraut »

lieber Thomas, "wenn man ein Stück abhaben möchte vom Kuchen des Lebens, muss man auch bereit sein, problematisch zu sein- man muss es sich nehmen." ja,genau das ist es,- man kriegt es nicht umsonst. Es ist eine ganz schöne Plackerei,sich um sich selbst zu kümmern. Und was das Allerverrückteste ist,bevor einem gar nichts übrig bleibt als sich um sich selbst zu kümmern,kümmert man sich lieber um alle möglichen anderen Leute,fern oder nah... Da muß man nämlich das,was man empfiehlt,nicht wirklich durchführen,sondern braucht nur die Hand zu halten oder einen kleinen Schubs zu geben. Ist es nicht der helle Wahnsinn??? Ich weiß,das ist nicht genau das,was du gesagt hast,aber es ergibt sich daraus. Bei dem,was due erzählst über geheuchelte Freude,verkrampfen sich förmlich meine Wangenmuskeln,so oft hab ich mich begeistert für etwas bedankt,worüber ich mich gar nicht freuen konnte. Das Schlimmste war für mich der Tag meiner Heirat. Es sollte doch angeblich der glücklichste Tag meines Lebens sein - und ich war Lichtjahre davon entfernt,glücklich zu sein,- ohne Grund,das Gefühl wollte sich einfach nicht einstellen, - und spielte doch pflichtgemäß die Rolle,die man von mir erwartete. heute bin ich nicht mehr sicher,daß es daran lag,daß mein Mann vielleicht nicht der Richtige war,ich glaube eher, niemand hätte der Richtige sein können,denn dann wäre ich ja vielleicht liebenswert gewesen!! Thomas,die Geschichte mit der Märchenplatte berührt mich sehr. Der kleine Knirps,der ganze Stolz über die Leistung,die ja enorm ist,die selbstverdienten 5 Mark- und das war damals viel Geld - und dann ein trauriger Blick der Mutter,und alles löst sich in Nichts auf. Es ist so erschreckend,wie diese scheinbar kleinen Erlebnisse ein ganzes Leben beeinflussen können. natürlich weißt du seit damals,daß dir Stolz, eine Belohnung und Freude nicht zustehen. Jemand anderer ist bedürftig... Wenn ich so drüber nachdenke,fallen mir ähnliche Sachen ein. Aber ich hab - ähnlich wie du und auch andere es erzählt haben - gar nicht gewußt,daß ich etwas entbehrt habe. ich war immer der Meinung,meine Kindheit sei glücklich gewesen. Natürlich gibt es schöne Erinnerungen,gemeinsame Spiele,vorlesen,Ausflüge u.ä., aber alle die negativen Botschaften,die mir vermittelt wurden,das schreckliche Beschneiden jeder Spontaneität,die Tatsache,daß ich nie(!) gelobt wurde,weil ich mir nichts "einbilden" sollte,das hab ich mit großem erfolg verdrängt. Es fällt mir immer noch schwer zuzugeben,daß ich einen ungeheuren Nachholbedarf habe. Aber du hast schon recht,man kann es ganz langsam umlernen,und leider vergißt man zwischendurch,daß man schon ein Stück weiter war. Ich will versuchen,die feinen Spinnweben nicht zu zerstören,damit das Netz immer mehr alles überzieht und nicht mehr so leicht zerreißt. Danke für deine einfühlsamen Worte - sie kommen im richtigen Moment - und denk auch du daran,die 5 Mark gehören dir! Ganz lieben Gruß Waltraut
dan
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Beitrag von dan »

