Depression: Behinderung im Sinne der Behindertengesetze?

Heinz - Leo Laturell
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Depression: Behinderung im Sinne der Behindertengesetze?

Beitrag von Heinz - Leo Laturell »

Hallo Susan, genau, ich stelle mir einen individuellen behindertengerechten Arbeitsplatz vor. Warum sollte es so etwas für uns nicht geben, wenn´s für andere Behinderungen fast schon Normalität ist. Ich kann mir durchaus vorstellen, im Rahmen meiner individuellen Belastbarkeit noch eine sinnvolle Tätigkeit zu verrichten. Aber dazu stellt sich mir jetzt beim Schreiben die Frage, ob ich, wir, vielleicht uns in allem Bereichen unsere individuellen Bedürfnisse und Notwendigkeiten unterordnent anpassen, dass Depression die Folge dieser Anpassung ist. So gesehen wird dann fehlende Anpassungsfähigkeit zu einer zu behandelnden " Krankheit ", während die sich Angepassten zwar auch krank werden, aber im Sinne dieser Definition einen gesunden Anpassungsmechanismus haben. Das mußte ich jetzt schreiben, weil´s so schön ver -rückt klingt!!! Gruß Heinz - Leo
susan
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Depression: Behinderung im Sinne der Behindertengesetze?

Beitrag von susan »

Hallo Heinz-Leo, ich habe einen Schwerbehindertenausweis aufgrund chronischer Schmerzen. Ich habe etliche Disskusionen mit meinem Chef hinter mir einen "individuellen behindertengerechten Arbeitsplatz" betreffend... In unserer Dienststelle gibt es eine Frau, die auf einem auf ihre Behinderungen zugeschnittenen Arbeitsplatz sitzt. Mehr Arbeitsplätze dieser Art gibt die Personalbemessung nicht her. Ich hatte nun die Wahl, mich woanders zu bewerben, dabei sieht es aber z.Zt. aufgrund umgreifender Rationalisierungsmaßnahmen woanders nicht besser aus, oder mich mit meinem Chef über evtl mögliche Einschränkungen, die Behinderungen berücksichtigend, zu einigen. Das ist nicht mit jedem Chef möglich, ich habe da Glück, ich konnte mich mit ihm einigen, man ist auf mich eingegangen. Darauf habe ich keinerlei RECHT, kann es also auch nicht einfordern. Ich bin darauf angewiesen, das man Rücksicht nimmt. Damit gehen nicht alle Kollegen gleich um, zudem fühle ich mich auch nicht verpflichtet, jedem auf die Nase zu binden, warum und wieso ich so einen Ausweis habe. Aus diesem Unwissen der Kollegen kam es dann aber auch zu "Anspielungen" meinen AP betreffend, warum hat die....was ich nicht habe...??Diese Fragen werden natürlich! nie an den betreffenden selbst gestellt. Es kommt um 1000Ecken. Mein Chef ist ein korrekter Mensch, er ist allen fachlich, menschlich usw allen Kollegen überlegen und er kommt mit Anfragen der unterschiedlichsten Art auch gut zurecht, was er entscheidet, daß wird auch akzeptiert, von den meisten jedenfalls. Somit nehme ich also eine Art Sonderstellung ein. Am liebsten wäre mir aber auch ein auf mich und meine Behinderungen abgestimmter Arbeitsplatz und am wichtigsten finde ich dabei die AP-Beschreibung - die ist dann auf DICH persönlich abgestimmt, du brauchst dich für nichts zu rechtfertigen. Ich habe z. Zt. eine AP-beschreibung wie jeder andere bei uns auch. Sollte es Schwierigkeiten geben, bleibt mir jetzt z.Zt. lediglich die Schwerbehindertenvertretung, die mich dabei unterstützen könnte, so einen AP zu finden.... Ich habe gerade einen Verschlimmerungsantrag beim Versorgungsamt eingereicht, und es war mir wichtig, die Depression anzugeben. Sie beeintrichtigt meine Lebensqualität sehr und dadurch, daß viele Faktoren aus meiner Kindheit eine Rolle spielen, ich sie also auch schon etliche Jahre mit mir herumschleppe, gehe ich davon aus, daß sie mich sicher noch geraume Zeit begleitet. (hört sich fast an, als wäre es mir eine Freude, sie mitzunehmen.....ich wäre sie gerne schon morgen los)Was das Versorgungsamt daraus macht, ich weiß es nicht... Es ist wichtig, jedenfalls für mich, meine Rechte wahrzunehmen, ich komme mir da überhaupt nicht komisch vor. Ich habe durch viele Chefs die Erfahrung machen müssen, daß das, was du nicht schwarz auf weiß irgendwo zu stehen hast niemanden interessieret. keiner nimmt Rücksicht, du kannst dich z. B. erst an die Schwerbehindertenvertretung wenden, wenn du diesen Ausweis hast, das ist nun mal so, und darum sollte sich niemand scheuen, diesen Schritt zu tun, wenn er Probleme hat. Heinz-Leo, deine Wut, ich kann sie verstehen, ich hätte sie auch. Auf deinem Weg wünsche ich dir weiterhin alles Gute, laß dich nicht unterkriegen!!! Würde mich um eine Rückmeldung freuen, wenn dir der VdK was gebracht hat. Liebe Grüße Susan


