Beklemmungen während Depression

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Eline
Beiträge: 30
Registriert: 30. Mai 2007, 10:03

Beklemmungen während Depression

Beitrag von Eline »

Hallo Ihr alle,

wollte mal fragen, ob jemand von euch in Zusammanhang mit Depressionen auch eine Art Beklemmungsgefühl kennt. Damit meine ich einen Gefühlszustand, der im Kopf spürbar ist und es einem beispielsweise erschwert, unter Menschen zu gehen und sich in sozialen Situationen wohlzufühlen.

Ich kenne diese unangenehmen Beklemmungen von Zeit zu Zeit in depressiven Episoden und das Gefühl tritt auch zuhause auf und es besteht bei mir unabhängig von gedanklichen sozialen Ängsten.

Ich überlege, ob es mit dem Gehirnstoffwechsel oder Sauerstoff im Gehirn zu tun haben könnte. Abgesehen davon vermute ich, dass sich durch einem veränderten Schlafrhythmus manchmal unangenehme Gefühle im Kopf verstärken.

Während der ersten Tage meiner niedrig dosierten Medikamenteneinnahme hatte ich übrigens den Eindruck, die Beklemmungen waren vorübergehend weniger, so dass ich mich wieder viel gelassener unter Menschen aufhalten konnte.

Ich habe hier kaum Beiträge über solche psychosomatischen Beschwerden gefunden. Vielleicht kennt ja trotzdem jemand von euch diese Symptome während der Depression und mag etwas dazu schreiben.

Liebe Grüße
Eline
Kaiserin
Beiträge: 9
Registriert: 28. Jul 2007, 11:21

Re: Beklemmungen während Depression

Beitrag von Kaiserin »

Nur zu gut, Eline, kene ich dieses Gefühl. Manchmal denke ich es ist alles zu eng im Kopf und es knnte irgendetwas platzen.Das einzige was dann wirlich hilft ist liegen...eine andere Art die mir gut tut ist Krankengymnastik ach Bobarth. Hilft dem Körper das Bewusstsein einzelner Körperbereiche zu verstärken und man kann gezielt auf das jeweilige Organ einwirken. Ich kann dir nur sagen, dass es auch mal besser wird...liebe Grüße Beatrix
Eline schrieb:
> Hallo Ihr alle,
>
> wollte mal fragen, ob jemand von euch in Zusammanhang mit Depressionen auch eine Art Beklemmungsgefühl kennt. Damit meine ich einen Gefühlszustand, der im Kopf spürbar ist und es einem beispielsweise erschwert, unter Menschen zu gehen und sich in sozialen Situationen wohlzufühlen.
>
> Ich kenne diese unangenehmen Beklemmungen von Zeit zu Zeit in depressiven Episoden und das Gefühl tritt auch zuhause auf und es besteht bei mir unabhängig von gedanklichen sozialen Ängsten.
>
> Manchmal überlege ich, ob es mit dem Gehirnstoffwechsel oder Sauerstoff im Gehirn zu tun haben könnte bzw. es z. B. verstärkt mit einem veränderten Schlafrhythmus auftritt. Ab und zu fühlt sich mein Kopf auch etwas verkrampft an.
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> Während der ersten Tage meiner gering dosierten Medikamenteneinnahme hatte ich den Eindruck, die Beklemmungen waren vorübergehend weniger.
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> Ich habe hier kaum Beiträge über solche psychosomatischen Beschwerden gefunden. Vielleicht kennt ja trotzdem jemand von euch diese Symptome während der Depression und mag etwas dazu schreiben.
>
> Liebe Grüße
> Eline
Beatrix
Eline
Beiträge: 30
Registriert: 30. Mai 2007, 10:03

Re: Beklemmungen während Depression

Beitrag von Eline »

Hallo Beatrix,

danke für deine Antwort.

Ja, sich hinzulegen, ist ab und zu eine kleine Entlastung. Die Krankengymnastik nach Bobath kenne ich nicht und es freut mich, dass sie dir gut tut. Danke für den Tipp.

Was ja bei Verspannungen oder Anspannung allgemein auch gut helfen soll, ist die progressive Muskelentspannung nach Jacobsen.

Bei meinem angesprochenen Beklemmungs-Gefühl habe ich nur den Eindruck, dass es möglicherweise mit den Botenstoffen im Gehirn zu tun hat, da mir Entspannungstechniken leider kaum dagegen helfen. Vielleicht kennt das jemand von euch.

Mit so einem komischen Gefühl in alltägliche Situationen unter Menschen zu gehen und sich dabei wohlzufühlen, ist eine Herausforderung.

