Alles abgesetzt

[winnie]

Liebe Dys,

"Bei mir ist nichts mehr da, was zerstört werden kann."

Doch.
DU bist noch da.

Liebe Grüße,
Winnie

[BeAk]

Liebe Dys,

ich kann mich Winnie nur anschließen.

Hast Du Lust auf einen Tapetenwechsel, am Wochenende (oder wann Du willst) nach Ah... zu kommen?

[Calzino]

hallo dys,

ich habe mal ein bisschen in deinen alten postings gelesen. das geht ja schon ewig so...und ich habe den eindruck gewonnen das würde auch ewig so weiter gehen.

ich habe das starke gefühl (vielleicht liege ich auch ganz falsch), dass du seit jahren genau das machst, was dein umfeld von dir erwartet.
dir geht es schlecht, du gehst zu ha, der schickt dir zum psychiater (mit dem hattest du doch früher schon probleme) und der verordnet dir pillen und schickt dich in therapie (die dir scheinbar nicht viel bringt). und jeder sagt dir, wenn du brav das tust, was ich dir sage, bist du bald wieder die alte.

daneben spielst du noch deine rollen: die als fürsorgliche ehefrau, die als liebende mutter, die als brave tochter und nicht zu vergessen 3 verschiedene rollen als patientin.

und die rolle als grossmutter, da schämst du dich jetzt schon deiner vermeindlichen unfähigkeit.

kennt jemand deine scham? hast du jemanden den du davon erzählen kannst?

liebe dys, wenn das absetzen der medis der schritt für deine verantwortung für dich selbst ist, dann ziehe ihn durch. und dann mach auch den zweiten: suche dir einen thera, der dich versteht und dir hilft.

ansonsten kann ich flora nur zustimmen.

Dys, dies ist dein leben. deine kinder sind alt genug, die sollen ihre wäsche selber machen. es geht hier nur um dich!

geh' deinen weg, aber gehe ihn...

ich wünsche dir viel kraft

liebe grüße

jens

[Sonnensucherin]

Hallo und guten Morgen Dys,

ich habe Deine Bemerkung gestern gelesen und konnte nicht gleich darauf antworten. Mußte erstmal eine Nacht darüber schlafen.

Liebe Dys, ich hatte keine Familie die mir half. Mein Sohn ist Borderlinekrank und wir konnten uns nicht helfen. Das war tragisch genug. Zwei gute Freundinnen, welche die Krankheit kennen, haben mich unterstützt.
Denn erfahrungsgemäß helfen Dir Familienangehörige nur bedingt. Und mit der Jammerei und den Erklärungsversuchen zum besseren Verständnis (das meine ich jetzt nicht böse) ziehen sie sich zurück und denken sich lass sie jammern.

Du hast geschrieben: Für mich gibt es keine Hilfe.

Ich versteh nicht, das der Doc sich hier nicht einschaltet.
Du blockst alles und jeden ab, der Dir Hilfe bietet.

Lass diesen Urlaub der Dich schon jetzt gedanklich überfordert, geh in eine Klinik, es gibt Medikamente welche Dir helfen erstmal wieder klar zu sehen......

Lass es zu, wieder klar sehen zu können,
und hör auf zu vegetieren.

Liebe Mitforianer,
wahrscheinlich denkt ihr, ich bin eine Idiotin. Doch zieh ich mir diesen Schuh nicht an. Ich habe ein Jahr nicht mehr gelebt, nur noch dahinvegetiert.

Euch alles Gute, vor allem Dir Dys,
Sonnensucherin

[winnie]

Liebe Dys!

"Du blockst alles und jeden ab, der Dir Hilfe bietet" - das ist es leider.

