Wie viele sagst du deinen Freunden?

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dan
Beiträge: 100
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

Wie viele sagst du deinen Freunden?

Beitrag von dan »

Ich weiss nicht wo ich meine Fragt hingehört aber ich versuche es hier. Seit Anfang Dezember bin ich Krankgeschrieben und das sollte bis Ostern gehen. Ich habe viele Ämter (Elternbeirat Schule/KG, in der Kirche) niedergelegt weil ich das nicht in meinen jetzigen Zustand machen könnte. Jetzt komme langsam in eine Ausgeglichenheit (mindestens habe ich z.Zt. keinen Schlafmangel) wo ich wieder in der Real Welt auftauche. Jetzt habe ich echt einen Problem, was sage ich den Leuten wann die mir fragen was los war/ist. Eigenlicht habe ich genügend Organische Krankheiten das ich könnte das irgendwie in der Richtung schieben. Das Problem ist das ich habe Schwierigkeiten mit halbe Wahrheiten. Wie ehrlich muss ich sein? Irgendwann will ich auch wieder arbeiten aber es ist nicht wegen einen finanziell Abhängigkeit. Die meisten Arbeit mache ich Ehrenamtlich. Heute war ich mit einige Freundinnen zusammen beim Frühstuck. Es war anstrengend aber nett. Jedoch merke ich das die gehen mit mir anders um, die waren sehr vorsichtig. Habt ihr auch so Erfahrungen? Es kann sein das ich Hypersensible bin aber auf die Dauer wurde das mir auf die Nerven gehen. dan
pia
Beiträge: 17
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

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Beitrag von pia »

Lieber (oder liebe?) Dan, bitte entschuldige, ich weiß leider nicht, wie ich dich richtig anspreche. Ich kann sehr gut verstehen, dass du dich in einer Art Erklärungszwang siehst und auch, dass du mit der Unwahrheit auch nicht so klar kommst. Das ist nicht so schlimm. Es handelt sich doch hier um eine Krankheit. Wenn du also nicht unbedingt alles rausposaunen möchtest (was klar ist, da es sich hierbei natürlich auch um sehr persönliche Gefühle handelt), kannst du deine Krankheit und dein daraus folgendes "nicht völlig zur Verfügung stehen können" doch umbenennen. Du könntest beispielsweise eine Kur gemacht haben. Ich selbst hatte von einer chronischen schweren Nebenhöhlenentzündung erzählt. Personen, die mir nicht so nah standen, haben dann eh nicht großartig weiter gefragt. Da ich jedoch tatsächlich unter dieser physischen Krankheit litt, konnte ich auch davon berichten. Du sagst ja auch selbst, dass du (leider) "genügend organische Krankheiten" vorzuweisen hättest. Wenn ich dann, trotz beendeter "Kur", nicht konnte, sagte ich, ich müsse und möchte (!) mich einfach noch schonen. Meine klaren Aussagen hierzu, selbst wenn es nicht so ganz die Wahrheit wahr (aber wer will die schon tatsächlich immer wissen.. außer den nahe stehenden Menschen, und zu denen komem ich auch gleich), zeigten auch die Grenzen, die ich nunmal benötigte und sie wurden völlig akzeptiert und respektiert. Wenn es sich jedoch um nahe stehende Menschen handelt, dann wirst du selbst am besten wissen, was du von dir erzählen möchtest und was nicht. Ich hatte mich anfangs nicht so getraut, mich zu "outen". Ich hatte es dann allerdings dennoch versucht und war erstaunt, über die Reaktion. Ich bekam dermaßen positives Feedback wie z.B. "toll, dass du das machst.. ich hätte nicht den Mut dazu!". Versuche dir nicht zu sehr den Kopf darüber zu zerbrechen, was die anderen über dich denken. Sondern vielmehr, wie DU über die anderen denkst. Dann wirst du schon die Antwort auf deine Frage bekommen. Ich wünsch dir alles Gute! Pia
anganima
Beiträge: 207
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

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Beitrag von anganima »

