mirtazapin

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maria45
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Registriert: 27. Mai 2005, 13:55

mirtazapin

Beitrag von maria45 »

Hallo zusammen
seit 3 Wochen nehme ich Mirtazapin,
zuerst 1 Woche 15 mg, jetzt seit 2 Wochen 30 mg MIrtazapin. Ich bin überrascht, ich fühle mich mit dem Mittel wesentlich besser als vorher. Nun hätte ich eine Frage, sicher gibt es hier etliche Forumsteilnehmer, die auch Mirtazapin nehmen... Was mich stört, eine richtige Unternehmungslust ist bisher nicht aufgekommen, ich möchte nicht mit dem AUto
fahren und auch nicht einkaufen fahren,
also unter Leute will ich noch nicht.
Wie lange kann es dauern, bis die volle
Wirkung des Mittels eintritt?
Evtl. muss ich sowieso noch mit meiner Ärztin sprechen, ob ich künftig 45 mg
pro Tag einnehmen werde. Aber vielleicht kann mir jemand noch dazu
etwas schreiben .
Danke schon mal im voraus,
viele Grüsse Maria
SchwarzeSchnecke

Re: mirtazapin

Beitrag von SchwarzeSchnecke »

Hallo maria,

Über Dein Medikament wurde hier schon viel geschrieben.
Mithilfe der Suchfunktion ("Search"/ "Suchen") kannst Du diese Beiträge finden und lesen.

Gruß, Anne
Sieglinde1964
Beiträge: 1267
Registriert: 30. Dez 2006, 19:31

Re: mirtazapin

Beitrag von Sieglinde1964 »

Bei mir hat die Wirkung so in ca. vier Wochen nach der ersten Einnahme eingesetzt. In der Regel ist das bei Antidepressiva so, dass sie nach vier bis sechs Wochen ihre volle Wirkung erreicht haben. Mir ging es mit Mirtazapin auch besser. Ich wurde von 20 mg Cipralex auf zunächst 30 mg und nun 45 mg Mirtazapin "gesetzt". Meine Tiefs waren nicht mehr so stark und so häufig und seit ich in der Klinik war bekomme ich noch 2 mg Risperdal gegen Psychosen dazu und mit dieser Kombination "fahre" ich sehr gut.
maria45
Beiträge: 135
Registriert: 27. Mai 2005, 13:55

Re: mirtazapin

Beitrag von maria45 »

hallo zusammen,
danke für die Antworten. Es freut mich,
daß bei Dir das Mittel auch gut wirkt.
Jetzt nehme ich es 3,5 Wochen und
könnte mir auch vorstellen, daß es im Lauf
der Zeit noch bessere Wirkungen zeigt. Wenn
ich meinen jetzigen Zustand mit dem Zustand
der letzten Monate vergleiche, geht es mir
wirklich prima. die Weinerlichkeit und
übertriebene Rührung ist ganz verschwunden,
der Schlaf viel besser, keine Alpträume mehr,
innerlich ruhiger und ausgeglichener,
nicht mehr so viel Angst vor anderen Menschen,
das ist ja ein toller Erfolg.
Meinem Tinnitus jedoch hat es nicht geholfen,
das erwarte ich auch nicht, weil ich ja
Tinnitus seit 20 Jahren von einem
gravierenden Hörschaden habe.
Trotzdem ein tolles Medikament.
Hab früher alles mögliche Probiert
und wurde nur noch nervöser. Das ist
das erste Mal im Leben, daß ich sagen
kann, das ist wirklich das richtige
Mittel für mich.
Allerdings nehme ich auch recht schnell damit
zu, nun habe ich angefangen alles zu notieren
was ich esse und sehe schon, was ich falsch mache. Muss mich halt a la weightwatchers
ernähren, dann wird mein Gewicht bestimmt
wieder runtergehen und ich muss ja noch
einiges weiterabnehmen.
einen schönen Tag
wünscht Euch
Maria
Sieglinde1964
Beiträge: 1267
Registriert: 30. Dez 2006, 19:31

Re: mirtazapin

Beitrag von Sieglinde1964 »

