Ich möchte nicht mehr in meiner Haut stecken

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imagine
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Ich möchte nicht mehr in meiner Haut stecken

Beitrag von imagine »

Hallo,
sicher können das viele so unterschreiben.
Ich habe in meinem Leben schon so viel Leid erlebt und miterlebt, ich bin voll davon!!
Ich scheine das auch nach außen zu strahlen, obwohl ich jetzt nicht der große Jammerer bin, aber die Menschen um mich herum scheinen das zu spüren und gehen mir aus dem Weg.
Nein, ich bilde mir das nicht ein, es ist wirklich so!!
Ich habe eine Hülle, die ist vollkommen mit Schmerz und Leid ausfgefüllt.
Viele wissen, wie sich das anfühlt, da bin ich sicher, aber wie hält man das aus?

Ich bin ganz weit weg von "erlösenden" Gedanken, was mich selbst verwundert, aber ich habe erkannt, dass das nicht die Lösung ist, sie erscheit mir noch nicht einmal verlockend
Vielleicht gehe ich in eine Klinik, allerdings kann ich ja keine AD`s nehmen, aber vielleicht gibt es noch abdere Methoden, die mich das Leid nicht ganz so spüren lassen

Es ist schön, hier schreiben zu können
Eure imagine
Schweigen ist die unerträglichste Art der Erwiderung (Chesterton)
Birdy
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Re: Ich möchte nicht mehr in meiner Haut stecken

Beitrag von Birdy »

Liebe imagine,

ich würde Dir so gerne hoffnungsfrohe Gedanken mitgeben, kann mich aber dem Titel des threads momentan nur anschließen.
Das hat nichts mit Selbstmitleid zu tun, sondern einfach mit dem "endlich raus wollen" aus diesen negativen Erfahrungen und aus der Haut, die diese schmerzhaften Seiten des Lebens umschließt.

Bleibt mir nur, auch wenn es nicht wirklich hilft, zu schreiben: Du bist nicht allein.

Lieben Gruß
Birdy
Loveless
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Re: Ich möchte nicht mehr in meiner Haut stecken

Beitrag von Loveless »

Ja mir ging,teilweise geht es mir auch noch so...Meinst du mit AD Antidepressiva?WArum kannst du die nicht nehmen?bist du schon malk zu einem psychater/psychologen oder so gegangen?
uli2705
Beiträge: 179
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Re: Ich möchte nicht mehr in meiner Haut stecken

Beitrag von uli2705 »

Hallo Imagine,

auch ich kann mich mit deinem Leid identifizieren, mir geht (ging) es lange Jahre so. War nach außen hin ziemlich "normal", dahinter die Hölle. Habe mich mit meinem Leid ziemlich zurück gezogen und eigentlich immer alles mit mir selbst ausgemacht. Konnte irgendwie auch nichts dagegen tun, ganz furchtbar. Habe dann Therapie(n) angefangen. Mußte erst wieder lernen mich mitzuteilen, sagen wie es mir geht, was los ist. Hatte ich wirklich alles fast verlernt. Was mich aber immer einigermaßen aufrecht gehalten hatte war die Frage und die Feststellung: Warum leidest Du so, was ist geschehen? Es muß für Dein Verhalten eine Erklärung, Ursache geben. Und die will ich finden!
Ich kann das aber nur mit Therapeuten zusammen, der mir einen Spiegel vorhält. Ich weiß jetzt nicht, ob Du aktuell eine Therapie machst. Aber auch für Dein Leid muß es diese Erklärung geben. Suche und finde sie, damit es Dir wieder besser geht.

Ich lebe zwar ziemlich zurück gezogen, habe aber die Hoffnung nicht aufgegeben, das es wieder anders wird. So Schritt für Schritt "bekomme ich immer mehr über mich heraus" so das ich mein Verhalten und Leid erklären und es nach und nach verändern kann. Darin sollte auch Deine Hoffnung liegen, laß den Kopf nicht hängen! Wenn Du Hilfe brauchst, dann hol sie Dir.
Alles klar!?

Lieber Gruß
Ikarus


Die Angst klopt an die Tür. Du öffnest, und niemand ist da.
(Chinesisches Sprichwort)
imagine
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Re: Ich möchte nicht mehr in meiner Haut stecken

Beitrag von imagine »

Ihr Lieben,
Danke für euer Verstehen und eure Antworten.
Sie zeigen so viel Mitempfinden...
Das ist es, was Nicht Depessive nicht leisten können, was sie aber auch an den Rand der Verzweiflung bringen kann.
Viele wenden sich vielleicht deshalb ab.

