Nie aus alten Fehlern lernen?

[naxos1]

Ich weiß nicht, ob ich momentan überhaupt verständlich formulieren kann.
Bin wieder in einem Tief angelangt, nachdem ich ein paar gute Monate hatte. In dieser Zeit habe ich mein AD (Cymbalta) langsam ausgeschlichen und durch ein homöopatisches Mittel ersetzt, vor allem wegen der Nebenwirkungen. Zuerst ging das auch gut, weil ich mich sowieso ziemlich euphorisch fühlte.
In den letzten Wochen habe ich mich dann öfter erschöpft gefühlt, hatte aber genug andere Gründe dafür, Arbeit, Magen-Darm-Grippe, Fahrradunfall und habe erst Anfang der Woche wieder angefangen, dass AD zu nehmen, jetzt kann es also noch nicht wirken und die Zeit die es braucht, habe ich bisher dazu "genutzt", mich reinzusteigern, in Vorwürfe, hätte ich es doch nie abgesetzt, hätte ich doch früher erkannt, dass es abwärts geht und bin jetzt so weit, dass ich nur noch im Bett liegen möchte. Mein Haushalt schreit danach, dass ich was mache und ich weiß, dass ich mich dann besser fühlen würde, aber ich kann einfach nicht, fühle mich einsam, kann zwar Freunden am Telefon davon erzählen, aber das hilft nicht wirklich, denn ich weiß ja auch, dass ich selbst wieder aktiv werden muss. So drehe ich mich im Kreis und hoffe darauf, dass ein Wunder geschieht...

Sally

[Keken]

Hallo Du Liebe,

hey, ich kenne das, ich bin im Moment auch wieder in so einem Loch... ich habe es bisher auch nicht geschafft, die schreienden Dinge zu erledigen... und manchmal ist es auch wichtiger, sich auszuruhen. Wenn Du aber merkst, halt, jetzt MUSS ich eigentlich etwas tun, weil ich weiß, danach geht es besser... dann nimm Dir doch vielleicht die Hälfte des Haushalts vor... ein Zimmer... oder einfach nur staubsaugen...

Vielleicht fangen wir zusammen an: Ich wollte nämlich schon seit 11 joggen gehen, was ich eigentlich liebe. Stattdessen surfe ich hier rum, futtere, sortiere immerhin ein paar Blätter von meinem Ablagestapel... Also: Vielleicht können wir abmachen: Du machst eine halbe Stunde mit Musik o.ä. Deinen Haushalt und ich renne in der Zeit im Park rum...

Schreibe doch kurz zurück, was Du von meinem forschen Vorschlag hältst...

Liebe Grüße aus dem Nachbarloch

Keken

[Lisa23]

Hallo Sally,

mir geht es momentan gut und ich habe wegen der Nebenwirkungen, wie Du bereits vor Monaten, Cymbalta vor ca. 4 Wochen ausgeschlichen und nehme nun nichts mehr.

Anfänglich nahm ich noch Johanniskraut, versuche es aber jetzt ganz ohne.

Für mich rückblickend ganz schlimme NW sind die Mundtrockenheit, die große Gewichtszunahme und die Tagesmüdigkeit gewesen. Zum Ende der Einnahme, bin ich vor 12.00 Uhr nicht mehr aus dem Bett gekommen. War auch die restliche Zeit des Tages sehr müde und mein Haushalt war sehr schwer zu bewältigen. Zum Glück musste ich nicht mehr arbeiten und bin jetzt auch seit einem Jahr berentet.

Die Mundtrockenheit nehme ich auch nicht gerade auf die leichte Schulter. Zum Glück habe ich noch keine dritten Zähne und möchte mir auch keine anschaffen. Bei ständiger Mundtrockenheit sind aber Zahnfleisch und Zähne in großer Gefahr. Also das bißchen Mundtrockenheit, kann ganz fatal werden.

Zuviel Gewicht ist auch keine schöne Sache, zumindest wenn man fast das ganze Leben, sehr schlank war.

Ich habe natürlich auch Bedenken, dass mir irgendwann dieses tiefe Loch auch wieder droht. Ich hoffe nicht.

Deshalb, Du hattest wichtige Gründe, das AD abzusetzen. Egal welche NW es waren, Du hattest einen Leidensdruck, der zu dem Abbruch berechtigte. Danach hattest Du eine gute Zeit, was zumindest beweist, dass es auch ohne AD gehen kann. Deine Entscheidung war zum damaligen Zeitpunkt bestimmt richtig und Du musst Dir keine Vorwürfe machen.

Wenn Cymbalta nicht diese Nebenwirkungen hätte, hätte es keinen Grund für das Absetzen gegeben. Da es aber keine ADs ohne Nebenwirkungen gibt, sind sie nicht das gelbe vom Ei, sondern immer nur das Mittel der Wahl (Qual). Vielleicht haben es da kommende Generationen mal besser als wir.

Ich wünsche Dir, dass Cymbalta, was die Depressionen anbelangt, ganz schnell wieder bei Dir greift, Du genügend Geduld hast und abwarten kannst. Die Arbeit im Haushalt rennt nicht davon, sie bleibt Dir erhalten und kann geduldig warten. Wichtig ist jetzt nur, dass es Dir wieder besser geht, alles andere kommt von allein.

Liebe Grüße, Lisa

[Greteline1]

Hallo Sal 66!
Ja das mit dem absetzen der Medis kommt mir bekannt vor!!!

Habe gedacht es geht auch ohne, von wegen.
Zuerst war ich total gereizt und vor ca.4 Wochen der Absturtz.

Die Gedanken spielten verrückt konnte nichts essen noch nicht mal schlafen.

Ich glaub ich war kurz vor einer Klinik.

Jetzt nehme ich Remergil 30mg Abends ein.

Aber ich glaube der Spiegel Reicht noch nicht ganz aus.

Es kostet viel Kraft! Aber auf Homäopatische Mittel würden ich mich nicht einlassen

Dazu braucht man glaube doch die Chemie um in das Nervenzentrum eingreiffen zu können.

Hab Geduld das wird wieder! Lieben gruß Greteline

[naxos1]

@all, danke für Eure Antworten.
Liebe Keken, danke für Deinen Vorschlag, da ich mich aber gleich nach dem Schreiben ausgeloggt habe, lese ich ihn erst jetzt. Vielleicht klappt es aber doch noch mit dem Staubsaugen.
Was die Nebenwirkungen betrifft, so waren sie bei mir nicht mal ganz so schlimm, mich hat das starke Schwitzen genervt. Mundtrockenheit war nicht so schlimm, dass kenne ich von anderen Medis schlimmer. Und als ich das homöopathische Mittel gleichzeitig mit dem AD in niedriger Dosierung nahm, klappte das sehr gut, deshalb war es wohl einen Versuch wert, aber die Chemie fehlte wohl wirklich. Da ich aber bis vor 2 1/2 Jahren vier Jahre lang ohne ADs gelebt habe und das ganz gut ging, habe ich auch letztes Jahr schon einmal zu früh Medis abgesetzt und ärgere mich jetzt, dass ich nicht aus den Fehlern gelernt habe. Ich hoffe, nur dass es noch früh genug war und ich mich jetzt nicht allzu sehr hängen lasse...