wieso wollen wir uns nichts gutes Tun und warten bis den Anderen das uns schenkt. Ich kann mich erinnern als ich 11 Jahre alt und habe Geld von Nachbarinnen verdient. Schon in diesen alter habe ich gedacht das Geld ist nicht für Spaß (Kleidung, Spielzeug, Süssigkeiten) So was kauft Mann für sich nicht selbst so was kriegt Mann geschenkt. Zum Weihnachten habe ich einen bestimmte Jacke gewünscht aber ich könnte das nicht Rechtfertigung so was unnutzlich mit meinen Geld zu kaufen. Irgendwie dachte das ich das nicht dürfte. So in meinen kindische Klugheit habe ich viel Energie verbraucht meine Geschwistern zu manipulieren das ich diesen Jacke zum Weihnachten geschenkt bekomme. Als ich die ausgepackt habe war es mir peinlich und danach habe diese Jacke von lauter Schuldgefühle fast nie angezogen. Es fällt mir immer noch schwer was für mich zu kaufen. Ich denke immer noch das Mann bestimmte Sachen nicht für sich selbst kauft. Vor zwei Jahre habe ich für mich selbst Parfüm gekauft, nach meine Tochter mir dazu überredet hat. dan
inka
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Beitrag von inka »

hi everybody, ich war heute KEGELN -mit dem kirchenchor :-) und es hat SPAß gemacht! und doch war es auch arbeit für mich...vorher angst hinzugehen...halte ich es aus?...soviele leute? krach? kann ich überhaupt kegeln? was ist wenn ich eine panikattacke kriege? was ist wenn ich "versage"? aber ich bin hin weil ich leben will. und ja, es waren viele leute, es war laut und ich kriegte panik. aber ich blieb. mir wurde schwindelig und ich sagte zu meinen chorkameraden: leute ihr wißt ja bescheid über meinen zustand (den meisten hatte ich erzählt wie es um mich steht)ich geh mal kurz um den block ich hab grad eine panikattacke, bin gleich wieder da. ...und ich bin noch ein paar mal rausgegangen und keiner hat wirklich blöd geguckt alle waren froh dass ich überhaupt da war. und dann hab ich als einzige noch alle neune geschaftt :-). nach dem dritten durchgang war ich allerdings so fertig dass mir die beine zitterten und ich nicht mehr konnte. ich hab mich dann nach also zweieinhalb stunden verabschiedet. die anderen haben noch weitergekegelt und danach noch gegessen. das hätte ich auch gerne aber meine grenze war erreicht. und wieder hat niemand einen blöden spruch gemacht weil ich schon nach hause ging. hab sogar noch ein paar umarmungen bekommen. hinterher bin ich dann vor erschöpfung in tränen ausgebrochen aber ich war froh und stolz. zur belohnung habe ich mir ein entspannungsbad gegönnt. der wille zur besserung. inka
maggy
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Beitrag von maggy »

Liebe Inka, suuuuuuuuuuper, die eigenen Grenzen respektieren, ja, das ist beim Willen zur Besserung eine erste wichtige Voraussetzung. Siehst Du...dann schaffst Du sogar alle Neune. Irre...find ich toll. Hast ja schon ein paar Umarmungen gekriegt aber ich stell mich auch noch an, und umarm Dich alles Liebe von Maggy
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Depression ist die Fähigkeit mit tiefster Gefühlsbereitschaft auf Konflikte zu reagieren
Monika 44

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Beitrag von Monika 44 »

Inka.... ich schliesse mich Anganima an..du hast Angs davor Angst zu kriegen..wie ich.. Was du da geschafft hast ist ganz toll... Ich weiss das Du es schaffst!!! Ich mail Dich mal die Tage an...ist da o.k. für Dich??? Es drückt Dich Momo P.s. viele Grüsse von Tizian
anganima
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Beitrag von anganima »

