Bitte um Hilfe! Cymbalta absetzten!

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Cordu
Beiträge: 6
Registriert: 10. Sep 2007, 19:44

Bitte um Hilfe! Cymbalta absetzten!

Beitrag von Cordu »

Hallo!

Nachdem ich die letzten 15Jahre schon so ziemlich alles, was es an Antidepressiva gibt, probiert hatte, verschrieb mir meine Psychiaterin vor 14Wochen Cymbalta. Sie warnte mich allerdings direkt, daß es sehr schwer sei, das Mittel wieder abzusetzen...Recherche im www hat dies bestätigt. Ich habe wahre Horrorstories gelesen :shock:
Ich habe es dennoch versucht, es hat auch gewirkt und ich habe ein wenig mehr Energie und fühle mich nicht mehr jeden Tag furchtbar, was für mich schon ein Erfolg ist, da ich eine vollständige Heilung sowieso nach so vielen Jahren für kaum mehr möglich halte...
Ich war sehr erfreut, daß ich keine Nebenwirkungen hatte........bis vor circa 4Wochen meine Haare wie verrückt ausfielen. Ich habe mittlerweile zweimal Blut checken lassen, Eisenspiegel, Schilddrüse,.... alles was ein Auslöser sein könnte. Alles war okay, es kommt nur das Cymbalta in Frage.
Ich habe auch schon mit Pantovigar und Regaine angefangen, aber mittlerweile ist es so traumatisch für mich, so viele Haare zu verlieren, daß ich mich entschieden habe, Cymbalta abzusetzen.
Nun meine Frage: Gibt es Erfahrungen dazu????
Viele Dank für Eure Hilfe!


LG Cordu
Lisa23

Re: Bitte um Hilfe! Cymbalta absetzten!

Beitrag von Lisa23 »

Hallo Cordu,

ich habe auch Cymbalta abgesetzt. Ich habe es über ein Jahr genommen. Zuvor verschiedene andere ADs.

Mit Cymbalta war ich nur noch müde und ohne jeden Antrieb. Wurde auch immer dicker. So ging es mir mit allen ADs. Ich wurde zwar innerlich ruhiger, was sehr angenehm war, aber sonst ging nicht mehr viel. Nach 2 Jahren Medikamente will ich nun mal wieder das Leben versuchen. Vielleicht kann ich es jetzt eher ertragen, sogar pur, ohne Weichspüler.

Das Absetzen ging bei mir reibungslos und ich war auch sehr schnell wesentlich wacher. Ich habe von 60 mg runterdosiert auf 30 mg und dann auf Null. Das ging so ca. 4 Wochen.

Von Haarausfall habe ich nichts bemerkt. Ich ernähre mich aber auch einigermaßen gesund, viel Obst, kein Nikotin, kein Alkohol. Privat und beruflich ist Ruhe eingekehrt. Ich habe die EU-Rente. Das nimmt schon mal die Spitzen.

Haarausfall ist oft auch stressbedingt. So ging es mir jedenfalls schon sehr oft. Wenn ich Druck und Stress habe, sind meine Haare stumpf, ohne Glanz und gehen in Mengen aus. Das war schon immer so und hat, denke ich, nichts mit Medikamenten zu tun.

Aber wie gesagt, momentan bin ich mit meinen Haaren zufrieden und kann mich nicht beklagen.

Liebe Grüße, Lisa
lwsich
Beiträge: 97
Registriert: 8. Nov 2005, 16:00

Re: Bitte um Hilfe! Cymbalta absetzten!