Ganz genau, maria,
die Weight Watchers Da bin ich auch im Moment drin wegen der zu vielen Kilos. Nicht vom Mirtazapin, die Kilos hatte ich auch vorher schon zu viel drauf. Ich bin stolz nun schon "nur" noch 85 kg zu wiegen von ursrpünglichen fast 94 kg. Aber es ist schon sinnvoll die Esserei zu kontrollieren bei Mirtazapin, weil es tatsächlich den Appetitt anregt. Die Heißhungerattacken blieben bei mir Gott sei Dank aus. Bei Risperdal wurde ich auch vom Doc gewarnt, dass ich aufpassen soll wegen Zunehmen.
maria45
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Registriert: 27. Mai 2005, 13:55

Re: mirtazapin

Beitrag von maria45 »

hallo sieglinde, Dein Erfolg freut mich
Ich habe auch schon sehr lange zuviele Kilos
drauf und auch einiges wieder abgenommen.
DIe Heisshungerattacken hab ich gottseidank
auch nicht bekommen. Hattest Du unter
Mirtazapin auch Müdigkeitsphasen? Seit 2 TAgen fühle ich mich wieder schlechter, niedergeschlagen und müde. Da ich aber in
anderen Threads gelesen habe, daß es unter Umständen etliche Wochen dauern kann, bis alles wirklich stabiler ist und mehr Lebensfreude da ist, habe ich Hoffnung.
Ich notiere mir derzeit täglich was ich esse, und wie ich mich fühle, um einen Überblick zu haben.
Liebe Grüsse Maria
alles Gute
Sieglinde1964
Beiträge: 1267
Registriert: 30. Dez 2006, 19:31

Re: mirtazapin

Beitrag von Sieglinde1964 »

Müdigkeitsphasen kannte ich unter Mirtazapin keine, auch keine Tagesmüdigkeit. Als ich noch zusätzlich Risperdal bekam war ich in den ersten vier Tagen so platt, dass ich schon fast bei der Gruppentherapie in der Klinik eingeschlafen bin. Im Moment habe ich auch so eine totale Müdigkeit, komme morgens sehr schlecht aus dem Bett und das Wetter tut noch sein nötigstes dazu, wenn es draußen wieder so trist ist, möchte ich am liebsten auch nur im Bett bleiben. Stimmungsmäßig bin ich recht stabil mit den beiden Medikamenten.
maria45
Beiträge: 135
Registriert: 27. Mai 2005, 13:55

Re: mirtazapin

Beitrag von maria45 »

hallo zusammen,
heute habe noch eine Frage allgemein
zu Depressionen. Sind Atemprobleme eigentlich
typisch bei Depressionen?
Habe mich heute aufgerafft und bin 2x 20 minuten radgefahren, da ich ausser Übung bin,
hatte ich natürlich Atemprobleme.
Genauso , vor dem Einschlafen, schrecke ich
oft wieder hoch, mit Atemnot. Habe aber kein
Asthma, wurde schon untersucht. MIr kommt es so vor, sobald ich ans Atmen denke, verkrampft alles. Lässt " sowas " eigentlich
im Lauf der Zeit mit der Antidepressiva-
Einnahme nach ?
danke für die Info

Grüsse Maria
Frauke47
Beiträge: 137
Registriert: 6. Nov 2006, 18:03

Re: mirtazapin

Beitrag von Frauke47 »