Ich kenne Dich jetzt schon seit etlichen Jahren, und ich lese seit Jahren mit, was Du hier schreibst. Und manchmal könnt ich dabei nur noch laut schreien.
Denn, wie es oben Sonnensucherins Zitat genau auf den Punkt brachte: Du wehrst Dich schlicht und einfach mit Händen und Füßen dagegen, Dir helfen zu lassen. Schreibst, wie schlecht es Dir geht, und daß Du nicht mehr kannst und nicht mehr willst (in einer Weise außerdem, die m.E. hier manchmal reichlich grenzwertig ist, möchte ich hinzufügen...) Du kriegst dann jedesmal einen Riesenhaufen Antworten, Ermutigungen, Ratschläge, sogar persönliche Hilfsangebote (siehe Chiron, siehe Bea) - aber Du weigerst Dich permanent, auch nur irgendwas davon mal zu überdenken. Das fängt schon damit an, daß Dich Deine häusliche Situation (verständlicherweise!) komplett überfordert, Du aber nichts davon hören willst, daß da so manches definitiv abwerfbar wäre (zB das Bedienen Deiner erwachsenen Kinder). Es geht weiter, daß Du seelisch zwar unendlich leidest, Du aber beim Arzt den Mund nicht aufmachst, weswegen er natürlich gar nicht wissen kann, wie schlimm es um Dich steht. Und es endet dort, daß Du zwar genau weißt, daß gerade bei Dir Klinik, Medikamente und Therapie allerdringendst angeraten sind, Du sowas aber immer wieder hinschmeißt, um "in Ruhe" (dh voll selbstzerstörerischer Gedanken) weiterzuleiden.

Dys, bittebitte krieg meinen Text jetzt bloß nicht wieder in den falschen Hals!!!! Er ist absolut NICHT böse gemeint.
Aber ich kenn Dich und Deine Geschichte doch so gut, um zu wissen, daß hier seit Jahren immer wieder die gleichen Kreisläufe rotieren, und daß es Dir absolut NICHTS hilft, wenn man immer nur tröstet, sich um Dich sorgt, tuttelt usw. Denn das alles bewirkt bei Dir GAR NICHTS, wie Du selbst zugeben mußt. Kann es auch nicht - es ist ja keine "normale" Depression, unter der Du leidest, da braucht es einfach mehr als das.

Bittebitte, Dys - denk mal drüber nach.
Wir würden Dir alle hier so gerne helfen - aber in gewissem Sinne nutzt Du uns nur aus, um nichts ändern zu müssen.
Das ist, wie gesagt, KEIN Vorwurf!!! Du kannst nicht anders, das ist mir vollkommen klar. Aber Du mußt Dir irgendwann mal darüber klar werden, ob Du weiter so dahinvegetieren willst oder ob es nicht doch mal endlich angeraten wäre, zu einem Spezialisten (dh jemandem, der sowohl mit Traumatherapie als auch mit Borderline ERFAHRUNG hat!!) zu gehen und dort KLARTEXT zu reden.

Ganz lieben Gruß von
Winnie


Liebe Sonnensucherin,

warum sollte Dich jemand als Idiot bezeichnen? Du hast doch genau das Richtige gemacht!

Lieben Gruß von
Winnie

[flora80]

Hallo Sonnensucherin,

also, ich persönlich halte dich keinesfalls für eine Idiotin.

Ich denke aber, dass die berühmten und meistenteils auch sehr sinnvollen Ratschläge "lass dir helfen, geh zum Arzt, geh in eine Klinik, nimm Medikamente" nicht unbedingt den Kern des Problems treffen, denn genau DAS hat Dys ja nun schon seit mehreren Jahren mit geringem Erfolg getan. Also muss ein neuer Weg her. Manchmal ist es schwierig, aushalten zu müssen, nichts tun zu können.


Liebe Dys,

was Calzino geschrieben hat kann ich nur voll und ganz unterstreichen!
Es ist nicht die Priorität, für deine Familie funktionstüchtig zu werden, auch wenn das deine größte Sorge ist.


Liebe grüße von Flora

[winnie]

Hallo Flora,

"denn genau DAS hat Dys ja nun schon seit mehreren Jahren mit geringem Erfolg getan."

Nein, das hat Dys eben NICHT getan.

Sie erzählt NUR UNS hier, wie schlimm es ihr geht - Adressaten, die dann auch wirkliche Maßnahmen ergreifen würden, weicht sie ja beharrlich aus.