susan
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Beitrag von susan »

Ihr Lieben wieder ein Tiefschlag...meinem Widerspruch beim Versorgungsamt wurde nicht stattgegeben. Es passt in meine jetzige Stimmung....Mir bleibt jetzt noch die Möglichkeit, vor Gericht zu gehen. Habe NUll Erfahrung damit und weiß auch nicht, ob es was bringt... und wie teuer so was ist... Kann mir jemand von euch einen Rat geben, was ich tun kann. Abwarten und in 2 Jahren erneut einen Verschlimmerungsantrag stellen...oder JETZT den nächsten Schritt zu tun? Hat jemand evtl. DAS auch schon durchgemacht? Hilfesuchender Gruß Susan


I.M.
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Beitrag von I.M. »

a ch liebe susan. fast habe ich es befürchtet. jetzt erstmal ruhe bewahren, du weißt ja ...kostenfaktor und so weiter. hat nichts mit dir persönlich zu tun. die wissen doch überhaupt nicht, was eigentlich los ist. ich stand ja auch vor der entscheidung und hab mich dann entschieden, nein. ich will mich nicht noch abhängiger machen von diesen herren. die ständigen besuche beim amtsarzt haben mir sowieso schon den rest gegeben. ich fühlte mich dadurch immer schlechter und schlechter. vor gericht gehen? kannst du das durchstehen? das kostet kraft und nerven.. genau das was wir momentan nicht haben. willst du nicht nochmal versuchen selber rauszukommen ..nach dem motto JETZT ERST RECHT? die kraft, die du in den prozess stecken müßtest, in dich selber zu investieren. ich weiß ja auch nicht, aber das probiere ich zur zeit. vielleicht haben die anderen eine anderen rat. gruß, inka
susan
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Beitrag von susan »

Ja, inka ...du hast Recht, die Kraft FÜR mich nutzen. Und gerade darum geht es. Es geht darum, das mir meine Behinderungen anerkannt werden. Und dies ist in unzureichendem Masse geschehen. Die Anerkennung ist wichtig für mich, sowohl im Arbeitsprozess auch beim Antrag auf Erwerbsminderung. Dadurch, das ich noch nicht weiß, wie meine Zukunft aussieht, kann eine "beschwerdengerechte" Einstufung sehr hilfreich sein. Ich habe den Brief vorhin in der Hand gehalten und mir ging es total schlecht...das Gefühl, verletzt worden zu sein, mich unverstanden zu fühlen und Gedanken der Resignation kamen hoch. Was habe ich gemacht? - eine Minirunde spazieren gehen - "schokoladenfrustessen" ...Kennst du das, voll traurig sein und unendlichen Heißhunger auf was Süsses zu haben....jedenfalls 1 Tafel Schokolade musste dran glauben :-( - Gedanken ordnen - den Vdk anrufen, beraten lassen und - ich habe mich entschieden ... ich wehre mich Ich danke dir sehr, das du mir helfen wolltest!!! Deine Bilder - sie gefallen mir sehr... Lieber Gruß Susan