Hallo Maria, hallo Sieglinde

Das ist mein Thema, nehme seit ca 5 Wochen Mirtazapin, zuerst 15mg jetzt 30mg.
Muß nicht mehr so schnell weinen obwohl es am Mittwoch in der Gesprächstherapie so schlimm wie lange nicht mehr war. Vielleicht lag das aber daran, dass ich nach neun Wochen Unterbrechung das erste Mal wieder dort war.
Mich belastet die Gewichtszunahme sehr. Habe in den 5 Wochen 5 Kilo zugenommen und das, obwohl ich von Anfang an darauf geachtet habe, nicht mehr zu essen und mich mehr zu bewegen. Bin sogar jeden zweiten Abend aufs Fahrrad Ergometer gestiegen und 45 Minuten gestrampelt um den Stoffwechsel anzuregen. Trotzdem landet jeder Bissen direkt auf den Hüften und am Bauch. Bin nur 164 cm groß und wiege jetzt stattliche 85kg. Da ich große Rückenprobleme nach Bandscheiben OP habe, ist das wirklich ein Problem für mich.
Habe meinen Psych nach drei Wochen darauf angesprochen aber er meinte nur, er wäre der Meinung, das wäre das richtige Medikament und ich soll es doch erst mal weiter versuchen. Jedenfalls kann ich jetzt seit vielen Jahren wieder mehrere Stunden pro Nacht schlafen. wußte schon gar nicht mehr wie das ist, abends müde ins Bett zu gehen und dann auch einschlafen zu können...
Vorher habe ich eine Zeitlang Edronax bekommen, hatte aber keine Wirkung.
Da ich auch eine überzeugte WW´lerin bin, versuche ich es jetzt mit aufschreiben aber der Appetit läßt mich spätestens am Nachmittag wieder die Flinte ins Korn schmeißen. Brauche dringend einen ganzen Sack voll Motivation.
Schön das es mir nicht alleine so geht...
Einen lieben Gruß an Euch beide
Liebe Grüße, Frauke
maria45
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Re: mirtazapin

Beitrag von maria45 »

Hallo Frauke
ja, mit dem Mirtazapin hab ich in den 5
wochen nur 2 kg zugelegt, hatte ja vorher
durch diese Depression ganz schnell 7 kg verloren. Ich bewege mich am Tag vor allem
durch viel GartenArbeit Hausarbeiten , also
weniger durch gezielten Sport. Ich glaub aber
auch, ( da ich auch 20 kg zuviel drauf) habe,
wenn ich da weiterabnehmen will, was bei mir
ebenso wegen dem Rücken und anderen Dingen sehr wichtig ist, da muss man auch schön a la
weightwatchers fettarm essen . Was mich eher
positiv stimmt, Heisshungerattacken hab ich
mit mirta nicht bekommen..
Ich nehme immer noch 30 mg am Tag, sollte auf
45 , habe ich nun einmal gemacht, war mir aber dann doch zu stark erschienen.
Was ich gut finde, von dem Mittel bin ich
wirklich etwas ruhiger , weniger Ängste und
nicht weinerlich. Aber richtig gute laune
hab ich von dem Mittel nicht. Ich glaube,das
kann man davon auch nicht erwarten, es ist ja
kein Wundermittel. Es reicht schon, sich recht stabil zu fühlen . Mir sagte die Ärztin,
vielleicht kommt im Lauf der ZEit von dem Mittel auch eine echte Unternehmungslust auf,
mal sehen ...
Ich wünsche ein schönes Wochenende,
es soll ja auch bald wieder sommerlich werden
viele Grüsse
Maria
maria45
Beiträge: 135
Registriert: 27. Mai 2005, 13:55

Re: mirtazapin

Beitrag von maria45 »

..PS:..habe.. noch eine Frage, fahrt Ihr eigentlich
Auto unter dem Einfluss des Mittels?
ich habs neulich mal versucht, fühlte mich
aber arg benebelt und bin nur eine kurze
Strecke gefahren...
Frauke47
Beiträge: 137
Registriert: 6. Nov 2006, 18:03

Re: mirtazapin

Beitrag von Frauke47 »

Ja, ich fahre Auto, da habe ich überhaupt keine Probleme. So hat echt jeder sein Päckchen zu schleppen.... bei mir sind es die Kilos, bei Dir das Auto fahren...
Liebe Grüße, Frauke
maria45
Beiträge: 135
Registriert: 27. Mai 2005, 13:55