@Ikarus, ich bin ganz allmählich dahinter gekommen, was mich so leiden lässt, es hat viel mit meiner Erwartung an die Menschen zu tun, ich denke, der Schhlüssel FÜR MICH könte darin liegen, dass ich im Grunde nur für mich selbst verantwortlich bin.
Ich bin ein wenig müde und das ist ein abendfüllendes Thema

Liebe Grüße
imagine
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otterchen
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Re: Ich möchte nicht mehr in meiner Haut stecken

Beitrag von otterchen »

Hallo liebe Imagine,

lass Dich mal von mir drücken.

Jetzt bist Du bei "das will ich nicht mehr"... ich wünsche Dir sehr, dass Du bald auch dahin kommst, zu sehen, was Du stattdessen willst - und dass Du Dich dann in Deiner Haut wohlzufühlen beginnst.

Durchatmen... gib Dir Zeit... vielleicht ist es wie bei den Insekten ein Häuten?

Komm, ich halte einfach mal eine Runde lang deine Hand... ich mag Dich auch in Deiner "falschen Haut".
mein gelerntes Sammelsurium: https://otterchenblog.wordpress.com/
rm
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Re: Ich möchte nicht mehr in meiner Haut stecken

Beitrag von rm »

Liebe Imagine,

>(.....)dass ich im Grunde nur für mich selbst verantwortlich bin.<

Wie ich Dir das nachfühlen kann:...nicht mehr in seiner Haut stecken wollen, raus aus den alten, belastenden Gewohnheiten... und wie schwer es ist, damit zu beginnen, wenn man (wieder einmal) nicht genau weiß, wo die Richtung des Ausgangs ist!

...nur für sich selbst verantwortlich sein... immer wieder tappe ich in die Versuchung, mich anlehnen zu wollen und bei näherem Hinsehen merke ich, daß da keiner zum Anlehnen ist und auch nicht sein will.. ich dreh mich mal wieder im Kreis und fühl mich allein...wieoft noch dies Spiel?

Wünsch Dir Kraft zum Häuten, liebe Imagine.
Müde, aber liebe Grüße von mir, Reinhart
uli2705
Beiträge: 179
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Re: Ich möchte nicht mehr in meiner Haut stecken

Beitrag von uli2705 »

Hallo Imagine,

wir sind alle bei Dir.


Lieber Gruß
Ikarus

P.S.: Auch ich leide still ohne zu jammern, deswegen kann ich Dich gut verstehen.
imagine
Beiträge: 1068
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Re: Ich möchte nicht mehr in meiner Haut stecken

Beitrag von imagine »

Lieber Ikarus, liebe Alle,
ich fühle mich verstanden, das ist schon sehr viel!!!
Eine Lösung ist noch nicht in Sicht..
Ich bin jahrelang mit einer Maske rumgelaufen, das war auch nicht der Weg, aber im Nachhinein leichter zu ertragen, als die Offenheit, mit der die Menschen erst recht nicht klarkommen.
Ich lauf jetzt nicht rum "hach bin ich heute wieder depressiv", aber ich teile den Menschen schon mit, dass es mir nicht gut geht.
Dadurch habe ich einige Freunde/Bekannte verloren.
Sicher, es gibt auch ein paar Menschen, die zu mir halten und an die muss ich mich halten...
Aber aufgrund des immensen Leides, dass sich in mir angesammelt hat, habe ich nur selten eine positive Ausstrahlung.
Meine Freundin meinte, wenn es mir gutgeht, dann würde ich 10 Jahre jünger aussehen, dann würden meine Augen blitzen und ich sei lebhaft...
Ich denke, dass diese Fröhlichkeit und diese Lebenslust unter all dem Leid begraben liegen, manchmal schaffen sie sich Raum und brechen sich Bahn und dann komme ICH ans Tageslicht.
Aber es wird zu schnell dunkel, einerseits bräuchte ich ein dickeres Fell, aber die Idee der Häutung gefällt mir auch...
Schicht, für Schicht des erworbenen Leides müssten abfallen, vielleicht käme ein "Diamant" zum Vorschein

eure Imagine
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otterchen
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Re: Ich möchte nicht mehr in meiner Haut stecken