Liebe Grüße
Eline
Sieglinde1964
Beiträge: 1267
Registriert: 30. Dez 2006, 19:31

Re: Beklemmungen während Depression

Beitrag von Sieglinde1964 »

Ja, kenne ich auch. Allerdings wusste ich immer nie so recht, ob das nun schon Angst ist oder was. Ich hatte auch Hemmungen unter die Leute zu gehen und ich wurde zunehmend misstrauischer, nicht Freunden gegebüber, überhaupt unter die Leute zu gehen, dazu hatte ich keine Lust. Ich fühlte mich zu Hause einfach wohler. Heute ist wieder so ein Tag, wo ich mich so unruhig fühle. Das Wetter ist umgeschlagen und es regnet bei uns heute, und das drückt auch auf meine Stimmung. Ich bin ja froh, dass es mir überhaupt besser geht, seit ich in der Klinik war. Wetterumschwünge gehen mir aber ziemlich aufs Gemüt. Ich war sonst immer sehr aufgeschlossen und wenn ich zurückhaltender bin, dann fällt das immer gleich auf in Gesellschaft von Leuten. Gestern war ich bei der Nachbarin eingeladen und da waren noch andere Bekannte und mir ging es echt gut und dementsprechend war ich auch viel aufgeschlossener als vor meinem Klinikaufenthalt. Ich bekomme noch neben Mirtazapin noch Risperdal und ich sage, dass sich mein Horizont wieder etwas geweitet hat und ich nicht mehr so mit Scheuklappen umherlaufe und auch meine Umwelt wieder stärker wahrnehme.
mondraute
Beiträge: 29
Registriert: 23. Jul 2007, 10:32

Re: Beklemmungen während Depression

Beitrag von mondraute »

Hallo Eline, ich bin neu im Forum. Schon ist mir ein Fehler passiert. Der Beitrag " Kopfgefühle" sollte eine Antwort auf Deinen Beitrag Beklemmungen während der Depression sein.

Liebe Grüße, Mona3
Eline
Beiträge: 30
Registriert: 30. Mai 2007, 10:03

Re: Beklemmungen während Depression

Beitrag von Eline »

Hallo Ihr alle,

es erleichtert mich ein wenig, dass einige von euch diese Kopfgefühle und Beklemmungen kennen. Schön ist immer, wenn man seinen Alltag damit noch soweit wie möglich bewältigen kann.

Mona, es ist kein Problem, dass du versehentlich einen neuen Thread eröffnet hast. Ich kopiere deinen Beiträg einfach unten nochmal hinein, wenn das ok ist.

Dazu möchte ich sagen, dass mir das leicht eingeschränkte Sehvermögen, was du angesprochen hast, in Zusammenhang mit Beklemmungen auch bekannt ist.

Gedanken der Angst und Überforderung habe ich auch, nur bin ich mir nicht sicher, ob sie Auslöser der Depression und Beklemmungen sind.

Auch habe ich trotz meiner kritischen Einstellung gegenüber Antidepressiva, den Eindruck, dass es sehr schwierig ist, diese Kopfgefühle in den Griff zu bekommen. Die Gefühle sind übrigens mal stärker und mal schwächer. Ich weiß nicht, wie es euch allen diesbezüglich geht.

Empfindet ihr eure Depression zum Teil auch als Beklemmung? Meint ihr, das es gedankliche Auslöser sind, die Kopfgefühle beeinflussen oder ist das womöglich auch eine Sache des Gehirnstoffwechsels oder beides? Aus therapeutischer Sicht wird einem ja oft gesagt, dass Gedanken und Gefühle zu körperlichen Reaktionen führen können - z. B. in Angstsituationen. Trifft so etwas bei Beklemmungsgefühlen während der Depression auch zu?



* * * * Zitat Mona 3:
Ich kenne diese seltsamen Kopfgefühle (Leere, Enge, Druck, eingeschränktes Hör- und Sehvermögen) im Zusammenhang mit meiner Depression auch.

Ich glaubte zunächst wie Du, dass sie aufgrund des "Überfallcharakters "in keinen Zusammenhang mit meinen Gedanken und Gefühlen zu bringen seien.

Mittlerweile bin ich mir sicher, dass bei mir Gefühle der Angst oder Überforderung, die nicht unmittelbar in das Bewußtsein dringen, aus welchem Grund auch immer, Auslöser dieser Symptome sind.

Dies ist meine persönliche Erfahrung.Vielleicht kannst Du damit etwas anfangen. Vielleicht ist dies für viele von Euch ein "alter Hut".

Liebe Grüße und gute Besserung, Mona3 * * * *




Vielleicht mag noch jemand etwas dazu schreiben.

Danke und liebe Grüße
Eline
mondraute
Beiträge: 29
Registriert: 23. Jul 2007, 10:32

Re: Beklemmungen während Depression

Beitrag von mondraute »

Danke Eline, dass Du meinen Beitrag über die "Kopfsensationen " an die richtige Stelle platziert hast. Schade, dass sich außer unserer Vorschreiberin und Sieglinde niemand zu diesem Thema geäußert hat. Deine Vermutung dahingehend, dass u.a. marode Neurotransmittersysteme an unserem Dilemma mitbeteiligt sein könnten, ist auch für mich irgendwie einsichtig, zumal meine Zustände sich ab nachmittags 4.00 Uhr zu verflüchtigen scheinen.
Ich habe übrigens meine dritte reaktiv endogene depressive Störung. Die erste Episode hat sich nach drei Jahren ohne medikamentöse Behandlung verabschiedet. Die zweite kam nach über 20 Jahren und endete mit medikamentöser Behandlung (Mirtazapin und Trevilor) nach sieben Monaten. Ich konnte voll arbeits- und belastungsfähig in meinen Beruf zurückkehren. Jetzt hänge ich seit Mitte 2005 aufgrund einer familiären Belastungssituation wieder voll durch.

Liebe Grüße an Dich und alle Interessierten, Mona
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