Angst und Medikamente

Christoph von der Heyden
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Angst und Medikamente

Beitrag von Christoph von der Heyden »

Hallo Waltraud meine ich natürlich :-) Sorry
Kirsten
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Angst und Medikamente

Beitrag von Kirsten »

The show must go on! Da habt Ihr mein Empfinden und meinen Anspruch an mich perfekt auf den Punkt gebracht! Hallo zusammen! Ich lese mal wieder seit Tagen jeden Beitrag und kann mich nicht mehr äußern,weil ich nichts positives beitragen kann. Innerlich tobt ein Krieg, aber die Fassade steht noch. Jeden Tag kommt irgendwer und sucht meinen Rat, ganz oft auch einfach nur mein Ohr, um sich zu erleichtern. Und ich stehe da fast ohnmächtig vor Verzweiflung, die noch nicht mal jemand bemerkt, so perfekt läuft die show. Habe natürlich kein Recht zu jammern... Mir fehlt ja gar nichts.. oder vielleicht doch... oder vielleicht doch nicht? O.K., ich habe Panikattacken und Angstzustände, die nicht normal sind, soweit sehe ich noch klar. Mein Therapeut meint, ich soll ADs nehmen, der Arzt sagt, gibt er mir nicht, da ich nicht versprechen kann, die Finger vom Alkohol zu lassen, in 4 Wochen vielleicht, wenn ich beweisen kann, daß ich auf Alkohol verzichten kann... zur Überbrückung Benzos -die ich nicht anrühre. Und ich finde mich wieder in einem Dilemma, aus dem ich keinen Ausweg sehe... Vor drei Jahren habe ich angefangen Alkohol zu trinken, um mich zu beruhigen, um irgendwie von Depressionen und Bulimie wegzukommen, die mich fest im Griff hatten. Hat funktioniert.. Dann fingen diese entsetzlichen Panikattacken an, mich mitten in der Nacht heimzusuchen. Wieder der Griff zum Alkohol. Auch das funktioniert. Alle möglichen alternativen Heilmethoden sind bisher fehlgeschlagen. Trinke ich nichts, ist zumindest die Gefahr sehr groß, daß die Todesängste mich erwischen. Dafür hätte ich ja jetzt die Benzos... Seit ein paar Tagen trinke ich nichts, und habe nichtmal Panikattacken nachts. Das sollte mich glücklich machen, reißt aber in mir Tore auf, die ich nichtmal geahnt habe. Es geht mir entsetzlich schlecht! Ich fühle mich entsetzlich leer, will niemanden sehen, niemanden sprechen, halte keine Belastung aus, konnte mich nichtmal an der Sonne freuen, dieses Wochenende, möchte nicht arbeiten, hab kein Interesse an irgendwas. Das kann doch eigentlich nicht normal sein. Aber ich funktioniere wunderbar! Niemand um mich herum ahnt auch nur, daß es mir nicht gut gehen könnte. Ich war das ganze Wochenende unterwegs, habe verschiedenes unternommen, arbeite als wenn nichts wäre. Immer wieder bringt mich auch etwas oder jemand aufrichtig zum Lachen, immer wieder läßt mich etwas gut fühlen. Also alles in Ordnung! Und am Freitag habe ich auf der Arbeit einen Panikanfall gekriegt, weil ich etwas nicht gesehen habe, was eigentlich da sein müßte. Es war tatsächlich nicht da, aber so kann ich schon gar nicht mehr denken, ich denke nur noch, das mit mir etwas nicht stimmt. Oder stimmt doch alles, und ich übertreibe maßlos? Heute habe ich mir wieder Alkohol gekauft, noch einen Abend halte ich nicht aus.. Kann da noch etwas helfen? Ich kann mir nicht mehr vorstellen, wie ich das noch einmal in den Griff bekommen soll. Viele Grüße, von einer ratlosen Kirsten
Monika 44

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Beitrag von Monika 44 »

Hallo liebe Kirsten, jaja ADs und Alkohol..auch bei mir ein sehr grosses Problem. Ich habe meiner P.gesagt das ich gern trinke und sie hat gesagt...o.k. aber nicht mehr als zwei Gläser. Seit ich die ADs nehme war ich allerdings schon mindestens sechsmal so betrunken das ich echt kurz vorm hinübersegeln war. Ich lag nur da, konnte mich nicht bewegen alles hat sich gedreht und ich hatte solche Angst und Horrorvisionen...ich dachte so muss es sein wenn man total den Verstand verliert. Jetzt zum Glück einige Zeit nicht mehr...aber ich muss sehr vorsichtig sein..dieser Druck ist immer da. Nehme bei Panikattacken inzwischen echt Tavor..zum Glück sehr selten weil ichs einfach nicht mehr ertragen kann!!! Liebe Carpe...Mitchatterin...hört sich nach Teufelskreis an. Und nach vielen verdrängten Problemen..Bulimie... Hast Du schon mal in Betracht gezogen in eine psychosomatische Klinik zu gehen? Bei Dir ganz in der Nähe in Daun in der Eifel ist die Fachklinik Altburg. Schwerpunkt Sucht aber arbeiten auch sehr gut Esstörungen und Depression auf. Alles Gute und liebe Grüsse Momo
inka
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Beitrag von inka »