Flora, ich weiß, Du meinst es gut.
Aber SO SEHR vergleichbar ist Deine Situation mit der von Dys nun eben doch nicht. Von daher halte ich es für nicht ganz ungefährlich, wenn Du aus der Erfahrung mit Deiner EIGENEN Problematik und DEINER bisherigen Vorgehensweise heraus Dys in ihrer Verweigerungshaltung auch noch "anfeuerst".

Lieben Gruß,
Winnie

[Chiron]

Liebe Winnie,

Du hast einen guten Beitrag an Dys geschrieben. Deine klaren und hilfreichen Worte schätze ich sehr, vor allem weil sie MICH auch schon des Öfteren wachrüttelten.

Liebe Dys,

mit dem Vorschlag Dich an einen Spezialisten zu wenden, liegt Winnie in meinen Augen richtig.
Da ich auch keine "normale" Depression habe, bin ich froh endlich an der richtigen Stelle gelandet zu sein.
Denn nur hier kann man mir helfen.
Du brauchst einen Arzt, der sich mit Deiner Diagnose auskennt. Ich bin mir sicher, dann kann auch Dir endlich erfolgreich geholfen werden.
Für Borderline-Patienten gibt es spezielle Kliniken, die ein entsprechendes Behandlungsprogramm anbieten.
In der Charite lernte ich eine junge Patientin kennen, die sich dorthin verlegen ließ. In SHG`s werden Kliniken untereinander empfohlen und ich denke, man kann es mal probieren. Auch Infos über spezielle Ärzte gibt es dort.
Vielleicht probierst Du es darüber mal?

Wie geht es Dir heute?

Alles Liebe und Gute,

Chiron

P.S.: Aus Dir bekannten Gründen kann ich über`s WE nicht schreiben, denke aber trotzdem an Dich.

[hubsia]

Hallo Ihr Lieben!
Ich denke mal Streit und Vorwürfe helfes Dys am wenigsten. Liebe Winnie es macht doch aber Sinn den Rettungsanker mal aus zu werfen, ob ich mich dann dahin ziehen lasse wo die Andern wollen steht doch auf einem andern Blatt, oder?
Ich vermute mal Dys ist derzeit so von der Rolle das sie garnicht weiß was sie überhaupt will. Durch ihre Überforderung möchte sie Ruhe,
sie möchte aber auch geholfen haben, gleichzeitig hat sie aber große Angst auf Menschen zu zu gehen, sprich Doc und so. Ich fände auch eine Klinik Behandlung besser,
wirkungsvoller, aber dazu muß sie bereit sein, sonst giebt das nix. Liebe Dys der Weg zu Deinem Doc war erst mal gut berate mit ihm wie es weiter gehen soll, er wird schon den richtigen Weg finden der auch wirklich hilft.
Ich möchte nur mal eins sagen zu den Medikamenten allgemein, ich werde nie einer Persohn zu irgendetwas raten oder abraten.
Das ist einzig und allein Sache des Arztes und dem Patienten, jeder reagiert auf etwas anders als ein anderer. Wie gesagt das ist alles nur meine Meinug.
Alles liebe Hubert.

[Emriye2]

Liebe Dys,

ich glaube Winnie und Sonnensucherin haben in ihren Postings so ziemlich den Punkt getroffen und ich kann mir vorstellen, dass Du das auch weißt und verstehst.

Wie gesagt, ich kann Dich verstehen, dass Du gerade aus dem Psychodschungel raus möchtest und bei 13 verschiedenen Medis, die Dir wohl alle nicht helfen, kann ich das noch mehr verstehen.

Aber aus dem Dschungel kannst Du wirklich nur Schritt für Schritt rauskommen, mit Hilfe von Ärzten und Therapeuten und mit klaren Grenzen zuhause.

Dir alles Gute

emriye

[albert]

Ratschläge sind auch Schläge.

Und: so viele Köpfe so viele Sinne.


Liebe Dys,

ich wünsche dir, dass du selbst zuallererst zur Ruhe kommst. Wie, das kann dir niemand empfehlen oder gar vorschreiben - weil doch jeder Mensch anders ist.
Ich wünsch dir einfach Besserung und sende dir nochmal ein Kraftpaket.
Die Helferinnen sind bei dir.