Far Dareis Mai
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Beitrag von Far Dareis Mai »

Liebe Susan, VdK ist 'ne gute Idee, glaub' ich, die haben mir geholfen, meinen Erstantrag durchzuboxen, früher war es so, daß man nur Mitgliedsbeitrag gezahlt hat und der Prozeß war für mich dann umsonst, inzwischen muß man da wohl einen Anteil zahlen, aber lange nicht so viel, wie wenn man's alleine durchsteht. Ohne den VdK hätte ich das damals nie hinbekommen und ich hab' mir witzigerweise heute auch schon aufgeschrieben, daß ich morgen anrufen muß von wegen Termin machen, was für Möglichkeiten mir gerade sonst noch so bleiben, da man mich zeitlich befristet vollberentet hat und das geldmässig gar nicht geht. Ich hoffe, sie helfen wie beim letzten Mal!! Denke auch, daß es wichtig ist, seine Rechte durchzusetzen, was können wir dafür, daß wir nicht können wie andere, nicht können wie wir wollen?? Und ich seh's wie Du, vielleicht ist's in der Zukunft irgendwann mal wichtig, daß wir jetzt auf unser Recht bestehen ... Das Leben straft uns genug, wir bemühen uns doch, so gut wie wir können, oder etwa nicht?! Viel Glück, nicht aufgeben, wehren!!! Lieben Gruß, Far Dareis Mai
susan
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Beitrag von susan »

Liebe Far Dareis danke für deine Antwort. Ja, mit dem VdK, das ist eine gute Sache. Man hat mir dort schon sehr oft geholfen. Ich danke dir für's Mutmachen und gebe das gerne zurück...wünsche auch dir auf deinem Weg viel Kraft!!! Habe deine Geschichte im anderen thread gelesen, sie hat mich sehr berührt. Lass dich nicht unterkriegen! Magst du weiter darüber schreiben, was sie dir dort für Möglichkeiten zeigen? Würde mich freuen, wieder von dir zu hören. Ganz lieber Gruß Susan


Dring
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Beitrag von Dring »

Liebe Far Dareis, wenn ich Deine Zeilen richtig gedeutet habe, bist Du z.Z. in Rente. Kannst Du mir einen Tip geben?? Versuche mich kurz zu fassen; habe seit Jahren Depressionen, war schon vor 2 1/2 Jahren deswegen 5 Wochen in der Klinik, bin seit Anfang dieses JAhres wieder krankgeschrieben und war wieder 4 Wochen in der Klinik. Habe viele JAhre viel Stress gehabt, voll berufstätig, 2 Haushalte geführt, 5 Jahre meine Mutter gepflegt, welche vor 1 Jahr gestorben ist, sehr qualvoll. Nunmehr wurde ich in der Klinik auf Rente angesprochen (ich bin jetzt 56 und seit Anfang des Jahres arbeitslos, ich kann auch nicht mehr). Nun, ich wardamit einverstanden; allerdings konnte die Reha nicht verlängert werden, da die BfA dieses nicht genehmigt, wenn ein Rentenantrag auf Erwerbsunfähigkeitsrente gestellt wird. Nun gut, ich wurde weiterhin arbeitsunfähig entlassen, aber nun stellt mein Arzt fest, daß der Bericht sehr negativ geschrieben ist. Ich wäre wieder voll arbeitsfähig, jedoch mit Einschränkungen, kein Druck, kein Stress, kein lauter Arbeitsplatz, kein Staub, keine starke Druckbelastung usw. (ich habe auch Tinnitus, 40 % Hörminderung und immer Last mit den Bronchien. Nun sagt meine Therapeutin sowie der Arzt, wenn wir jetzt den Rentenantrag stellen, gibt es wahrscheinlich keine Zustimmung. Wie war es bei Dor? KAnnst Du mir mal dazu etwas schreiben??
Far Dareis Mai
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Beitrag von Far Dareis Mai »