liebe CARPE !!!!!! jetzt bist DU mal dran!!! lang genug anderen gehlfen. jetzt leihst du dein ohr mal nicht den anderen sondern bittest andere um IHRE ohren! jetzt müssen wir mal etwas grund reinbringen. bitte lass die finger auch heute vom alkohol. du schreibst, seit ein paar tagen kein alkohol und nachts keine panikattacken mehr? wunderbar. dass sich da tore auftun ist nicht wunderbar aber "normal" glaube ich. dass du auf der arbeit einen panikanfall bekommen hast ist für mich mehr als normal, wenn du ständig "funktionierst" obwohl du innerlich auf dem zahnfleisch gehst. das ist völlig normal! dein körper reagiert eben. und er sagt dir, jetzt ist schluß mit der vernachlässigung carpe. jetzt mußt du dich um dich kümmern! also, ich würde mal sagen: alkohol reduzieren, damit du bald ADs bekommst. und, ehrlich gesagt, ich an deiner stelle würde ruhig ab und zu mal ein benzo nehmen. ich hab auch drei wochen lang abends eine tavor genommen (o,5)und dann noch eine woche ausgeschlichen, d.h. ich hab sie zerbröselt und krümel genommen...war mir lieber so...angsthase eben. es ging in der zeit eben nicht anders. die andere alternative wäre ein neuroleptikum gewesen, das ich auch drei wochen bekommen habe ohne zu wissen was da in mich reingespritzt wurde. also, in der hinsicht sind benzos die bessere alternative. und dann, kur? hast du sowas schonmal gemacht? in einer psychosomatischen klinik. mir hat das ganz gut getan. carpe! das kriegen wir gemeinsam hin! inka
gissy
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Beitrag von gissy »

kann mir einer was zu orap sagen.ich hoffe es geht euch gut
susan adena
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Beitrag von susan adena »

hallo ich bin ganz neu hier. es ist auch nicht ganz der richtige bereich, denn ich bin eigentlich angehörige. aber ich suche trotzdem nach hilfe, und zwar zum thema therapie. meine mutter, für die ich die hilfe suche, nimmt anscheinend regelmässig "Zoloft", 50 mg. dieses präparat hat sie bei ihrer letzten depression erhalten und benutzt es nun einfach wieder. sie nimmt es seit 2 wochen. rücksprache hält sie "nur" mit ihrer psychologin. die ist momentan in urlaub und meiner mutter geht es sehr schlecht. für den notfall hat sie noch "atosil", nimmt davon im notfall 1 tablette und fühlt sich heute aber auch nicht besser... (vor 1 jahr war sie bereits in der klinik deswegen, nun ist es wohl ein rückfall...) ich frage mich, ob sie - die dosis erhöhen soll oder es schon an der grenze ist (in der packungsbeilage steht 1-3 tabletten, man könne es aber nie so einfach sagen) - zu einem neurologen gehen soll, oder ob die psychologin in der therapie kompetent genug ist - wie ich ihr helfen kann??????? kann mir jemand helfen? vielen, vielen dank...
rachel
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Beitrag von rachel »

Hallo Susan, Du fragst wegen Erhöhung, es ist ja auch so, das die Wirkung nicht sofort kommt. Es dauert einige Tage, bis die Tabletten wirken. Ich finde es wäre schon besser, wenn Deine Mutter kontakt mit einem Arzt(evtl.Hausarzt), oder Neurologen nimmt. Ich glaube, ich würde sogar in der Klinik anrufen, weil man dort ja auch in Behandlung war. Gibt es bei euch Sozialspychiatrische Dienste? Die kann man beim Gesundheitsamt finden, dort kannst Du Dich auch erkundigen.Weil dann steht ihr ja nicht so alleine damit .Mein Therapeut sagte mir mal, jede Veränderung an der Dosis, sollte ich nur mit Rücksprache vom Arzt nehmen. Ich weiss nicht, ob ich Dir jetzt damit etwas helfen konnte. Ich wünsch Dir, und Deine Mutter alles Gute, und das es ihr bald besser geht. Gruss Rachel
Dr. Nico Niedermeier

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Beitrag von Dr. Nico Niedermeier »

Nachricht an Heinz-Leo habe ich per mail geschickt.. viele Grüsse Dr. Niedermeier
Kirsten
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Beitrag von Kirsten »