Re: mirtazapin

Beitrag von maria45 »

hallo nochmal
möchte mich nach 2 Monaten mit Mirtazapin
nochmal melden . Also ehrlich gesagt, ich habe
mir viel mehr davon erwartet. Im Grunde gehts mir
genauso wie immer, also weder sonderlich gut,
noch sonderlich schlecht. Aber absetzen ohne
Absprache mit der Ärztin möchte ich es nun doch noch nicht. Das einzige was mir auffällt,
daß ich so gut wie nie weine, und auch keine
Angstgefühle im Haus habe. Die anderen Dinge,
aus dem Haus , autofahren, einkaufen
gehen , das geht gneauso wenig wie vorher.
Ein richtiger Schwung, eine Unternehnumgslust
ist da nicht aufgekommen.
Nun nehme ich halt die Tabletten noch eine
Zeitlang weiter, auf dem Beipackzettel steht
zumindest 4 Monate muss man das Mittel schon
nehmen. Irgendwie fühle ich mich schon richtig frustriert, hatte mir einfach mehr
davon versprochen. Weil manche Leute schreiben,
unter Antidepressiva fühlen sie sich irgendwie
gefestigter, geborgener, sogar getragen von
dem Mittel. Das kann ich bei mir nicht behaupten. Nachteilig sind auch die Schlafstörungen , so ein komishces Aufschrecken nach dem Einschlafen, teilweise
sehr oft hintereinander, hatte ich vor dieser
Tablette nicht.
viele Grüsse Maria
Sieglinde1964
Beiträge: 1267
Registriert: 30. Dez 2006, 19:31

Re: mirtazapin

Beitrag von Sieglinde1964 »

Ich nehme Mirtazapin nun seit sieben Monaten. Ich fahre auch Auto damit, weil ich keine Tagesmüdigkeit davon versprüre. Allerdings verzichte ich darauf längere Strecken zu fahren, d. h. länger wie zwei Stunden unterwegs. Ich nehme noch zusätzlich 2 mg Risperdal am Tag zusätzlich, dass macht mich manchmal müde, dass ich eben nur kurze Strecken mit dem Auto unternehme.

Seit ich noch Risperdal zu dem Mirtazapin bekomme, hat sich meine Stimmung nochmals stabilisiert. Ansonsten bin ich mit Mirtazapin zufrieden. Ob ich Geborgenheit verpüre kann ich nicht sagen, aber ich möchte mir nicht vorstellen, wie es mir eben ohne diese Medikamente zurzeit ginge. Ich bin froh, dass es was gegen unser Krankheitsbild gibt und dass man da was gegen tun kann.
maria45
Beiträge: 135
Registriert: 27. Mai 2005, 13:55

Re: mirtazapin

Beitrag von maria45 »

ja, die Tagesmüdigkeit ist bei mir auch
seit wochen weg. Bewegung habe ich auch sehr viel, aber bin trotzdem oft sehr stark verspannt, also muss ich mit Gymnastik dagegen anarbeiten. Auch gehe ich wieder täglich früh spazieren, wenn auch sehr ungern, aber ich tue es , hatte ich ein paar
Monate nicht gemacht.Nicht- Autofahren hat bei mir
andere Gründe, ich habe sehr starken _Tinnitus
und fahre seit 20 Jahren sehr ungern Auto,
wegen dieser Beschwerden. Das Antidepressivum
lindert ja den Tinnitus auch nicht,der Tinnitus kommt
ja von meiner starken Hörschädigung .
Werde es mal mit progressiver Muskelentspannung versuchen, denn ich finde,
trotz des Mirtazapins bin ich meistens genauso
angespannt, wie ich es auch früher immer war,
also lockerer wurde ich davon wirklich nicht,
schade.Überhaupt fühle ich mich durch das mittel so gut wie überhaupt nicht verändert,
wie gesagt, ich dachte ich bekomme richtigen
Unternehmungsgeist dadurch, von wegen
Jetzt überlege ich schon seit Wochen hin und
her, ob ich mal einen Tapetenwechsel versuche,
1 Woche irgendwo in ein Kurhotel und dort
ein wenig was machen, wie wandern , Massagen
bekommen etc. die Gegend erkunden.
denke daß ich es machen werde, denn ich lebe
einfach zu isoliert, denke das könnte meine
Stimmung wirklich verbessern,ein Tapetenwechsel schadet nicht.
viele Grüsse Maria
Lioness
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Registriert: 29. Mai 2005, 23:21

Re: mirtazapin

Beitrag von Lioness »

Hallo Maria,

"richtigen Unternehmungsgeist" wirst Du von Mirtazapin auch nicht bekommen können. Wer hat Dir denn erzählt, dass dies eine der Wirkungen sein soll?