Liebe Betina, muß erst mal nachfragen: hatte Dir die Klinik eine Verlängerung empfohlen oder wie? Und sagt Dir der VdK was? Gib mir doch dazu mal kurz Bescheid, dann kann ich besser antworten. Danke schön und lieben Gruß, Far Dareis Mai
Far Dareis Mai
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Beitrag von Far Dareis Mai »

Liebe Susan, habe es geschafft, heute wirklich 'nen Termin beim VdK zu machen, bin fast etwas stolz, momentan fällt halt alles so unendlich schwer ... Nächste Woche Mittwoch kann ich hin, hoffe, denen fällt noch was ein. Was fällt es mir schwer, selbst dort um Hilfe zu fragen, fühle mich, als ob ich planlos bin, zu dumm und zu unfähig, mit meinem Leben klarzukommen. Hoffentlich cancel ich den Termin nicht wieder im letzten Moment, vor lauter Angst, raus zu müssen, so viele Leute, die mir in meinen verquerten Augen (wenigstens weiß ich, daß es verquert ist ...) sowieso alle nix Gutes wollen ... Stet bei Dir auch schon ein Termin fest?? Lieben Gruß, Far Dareis Mai
susan
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Beitrag von susan »

Liebe Far Dareis freut mich ,das du das mit dem Termin abmachen geschafft hast :-) Es kostet oft viel Kraft, selbst solch kleine Dinge zu tun. Ich drück dir die Daumen, das du es schaffst, den Termin auch wahrzunehmen und würde mich freuen, wenn du dir geholfen wird. Ich habe telefonisch abgemacht, das ich gegen den Bescheid des Versorgungsamt klage. Nun bekomme ich die Unterlagen zugeschickt und dann geht er wieder los - der Papierkrieg :-( Montag früh muss ich zum Gutachter der LVA wegen der EU-Rente. Mir ist schon ganz komisch zumute. Habe mit GUT-achtern noch keine guten ;-) Erfahrungen gemacht. Aber da muss ich durch, gehört zu meinem Weg.... Dir einen lieben Gruß Susan


Far Dareis Mai
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Beitrag von Far Dareis Mai »

Liebe Susan, fand Gutachter auch immer ganz fürchterlich weil ich das Gefühl hatte, die sind gegen mir, gar nicht wirklich objektiv .. Alleine da hingehen zu müssen, das Gefühl zu haben, da entscheidet ein fremder Mensch über meine Zukunft, der mich gar nicht kennt, sich nur kurz 'ne Meinung bilden kann ... Die Angst, ich könnte was entscheidendes vergessen oder mich vollkommen falsch verhalten oder oder oder ... Gerade beim letzten Mal war es ganz besonders schlimm und ich ging da raus und dachte, alles ist gelaufen und nun hab' ich alles vermasselt ... Und nun bin ich erstmal berentet, hihi, wie das Gefühl doch trügen kann ... Und um den leidigen Papierkrieg beneide ich Dich in keiner Weise, meine Krankenkasse will gerade auch wieder was von mir und das ist mal wieder so 'ne dumme Anfrage, auf die ich natürlich pflichtbewußt reagieren muß, aber am liebsten würde ich dort anrufen und fragen, ob es denen noch gut geht, ob die nix anderes zu tun haben als mich zu tyranisieren - ich glaube, oft wissen die alle gar nicht, wie sehr einen dieser dumme Papierkrieg nervt und wie schwer es manchmal ist, da nicht einfach aufzugeben und auf was zu verzichten oder so - wahrscheinlich ärgern sie uns genau deshalb mit so viel Mist .... Die kennen mein Pflichtbewußtsein nicht, grins ... Ich drück' Dir am Montag auf alle Fälle die Daumen, wird schon ... Lieben Gruß Susan, Kopf hoch, Far Dareis Mai
susan
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Beitrag von susan »