Letztes Jahr war ich schon einige Monate arbeitslos. Ich bin alleinstehend. Ich hatte eine Arbeit gehabt, die ich für genau richtig zu der Zeit für mich hielt. Ich arbeitete 2-3 Tage in der Woche in einem Privathaushalt, , kümmerte mich um einen alten Herrn, der zwar ein bißchen schwierig war, aber wir kamen ganz gut miteinander aus. Ich konnte ziemlich selbst bestimmen was und wie ich es tun wollte, das Geld reichte gerade so und ich hatte genügend Zeit für mich, was mir wichtig war. Es war meine erste Arbeit in der Pflege, ich hatte vorher eine Art vom Arbeitsamt bezahlte Umschulung gemacht, die aber nichts Halbes und nichts Ganzes war. Ich arbeitete schon 3 Jahre dort. Dann starb der alte Herr unerwartet schnell. Also Arbeitsamt. Aber das Arbeitslosengeld reichte nicht für mein Existenzminimum, also Schulden machen, bloß nicht zum Sozialamt. Ich wollte genau so eine Arbeit wieder finden. Aber das Arbeitsamt hatte keine solche Angebote und mach dem mal klar, daß du nicht 100 % arbeiten willst, wenn du nicht krank bist und nicht jede Arbeit annehmen willst, die auch nur ungefähr in die Richtung geht in der du vorher gearbeitet hast. Ich war über 50 Jahre alt, keine ausgebildete Kraft, hatte diese Art von Arbeit erst relativ kurze Zeit gemacht, was also wollte ich. Ich wälzte die Angebote in den Zeitungen, das Arbeitsamt schickte mir den einen oder anderen Arbeitsvorschlag, der mir von vornherein unannehmbar schien. Nichts. Langsam wuchs die Angst in mir. Ich schrieb Bewerbungen für Stellen die ich nicht wollte, machte Vorstellungstermine aus, bei denen sich herausstellte, daß die Vorstellungen und Bedürfnisse zu unterschiedlich waren, manchmal hätte ich die Arbeit angenommen, wurde aber nicht genommen usw. Ein Inserat hatte ich mir zwar ausgeschnitten, aber immer wieder weggelegt. Es war eine Arbeit in einer Behinderten-Wohnanlage. Nein ich wollte keine Vorgesetzten haben, denen ich alles recht machen mußte. Nein ich wollte nicht mit vielen Menschen zusammen arbeiten. Nein das traue ich mir nicht zu. Ich habe noch nie mit Behinderten zu tun gehabt. Nein die nehmen mich bestimmt nicht Nein das kann ich nicht Nein - eigentlich will ich ja was eigenes entwickeln Nein, nein, nein Aber immer wieder kam mir dieses Inserat in die Finger und ich hatte ein gutes Gefühl dabei, das ich nicht verstehen konnte. Irgendwann dann, nachdem es 3 Monate nicht weiterging, rief ich in einem guten Moment doch dort an.Ich wußte nicht, ob sie überhaupt noch jemanden suchten nach so langer Zeit. Doch wir vereinbarten einen Vorstellungstermin. Ich war ziemlich ehrlich was meine Wünsche betraf, keinen Frühdienst, keine 5-Tage-Woche, Zeit haben für den Einzelnen, nicht nur hektisch von einem zum anderen laufen. Und komisch, sie suchten nicht wirklich jemanden, aber ich paßte anscheinend in einen Dienst, wo es immer mal wieder Schwierigkeiten gab. Mit klopfendem Herzen lief ich zwei Tage mit, damit ich mir die Arbeit anschauen konnte und ich die Kollegen und die Kollegen mich. Es gefiel mir. Wir vereinbarten eine Probezeit. Ich sagte mir, sei mutig, find heraus ob du das kannst und willst, du kannst jederzeit wieder gehen. Jetzt bin ich unbefristet übernommen. Ich lerne viel, auch über mich. Und sollte mir die Arbeit irgendwann einmal nichts mehr geben, werde ich es genauso wieder machen. Ich werde mir die Zeit nehmen, die ich brauche und auf mein Gefühl hören, denn damit habe ich eine gute Erfahrung gemacht.
inka
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Beitrag von inka »

liebe maggy, liebe momo, danke. @momo, klar ist das o.k. :-) inka
Jaisst
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Beitrag von Jaisst »

