Umgang mit akuten Symptomen

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White
Beiträge: 27
Registriert: 8. Sep 2007, 11:20

Umgang mit akuten Symptomen

Beitrag von White »

Hallo,
ich bin neu hier und habe jetzt schon einiges in den verschiedenen Foren gelesen. Trotzdem hätte ich so gerne ein paar Ratschläge für meine Situation.

Ich bin w., 24 und stecke mitten im 1 Staatsexamen für das Lehramtsstudium. Ende Juni fing mein Gesundheitszustand an, sich zu verändern. Eine Migräneattacke gefolgt von Symptomen wie: Kribbeln, Sehstörungen. Schwindel, Übelkeit, Druck in der Brust, Kopfschmerzen, Bluthochdruck versetzte mich immer wieder in Panik. Einige Fachärzte habe soweit alle gesundheitliche Dinge gecheckt.
Seit 2 Monaten gehe ich jetzt zu einem Psychotherapeuten. Der spricht von einer Entlastungsdepression und Angststörung.

Mittlerweile kann ich zwar an vielen Tagen wieder lernen und habe auch meine Klausuren geschrieben, aber die vielen Symptome hören einfach nicht auf.

Tatsächlich habe ich jetzt eine Gebärmutterentzündung und hatte auch einen leichten Hörsturz...

Aber auch der Schwindel und der hohe Blutdruck machen mir immer wieder zu schaffen. Ich komme damit einfach nicht klar.
Ich habe akzeptiert, dass ich eine Depression habe, aber trotz des vielen Ausruhens und Schlafens bin ich unruhig und es geht mir immer wieder so schlecht.Ständig diese Gedanke, dass ich bestimmt bald sterben muss. Kann nicht abstellen, daran zu denken, dass da doch was schlimmes schlummert irgendwo in mir...

Ich habe das Gefühl, meine Familie und meinen Mann ständig zu belasten. NIE kann ich mal wieder sagen, dass es mir gut geht...
Ich weiß auch einfach nicht, wie ich es schaffen soll, nach dem Examen mein Referendariat zu machen. Dabei will ich unbedingt wieder in die Schule...

Wie schafft ihr es mit aktuellen Symptomen umzugehen??? Was mache ich, wenn mir vor den Kindern schlecht oder schwindlig wird oder ich heulen muss???
Mir wird es momentan ja schon beim spazieren schwindlig.

Ich weiß wirklich gerade nicht, wie es weiter gehen soll. Vielleciht hat jemand Tipps oder Ideen?

Liebe Grüße, chocolate
ricama3
Beiträge: 13
Registriert: 7. Sep 2007, 22:28

Re: Umgang mit akuten Symptomen

Beitrag von ricama3 »

Liebe chocolate,

ich hatte ja schon mal geschrieben, dass ich dir nicht wirklich Tipps(bzgl. Schwindel) geben kann, trotzdem möchte ich gerne auf deinen Beitrag reagieren, weil ich im Moment auch psychosomatisch ein wenig belastet bin, und ich schreibe extra ein wenig, weil ich versuche meine körperlichen Beschwerden nicht allzu ernst zu nehmen.

> Ich habe akzeptiert, dass ich eine Depression habe, aber trotz des vielen Ausruhens und Schlafens bin ich unruhig und es geht mir immer wieder so schlecht.Ständig diese Gedanke, dass ich bestimmt bald sterben muss. Kann nicht abstellen, daran zu denken, dass da doch was schlimmes schlummert irgendwo in mir...

Bist du sicher, dass du die Depression akzeptiert hast? Ich habe nämlich den Eindruck nicht, wenn ich den Absatz lese, "dass da noch was schlimmes schlummert"
(nicht böse sein, ist mein persönlicher Eindruck und ich kann völlig falsch liegen)

>will ich unbedingt wieder in die Schule...

Ja, ich will auch unbedingt wieder arbeiten, denn die Arbeit macht mir Spaß und füllt mich aus, aber der Gedanke daran setzt mich schon so unter Druck, dass mein Blutdruck gleich wieder steigt. Für mich steht meine berufliche Zukunft, aufgrund der Depression, im Moment in Frage. Aber bis ich merkte, dass da ein Zusammenhang besteht habe ich ein paar Wochen gebraucht.
Und die Freud`sche Fehlleistung meines Hausarztes neulich war auch nicht sehr hilfreich, hat er mich doch 2 x als arbeitslos bezeichnet.

In einem einzigen Punkt teile ich die Meinung meines Hausarztes, jetzt bin erst mal ich dran, d.h. Klinik, und was danach wird...? abwarten. Ein wenig vorgesorgt für danach habe ich aber, 2 Therapieplätze sind mir sicher, d.h. ich kann sogar noch auswählen, wer meinen Wiedereinstieg am Arbeitsplatz begleitet.

Nun bin ich nicht wirklich auf deine Fragen eingegangen, aber vielleicht hilft es dir ein wenig zu lesen, dass du nicht allein da stehst und mir hat es mal gut getan zu schreiben, wenn ich bisher schon nicht drüber sprechen konnte.

Liebe Grüße
Ricama
BeAk

Re: Umgang mit akuten Symptomen

Beitrag von BeAk »

Liebe Chocolate,

wenn es stimmt, das Du Deine Depression akzeptiert hast, warum machst Du dann keine umfassende Behandlung Deiner Störung wie sie Standart ist? Warum bist Du dann nicht zusätzlich bei einem Psychiater in Behandlung?

Eine Psychotherapie hilft Dir offensichtlich nicht genug, was normal ist.
White
Beiträge: 27
Registriert: 8. Sep 2007, 11:20

Re: Umgang mit akuten Symptomen

Beitrag von White »

Hallo,
Danke schon mal für eure Antworten.