Hallo Dan, Vielleicht kannst du sagen, daß du Zeit für dich selbst gebraucht hast aber nicht darüber sprechen willst, dann brauchst du auch keine Halbwahrheiten zu erzählen. Du kannst dich dann bei einzelnen Personen immer noch anders entscheiden. Bei den ehrenamtlichen Tätigkeiten arbeitest du ja freiwillig und hast so auch das Recht zu bestimmen, wieviel du tun kannst und willst. Bei bezahlter Arbeit gilt die Krankmeldung, weitere Auskünfte mußt du nicht geben, außer du willst es. Und da du finanziell nicht abhängig bist, kann dir nichts schlimmes passieren. Für mich selbst ist es auch wichtig, wenn ich über mich spreche, die Wahrheit zu sagen, soweit ich sie kenne, und ich habe damit gute Erfahrungen gemacht, sogar bei der Arbeit. Die wichtigste Erfahrung dabei aber war für mich, daß ich zu mir und meinen Gefühlen gestanden habe, mich selbst wichtig genommen habe. Natürlich kannst du dann auf Unverständnis stoßen, aber das passiert auch wenn du Halbwahrheiten oder Lügen erzählst. Schön, daß es dir wieder etwas besser geht und du einen netten Nachmittag mit deinen Freundinnen hattest. Es spricht für deine Freundinnen, daß sie vorsichtig mit dir umgingen, sie können ja nicht wissen, wie belastbar du gerade bist, wieviel Nähe du brauchst oder zulassen kannst.Sie brauchen dazu deine Informationen. Ich wünsche dir, dass es dir gelingt immer selbstverständlicher mit deinen Gefühlen umgehen zu können, das braucht Mut aber lohnt sich. So wie man sagen kann, ich habe mir ein Bein gebrochen (auch da hört man oft, wie konntest du nicht aufpassen, du bist so dumm, aber das lässt sich nicht so leicht verstecken), kann man auch sagen ich fühle mich gerade sehr schwach und traurig und weiß nicht warum. Hypersensibel zu sein ist nicht schlecht, aber anstrengend. Sensibel zu sein ist schwierig, bringt aber auch mehr Intensität und Freude ins Leben, nicht nur Angst und Traurigkeit. Ich denke du bist auf dem besten Weg. Alles Liebe Anganima
dan
Beiträge: 100
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

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Beitrag von dan »

Liebe Pia, Liebe Anganima, Danke für Eure Antworten. Die haben mich auf jedenfall einen Stück weiter gebraucht. Gestern als ich mit meine Freundinnen gefrühstückt habe, war das einen anstrengen aber gleichzeitig schönen Erlebnis. Von denen aus machen wir es wieder in zwei Wochen. Wir haben alle sehr viele in unseren Leben zu Tun aber durch meinen Krankheiten sehen die auch wie Wichtig es ist Freundschaften zu pflegen und das kostet Zeit und Energie. Es ist mir klar das Menschen sind soziale Tiere und wir brauchen Anerkennen und Liebe von anderen. Ich versuche einige Beziehungen zu Pflegen auch wann das kostet mir sehr viel überwinden. Gestern als wir angekommen sind habe ich gleich Nasenblutung bekommen, eine Auswirkung von Hohenblutdruck. Es war nicht einfach für mich aber weil die Teilweise Medizinerin sind gab es (Gott sei Dank) keine aufregungen und ich könnte trotz meine Schwächen zu ruhe kommen. Als es echt dunkel war in Nov/Dez habe ich alle Kontakten nach Außen abgebrochen und bin in den Isolation gegangen. Heute nacht habe ich schlecht geschlafen und komme langsam in meinen Alltag rein. Mein Mann steht mit den großen Kindern auf und meistens schaffe ich den Pausenbrot auszulegen und Tschüs zu sagen. Danach hole ich die Kleine aus den Bett und bringe sie in KG. Nicht viel aber es reicht mir. Ich bin Heute wieder aufgeregt weil ich muss zum Psychiater und morgen zum Kardiologe. Der Psychiater ist sehr menschlich aber es immer noch für mich peinlich. Der Kardiologe ist überhaupt nicht menschlich aber ich komm an ihm nicht vorbei. Ich freue mich schon auf Samstag. dan PS Ich bin W/42/Ami/5K (5-14)/19J verh.
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