Liebe Inka, Momo, alle die Ihr auf verschiedenen Wegen Anteil nehmt! Ihr seid eine unglaubliche Hilfe und Stütze. Vom Verstand her weiß ich, daß Ihr recht habt, aber Ihr kennt es sicher auch, der Verstand hat manchmal so herzlich wenig zu melden... Ein unglaublich gutes Erlebnis war für mich gestern und heute schon, diese entsetzliche Seite von mir offenbart zu haben und dafür nicht in Schimpf und Schande verstoßen worden zu sein... Ich hab heute noch den ganzen Tag gezittert. Diese ganze Lawine hat es für mich losgetreten, als ich durch Anregung und Zuspruch von Außen jetzt zum ersten Mal ernsthaft mit dem Thema Medikamente konfrontiert bin. Ich bin fast nur noch damit beschäftigt mich zu beobachten und abzuwägen, ob ich eigentlich normal und in einigen Bereichen nur zu träge und willensschwach bin und damit einfach nur gucken muß, daß ich mich mal zusammenreiße um mich endlich aus diesem Schlamassel zu befreien. Dann brauche ich keine Medikamente. Oder ob ich krank bin, dann könnte es notwendig sein. Was dahinter lauert, ist permanente Angst -vor Medikamenen: Nebenwirkungen und Spätfolgen -Schwäche zu zeigen und dadurch angreifbar zu werden -nicht mehr gemocht zu werden (Da zeigt Ihr mir gerade das Gegenteil, ich kann Euch gar nicht sagen, wie sehr mir das hilft) -was in meiner Familie passieren würde, wenn sie mitbekommen würden, was mit mir los ist (ich würde wirklich gerne in eine Klinik gehen, mich eine Weile vor mir selbst in Sicherheit bringen, aber dann würde meine Familie ja etwas mitbekommen...) -..... Eine permanente Angstspirale. Heute habe ich einer sehr lieben Kollegin gegenüber angedeutet, daß es mir zur Zeit nicht gut geht -was eigentlich kaum zu übersehen ist- ich hatte bestimmt noch eine Stunde danach einen Puls von 180! Vielleicht bin ich ja noch lernfähig.. :-) Liebe Grüße, Kirsten
waltraut
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Beitrag von waltraut »

Super,Kirsten, der Puls geht auch wieder runter! Waltraut
heike56
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Beitrag von heike56 »

Liebe Kirsten, DU bist der wichtigste Mensch in deinem Leben. Ich nehme seit 11 Jahren Medikamente und die größte Nebenwirkung ist (mit einem kleinen schelmischen Lächeln gesagt), dass ich mir mein Leben lebenswert gestalten kann und es genieße. Dahinter steht für mich alles andere, was mal sein könnte an Nebenwirkungen, zurück. Ganz liebe Grüsse Heike 56
gissy
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Beitrag von gissy »

hallo warum antwortet keiner.kann mir nun einer was sagen zu orap . danke
sara
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Beitrag von sara »

Hallo Gissy. Kenne Orap nicht persönlich,aber es gehört wohl zu den Neuroleptika. Ich weiß nicht ,ob es ein Niederpotentes od. höherp. ist,aber ich nehme ein niederpotentes (Taxilan) in geringer Dosis. Was genau willst Du denn darüber wissen? Hallo Herr DR. Niedermeier, das ist auch Ihr Part. Also Bis dann-Sara
prinzi
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Beitrag von prinzi »

danke sara für die antwort ja es ist ein neuroleptika vieleicht kann mir Dr.Niedermeier was sagen zu orap.
susan adena
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Beitrag von susan adena »

danke für das feedback. hoffe, es wird bald besser. es ist ja auch jeden tag anders, ich weiss garnicht, wie schlimm es eigentlich ist, manchnmal ist es ganz schlimm und am nächsten tag schafft sie alles ganz prima (noch nicht perfekt aber immerhin). werde meine mutter wahrscheinlich jetzt doch zum arzt schleifen, auch wenn sie meint, es wär nciht nötig. aber das ist wohl normal. weiss nur nicht, wie ich einen guten finde... ewige fragen... grüsse susan
Frank
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Beitrag von Frank »

Ich nehme jetzt seit einiger Zeit Doxepin aber ich bin noch nicht in der Lage meine Arbeit wieder aufzunehmen, weil ich darin noch keinen Sinn sehe. Meine Frau und Heike56 haben mir geraten zusätzlich noch einen Therapeuten zu Rate zu ziehen. Ich bin mir nicht sicher ob ich noch warten soll oder diesen Rat beherzigen und fachliche Hilfe in Anspruch zu nehmen. Ich weiß nicht was diese Leute mit einem anstellen und wie Sie die Seele wieder gerade biegen wollen?
demeter
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Beitrag von demeter »

Hi Franky, Du solltest wirklich den Rat von Heike und Deiner Frau annehmen und Dir einen Therapeuten suchen. Die Medikamente können nicht heilen, sie können Dir nur den Blick freimachen auf mögliche Lösungswege. Und die findest Du mit Hilfe eines Therapeuten viel leichter. Vielleicht nicht gleich beim ersten, den Du aufsuchst, es muss schon zwischen Euch stimmen, aber wenn das gegeben ist, dann sind Menschen, die unsere Situation als Profis von außen sehen, sehr hilfreich. Aber: zurechtbiegen werden sie Deine Seele nicht können. Da bist schon selbst gefordert. Aber ein Therapeut hilft!! Letztens verglich jemand die Therapeuten mit Fitnesstrainern im Studio. Ich finde das Bild sehr treffend.... Liebe Grüße Demeter
Lebe Dein Leben, bevor es Dich lebt
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