Beitrag von lwsich »

hallo,cordu.
ich habe auch cymbalta fast 1 jahr genommen.
Ich kann dir sagen,du kannst dich beruhigen.
Meiner Meinung nach wirst du zu jedem Medikament im Internet Horror-Geschichten
finden,bezüglich wirkung,nebenwirkung oder absetzen,es ist wirklich bei jedem anders.
wie lisa schon schrieb,war es auch bei mir ähnlich.
habe auch verschiedene storys gelesen und war verunsichert.
ich habe es dann auch deshalb langsam abgesetzt,so ca 2 monate.
ich hatte auch keinerlei nebenwirkung,der antrieb war nicht besonders und die stimmung-teilweise gut.
ich habe am ende sogar 120mg genommen,habe es dann erstmal auf 90mg reduziert.
dann habe ich es einfach so gemacht(ob es richtig war,weiß ich nicht,so ging es aber bei mir gut). und dann jeden 2 tag 40 kugelchen rausgenommen(es ist ja kein retard-medi).
bis zu 30 mg ging es gut,vielleicht bischen schwindel für 1 tag.
ab 30 war es bischen schwieriger,deshalb habe ich dann nur 20 kugelchen rausgenommen.bei den letzten 40 kugel,nur noch 5 rausgenommen,dann 3 drei,so das es für den körper nicht zu stressig war-und es ging,hatte bei anderen medis mehr schwierigkeiten gehabt.
und glaube mir,ich bin was einschleichen und ausschleichen betrifft wirklich sensibel.
ich hatte soger nach 7 monaten johanniskraut absetzerscheinungen gehabt,deshalb habe ich das dann auch damals langsam abgesetzt.
--------------
zu haarausfall:
ich habe damals vor der einnahme viel im internet über cymbalta recherschiert,aber noch nie was von haarausfall gehört.
kann natürlich vorkommen,das medi ist ja relativ neu,aber vielleicht ist doch andere ursache,vielleict?
Cordu
Beiträge: 6
Registriert: 10. Sep 2007, 19:44

Re: Bitte um Hilfe! Cymbalta absetzten!

Beitrag von Cordu »

Hallo!
Vielen Dank für Eure Antworten!
Ich habe auch relativ wenig über Haarausfall bei Cymbalta gefunden, es steht auch nicht als Nebenwirkung im Beipackzettel. Aber da dieser wirklich massiv ist und andere Möglichkeiten, selbst der Hormonstatus nucht in Frage kommen, befürchte ich es liegt daran.
Das mit den Horrorgeschichten stimmt, manchmal ist das www ein Fluch...so wartet man quasi auf Kreislaufstörungen, Übelkeit, Suizidgedanken etc beim Ausschleichen.
Bisher war das mit dem Ausschleichen auch nie ein Problem für mich. Wenn es wirklich möglich ist, die Retard Kapsel zu öffnen und Kügelchen rauszunehmen, werde ich es so versuchen. Ich möchte nur so schnell wie irgend möglich von dem Medi weg...

LG Cordu
lwsich
Beiträge: 97
Registriert: 8. Nov 2005, 16:00

Re: Bitte um Hilfe! Cymbalta absetzten!

Beitrag von lwsich »

das kann ich verstehn,wenn du es wirklich willst,dann mach es,sonst wirst du dich nur mit dem gedanken quellen.
bedenke aber:
du hast geschrieben,du hast schon fast alles probiert an ads,dann gibt es wohl
nicht mehr viel alternativen oder?
ich weiß ja nicht wie deine stimmung momentan ist.
hast du johanniskraut schon mal probiert hochdosiert?
p.s. zum schluss kann man die kugelchen (z.b 80) auch in eine leerkapsel tun.
so man,wenn man die orginal-kapsell aufmacht,nicht den rest wegschmeisen,sondern kann ´sie ja weiter verwenden. bei der 60er sind es glaube ich 500 oder,so.
ist aufjeden fall eine zählerei.
du solltest aber auf die anzahl achten,nicht prima daumen,sonst schwankt
dein serumspiegel zu sehr.
alles gute
Lisa23

Re: Bitte um Hilfe! Cymbalta absetzten!

Beitrag von Lisa23 »

Hallo Cordu,

Cymbalta gibt es auch zu 30 mg. Lass es Dir einfach verschreiben. Dann musst Du nicht die Kügelchen zählen.

30 mg sind dann einfacher zu halbieren, falls notwendig.

Mein Arzt meinte, ca. 2 Wochen lang nur jeden 2. Tag eine Cymbalta, 60 mg einnehmen. Ich habe aber auch auf 30 mg herunter dosiert. Und dann noch eine Weile die Kügelchen gezählt.