Mirtazapin gehört nämlich in die Gruppe der beruhigenden und angstlösenden Antidepressiva, die einen insgesamt dämpfen. Also das genaue Gegenteil einer antriebssteigernden Wirkung. Ist eines Deiner Hauptsymptome Deine Antriebslosigkeit, ist es vermutlich nicht das Mittel der ersten Wahl für Dich!

Stutzig macht mich auch, dass Du unter Mirtazapin von Einschlafschwierigkeiten berichtest. Normalerweise haut einen das Medi nach der abendlichen Einnahme aus den Socken, so war es jedenfalls bei mir und bei allen anderen, die in der Klinik darauf eingestellt wurden.

Und obwohl Mirtazapin sedierend wirkt - es ist ein Antidepressivum und kein Muskelrelaxans! Eine muskelentspannende Wirkung wäre sicherlich nett, ist aber leider utopisch.

Nichtsdestotrotz - ich habe wie Sieglinde nach ca. 3-wöchiger Einnahme eine ganz deutliche Besserung meiner depressiven Symptome verspürt. Ich hatte allerdings auch eine sogenannte agitierte Depression und weniger Antriebshemmungen. Es hört sich fast so an, als solltest Du nochmal mit Deinem Behandler reden, da Du keine nennenswerte Besserung spürst. Aber vielleicht hast Du auch teilweise unrealistische Erwartungen an ein AD?

Nicht jedes Medi passt auf jeden. Es gibt auch hier im Forum etliche, denen Mirtazapin nicht geholfen hat, und einige, die es so gar nicht vertragen haben.

Nur, wie gesagt, 2Unternehmungsgeist", d.h. Antriebssteigerung gehören gar nicht erst zum Wirkprofil dieses spezifischen ADs!

Alles Gute!
Lioness



Wir brauchen den Blick nach hinten, um unser Leben zu verstehen. Wir brauchen den Blick nach vorne, um unser Leben zu LEBEN!
maria45
Beiträge: 135
Registriert: 27. Mai 2005, 13:55

Re: mirtazapin

Beitrag von maria45 »

hallo lioness:-)herzlichen
Dank für Deine Info. ich glaube auch, daß ich bezüglich Antidepressivas einfach nicht
richtig aufgeklärt bin. Ich bin mir ja nicht
mal sicher, ob ich überhaupt Depressionen hatte oder habe??? Oder eben unrealistische
Erwartungen an so ein Mittel habe/hatte.
Gut ist auch, daß Du mir erklärst,eine Muskelentspannende Wirkung habe das Mittel nicht, da hab ich sicher auch zuviel davon erwartet..
Ja, das mit den Einschlafstörungen läuft so:
Wenn ich mich am Tag verausgabt habe, also
sehr viel körperlich getan habe, bin ich abends schon so müde, daß ich am liebsten gar
kein Medikament nehmen möchte. Habe die Tablette dann auch schon mal einfach weggelassen und gut geschlafen.
Nehme ich die Tablette, wenn ich eigentlich sehr müde bin, werde ich von dem Mittel dann erst richtig munter , bekomme restless legs und übles Aufschrecken
mit Atemnot nach dem Einschlafen, das geht manchmal bis zu 5 x usw.
Habe das meiner Ärztin schon gesagt und sie
kann sich es nicht erklären...
Naja, ich glaubs langsam auch , daß das Mittel nicht ganz
das richtige ist. Hatte vor Jahren mal kurz
mit Cipralex versucht, davon wurde ich richtig überdreht.
Grundsätzlich würde ich bei mir schon eher
den agitierten Typ nennen, der etwas dämpfendes braucht , das die Stimmung aufhellt und unternehmungslustiger macht ...
werde das mit der Ärztin noch besprechen..
viele Grüsse Maria
SisterGoldenHair
Beiträge: 1485
Registriert: 2. Aug 2007, 14:23

Re: mirtazapin

Beitrag von SisterGoldenHair »

Hallo zusammen!