Herzlichen Gruß
Albert

[DYS-]

Es gibt mich noch und es muss mich noch länger geben. ich habe alles gelesen. Aber ich kann gerade nicht schreiben.
Gruß Dys

[Antje]

Liebe Dys,

Du schaffst das!!!!

Ich verstehe Dich zu gut.
Ich habe im Juli auch auf eigene Faust alle Medis abgesetzt, eines mußte ich wegen einem heftigem Absetzsyndrom ausschleichen. Mir geht es seither auch nicht anders als mit den Medis.

Ich hatte und habe die Nase so voll von den Medis, Therapien, der Depression, den Behandlern. Das einzige, das wirklich geholfen hat war Tavor, wenn ich suizidal war.

Ich habe über 5 Jahre alles treu und brav geschluckt und gemacht, was die Psychiater, Psychotherapeuten usw. geraten haben. Und es hat nichts gebracht. Die Depression kam immer genau so heftig wieder. Die ganzen Versuche mit den verschiedenen ADs, atypischen Neuroleptika, sonstige Psychopharmaka, VT und was ich noch alles ausprobiert habe, haben nicht wirklich und überhaupt nicht effektiv geholfen.

Nur daß ich dadurch eine starke Hypertonie entwickelte, 30 kg Gewicht zugenommen habe und meine Leberwerte sich jenseits von Gut und Böse bewegten. Dann mußte ich Medis dagegen nehmen. Also Medis gegen Nebenwirkungen von anderen Medis. So ein Blödsinn.

Jedenfalls habe ich heute die Ergebnisse meiner Blutwerte bekommen und sie sind im Normalbereicht, mein Blutdruck ist seit Wochen ebenfalls normal und mein Körpergewicht bewegt sich langsam auch wieder außerhalb der Adipositas.

Ich bin der Meinung, nur wir selbst kennen uns nach so langer Krankheitsdauer mit unserer Krankheit am besten aus. Klar brauchen wir Unterstützung, aber die kann auch anders aussehen.

Ich drücke Dich ganz fest.

Lieber Gruß

Antje

[Sonnensucherin]

Guten Abend Winni und Flora,

vielen Dank für das Verständniss meiner Aussage gegenüber. Davor hatte ich echte Panik.


Liebe Dys,

Du kannst ein "relativ normales" Leben führen, mit Medikamenten, Therapie und Veränderungen in Deinem Leben. Doch diese Veränderungen gehen nur, wenn Du Deinen Verstand und die Seele wieder strukturiert hast.

Ich wünsche Dir, das Du dies packst,

Alles Gute
Sonnensucherin

[flora80]

Liebe Dys,

ich habe noch einmal etwas über deine Situation nachgedacht und nach wie vor empfinde ich sie etwas anders, als die meisten hier. Warum, das weiß ich nicht so genau, aber ich will dir mitteilen, was ich denke, denn vielleicht ist etwas Hilfreiches für dich dabei.

