Probleme mit Ehemann

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emi
Beiträge: 3
Registriert: 4. Sep 2007, 10:07

Probleme mit Ehemann

Beitrag von emi »

Hallo,

heute schreibe ich zum ersten Mal hier rein und ich hoffe, dass es mich ein Stück weiter bringt.

Im Februar diesen Jahres habe ich mir einen Termin bei einer Psychotherapeutin gesucht, weil ich Selbstbewusstseinsprobleme habe. Doch so ging es mir eigentlich gut, nur an manchen Tagen hatte ich das Gefühl in einem Loch zu hängen. Im Juli dann der Anruf und eine Terminabsprache mit der Psyhotherapeutin. In der ersten Sitzung habe ich nur geheult. Ich muss dazu sagen, auch die Wochen davor ging es mir schon richtig schlecht. Die Therapeutin schickte mich dann zu einem Psychologen, der mir Trevilor für den Übergang verschrieb und bei mir eine mittelschwere bis schwere Depression diagnostizierte.Bis heute geht es mir nur ein wenig besser, manche Tage sind gut manche umso schlechter.
Mein Mann, der oft nicht mitbekam wie schlecht es mir ging (er arbeitet sehr viel), meint meine Therapeutin hätte mich in die Depression getrieben. Wir streiten uns dadurch sehr viel und jeden Tag sagt er etwas anderes. Sonntagmittag "Mein größter Wunsch wäre es, wenn Du nicht mehr zur Therapie gehst, wenn Du aufhörst die Tabletten zu nehmen und Du Nadine (meine beste Freundin) nicht mehr so viel privates anvertraust.". Sonntagabend sagt er dann: "Ich verstehe Deine Krankheit und Du kannst weiter zur Therapie gehen, denn die Therapieform (Verhaltenstherapie) soll ja wirklich gut sein.".
Gestern, nachdem er eine Broschüe über Depressionen gelesen hat: "Das bestärkt mich ur in meiner Meinung, dass da bei Di was schief gelaufen ist." und heute "Gehe weiterhin zur Therapie und die Tabletten kannst Du nicht einfach so absetzen, doch hättest Du Dich im Februar nicht um einen Termin gekümmert wärst Du heute nicht depressiv.".
Ich weiß nicht mehr was ich denken soll und ich bräuchte so dringend jemanden der mir sagt: "Der Weg ist richtig den Du gehst!" "Es ist gut, dass Du Tabletten nimmst und was gegen Dein mangelndes Selbstbewusstsein machst.". Ich brauche immer Bestätigung für mein tun. Nie weiß ich ob es richtig oder falsch ist was ich mache. Ich weiß noch nichtmals mehr ob ich meinen Mann liebe und es richtig war ihn vor zwei Jahren zu heiraten. Was ist bloß los mit mir?

Hoffe ihr könnt mir Antworten geben.

Lieben Gruß

Emi
Chiron
Beiträge: 2006
Registriert: 14. Feb 2005, 15:45

Re: Probleme mit Ehemann

Beitrag von Chiron »

Liebe Emi,

zunächst einmal Herzlich Willkommen hier im Forum.

Deine Sorgen kann ich gut verstehen. Mein Ex-Mann verstand meine Krankheit nie und wollte sich erst gar nicht darüber informieren.
Gut - es ist schwierig für einen Gesunden nachzuvollziehen was in uns vorgeht.
Trotzdem sieh es positiv, Dein Mann hat sich über die Krankheit informiert. Das ist schon mal ein großer Schritt in die richtige Richtung.
Medikamente und eine gute Therapie sind richtig und wichtig um gesund zu werden.
Depris sind nicht greifbar. Sie betreffen immer die ganze Person. Deshalb ist es auch so schwierig damit klar zu kommen.

Lass Dich mal drücken wenn Du magst.
Es wird schon wieder, glaub es mir.
Du gehst den richtigen Weg.

Alles Liebe und Gute,

Chiron
"Was mich nicht umbringt, macht mich noch stärker."
emi
Beiträge: 3
Registriert: 4. Sep 2007, 10:07

Re: Probleme mit Ehemann

Beitrag von emi »

Ich lasse mich gerne drücken! Danke für Deine Antwort und ich hoffe, dass es stimmt und sich alles wieder zum positiven wendet.

Lg Julia
moonlight
Beiträge: 127
Registriert: 11. Jan 2004, 10:13
Kontaktdaten:

Re: Probleme mit Ehemann

Beitrag von moonlight »

Liebe Julia,

herzlich willkommen im Forum.