Hallo Thomas, ich antworte erst jetzt - war krank. Also, ich schreibe nachts (3 bis 4x wöchentlich); bin dann plötzlich hellwach, schreibe und wenn ich morgens die Seiten sehe fällt mir wieder ein, dass ich geschrieben habe, weiß aber nicht, was. Wie gesagt, die allerersten 3 Seiten habe ich gelesen, es waren keine Begebenheiten, sondern düstere Sachen/Gefühle - keine Ahnung - halb gereimt, ziemlich pathetisch wie z. B. "Eisring ums Herz gefroren in lärmender Stille'!"; vom Tor zur Hölle, vor dem ich stehe, aber mit dem Rücken zum Tor - wenn ich zurück will muss ich mich umdrehen zum Tor und durchgehen - also wieder durch die Hölle zum Ausgangspunkt. Es handelte sich nur um Tiefe, Grab, im Sumpf versinken, kann nur langsam aufsteigen, da es mir sonst den Atem nimmt usw. usf. Auf die nächsten Seiten habe ich nur einen kurzen Blick geworfen - da stand wieder nur von Tod und Teufel! Daraufhin wurde ich wütend auf mich, dachte "musst du plötzlich solch einen Mist schreiben, willst dich wohl wichtig machen!" - hab mich dann beruhigt, da ich das ja keinem zeigen will. Vor Therapie habe ich Wahnsinsangst, also eher vor der "falschen". Seit der Wende wuchsen plötzlich überall von heute auf morgen irgendwelche Therapieeinrichtungen aus dem Boden der ehm. DDR. Zwei Kolleginnen (von denen ich weiß) stolperten in die Therapeuten- und Klinikmühlen - sie wurden nie wieder arbeitsfähig, sie sind jetzt Ende 30, "austherapiert" und beziehen Rente! Sie leiden unter Panikattacken (fast jede Nacht), was sie zuvor nie gekannt hatten; eigentlich waren sie vorher gesund gewesen, hatten nur Stress durch die Wende/Existenzangst, wurden nur vorsorglich mal zum Psychiater geschickt und nun das!. Thomas, du schreibst, dass du dich nach längeren Phasen ohne Krankheit nach Depr. sehnst. Das zeigt mir, wie viele unterschiedliche Arten von Depressionen es überhaupt geben muss. Ich selbst kenne solche Depressionen nicht, wo man sich wochenlang schlecht und dann plötzlich halbwegs gut (oder umgekehrt) fühlt. Ich kenne nur eine Art von Depression, und wenn mich die überfällt, sehe ich nichts anderes vor meinem geistigen Auge als den Felsen, den ich mir für den Fall der Fälle "reserviert" habe seit 20 Jahren! Ich weiß ja nicht, was bei dir Depressionen ausgelöst hat (deine Kindheit oder zusätzlich noch "spezielle" Auslöser?). Ich glaube nicht, dass ich ohne Schicksalsschläge je Depris bekommen hätte, obwohl es in meiner Familie mütterlicher- und väterlicherseits insg. 4 Selbstmorde gab, immer mit "Auslösern" (Krankheit, Verlusten u. ä.) verbunden. Selbstmord-"Versuche" gab es nicht - es war immer "todsicher". Ja ich weiß, ich muss meine Gefühle wieder bekommen - geht das nicht auch ohne Therapie - evtl. mit Selbstanalyse (habe ein Buch darüber [von Hubbard], scheint mir aber zu gefährlich für Laien). Gibt es irgendeine Alternative? Ich will auf keinen Fall als "Rentner" enden! Mir scheint es so, als seien innerhalb kürzester Zeit in der ehm. DDR irgendwelche Leute im Schnellverfahren "ausgebildet" worden und richten nun verheerendes Unheil an. Danke fürs Lesen und herzliche Grüße von Jaisst
inka
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Beitrag von inka »

und mir scheint es, dass in der ehemaligen ddr immer noch vertreter der "alten garde" praktizieren und weiterhin verheerendes unheil anrichten. inka
Jaisst
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Beitrag von Jaisst »