Ich empfinde deine verzweifelten Postings nicht als manipulativ, auch wenn das offenbar andere so empfinden. Da gibt es gottseidank kein richtig oder falsch. Bei mir kommt einfach nur folgendes an: Du weiß, dass du krank bist, dass du ein riesen Problem hast. Und das weißt du nicht erst seit gestern. Auch deine Familie weiß das und drängt dich dazu, dich "behandeln zu lassen". Ich kenne deine Familie nicht, aber ein bisschen wirkt es auf mich wie: "Sie geht zum Arzt und zum Therapeuten, dann MUSS es ihr doch bald besser gehen." Und du spielst das Spiel mit, indem du auch immer brav zu Ärzten und Therapeuten gehst, schließlich willst du dir nicht auch noch vorwerfen lassen müssen, nichts zu tun. Und du gehst hin und erzählst, wie es dir geht, aber du hast nicht das Gefühl, wirklich verstanden zu werden und in deinem Leiden wirklich wahr- und ernstgenommen zu sein. Du schluckst Medikamente, in der Hoffnung, dass wenigstens sie dir Erleichterung verschaffen, aber auch das funktioniert nicht. Ich halte es für unfair, dir vorzuwerfen, "nichts zu tun und anderen etwas vorzumachen", denn ich (!!!) glaube, dass das das Problem nicht trifft. Selbst wenn es so wäre, dass du dich deinen Behandlern gegenüber nicht öffnest, so hat das doch einen Grund und entsteht nicht aus purem trotz oder aus "frackigkeit". Es hat IMMER einen triftigen Grund, wenn man sich gegenüber Therapeuten und/oder Ärzten nicht öffnet bzw. ihre Hilfsangebote nicht an sich heran lässt. Ich glaube, dass dein Leidensdruck sehr hoch ist, du aber keine Möglichkeit mehr für dich siehst, mit Hilfe des derzeitigen Behandlungsplans irgendeine Besserung zu erreichen. AUch das ist nichts, was man dir vorweerfen könnte. Und dass du DANN verzweifelt bist, halte ich für ziemlich legitim. Ich glaube, du brauchst einen Behandler, dem du wirklich vertrauen kannst und das eine ganz persönliche Sache. Einen Psychiater, den viele gut finden, musst du nicht zwangsläufig auch gut finden. Ich meine mich zu erinnern, dass du in einer ländlichen Gegend wohnst, was die Sache natürlich immens erschwert, denn da ist die "Auswahl" meist sehr klein. Leider ist gerade die Therapeuten und Psychiater Suche immer ein Glücksspiel... Ich wünsche dir, dass du noch einmal all deine Kraft zusammensammeln kannst und dich auf die Suche nach einem Behandler machst, bei dem du dich gut aufgehoben fühlst. Wie lange es dauert, bis deine Kräfte wieder dazu reichen, kann ich nicht einschätzen, aber ich hoffe, bald!

Liebe Grüße von Flora

[Emriye2]

Liebe Dys,

ich habe vorhin Floras Posting an Dich gelesen und war jetzt ne längere Runde mit meinem Hundi unterwegs, dabei konnten die Gedanken fließen.

Und ich möchte mich bei Dir entschuldigen, wenn meine Postings sozusagen als Ohrfeige ankamen. Ich weiß auch wie es ist, wenn allzugute Ratschläge mit einer vehemenz (huch, wie schreibt man nur dieses Wort, es sieht auf jeden Fall komisch aus )an einen rangetragen werden, wenn der Mensch gegenüber nicht alle Hintergründe kennt.

Ich kenne nicht alle Hintergründe und weiß nicht was zwischen Dir und Deinen Behandlern nicht richtig läuft. Aber eins kommt wir echt sehr komisch vor, dass man Dir 13 !!! verschiedene Medis verschreibt!!! Das würde ich auf Dauer auch auf keinen Fall mitmachen.

Ich glaub an Dich und vertraue darauf, dass Du wirklich am besten weißt, was richtig für Dich ist.

Liebe Grüße an Dich

emriye

[Chiron]

Liebe Dys,

jetzt kann ich doch noch schreiben, weil ich eine Pause vom privaten Glücksstress einlegte.

Dadurch merkte ich, wie ähnlich wir uns in der Versorgerrolle sind. Wir möchten alles für die geliebten Menschen um uns herum tun. Leider reicht unsere Kraft nicht immer dazu, es fällt uns schwer das zuzugeben. Wir gelten nicht ohne Grund als EU. Trotzdem meinen wir, "faul" zu sein und viel für andere dasein zu müssen, obwohl die Kraft nicht reicht.

Du steckst in einem Dilemma und ich weiß nicht wie ich Dir helfen kann. Versuche Dich auf Dich zu besinnen, auf das was Du gerade brauchst. Lass den Haushalt mal Haushalt sein, Du bist krank und sollst wieder auf die Füße kommen.

Falls ich irgendetwas Unbedachtes geschrieben habe, dann tut es mir aufrichtig leid.
Doch, ich mag Dich und wünsche mir sehr, dass es Dir bald wieder besser geht und wir gemeinsam Berlin unsicher machen können, so wie es Dein Wunsch ist.

