Bipolar gestört?

[EH]

Hallo, ihr lieben!

Seit meinem letzten Termin bei meinem Therapeuten geistert immer wieder ein Satz, den er gesagt hat, durch meinen Kopf: "Das hört sich stark nach bipolarer Störung an."

Ich habe im Internet etwas recherchiert und was ich rausgefunden habe, gefällt mir gar nicht. Okay, dass ich depressiv bin, da besteht kein Zweifel, damit muss ich mich abfinden. Aber manisch? Bin ich das wirklich? Bei näheren Nachdenken und weiteren Recherchen darüber, habe ich da doch einige Punkte bei mir gefunden, die auf dieses Krankheitsbild zutreffen. Auch der zeitliche Ablauf lässt sich über Jahre hinweg gut einzelnen Phasen zuordnen.

Ich weiß, dass der Weg zur eindeutigen Diagnose weit ist und die Störung meist erst nach etlichen Jahren eindeutig diagnostiziert werden kann. Ich muss dazu sagen, mein Therapeut kennt mich schon seit nunmher 8 Jahren. Ich war damals schon bei ihm in Therapie, wegen einem Belastungssyndrom. Er hat diese Aussage wohl im Hinblick auch auf damals gemacht. In der nächsten Sitzung will das näher beleuchten. Gut gehen tut es mir mit dieser Aussage aber trotzdem nicht.

Ich habe gelesen, dass es bei der eigenen Einschätzung gut helfen kann, ein Tagebuch zu führen. Ich halte das für eine gute Idee und möchte das auch gerne machen. Worauf muss ich da achten? gibt es angaben, die unbedingt mit vermerkt werden müssen? So eine Art "Vordruck" würde mir da schon sehr helfen, den zeitlichen Aufwand in Grenzen zuhalten. Vielleicht hat da jemand eine Idee, wo ich so was finden kann?!

Liebe Grüsse
Lea-Louise

[Dendrit]

Hallo Lea-Luise,

wie weit hilfreich der wäre, weiß ich nicht. Mir ist spontan ein "Stimmungskalender" eingefallen. Das wäre zeitlich kein großer Aufwand, nur ein paar Kreuzchen. Und evtl. besondere Situationen/Empfindungen notieren. Entweder reicht der vorgesehene Platz oder einfach ein schönes Büchlein kaufen und es als Tagesbuch benutzen. Zur "Übung". Der Link: http://www.hexal-neurologie.de/themen/d ... ession.php Man muss bißl runterscrollen. Bitte nicht als Werbung verstehen, ich kenn nur nichts besseres.

LG, Manuela

[albert]

Hallo Lea-Louise,

Für eine gewisse Zeitlang kann es gut sein, ein sogenanntes Stimmungstagebuch oder einen Stimmungskalender zu führen.
Ich habe als Bipolar II vor zwei, drei Jahren einen Vordruck von der pharmazeutischen Industrie benutzt, der im Psycho-Treff ausgelegen hat.
Das war ein Kalender, für jeden Tag eine Spalte und in die Zeilen habe ich meine Stimmung eingetragen auf einer Skala von +5 bis -5. Dazu gab es weitere Zeilen für Einträge über die eingenommenen Medikamente und für besondere Vorkommnisse.
Eine wichtige Zeile war jene für die Schlafdauer in Stunden.
Ich denke, dass solche Aufzeichnungen wichtige Dokumentationen sind, für mich selbst als Betroffenen und für den behandelnden Arzt und Therapeuten. Damit würde bei der Diagnosestellung gut geholfen und wenn eine Bipolarität vorliegt, könnte auch die Zeitdauer der Zyklen festgestellt werden.
Denn von der Diagnose hängt auch die Medikation ab.

Es gibt umfangreichere Variationen des Stimmungskalender, zu sehen z. B.

http://www.bipolar-forum.de/read.php?f= ... ply_208234

Dieser Thread im Forum der Deutschen Gesellschaft für bipolare Störungen betrifft das Thema Stimmungskalender. Im ersten Beitrag macht die Schreiberin den Vorschlag, Stimmung und Antrieb zu unterscheiden. Das kann durchaus sinnvoll sein.
Aber es muss jeder für sich selbst wissen, wie weit er mit Einzelheiten damit gehen kann.
Einige Kliniken, solche mit Bipolarambulanzen, haben ihre eigenen Stimmungskalender ausgearbeitet für ihre Patienten. Am Besten wäre es, mit dem Therapeuten und behandelnden Facharzt darüber zu sprechen. Vielleicht haben sie auch ein solches Formular vorrätig und können es ausgeben.

Gruß
Albert

[Dendrit]

Hm, hab noch mal nachgesehen, es gibt doch noch was (ausführlicheres):

http://www.neuro24.de/stimtageb.pdf
http://www.dr-mueck.de/HM_Depression/HM ... ession.htm

LG, Manuela

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Sorry, jetzt hat sich's überschnitten.