Ganz sicher ist es richtig, dass du einen Therapeuten aufgesucht hast.
Du hast für dich erkannt, dass du ein mangelndes Selbstwertgefühl hast und immer Bestätigung für dein Tun brauchst.
Es ist wichtig, dass du lernst zu dir selbst zu stehen.
Der Wunsch nach Bestätigung durch andere ist verständlich, aber er darf nicht überhand nehmen. Obendrein haben viele Menschen viele verschiedene Meinungen und so bist du auch mal da, mal dort.
Du siehst ja auch, was die Meinungsschwankungen deines Mannes mit dir machen.

Bitte gib die Therapie nicht auf und setze auch die Tabletten nicht ohne Absprache ab.

Lese hier im Forum. Schreibe, wenn du magst. Mir persönlich hilft es sehr. Informiere dich. Sei so offen wie möglich zu deinem Therapeuten.
Das kannst du für dich tun.

Ich kann mir vorstellen, dass es für deinen Mann nicht leicht ist, zu akzeptieren, dass du eine Depression hast, zur Therapie gehst.
Diese Krankheit ist für viele nicht so "begreifbar" wie andere Krankheiten.
Oft haben Angehörige auch mit Schuldgefühlen zu kämpfen.
Sprich ruhig auch mit deinem Therapeuten über die Gedanken und Worte deines Mannes.
Vielleicht geht ihr - du und dein Mann - auch mal gemeinsam dort hin.
Vielleicht mag dein Mann hier auch mal ein wenig stöbern. Es ist hier lebensnah und nicht so sachlich wie so manches Buch oder manch Broschüre.

Übrigens hatte auch mein Mann sehr zu kämpfen. Und dieses Rundherum-Verständnis hat er auch heute noch nicht.

Alles Liebe
Moonlight
.

Es sind nicht die großen Feuden, die am meisten zählen. Es kommt darauf an, aus den kleinen viel zu machen. (J. Webster)
samoa112
Beiträge: 19
Registriert: 27. Jun 2007, 07:43

Re: Probleme mit Ehemann

Beitrag von samoa112 »

Hallo Emi,
ich habe deinen Beitrag gelesen und mir dabei gedacht: dein Mann hat ganz große Probleme mit der Situation umzugehen und in seiner Unsicherheit, macht er dich mit seinen unterschiedlichen Worten noch unsicherer!

Aber ich glaube, er ist nur im Moment überfordert mit deiner, eurer Situation.

Dass du mit einer Freundin deine Not besprichst ist sicherlich nicht schlecht, aber dadurch, dass dein Mann vielleicht auch ein Problem mit seinem Selbstwertgefühl haben könnte, macht es ihm schwer, nein besser, es macht ihm Angst, wenn du "Eure Geheimnisse" breitredest.

Vielleicht ist es ganz gut, wenn du jetzt erst mal mit dem Verhaltenstherapeuten deine Not besprichst und für dich neue Wege findest. Manchmal kann es nämlich passieren,
dass Freundschaften unter einer solchen Belastung zu sehr strapaziert werden und das Gegenüber irgendwann über hat.

Mir hat (bzw. sie tut es noch...) die Verhaltenstherapie sehr viel geholfen.

Ich merke, dass ich nicht mehr "tausend Leute" nach ihrer Meinung fragen muß, um ja nichts verkehrt zu machen, sondern Entscheidungen auch für mich selber treffen kann. Und ich habe gelernt, einmal, dass man es nie allen gleichzeitig recht machen kann und dass man auch Fehlentscheidungen treffen kann und darf.
Wir Menschen sind einfach nicht perfekt.
und wenn ich einen Fehler mache, habe ich immer noch die Möglichkeit, ihn wieder zu korrigieren.

Wenn du deine Entscheidung für dich nachvollziehen kannst, dann sag ja dazu, egal was dein Mann, was andere Menschen dir raten. Es ist dein Weg.

Wie sagte meine Therapeutin in der Reha " ich bin mir selber Freundin, die auf sich acht gibt und dir mir gute Antworten gibt"

Und hier dich auszutauschen ist bestimmt ein ebensoguter Weg.

Ich wünsche dir einen Weg, der dich an dein Ziel bringt. und bedenke dabei auch: "der Weg ist das Ziel".
Lieben Gruß
samoa112
emi
Beiträge: 3
Registriert: 4. Sep 2007, 10:07

Re: Probleme mit Ehemann

Beitrag von emi »

Hallo Samoa112,

danke für die lieben Worte. Heute war einfach kein guter Tag aber er ist auch umgegangen.

Die Freundin, mit der ich rede, hatte selbst schon eine schwere Depression und kann mich von daher sehr gut verstehen. Sie hatte damals die gleichen Gedanken wie ich sie heute habe. Es tut einfach nur gut mit jemanden zu sprechen der das gnze schon kennt und mich auch immer wieder zu neuen Taten anregt.

Vielen Dank nochmal.

Lg Julia
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