Hi Inka, was meinst du mit "alter Garde" - etwa Bonzen? Soweit ich weiß, waren die wenigsten Ärzte in der SED, wie das zusammenhängt/hing, weiß ich nicht, aber das war "allgemein bekannt". Außerdem gibt es hier wie überall - denke ich mal - schwarze Schafe. Was ich mit der Ausbildung im Schnellverfahren meine: kurz nach Wende gab es überall zu jeder Zeit Vorträge/Veranstaltungen (durchgeführt von Leuten aus den alten Bundesländern), die Ausbildungen als Psychologen, Therapeuten, Homöopathen u. ä. anboten; ich war zu vielen solchen Veranstaltungen, man brauchte keine Voraussetzungen dazu(!) - das muss man sich mal vorstellen - . Jedenfalls war ich wie viele andere völlig begeistert und aus dem Häuschen, leider konnte ich diese Ausbildung damals nicht bezahlen, sonst hätte ich sie sofort gemacht. - Aber glaubst du, dass aus mir etwa in ca 1 1/2 Jahren (so kurz waren die Ausbildungen!) ein fähiger Therapeut geworden wäre? - Ich hätte dann wahrscheinlich eben dieses verheerende Unheil angerichtet, ich denke, es gibt inzwischen viele solcher Pseudo-Therapeuten. Jaisst
Jaisst
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Beitrag von Jaisst »

Hallo Thomas, ich hoffe, dir geht es bald wieder besser - ich schick dir Kraft, die ich momentan zu haben glaube - sonst könnte ich gar nicht in diesem Forum schreiben; wenn ich mich erinnere, wie tot ich einmal war - damals (mit Blick auf den "Felsen") wäre es mir nicht möglich gewesen, überhaupt den Computer anzuschalten (abgesehen davon, dass das damals gar nicht möglich gewesen wäre in der ehm. DDR!). Sei vielmals gegrüßtund alles Gute von Jaisst
Jaisst
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Beitrag von Jaisst »

Hallo Thomas, ich hoffe, dir geht es bald wieder besser - ich schick dir Kraft, die ich momentan zu haben glaube - sonst könnte ich gar nicht in diesem Forum schreiben; wenn ich mich erinnere, wie tot ich einmal war - damals (mit Blick auf den "Felsen") wäre es mir nicht möglich gewesen, überhaupt den Computer anzuschalten (abgesehen davon, dass das damals gar nicht möglich gewesen wäre in der ehm. DDR!). Sei vielmals gegrüßtund alles Gute von Jaisst
Jaisst
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Beitrag von Jaisst »

Wollte nicht zweimal schreiben - das erste Mal kam Meldung, dass auf Grund falschen Passwortes nicht gesendet wurde - na ja, doppelte Kraft hält besser - viele Grüße an dich Thomas von Jaisst
Thomas

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Beitrag von Thomas »

Liebe Jaisst, hab vielen Dank für deine Aufmerksamkeit! Im Moment sieht es nicht danach aus, dass es besser wird- eher sehe ich einen Abwärtstrend. Vielleicht stoppt die erhöhte Dosis vom Fluctin noch diesen Trend aber wie gesagt- sieht nicht danach aus. Ich bin sparsam mit meinen Kräften und schreibe wenig, es strengt mich in der Tat ziemlich an, auch lesen geht nur beschränkt. Wenn ich da z.B. nachlese, was sich gestern/heute so abgespielt hat im Forum, verliere ich sofort meine innerliche Distanz und fühle mich aufgewühlt. Deshalb lasse ich das lieber. Dort im "Kampfthread" las ich auch, du hättest dich über eine Formulierung von mir aufgeregt, "etwas macht was mit mir oder einem". Wie verstehst du das, kannst du sagen was dich daran so aufbringt? Ich habe nicht die geringste Erklärung dafür und wüsste es gerne. Ich sage das öfter mal, verbinde bestimmte Vorstellungen damit und bin vielleicht blind für irgendwelche Nebenwirkungen? Ich kenne es auch, dass ich mich von Redewendungen abgestoßen fühle, weil sie etwas mit mir machen (hi,hi) und damit meine ich einfach eine reflexartige Reaktion, die ich nicht kontrollieren kann, ein Knopf, der gedrückt wird. Ich mag Dinge nicht, die etwas mit mir machen, weil sie mir zeigen, dass ich hier nicht selbst entscheiden kann- aber geben tut es das nun mal. Auch an dich viele Grüße Thomas
chris37
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Beitrag von chris37 »