Liebe Far Dareis ..ja, die von dir angesprochenen Ängste und Befürchtungen habe ich auch. Es hängt SO viel von diesem Gutachten ab und da danke ich dir für's Daumendrücken! Ganz lieber Gruß Susan


Far Dareis Mai
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Beitrag von Far Dareis Mai »

Liebe Susan, gaaaaanz locker bleiben ... :-)) Ich drück' Dir ja auch ganz fest die Daumen und trainiere bis Montag noch meine großen Zehen ... Far Dareis Mai
Dring
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Beitrag von Dring »

Liebe Far Dareis Mai, was ist denn VdK? Bezüglich der Reha kann ich mitteilen, daß man mich auf die Rente angesprochen hatte, ob ich schon eine beantragt hätte. Darauf hin teilte ich dem Oberarzt in der Reha mit, daß ich erst die Reha absolvieren wollte, so war es auch mit meinem Hausarzt besprochen, um zu sehen, ob sich hier noch etwas zum positiven ändert; anderenfalls sollte die EU-Rente beantragt werden. So teilte ich es dem Arzt mit, die THerapeutin in der Klinik sagte mir dann, normalerweise wäre eine Verlängerung von 2 Wochen möglich, aber da ein Rentenantrag gestellt werden sollte, ich auch nicht als arbeitsfähig entlassen werde könnte, wäre eine Verlängerung nicht möglich, da dieses die BfA nicht bezahlen würde. Als wurde ich nach 4 Wochen entlassen, arbeitsunfähig, aber mit den entsprechenden Bemerkungen in dem Bericht. Aufgrund dieser Beurteilung sei es schwierig, eine Rente zu bekommen, teilte mit dann mein Arzt und meine Neurologin zu Hause mit. HAben dann auch gesagt, dann hätte man mich in der Reha zumindest behalten sollen, um eine Besserung zu versuchen.
Far Dareis Mai
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Beitrag von Far Dareis Mai »

Liebe Susan, wie war der Termin??????? Ich hab' Dir Daumen, Zehen und selbst Ohren gedrückt ... Far Dareis Mai
susan
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Beitrag von susan »

Liebe Far Dareis Mai! Ich danke dir sehr...es ist einfach schön, das Gefühl, nicht allein zu sein. Selbst die Ohren gedrückt halten....du bist echt Klasse!! ;-) Ja, und wie es gelaufen ist? Wie es so läuft mit einem fast stummen Gutachter, der ab und zu was auf sein Diktiergerät spricht :-( Ich bin optimistisch, denn ich war ICH und das war mir ganz wichtig... Dir alles Liebe Susan Wann war dein Termin beim Vdk...Donnerstag? Toi,toi ...dann bin ich mit Drücken dran - übe schon :-)))


Far Dareis Mai
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Beitrag von Far Dareis Mai »