Alles Liebe und Gute,

Chiron

[winnie]

Hallo Flora,

nochmal: Du kennst ganz offensichtlich nicht die Hintergründe. Du meinst es gut, aber, wie schon oben gesagt - DEINE Sicht- und Vorgehensweise war eine völlig andere, und Du weißt ganz offensichtlich kaum etwas über Dys' Geschichte. Du KANNST Deine Erfahrungen einfach nicht auf Dys' Situation übertragen.
Glaub mir.

Liebe Dys,
ich möchte auch nochmal betonen: ich wollte Dich auf gar keinen Fall angreifen, Dir Vorwürfe machen oder sonstwas. Ich weiß so einiges von Dir und habe auch so einiges aus erster oder zweiter Hand miterlebt, deshalb weiß ich auch, daß Dir Eideidei NICHTS helfen wird. Du MUSST andere Wege beschreiten als zB von Flora vorgeschlagen, und wir hier müssen Dir ANDERS helfen.
Ich möchte Dir nämlich HELFEN, sonst nichts. Ich mag Dich nämlich.

Liebe Grüße von
Winnie

[DYS-]

Ihr Sie erzählt NUR UNS hier, wie schlimm es ihr geht - Adressaten, die dann auch wirkliche Maßnahmen ergreifen würden, weicht sie ja beharrlich aus.

Das stimmt nicht! Anfangs hatte ich Angst meinen Behandlern offen zu sagen wie es mir geht. Das ist anders.

. Du blockst alles und jeden ab, der Dir Hilfe bietet

Stimmt nicht

kennt jemand deine scham? hast du jemanden den du davon erzählen kannst?

ja, meinem Hausarzt

….Du aber beim Arzt den Mund nicht aufmachst, weswegen er natürlich gar nicht wissen kann, wie schlimm es um Dich steht

S.o.


Wir würden Dir alle hier so gerne helfen - aber in gewissem Sinne nutzt Du uns nur aus,

Wenn ihr das so empfindet, nehme ich die Schuld auf mich. Es tut mir so leid. Ja, ich glaube ich nutze alle nur aus.

. ….doch mal endlich angeraten wäre, zu einem Spezialisten (dh jemandem, der sowohl mit Traumatherapie als auch mit Borderline ERFAHRUNG hat!!) zu gehen und dort KLARTEXT zu reden
Ich war schon in viel zu vielen Kliniken. Unter anderen vor einem Jahr noch in Freiburg. Dort ist man spezialisiert auf BPS. Ich kam nicht in das Programm, weil die dort meine Depression behandelten.


"denn genau DAS hat Dys ja nun schon seit mehreren Jahren mit geringem Erfolg getan."

Nein, das hat Dys eben NICHT getan.

Habe ich doch!

Ich antworte allen noch, aber ihr wisst alle was für ein Kraftauwand schreiben sein kann.

[flora80]

Hallo Winnie,

ich habe ganz bewusst nicht auf dein Posting geantwortet, sondern nur Dys persönlich angesprochen. Ich weiß dass wir unterschiedlicher Meinung sind, aber das heißt nicht: du liegst richtig und ich falsch. Keiner von uns kann das wissen. Warum also die Aggression? Du fühlst dich ausgenutzt. Das ist deine Geschichte. Ich fühle mich aber nicht ausgenutzt. Darf ich das nicht? Ich akzeptiere deine Meinung, akzeptiere du bitte auch meine. Genauso, wie du meine Meinung für "gefährlich" hältst, halte ich deine für "gefährlich". Es geht nicht ums Rechthaben. Du hast deinen Standpunkt deutlich gemacht und ich habe ihn durchaus verstanden. Virtuelles anschreien wird aber nichts daran ändern, dass ich die Sache eben dennoch anders sehe. Ich wäre dankbar, wenn du es dabei belassen könntest. Sätze wie "ich weiß, dass du es gut meinst" sind von oben herab. Ich habe ja z.B. auch nie behauptet, du würdest es nicht gut meinen. Zwei Menschen, zwei Meinungen.