Beitrag von otterchen »

Liebe Imagine,

ich bin mir sicher, dass da ein Diamant ist... man muss ihn nur abstauben und ins rechte Licht rücken, damit er funkelt

Er mag vielleicht noch wie ein plumper Stein aussehen, aber dann wird halt geschliffen und poliert... das dauert, kostet Zeit und Kraft... aber das Ergebnis ist mit Sicherheit sehr facettenreich, kann in 1000 Farben funkeln, ist kostbar und strahlt mit der Sonne um die Wette

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imagine
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Re: Ich möchte nicht mehr in meiner Haut stecken

Beitrag von imagine »

Liebes Otterchen, das hast du schön geschrieben, Danke dir dafür

Liebe Grüße an dich, ich finde du bist ein wertvoller Bestandteil des Forums

imagine
Schweigen ist die unerträglichste Art der Erwiderung (Chesterton)
otterchen
Beiträge: 5118
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Re: Ich möchte nicht mehr in meiner Haut stecken

Beitrag von otterchen »

Liebe Imagine,

danke Dir, das tut gut, wärmt meine Seele und bringt mir ein Lächeln.

Ich wünsche Dir Durchhaltevermögen dabei, Deine alte Haut abzustreifen. Das tut bestimmt weh, dauert länger, und die zarte Haut, die darunter zutage kommt, ist noch sehr verletzlich, benötigt Schutz und Pflege. Aber Du bist gewachsen, und das Abstreifen der alten Haut gehört (zusammen mit Wachstumsschmerzen) mit zum Prozess.
Vielleicht wird es sogar eine Metamorphose? Dass beim Häuten jemand ganz Neues zum Vorschein kommt? Ein Schmetterling vielleicht, der leicht ist und fliegen kann, dessen Flügel wie Diamanten schimmern?

Ich möchte Dir einfach das Bild mit auf den Weg geben, dass es ok ist, nicht mehr in seiner Haut stecken zu wollen. Es ist ein Zeichen für Entwicklung, für Wachstum. Und ich möchte Dir Mut machen, weiterzumachen und wirklich "aus der Haut zu fahren".

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Weltenwandlerin
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Re: Ich möchte nicht mehr in meiner Haut stecken

Beitrag von Weltenwandlerin »

Liebe Imagine!

Du schriebst von deinen Bedürfnissen bzw.Forderungen an andere und das du letztendlich nur für dich selbst verantwortlich bist. Daraus lese ich eine latente Enttäuschung durch die anderen und sehe so etwas wie Schein-Resignation (niemand wird mich je so lieben wie ich bin und wie ich es brauche, also gebe ich auf. Vorher versuche ich es aber noch ein bißchen in dem ich mich noch mehr anstrenge). Ich meine zu ahnen, worum es dir gerade geht, ist vielleicht aber auch lediglich eine narzisstische Projektion meinerseits

Ich empfehle an dieser Stelle nochmal das Buch von Alice Miller, das Drama des begabten Kindes.

Alles Liebe,
Mika
Werden kennt kein Ende. Der Strom fließt weiter. Jeder Augenblick ist neu. Der Schmerz des Wachsens: der Mühen wert! (Bruno-Paul de Roeck)
imagine
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Re: Ich möchte nicht mehr in meiner Haut stecken

Beitrag von imagine »

Liebe Mika,
da ist was dran, an deinen Worten, natürlich bin ich enttäuscht, gerade weil ich sooo viel für andere tue.
Immer wieder tappe ich in diese Falle, die ich als Kind so perfekt gelernt habe.

Natürlich ist, leider weiß ich ja so viel darüber, damit auch ein Kontrollzwang verbunden, den die anderen durchaus spüren und auch in letzter Zeit negativ quittieren.

Ich schrieb schon mal an anderer Stelle, dass ich scheinbar nur durch Scmerz lernen kann, loslassen zum Beispiel...
Immer noch ist da das kleine Kind, dass geliebt werden will, sich anstrengt, ALLES tut und doch nicht geliebt wird und weinend in der Ecke steht.
Mika, ich werde mir das Buch besorgen, denn ich kenne ja dieses andere Buch von Alice Miller, aus dem ich auch schon so viel gelernt habe.
Das Problem ist aber, ich weiß ja schon so viel, mein Kopf ist angefüllt mit Wissen, aber meine Seele ist voller Leid und alten Verletzungen und jede neue Verletzung häuft sich auf die schon vorhandenen und manchmal meine ich den ganzen Schmerz, der sich da angesammelt hat, nicht mehr aushalten zu können.