Liebe Betina, das hört sich ganz schön scheiße an ... - und vor allem irgendwie unlogisch seitens der Ärzte, zumindest, wenn ich das jetzt richtig verstanden habe; Du bist also nicht arbeitsfähig entlassen worden und eigentlich hätten die in der Reha auch eine Verlängerung befürwortet, aber da ein Rentenantrag gestellt werden soll mußtest Du heim und nun ist das Gutachten negativ? Richtig zusammengefaßt?? Puuhhh ... Also, bei mir lief das so: durch meinen Verkehrsunfall vor Ewigkeiten bin ich chronische Schmerzpatientin und habe dann irgendwann einen Schwerbehindertenantrag gestellt - der innerhalb kürzester Zeit abgelehnt wurde. Es gab ein Hin und Her, ich war total überfordert, wollte schon alles hinschmeißen, dann bin ich auf den Sozialverband VdK (im Telefonbuch unter "s", im Internet unter http://www.vdk.de ) gestoßen. War früher wohl mal für die Kriegsversehrten gegründet worden oder so, kümmert sich mittlerweile um Schwerbehinderte und andere arme Socken ... Gegen einenen kleinen Jahresmitgliedsbeitrag von 25 DM oder so wurde ich Mitglied und ab da standen die mir mit Rat und - vor allem - Tat zur Seite. Hörten sich meine Geschichte an, ich gab ihnen meine Gutachten und so, sie legten Widerspruch ein, bis es dann zum Prozess kam, wo die natürlich auch mit mir hin sind. Damals war es noch so, daß selbst meine Prozeßbeteiligung minimal war, da hat sich irgendwas geändert, aber ist sicher immer noch viel besser (und günstiger), als wenn man alleine was unternimmt. Bei mir hing alles daran, ob die Depressionen mitgezählt werden oder nicht. War zu dem Zeitpunkt nicht in Behandlung, weil ich's einfach leid war, die Psychos können mir da wenig helfen, Schmerzen lassen sich nicht wegleugnen, nicht therapieren wie andere Probleme. Mein Glück war, daß ich einen sehr netten Richter hat, der mich lange befragt hat, sich alles genau angehört hat - und dann zu meinen Gunsten entschieden hat. Das war 1997. Als es anfang diesen Jahres dann so schlimm wurde mit den Depressionen und ich auch nicht mehr arbeiten konnte hat mich das Integrationsamt (von denen bekam mein Arbeitgeber Geld, weil er mich in seinem Minibetrieb als Behinderte eingestellt hatte) angesprochen, ich sollte doch einen Antrag auf teilweise EU stellen. Also bin ich bei mir zur Gemeinde, hab' dort mit dem zuständigen Typ geredet und der meinte, wir stellen einen kompletten EU Antrag, dann könnten die ja auf teilweise EU ausweichen (ich hätte was ich wollte und die würden glauben, sie haben gewonnen, so dachte er sich das, nehme ich an). Okay, das hab' ich gemacht, mußte dann auch recht bald zum Gutachter und konnte gar nicht so schnell schauen, da war meine EU auf Zeit (momentan befristet bis 03/2004) durch. Ich glaube - aber das ist nun meine ganz persönliche Meinung - daß ich das große Glück hatte, meinen Antrag nicht allzu lange vor den Wahlen zu stellen - besser die EU durchlassen als die Arbeitslosenzahlen in ungedachte Höhen schießen lassen ... Betina, ich würde Dir empfehlen, erstmal mit Deinem Arzt und Deiner Neurologin zu reden, was die in ihren Berichten schreiben würden. Und dann würde ich mich an Deiner Stelle mal mit dem VdK in Verbindung setzen, weil die sich mit sowas einfach auskennen, besser wissen, was man da tun kann - und vor allem kämpft man dann nicht alleine. Noch 'ne Frage: was für 'nen Job machst Du denn, die Einschränkungen aus dem Bericht sind ja schon recht weitreichend, kannst Du dann überhaupt einen Job finden?? Bei mir im Bescheid (Rente) steht, daß es aufgrund meiner körperlichen und (!!!) aufgrund der Arbeitsmarktsituation ist - vielleicht gibt es so auch eine Chance für Dich?? Hoffe, ich konnte Dir ein klein bißchen helfen, falls mir noch was einfällt geb' ich Dir natürlich Bescheid!!!! Lieben Gruß, Far Dareis Mai
Far Dareis Mai
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Beitrag von Far Dareis Mai »