Liebe Dys,

ich glaube daran, dass du ziemlich gut selbst entscheiden kannst, was hilfreich für dich wäre. Unterstützung muss nicht immer so aussehen, wie andere sich vorstellen, dass sie für einen aussehen soll. Schau, was DU für dich möchtest und versuche, das irgendwie zu bekommen. Du bist schließlich nicht unzurechnungsfähig oder so, sondern eine erwachsene Frau, die über ihr Leben bestimmen kann! Tu das!

Lieber Gruß von Flora

[Sadness]

Muss das sein, dass hier Leute so bedrängt werden, dass sie sich genötigt sehen, sich zu verteidigen, was sie wann wie mit welchem Erfolg gegen ihre Erkrankung gemacht haben ?

Ich find das echt unglaublich. Sorry, aber das musste ich loswerden.

Sadness

[flora80]

Liebe Dys,

ein kleiner Nachtrag auch im Hinblick auf das Posting von Sadness: Du musst dich nicht rechtfertigen. Und ich kann für meinen Teil sagen, dass ich mich definitiv nicht ausgenutzt fühle, also musst du dich auch nicht pauschal entschuldigen. Ich finde, es geht nicht um Schuld.

Lieber Gruß von Flora

[tomroerich]

Hallöchen,

ohne jetzt den ganzen thread gelesen zu haben. Ich habe ja ganz guten Kontakt zu Dys und ich finde nicht, dass sie sich keine Hilfe holen will. Sie hat sowohl intensiven Kontakt zum Hausarzt, sie hat einen Psychiater, hat Therapie gemacht. Dieser Vorwurf ist nicht berechtigt, auch nicht, dass sie uns ausnutzen will. Ich versteh schon, was du meinst, Winnie, aber so ist es sachlich nicht richtig.

Es ist etwas anders, was ich Dys immer wieder sage. Sie wiederholt ihre Grundproblematik konsequent zu Hause und lässt sich immer wieder in die gleiche Rolle drängen. Solange sich da nichts ändert, kann sie keine neue Rolle für sich finden, das ist meine Überzeugung. Aber das ist eben auch nicht gerade leicht, gell?

Grüße

Thomas

[sd]

Ich habe schon mehrmals meine Medikamente abgesetzt, da ich es einfach nicht mehr aushielt und ich mich oft fragte was soll denn das alles. Es ging mir auch mit Medikamenten nie so richtig gut, sicherlich war ich teilweise stabiler, als ohne.
Ich hatte teils sehr heftige Rückfälle, aber je mehr Medikamente ich bekam, umso schlechter ging es mir,empfand ich es jedenfalls.
Im Rückblick muss ich schon zugeben, dass ich eben stabiler war.
Inzwischen bin ich seit etwa 6 Mon. wieder ohne Medikamente, nachdem ich mich doch immer wieder überreden lies, Medikamente zu nehmen. Mein Arzt weiss davon und ist einverstanden, ich habe natürlich Angst vor einem Rückfall, aber ich will es ohne Medikamente schaffen. Ich bin auch in Gesprächstherapie, so alle 3-4 Wochen und es tut mir gut, über meine Sorgen zu reden.
Wenn ich so zurücksehe, habe ich die letzten 10 Jahre eine schlimme Zeit hinter mir, mit einigen geschlossenen Aufenthalten und einigen Versuchen, aber mein Leben hat mich von Anfang an geprägt und ich muss irgendwie im Leben zurechtkommen, und da helfen auch keine Tabletten, es ist vielleicht einfacher damit, es zu ertragen. Aber ich möchte wieder ich selbst sein.
Im Moment geht es mir ganz gut so, und sollte es doch wieder anders kommen, werde ich natürlich ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen.
Ich hoffe es ist nicht zu verwirrend, was ich geschrieben habe.

vlg charlie

P.S.: Ich habe mir vor einem Jahr einen kleinen Hund (Prager Rattler) gekauft, mein kleiner Seelentröster, und sie tut mir sooooooo gut!!!

[BeAk]

Hey Charlie,

wie hast Du es denn geschaft, eine Gesprächstherapie nach Rogers von der Krankenkasse bezahlt zu bekommen?
Oder zahlst du sie selbst?