Ich weiß, dass gerade du mich verstehst....

Ich merke zur Zeit aber auch, dass ich nicht umsonst so viel Wissen angehäuft habe, ich merke tatsächlich, dass ein kleines bisschen Leid abfällt und ich wieder Licht sehe, ich denke, ich habe viel verstanden, gerade durch den Schmerz.
Ich glaube tatsächlich, dass nur ich selbst für mich sorgen kann und muss, vielleicht schreibt ja Alice Miller davon in ihrem Buch

Alles Liebe auch für dich

imagine
Schweigen ist die unerträglichste Art der Erwiderung (Chesterton)
imagine
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Re: Ich möchte nicht mehr in meiner Haut stecken

Beitrag von imagine »

Liebe Mika,
ich habe mir das Buch bestellt

Liebe Grüße
imagine
Schweigen ist die unerträglichste Art der Erwiderung (Chesterton)
otterchen
Beiträge: 5118
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Re: Ich möchte nicht mehr in meiner Haut stecken

Beitrag von otterchen »

Guten Morgen liebe Imagine,

ich habe gerade ein Bild in meinem Kopf: da sind 2 Personen: die kleine und die erwachsene Imagine... jede geht durch ihre Welt, tut und macht und hofft auf Liebe... und es kommt nicht das, was wirklich fehlt.
Wäre es vorstellbar, dass Ihr beide Euch zusammentut und Euch selbst das gebt, was Ihr braucht?

Klar ist dies durch meine eigene persönliche Erfahrung gefärbt: ich lerne gerade zusammen mit meiner Kleinen, mir selbst Liebe zu geben. Sehr schwierig! - denn: wie soll die Große der Kleinen Liebe geben, wenn die Große das nie erfahren hat. Aber ich lerne. Und ich gebe der Kleinen (und damit auch mir) bewusst Liebe und fülle dadurch dieses große Loch in mir. Und ich werde unabhängiger von den "Zuwendungen" der anderen. Im Gegenteil: ich wähle die Personen aus, denen ICH was GEBEN will.

Ich wünsche Dir ein schönes, warmes, helles Wochenende mit "Lichtblicken"
mein gelerntes Sammelsurium: https://otterchenblog.wordpress.com/
Onkel_Albert
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Registriert: 11. Nov 2005, 07:29

Re: Ich möchte nicht mehr in meiner Haut stecken

Beitrag von Onkel_Albert »

Hallo, ihr Lieben,

weil ich gerade vor einem Berg von Aufgaben sitze und nicht anfangen kann,
versuche ich es mal wieder mit einem Beitrag im Forum.

Das Bild mit der Häutung ist nicht schlecht
(übrigens: "imago" ist im zoologischen Sinn das fertige Insekt nach einer Verwandlung, z.B. ein Schmetterling!) -
aber ich finde es trotzdem unbefriedigend.
Kann man wirklich die Vergangenheit einfach so hinter sich lassen?

In dem Thread "http://www.kompetenznetz-depression.de/ ... 1189066833"
hat Thomas (tomroerich) einige weise Sätze geschrieben, ich zitiere einen kleinen Abschnitt:
"All das, was du dir da ankreidest, hast du einmal gut gefunden. Hättest du es sonst getan?
Nun findest du es nicht mehr gut und ich würds an deiner Stelle auch nicht gut finden.
Du willst jetzt etwas anderes und so etwas nennt man Entwicklung.
Freu dich darüber, dass du dich entwickelst - die meisten Menschen tun das nicht.
Es ist nicht notwendig sich etwas anzukreiden, wenn man erkennt,
dass man so nicht mehr sein möchte, wie man mal war oder noch ist.
Es ist nicht nur unberechtigt, es wird dich darin hemmen, dich zu entwickeln.
Es gibt nichts, was man im Leben einfach weglassen könnte, um sich zu entwickeln."

Wie wäre es mit dem Bild eines Baums?
Er entwickelt sich, bildet jedes Jahr einen neuen Ring.
Ohne seinen Kern, ohne seine Vergangenheit kann er nicht leben
und auch keine neuen Triebe und Blätter bilden.
Selbst wenn er einen kranken Kern hat, kann er noch lange Zeit leben.
Er ist nie fertig.