Liebe Susan, jaja, diese stummen Gutachter ... Gut, daß Du Du sein konntest, so konntest Du doch zumindest mit 'nem einigermaßen guten Gefühl rausgehen, oder?? Hoffe, die ganze Daumen-/Zehen-/Ohrendrückerei lohnt sich!!! Ich fände es viel angenehmer, wenn die einem am Schluß irgendwas sagen würden, wie sie die Sache sehen, man nicht einfach so wieder gehen müßte und gar nicht weiß, was da nun so kommt. Aber das gehört wohl leider immer dazu. Hat Dir jemand gesagt, wie lange es nun dauert, bis Du Bescheid bekommst? Mein Termin ist morgen und die Chancen, daß ich nicht wieder rumlose und nicht hingehe sind groß, da ich am Abend mit 'nem Freund esse (er kocht genial, ich bin absolut kochfaul ...) und auf 'nen Konzert gehe - und was würde er sagen, wenn ich das nicht hinbekommen habe?? Hihi, ist für mich so 'nen bißchen positiver Druck, das Wissen, er wird mich fragen - und ich befürchte, auch Du wirst mich fragen, so hab' ich ja eigentlich gar keine Wahl ... glücklicherweise. Bis bald, Far Dareis Mai
susan
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Beitrag von susan »

Liebe Far Dareis Mai! Ich habe mich sehr über deine Zeilen gefreut :-) Meine POWER ist heute in den Minusbereich gesackt. Komme mir vor, als hätte ich Wochen durchgearbeitet, das Gegenteil ist der Fall :-( Nun erhole ich mich von den "Strapazen" rund um die Gutachterei und dann geht's weiter. Der Doc meinte, so 4-5 Wochen müsse ich warten auf den Bescheid...werde weiterhin zur SHG gehen, mit Qui-Gong das Yin dem Yang etwas näher bringen ;-) und meine kleinen Runden drehen. Soweit von mir... Du hast mein Mitgefühl morgen und jetzt bin ich mal dran mit Drücken!! Also hier von mir ein dickes Mutpaket und dann ....du schaffst es!!! Und dann lass es dir gut gehen, beim gemeinsamen Essen mit deinem Freund - bin neugierig, was es gibt :-) und viel Vergnügen beim Konzert - wer oder was gibt da sein Bestes? Ganz lieber Gruß Susan


Far Dareis Mai
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Beitrag von Far Dareis Mai »