Bin seit einigen Wochen auch hier, und hatte schon mal in einer anderen "Abteilung" gepostet.

Ich möchte mich mal einklinken, weil ich dieses Mirtazelon auch seit ca. 1 Woche nehme, und weil ich momentan ziemlich die Faxe habe.... ich fühle mich gerade wie der Mensch in der Gummizelle, der ständig gegen die Wand läuft....

Die Vorgeschichte wäre jetzt aber deutlich zu lang... na ja, seit einer ReHa Ende letzten Jahres kam ich mit meiner Neurologin einfach auf keinen gemeinsamen Nenner mehr. Sie sagte u. a., da ich ja nun keinen Job mehr hätte - war in A.U. gekündigt worden - brauchte sie mich auch nicht mehr a. u. zu schreiben - dies gäbe nur unnötigen Ärger - ich kann mich ja dann beim AA melden. Soll ihnen sagen, es geht mir noch nicht so gut - die würden darauf schon Rücksicht nehmen....

Irgendwie habe ich inzwischen die "Macke" entwickelt, beweisen zu müssen, daß ich krank bin. Um genau zu sein - SO krank, dass ich nicht mehr in der Lage bin einen Vollzeitjob zu machen. Kann ich mir momentan auch mit aller Phantasie nicht vorstellen, wie ich das schaffen soll... mir wurden u. a. eine mittlere Depression bescheinigt, Somatisierungstörung und eine Anorexie.

Die inzwischen gesuchte Therapeutin - weil ich DAS angeblich BRAUCHE, und weil es mir seit der ReHa mindestens genau so schlecht geht wie vorher - will aus meinen Krankheiten/Renten-/berufliche ReHa-Wünschen außen vor sein - damit sollen sich meine anderen Ärzte beschäftigen.... weil sie ja Resourcen finden will, und mich nicht in meiner Krankheit unterstützen (?) Nach nun 10 Sitzungen kann ich hier auch keine Veränderung feststellen, und eine Resource hat sich auch noch nicht aufgetan.... Gestern fragte sie mich, was mein Wunsch an sie sei.... dies fragte mich der neue Psych. (s.u.) immerhin schon in der ersten Sitzung.....

Ich habe mich dann auch aufgerafft, mir einen neuen Psychiater zu suchen. Das ist halt alles sehr mühsam, immer wieder von vorne anzufangen mit dem ganzen Müll. Wie bringt man in 10 Minuten 48 Jahre auf den Punkt, und daß jemand versteht was man meint und worum es einem geht.... und vor allem WIE es einem geht....

Er meinte dann, ich soll es mal mit einem anderen Medi probieren. Eben DIESES... 1/2 bis 2 abends. Es würde sehr müde machen, aber ich merke nichts davon. Nur wurde es mir vorgestern Abend urplötzlich total schlecht....

Seit ich diese Tabletten nehme, schlafe ich genau so schlecht wie vorher und träume auch noch Müll ohne Ende. Ich hatte schon längere Zeit Doxepin genommen, das war eigentlich soweit ok. Nur, daß ich davon eben bei höherer Dosierung den *** morgens nicht hochkriege - und bei niedriger eben auch nicht richtig schlafen kann....

Irgendwie weiß ich auch gar nicht mehr, ob nun meine Antriebslosigkeit, mein "mich Kaputtfühlen" und sonstige "Befindlichkeiten" nun von der Depression kommen, von der Somatisierungsstörung oder von den Medikamenten.........................

Vor etwa 2 Jahren nahm ich Cipralex, das tat mir "im Kopf" wirklich gut, war aber auf die Nacht nicht geeignet. Außerdem hatte ich dann noch weniger Appetit, und dafür um so mehr Durchfall........... also dann - abends Doxepin - morgens Cipralex. Nach einer Weile setzte ich die Medis ab, da es gut lief - bis sich die Lage am Arbeitsplatz dann arg zuspitzte und ich endgültig abstürzte.......... dann ging gar nix mehr. nur noch mit massiven Medis in der ersten Zeit.

Und nun weiß ich nicht, ob ich das neue Medikament weiter nehmen soll. Irgendwie weiß ich im Moment überhaupt nichts mehr. Und am liebsten möchte ich den ganzen Therapiekrempel hinschmeißen. Ehrlich.