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Ein jegliches hat seine Zeit,

und alles Vorhaben unter dem Himmel hat seine Stunde ...

(Prediger Salomo)
Weltenwandlerin
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Re: Ich möchte nicht mehr in meiner Haut stecken

Beitrag von Weltenwandlerin »

Liebe Imagine!

Hm ja, lesen kann vielleicht keine Wunden heilen, wohl aber von Waffen, Kriegsführung und Heilungsmöglichkeiten berichten und so zur Heilung beitragen. In meinem Kopf sind soviele Bücher, Theorien, Worte, dass ich mich wundere, nicht vorn über zu kippen.Haha Die Gefahr der "Kopflastigkeit" ist hoch, wenn nichts mehr im Bauch ankommt. Äh.

Auch hier wieder: Anspruch runter, lass dich von dem Buch inspirieren und atme weiter ein und aus, das reicht.

Das Buch hat mir teilweise schier das Herz zerrissen, so sehr hätte ich JAAAAAA schreien können, genau. Das ist es! Erschreckend und schön zugleich.

Ich glaube das, wonach du,ich und so viele andere sich sehnen, liegt nicht ausschließlich in der Macht anderer und im Außen. Ich meine, es ist nicht so wichtig zu wissen, woher es gerade kommt, so lange wir dafür nicht unsere Seele verkaufen müssen und uns darüber klar sind, dass wir es nicht festhalten können, trotz aller Anstrengung!

Liebe Imagine, Du wirst mit Sicherheit geliebt. Aber eben nicht so, wie du (das kleine Mädchen) es sich so tief wünscht. Ein unerreichbares Ideal und Quelle andauernder Enttäuschung.

Sich selber eine nährende, liebevolle Mutter/Vater werden...Verlässlich, altruistisch, empathisch, gewährend und konstant. Sorge du für Dich wie du dich um deine Kinder kümmern würdest (und wohl auch gekümmert hast), liebevoll!

Alles Liebe
Mika
Werden kennt kein Ende. Der Strom fließt weiter. Jeder Augenblick ist neu. Der Schmerz des Wachsens: der Mühen wert! (Bruno-Paul de Roeck)
imagine
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Re: Ich möchte nicht mehr in meiner Haut stecken

Beitrag von imagine »

Liebe Mika, vielen Dank für eine Gedanken
Keinstein, ich freue mich, dass du da bist
Ich habe zur Zeit seltsame gedanken, nein, das stimmt nicht, die Gedanken sind schon länger da, aber mir wird im Moment so vieles Klar.
Ich beabsichtige in Kürze in einem dritte Welt Laden zu arbeiten und war neulich bei der Eröffnung.
Viele sympathische Menschen zu denen ich mich hingezogen fühle, aber nicht unbedingt zugehörig.
Auf der andere n Seite mein Chor in einem Dorf, wo ich mich noch weniger zu Hause fühle.
Das ist mein und sicher nicht nur mein Dilemma, ich befinde mich irgendwo dazwischen, mache mir viele gedanken, aber nicht genug, bin andererseite ein wenig oberflächlich, ohne platt zu sein.
Das wird mir immer klarer, dass ich zwischen all diesen Welten meinen Platz finden muss und inzwischen auch will, aber es scheint so zu sein, dass ich bei den Leuten vom dritte Welt Laden weniger Abstriche machen muss.
Ich hoffe, ich konnte mich verständlich machen...
Liebe grüße
imagine
Schweigen ist die unerträglichste Art der Erwiderung (Chesterton)
Onkel_Albert
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Re: Ich möchte nicht mehr in meiner Haut stecken

Beitrag von Onkel_Albert »

Liebe imagine,

"zwischen den Welten" - das kenne ich nur zu gut.
Dieses Gefühl begleitet mich seit der Kindheit, es hat mich nie besonders gestört.

Aber manchmal möchte man doch irgendwo zu Hause sein, seine eigene Welt gefunden haben.
Das hat alles auch mit Anpassung und Erwartungen zu tun.

Wenn ich mal mehr Ruhe habe, schreibe ich vielleicht etwas ausführlicher darüber.


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Ein jegliches hat seine Zeit,

und alles Vorhaben unter dem Himmel hat seine Stunde ...

(Prediger Salomo)
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