@ricama: Freut mich zu lesen, dass ich nicht alleine mit diesen Problemen da stehe...Lässt das bei dir denn schon nach?

@bea: Weder Hausarzt noch Psychotherapeut haben von weiteren Dingen gesprochen...die meinen, es geht so. Habe auch erst so 10 Termine dort gehabt. Weiß ja auch nicht, wie das weiter läuft.

Liebe Grüße, chocolate
Leander
Beiträge: 5
Registriert: 10. Sep 2007, 15:25

Re: Umgang mit akuten Symptomen

Beitrag von Leander »

Liebe Schokolade

mit Mitgefühl habe ich Deinen Beitrag gelesen.
Wow, da lastet viel Druck auf Dir... Kinder, Mann und auch noch Studium... es gibt nur wenige Menschen,d ie das alles ohne Nebenwirkungen wegstecken.

Mein Rat (ohne Dich damit zu erschlagen): Bitte laß erstmal Deine Blutdruck regulieren... Medikamente helfen, das ist oft erblich und läßt sich nicht ändern.

Bitte probiere doch mal ein leichtes Antidepressivum (bitte nicht verwechseln mit Beruhigungsmitteln), das Dir sicherlich helfen wird, Deine Ängste zu nehmen.

Liebe Grüße und gute Besserung






Ich bin ein Lichtlein aus Nürnberg
ricama3
Beiträge: 13
Registriert: 7. Sep 2007, 22:28

Re: Umgang mit akuten Symptomen

Beitrag von ricama3 »

Hallo chocolate,

ja und nein, es gibt Tage, an denen ich kaum Symptome habe und andere, so wie gestern, da ist es heftig.
Sonntag z.B. ging es mir sehr gut, ich war fast 6 Stunden zu einer Freilichtmusikveranstaltung, hatte danach aber ein schlechtes Gewissen, weil es mir gut ging und ich dann denke, klasse, dann kannst du ja auch arbeiten gehen. Dann kommt das Grübeln, dann die Symptome und damit die Berechtigung, weiter zu Hause zu bleiben und für mich zu sorgen.
Meine Symptome werden vermutlich bleiben, bis ich an der Ursache meiner Depression arbeite, erst dann dürfen sie verschwinden.

Und da ich weiter auf Ablenkung setze, um aus der Denkspirale rauszukommen, schwinge ich mich nun aufs Fahrrad, bewaffnet mit meinem MP3-Player und fahre eine Runde. Anschließend steht mein Mann im Mittelpunkt, der heute einen runden Geburtstag feiert, den wir eigentlich an einem schönen Palmenstrand verbringen wollten. Noch schläft er, denn wir haben ein wenig reingefeiert und ein sehr gutes Gespräch gehabt...in dem ich mich endlich ein Stück weit öffnen konnte, ein Anfang ist gemacht.

Liebe Grüße

Ricama
White
Beiträge: 27
Registriert: 8. Sep 2007, 11:20

Re: Umgang mit akuten Symptomen

Beitrag von White »

Hallo,

@lichtlein: Ein Internist hat mir letzte Woche so ein 24 Stunden Blutdruckmessgerät mitgegeben. Er meinte es wäre alles im Rahmen gewesen. An manchen Tagen steigt er hakt mal so bis auf 160 zu 100...er meinte, so lange dass nicht mehrere Jahre lang so wäre, bestünde in meinem Alter keine Gefahr. Hatte mir deshlab ja auch solche Sorgen gemacht.
Ich soll jetzt jeden Tag 1 mal messen und das notieren. Wenn es in einigen Woche keine Besserung gibt, will er mir was leichtes verschreiben. Meistens ist es jetzt so 145 zu 90 ungefähr.

Ich habe mich wohl auch etwas missverständlich ausgedrückt...Kinder habe ich noch keine. Die Schüler meinte ich. Weiß nicht, wie ich in zukunft damit umgehen soll, wenn es mir in der Schule vor der Klasse komisch wird?!


@ricama: Schön, wie du es schaffst, dich so aufzuraffen. Manchmal traue ich mich ein bisschen spazieren zu gehen. Aber mehr dann auch nicht. Früher hab ich so gerne Sport gemacht. Aber ich traue es mir momentan nicht zu.


Kennt jemand von euch auch das Gefühl, dass die Hämde so Kribbeln. So, als ob sie etwas dick wären durch mehr Durchblutug oder so?


Ich war heute beim Friseur. Hatte den Termin schon vor längerer Zeit ausgemacht. Ich hatte echt Bedenken, ob ich das durchstehe 2 Stunden... Es hat geklappt, aber zwischendurch immer mal wieder kurz diese Panik. Wenn es dann zu warm wurde oder so. Kennt ihr sowas auch? Wie geht ihr in der Öffentlichkeit mit solchen Dingen um? Ich fühle mich dann immer so unsicher und panisch.

Ich danke euch für eure Gedanken und lieben Worte!

Liebe Grüße, chocolate
byron

Re: Umgang mit akuten Symptomen

Beitrag von byron »

Hallo Schoko-Liebhaberin

vielleicht ist ein ein guter Einstieg in eine medikamentelle AD Therapie, wenn Du Dir ein TZA wie Amytriptilin verschreiben läßt von Deinem Arzt.

Bei mir hat es den leicht bis mittel erhöhten Blutdruck auf Normalwerte gesenkt -als reiner Nebeneffekt, der aber natürlich sehr erwünscht war, weil mir das ein weiteres Medi ersparte!

lg

byron
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