Ich bekomme ja immer wieder den Rat, es mal mit einer Fachklinik/stat. Aufenthalt zu versuchen. Aber dann frage ich mich wieder, ob es mir dafür denn "schlecht genug" geht, weil ja alle irgendwie immer so tun, als sei das alles nicht so tragisch.

Der neue Psych. hat mich auch in seine Gruppe eingeladen. Dort sagte er u. a., man müsse nur andere Verhaltensweisen trainieren. Das sei dann so wie beim Kochen - erst braucht man das Kochbuch noch, und beim 10. Mal geht es von selbst.................... wenn das so einfach wär, gäbs ja keine Kranken mehr.....

Falls mir tatsächlich jemand nochmals einen Job anbieten sollte, kann ich dann ja trainieren - bis ich wieder zusammen klappe.... wie ich hier schon gelesen habe, passiert es ja, daß Menschen wiederholt ihre Jobs aufgrund der Depression verlieren.......... gute Aussichten.......... und meine "Trainings" waren in den letzten 10 Jahren auch nicht sonderlich erfolgreich. Abgesehen davon, daß ich vorher selbst gekündigt hatte....

sorry, das ist eine Frustmail, und klingt wohl bei nochmaligem Hinsehen ein bißchen wirr....

Liebe Grüße
Ulli


***

"die Freiheit des Menschen liegt nicht darin, dass er tun kann was er will, sondern, dass er nicht tun muss was er nicht will"

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(Jean-Jacques Rousseau)
pera
Beiträge: 37
Registriert: 2. Feb 2005, 16:41

Re: mirtazapin

Beitrag von pera »

Hallo Maria u UJ,

habe eben alle Beiträge v Maria u die dazugehörigen Antworten auch v UJ gelesen.Ich weiß nicht, ob ich helfen kann, aber mir kamen eben einige Probleme so bekannt vor.Mirtazapin habe ich neulich v meinem Neurologen verschrieben bek.Bei ihm war ich wg Schlafstörungen, depress Verstimmungen, Somatisierung usw.Nachdem ich hier so viel Negatives ü Mirtaz.. las,und auch meine Hausärztin diese Medis nicht für nötig befindet-nahm ich sie nicht.Sie sprach von Burn-Out.Verunsichert wurde ich auch v Neurologen selbst, der mir erst nach einem "Depressionstest"versicherte, dass ich keine D hätte.Meine Therapeutin sagt, dass es sich bei mir um generalisierte Ängste handelt.Ich hatte dann vor 12 Tagen eine Art Nervenzusbruch mit Notarzt und Valium.(Nach einer erneuten Mobbing-Attacke.)Ich weiß einfach nicht mehr, was ich habe und wem ich vertrauen soll.Meine Symptome sind durch berufl Überforderung und Mobbing ausgelöst-Chefin hilft nicht-m Mutter hat Alzheimer-mein Vater ist mit ihr restlos überfordert und resistent gegen alle Hilfsangebote,habe oft Sorgen um einen Sohn.Das alles kann ich nicht mehr verdauen und es ist einfach zu viel für mich.Jetzt kommt mein Gyn dazu und sagt, dass ich voll in den Wechseljahren bin, und mir eine Hormontherapie helfen wird.OK-lieber die, als Antidepris...Mal sehen.Er ist ganz lieb, nimmt sich Zeit und hat mir die Zusammenhänge genau erklärt.Durch das Hormontief ertragen viele Frauen in m Alter(50) halt die angesprochenen Probleme nicht mehr.Die Hormone wirken sehr stabilisierend und sollen echt helfen.Ich bekam im Frühjahr schon mal welche, musste diese aber absetzen wg Migräne.Nun soll ich Pflaster nehmen.Er sagte jedoch auch, dass ,wenn es mir weiterhin schlechtgeht, ich das unbedingt nochmal abklären lassen muss.Mein Gyn ist gleichzeitig Psychotherapeut. Vielleicht hilft euch das auch etwas weiter-ich weiß Euer Alter nicht-und ob ihr evtl auch in den Wechseljahren seid.Vielleicht solltet Ihr aber auch in diese Ecke gucken.
Gruß Petra
SisterGoldenHair
Beiträge: 1485
Registriert: 2. Aug 2007, 14:23

Re: mirtazapin

Beitrag von SisterGoldenHair »

Hallo Petra,

lieben Dank für Deine Nachricht.
Klingt so, als hätten wir ein paar Gemeinsamkeiten.... und was Du von Dir schreibst, ist schon "reichlich problematisch" - auch OHNE Hormontief, möchte ich mal so sagen.

