Langzeitwirkung anticholinerger ADs

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Olddragor
Beiträge: 3
Registriert: 13. Jul 2007, 12:45

Langzeitwirkung anticholinerger ADs

Beitrag von Olddragor »

Nach meheren vergeblichen Versuchen das Medikament mit dem Wirkstoff "Amitriptylin" abzusetzen verschreibt mir mein Hausarzt seit 14 Jahren dieses AD zur täglichen Einnahme von 60mg.
Neben den im Merkblatt aufgeführten Nebenwirkungen wie trockene Schleimhäute, Durst,Verstopfung,hohe Pulsfrequenz u. Libidoverlust verzeichnete ich bei mir ein Nachlassen der verschiedenen Hirnfunktionen wie Erinnerungsvermögen,Aufmerksamkeit, Sprachfluss,Reaktionszeit usw.
Diese kognitiven Beeintächtigungen begründete ich mir mit meinem fortgeschrittenen Alter (77) bis ich im Januar d.J.in einem Medizin-Report las, dass Vergesslichkeit und andere geistige Abbauerscheinungen in den späten Lebensjahren oft auf die unerwünschten Nebenwirkungen einer weit verbreiteten Medikamentengruppe, den "Anticholinergika" zurückzuführen seien.
Denn diese hemmten die Wirkungen des wichtigen Botenstoffs "Acetylcholin", der im Gehirn für Denkgeschwindigkeit, Aufnahmevermögen, Merkfähigkeit und die Erinnerung von entscheidener Bedeutung sei.
Dieser Veröffentlichung liegt eine Langzeitstudie des französischen nationalen Medizin-Instituts zugrunde, die auch im Fachjournal British Medical Journal publiziert wurde.
Nachdem ich erfahren hatte, dass das von mir jahrelang eingenommene Amitriptylin zu den anticholinergen Wirkstoffen gehört,
konsultierte ich eine Ärztin,die sowohl Psychiaterin als auch Neurologin ist.
Sie bestätigte mir meine Erkenntnisse und stellte mich auf Sertralin (50mg morgens) und Mirtazapin (15mg abends) um.
Seitdem fühle ich mich bedeutend besser und meine Angehörigen bestätigen mir auch eine deutliche Verbesserung meiner
" Gehirnfunktionen".
Aus dieser Sache habe ich gelernt, dass ich mich über verordnete Medikamente selber informieren muss. Und so bin ich auch zu diesem Forum gekommen.
Haruo
Beiträge: 8
Registriert: 26. Jul 2007, 14:11

Re: Langzeitwirkung anticholinerger ADs

Beitrag von Haruo »

Hallo Aldmann,

Bei meiner Frau wurde eine morgendliche Depression diagnostiziert. Sie bekam Citalopram 20mg verordnet. Ihr ging es damit noch schlechter und ihr wurde bei der Verordnung von Citalopram 20mg eine Klinikeinweisung emphohlen.
Sie hatte Schlafstörungen, allgemeines Erschöpftsein, Angststörungen, Nervosität, Verwirrtheit, Appetitveränderung, Teilnahmslosigkeit, Selbstmordneigung, Bauchschmerzen, Herzklopfen, Herzrasen, quälender Unruhe und Rastlosigkeit.
Nach 3 Tagen haben wir die Einnahme eingestellt
Anstelle Citalopram 20mg von sollte sie dann Mirtazapin bekommen.
Wir haben uns dann anders entschieden. Nach unserem Studium aller möglichen Quellen sind wir auf Alternativ umgestiegen:
Stündlich 12mg Vitamin B6 (pro Tag ca. 220mg B6) + Vitanin-B-Komplex +
gutes Multivitamin
Als das Durchschlafen wieder funktionierte reichten schon 150 – 100 mg B6.
120 mg Omega-3 pro Tag
5 Eßlöffel natives Olivenöl extra pro Tag
2l Wasser pro Tag
CD Sclaftraining
CD Freude am Leben – Depressionen überwinden
Bei Antrieblosigkeit aktive Bewegung z.B um 4:00 Uhr Treppesteigen bis in den 21 Stock und wieder runter und lange an der frischen Luft bewegen.
Das Durchstehen war schon hart. Aber jetzt nach 8 Wochen sind wir schon wieder auf fast normal.

Vielleicht hilft Dir unsere Erfahrung.

Takano
Olddragor
Beiträge: 3
Registriert: 13. Jul 2007, 12:45

Re: Langzeitwirkung anticholinerger ADs

Beitrag von Olddragor »

Hallo Takano,
da kann ich nur gratulieren, dass es gelungen ist, Euch durch Eigeninitiative von den Psychomedikamenten unabhängig zu machen.
Vieleicht findet Ihr eine Altrnative zum Treppensteigen um 4.00 morgens???
Bei mir hilft immer wieder aufzustehen, kalt ganz abwaschen u. im Schlafanzug ins warme Bett.

Oldman
Mariposa
Beiträge: 55
Registriert: 26. Okt 2004, 21:44

Re: Langzeitwirkung anticholinerger ADs

Beitrag von Mariposa »

Hallo allerseits,

den "Hirnproblemen" kann ich mich wohl anschließen. Ich nehme seit Ende 2003 Paroxetin, wenn auch in sehr geringer Dosierung (z.Zt. 15mg alle 2 Tage). Dennoch beobachte ich seit einiger Zeit verstärkt kleine Aussetzer. Z.Bsp. fuhr ich heute Morgen zur Arbeit und wunderte mich auf einmal, dass der Scheibenwischer nicht mehr arbeitete. Ich muss ihn wohl ausgeschaltet haben, konnte mich aber nicht daran erinnern. Vergleichbare Dinge passieren mir leider auch in der Arbeit, was mir dann nicht mehr so gefällt. Nun, und was das Alter betrifft, ich bin noch nicht mal 30...

Liebe Grüße, Mari
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