Auf jeden Fall, frage Deinen Arzt, wenn Du absetzen möchtest. Man bekommt zwar mit der Zeit eine gewisse Routine, was einschleichen und ausschleichen anbelangt, aber der Arzt sollte es schon wissen, wenn Du absetzt.

Ich hatte während des Ausschleichens verstärkt Kopfweh und Gliederschmerzen. War aber gleichzeitig viel wacher, musste mich mittags nicht mehr hinlegen. War morgens früher wach.

Ich nehme jetzt seit 2 Monaten keine ADs mehr und es geht mir gut. Ich kann mir aber auch den Tag nach meinem Befinden gestalten. Habe keinen Druck durch Familie oder Arbeit.

Ich bin überzeugt davon, dass, wer mit dieser Krankheit einigermaßen leben will und muss, ein sehr stabiles Umfeld braucht. Dann könnte auch die lange Einnahme von Medikamenten wesentlich verkürzt werden. Mancher Patient hätte schon allein durch, an seine Erkrankung angepasste Verhältnisse, einen Großteil seiner Gesundheit zurück. Aber die Welt in der wir leben tickt anders, leider.

Zum Haarausfall kann ich Dir leider nicht mehr sagen. Ich hatte als junge Frau ziemlichen Haarausfall. Die ganze Wohnung, nicht nur das Bad, war voller Haare. Zum Glück habe ich dichtes Haar und bekam keine kahlen Stellen. Das waren aber auch die Jahre, in denen ich am meisten gefordert und überlastet war. Ich sehe da einen Zusammenhang. Bei Ärger gehen mir heute auch noch die Haare aus. Hat sich aber alles sehr gelegt.

Liebe Grüße, Lisa
lwsich
Beiträge: 97
Registriert: 8. Nov 2005, 16:00

Re: Bitte um Hilfe! Cymbalta absetzten!

Beitrag von lwsich »

hallo Lisa.
Ich weiß jetzt nicht ,wie ich deinen text hier zittieren kann,deshalb kopiere ich den hier rein.

"Ich bin überzeugt davon, dass, wer mit dieser Krankheit einigermaßen leben will und muss, ein sehr stabiles Umfeld braucht. Dann könnte auch die lange Einnahme von Medikamenten wesentlich verkürzt werden. Mancher Patient hätte schon allein durch, an seine Erkrankung angepasste Verhältnisse, einen Großteil seiner Gesundheit zurück"

Ich bin da vollkommen deiner Meinung.
so ist es bei mir,bei Menschen wo ich mich wohl fühle,geht es mir auch besser und wenn ich keinen Druck habe.
Ich kann schlecht mit Stress umgehen,das muß
man erstmal lernen.

Stress ist auch oft verantwortlich für depressionen. vielleicht gibt es irgendwann medikammente,deie den cortisol-Haushalt regulieren können.

An dich Cordu:
Das mit den 30er kapseln habe ich vergessen zu schreiben.
Das mit dem jeden 2 tag einnehmen,must du ausprobieren,klappt bei manchen,aber nicht bei jedem.
bei mir war es so,habe ich die cymbalta-dosis 5 stunden später genommen(weil Schichtarbeiter) hatte ich direkt großen Schwindel,alles hat sich gedreht,deswegen war das nix für mich,aber jeder ist anders.
ausprobieren.
Cordu
Beiträge: 6
Registriert: 10. Sep 2007, 19:44

Re: Bitte um Hilfe! Cymbalta absetzten!

Beitrag von Cordu »

Hallo!