Ich nehme die Tabletten noch, es scheint jetzt auch etwas besser zu werden. Aber wohl ist mir dabei nicht wirklich.
Was mein Alter betrifft - ich bin gerade 48 geworden - und die Wechseljahre machen sich allmählich auch bemerkbar. Dazu bin ich untergewichtig und rauche, da kommt es sowieso schneller... habe ich gelesen... Habe auch schon mal mit meinem Gyn. darüber gesprochen, weil ich u. a. monatelang starken Haarausfall hatte. Aber für eine Hormonthera wäre es wohl auch besser, Nichtraucher zu sein... was im übrigen ehedem besser wäre, aber das krieg ich einfach nicht hin. Und ich möchte nicht auch noch einen Schlaganfall o. ä. bekommen... daß bei mir die Hormone spinnen, glaube ich eigentlich weniger, weil mittlerweile bez. des Haarausfalls ein Medi ziemlich gut geholfen hat - und das täte es nicht, wenn der Haarausfall hormonell bedingt sei... habe ich auch irgendwo gelesen.... aber dennoch vielen Dank nochmals für Deinen Beitrag.

Ich wünsche Dir viel Kraft!

Liebe Grüße
Ulli


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maria45
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Re: mirtazapin

Beitrag von maria45 »

hallo Petra und Sister golden Hair,
auch ich bin Ende 40, von den Wechseljahren
merke ich allerdings noch nicht sonderlich viel. Meine Gynä. meinte mal, ein grosser Teil
der Frauen habe überhaupt keine Wechseljahrsbeschwerden...
Ja, ich weiss auch nicht so recht, absetzen
traue ich mich die Mirtazapin nicht mehr, auch wenn sie keine sonderliche Wirkung zeigen. Wer weiss, wie ich mich ohne dieses
Mittel fühlen würde? Ich hatte im Juli auch
so eine Art Nervenzusammenbruch, hatte mich
aber auch arg in gewisse Dinge reingesteigert.
Deshalb nehme ich dieses Mittel seit 10 Wochen. Weiterhin ist es so, daß ich so gut
wie nie weine, was früher häufiger der fall war, und auch keine sonderlichen Angstgefühle
zumindest zuhause nicht.
Ich nehme manchmal 5 mg Adumbran ( Tranqilizer) dazu, zb. beim Zahnarzt usw.
das hilft ja dann wirklcih gut.
Euch alles gute
viele Grüsse Maria
SisterGoldenHair
Beiträge: 1485
Registriert: 2. Aug 2007, 14:23

Re: mirtazapin

Beitrag von SisterGoldenHair »

Hallo Maria,

ich wußte gar nicht, daß es ADUMBRAN überhaupt noch gibt... den Namen kenne ich von vor ewigen Zeiten aus meiner Familie... fällt mir gerade wieder ein, wenn ich den Namen höre.

Also, bewußt habe ich auch keine Probleme mit den Wechseljahren.......... ich mache mir darüber überhaupt keine Gedanken... wenn sie kommen, sind sie eben da......... was solls. Nur hatte mir der Haarausfall doch etwas Sorgen gemacht an irgend einem Punkt, weil mich schütteres Haar sicher nicht glücklicher machen würde...................... ich bin jetzt jedenfalls etwas besser drauf als letzte Woche... die Gruppe läuft auch ganz gut, und ich denke, mein "neuer" Psychiater hat schon eine Menge drauf....... der macht keine "doofen" oder unqualifizierten Aussagen... ich denke, das kann was werden............

Ich wünsch Euch was!

Liebe Grüße
Ulli


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