lieber tom, hoffentlich geht es dir bald besser. ich wünsche es dir so. ich bin traurig, weil etwas mit mir etwas gemacht hat, und ich habe einen lieben menschen sehr verletzt dadurch. mutiert vom menschen zum monster bin ich. und was du schriebst, dass du das nicht magst, weil du dann nicht selbst entscheiden kannst, das kann ich nur bestätigen. wie davor schützen? keine ahnung. alles liebe für dich chris37
waltraut
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Beitrag von waltraut »

lieber Thomas,liebe Chris, ich fühl mich heute,als ob ich aus Unachtsamkeit ein Haus angezündet habe,in dem noch Menschen sind. Thomas,ich war froh,daß du draußen geblieben bist. Du kommst wieder raus aus dem Tief,ganz bestimmt!Ich glaube,es gibt bei uns allen noch zu viele Dinge,die etwas mit einem machen! Chris,willst du vielleicht erzählen,was dir passiert ist? Ich wünsche euch einen ruhigen Abend und Sonntag! Ganz lieben Gruß Waltraut
chris37
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Beitrag von chris37 »

liebe waltraut, vorhin gerade erzählte ich jemandem vom domino-effekt. ohne zuweisung von "schuld" (das wort gibt es nicht jetzt) ist mir dasselbe passiert. der erste stein bewegt sich, die nachfolgenden konnte ich nicht aufhalten. genaueres möchte ich nicht erzählen, ich hab nur das gefühl, einen riesigen mist gebaut zu haben, unsensibel und unverantwortlich jemanden verletzt. sowas kommt vor, gewiss. ich möchte es wiedergutmachen, irgendwie. waltraut, du hast kein haus angezündet, es ist eben das leben, kann nicht immer nur harmonisch sein. wichtig ist, dass wir noch in der lage sind, das zu sehen und darüber zu reden. also, für mich ist es so. liebe grüsse chris37
Jaisst
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Beitrag von Jaisst »

Lieber Thomas, ich habe mich nicht über dich aufgeregt, kann es nicht erklären, da ich nicht weiß, was mich so auf die Palme bringt, wenn ich lese was macht das mit ... schreib das ruhig weiter, inzwischen kann ich mich darüber amüsieren (über mich); da sieht man, wie einen das Unterbewusstsein steuern kann. Ansonsten finde ich inzwischen auch, dass man nicht gleich die Flinte ins Korn werfen sollte, wenn hier irgendwelche Streitereien stattfinden das Gute überwiegt bei weitem! Also haushalte mit deinen Kräften, bis es dir wieder besser geht und sei herzlich gegrüßt von Jaisst
christabelle
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Beitrag von christabelle »

Lieber Thomas, Waltraut, Chris! Ihr seid mir alle so lieb - und Ihr seid so traurig - laßt Euch umarmen! (Falls das mit ein bißchen Verspätung noch wirkt...) Gruß Christabelle
chris37
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Beitrag von chris37 »

liebe christabelle, wie war das noch, wer trauer erlebt hat, kann auch freude besser empfinden.... ich umarme dich mal, du bist so tapfer! dafür ist es nie zu spät. lieben gruss chris37
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