Ich habe mich heute mal internettechnisch lange mit dem Thema beschäftigt und hereausgefunden, daß es den Cymbalta Wirkstoff Duloxetin auch in dem Medikament Yentreve gibt, welches bei Harninkontinenz verschreiben wird. Scheint ja wirklich gegen alles zu helfen ; ) Jedenfalls gibt es dort die Dosierungen 20mg und 40mg, sodaß man auch noch langsamer runterdosieren könnte. Ich habe morgen einen Termin bei meiner Ärztin und werde sie danach fragen.
@Lisa: Toll, daß Du es geschafft hast, die Ad's ganz abzusetzten! Es stimmt, ohne ein stabiles Umfeld geht es bei der Karnkheit gar nicht, glücklicherweise habe ich das auch! Arbeiten tue ich nicht, schon seit über einem Jahr nicht mehr und vorher war es auch nur Teilzeit möglich. Ansonsten würde ich mich auch nicht trauen, das Medi abzusetzten. Ich war schon seit 15Jahren nicht mehr ohne Medikamente...abends nehme ich schon viele Jahre Trimipramin.
Es ist mein Traum, mal wieder zu sehen, wie es ganz "clean" ist, aber ich habe auch grossen Respekt davor und Angst total abzustürzen.

LG Cordu
Cordu
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Re: Bitte um Hilfe! Cymbalta absetzten!

Beitrag von Cordu »

Hallo!

Heute war ich bei der Ärztin und sie hat mir Yentreve mit 40mg und 20mg aufgeschrieben. Ich werde dann übermorgen mit den 40mg anfangen. Wenn ich bei den 20mg angekommen bin, soll ich noch Trevilor anfangen (hatte ich früher schon mal und da habe ich es gut vertragen). Ich hoffe, es geht ohne gravierende Absetzsymptome über die Bühne ; )


LG Cordu
Mustermann
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Re: Bitte um Hilfe! Cymbalta absetzten!

Beitrag von Mustermann »

hi, habe auch ca. 15 wochen 60mg cymbalta als schmerzmittel probiert. nun setzte ich es ab. von 60mg auf 30mg, 30mg dann 2 wochen lang und nun nur noch jeden 2ten tag 30mg über 2 wochen und dann nix mehr.
ähnlich wie zu beginn der einnahme treten jetzt dieselben nebenwirkungen (müdigkeit, schwitzen) verstärkt aus. mann muss es halt aussitzen. die nebenwirkungen sollten aber nach 2bis3 wochen abklingen. mal schauen, wie es wird, wenn nicht, einfach ignorieren;-)
Es sind die kleinen Dinge im Leben, die nicht besonders groß sind.
strangegirl70
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Registriert: 13. Aug 2006, 13:08

Re: Bitte um Hilfe! Cymbalta absetzten!

Beitrag von strangegirl70 »

hallo,
ich bin auch gerade dabei cymbalta abzusetzen bzw. auszuschleichen weil ich es auch satt habe nur weichgespült durch die welt zu gehen. meine müdigkeit ist schon weniger geworden, gerade mittags musste ich fast immer schlafen. das hat sich jetzt reduziert.
die tips mit dem rausnehmen der kügelchen werde ich auch probieren.
im moment habe ich wieder das typische "kopfschwirren" ich weis gar nicht wie ich das beschreiben soll. nicht richtig schwindelig aber so kurz davor. wenn das mal weg ist bin ich wirklich froh. ansonsten aber geht es mir gut.
die sache mit dem haarausfall, ich hatte vor 2 jahren auch mal sehr haarausfall, da nahm ich aber trevilor. ob es was damit zu tun hatte weis ich allerdings nicht. der hautarzt hatte mir dieses Regaine verschrieben und geraten auf die antibabypille diane umzusteigen. mit dem pillenwechsel war meine gyn nicht einverstanden da ich sowieso schon eine leichte testosteronbremsende pille genommen habe und das regaine habe ich mir zwar geholt aber nicht genommen. als ich gelesen hatte das es zu dieser "shedding-phase" kommt, dh. das alle haare die schon zum ausfallen verurteilt waren dann ziemlich schnell ausfallen packte mich so die angst das ich das mittel gar nicht nahm. und plötzlich lies der haarausfall auch wieder nach von ganz alleine. was es war weis ich bis heute nicht. es gibt manchmal phasen da gehen die haare anscheinend verstärkt aus und es legt sich auch wieder. ist dir jetzt zwar nicht wirklich mit geholfen, aber wenn ich einen rat wüsste würde ich ihn dir gerne geben.
dir alles gute
gruss
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