Liebe Susan, Mutpaket ist angekommen, ich werd's zu gegebener Zeit auspacken, dann muß das ja hinhauen ... Grins, seh' das gerade so in Gedanken vor mir, vielleicht weil ich gerade immer wieder an 'nem Compi-Spiel sitze, in dem ich, der Held natürlich, auch immer mal wieder zaubern kann, mit Hilfe alter Runen ... Da tauche ich in blaues Licht und dann geht's rund. Stell' Dir das mal vor, da steh' ich mitten in der Fußgängerpassage, strecke die Arme gen Himmel und leuchte dank Deines Mutpaketes plötzlich blau ... hihi, was gäb' das für 'nen Aufruhr!! Wundert mich, wenn ich ehrlich bin, gar nicht, daß Deine Power sich in Minusbereichen bewegt - von mir fällt nach solchen Terminen immer eine unglaubliche Last ab, merke dann oft erst, wie angespannt ich davor war. Hängt ja auch immer so viel dran. 4-5 Wochen ist ja leider jetzt auch noch 'ne ganz schön lange Zeit, glaube, die wissen oft gar nicht, was solche Dinge an zusätzlichem Streß und Ängsten auslöst - zumindest ist das bei mir so. Oh je, jetzt kommt vielleicht 'ne dumme Frage, aber da ich's wissen will frag' ich einfach und ertrage zur Not Dein erstauntes Grinsen: was ist SHG, und was ist Qui-Gong (mir sind da spontan diese Klangkugeln eingefallen, aber ich hab' keine Ahnung, ob ich da auch nur ansatzweise richtig liege ..)?? Was es morgen zum Essen gibt weiß ich auch noch nicht so genau, auf alle Fälle was, das meinen Bauch nicht streßt, hab' nebenbei noch 'ne Nahrungsmittelunverträglichkeit und sollte daher einiges meiden, aber er kennt das alles so gut wie ich und sorgt da oft besser für mich als ich selbst; vielleicht irgendwas mit Grünkern-Burgern, hab' ich mir so 'nen bißchen gewünscht ... (Nee nee, ich bin kein Öko, nur möglichst offen für alles und die mag ich gern, vor allem, wenn er sie macht!!). Und Konzert - hab' überlegt, ob ich dir das überhaupt schreibe, weil ich Angst hab', wieder in 'ner Schublade zu landen, ach so ist das ... Aber da das eben auch ein wichtiger Teil meines Lebens ist, ein Teil, der mir immer wieder Spaß und Kraft gibt, sag' ich's Dir trotzdem: wir gehen zu Gee String, ist 'ne Punkband der "Schwing das Tanzbein"-Art (zumindest für mich), 'ne neue Band aus der Regio als Vorband, scheinbar mit allseits bekannten Leuten (also bei uns, da sie schon in x anderen Bands gespielt haben). Puh, jetzt bin ich nicht nur als Irre, chronische Schmerzpatientin und Depri geoutet, jetzt wird auch noch mein Faible für Punk bekannt ... Keine Panik, ich schlag' mich nicht, pöbel keine Passanten an, hänge nicht auf der Straße rum oder sonst was in der Art. Hm hm, mal sehen, ob ich nun überhaupt noch was von Dir höre?? Egal wie, lieben Gruß, Far Dareis Mai
susan
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Beitrag von susan »

Ohhhhhh, liebe Far Dareis Mai ;-) .... UND super, was du mir da geschrieben hast und die Vision vom Mutpaket - einfach genial! Du wirst auf jeden Fall wieder von mir hören - aber nicht heute....bin schach - MATT... lieber Gruß Susan


Far Dareis Mai
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Beitrag von Far Dareis Mai »

Liebe Susan, meine Güte, ich Idiot, SHG, Selbsthilfegruppe, oh man ... Kein Wunder, daß die mich momentan erwerbsunfähig erklärt haben, wenn ich so lange auf der Leitung sitze :-) Vielleicht fällt mir zu Qui-Gong auch noch was ein ... Far Dareis Mai
susan
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Beitrag von susan »

Liebe Far Dareis Mai ist doch okay, das du fragst, MUSS ja nicht Selbsthilfegruppe heissen ;-) Und Qui-Gong, das ist so was ganz Besinnliches, Ruhiges ...Langsame Bewegungen, die die Energie in uns wieder zum "Fliessen" bringen sollen. Mir gefällt es besser als Autogenes Training. Es ist ein Kurs der VHS. Überlege schon, ob ich noch den Fortgeschrittenenkurs belege - ist immerhin auch ein Schritt aus der Isolation :-) Für den heutigen Tag wünsche ich dir viel Glück und hoffe, dir kann beim Vdk geholfen werden. Dann zurücklehnen, musikalisch und kulinarisch verwöhnen lassen :-)))) @ Deinen Humor finde ich echt Klasse!! Lieber Gruß Susan


Far Dareis Mai
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Beitrag von Far Dareis Mai »

Liebe Susan, bin leider in Hektik, wollte Dir nur sagen, daß ich mich gefreut habe, von Dir zu lesen und werd' heut nacht oder morgen schreiben was beim VdK ging. Muß jetzt noch einiges durchziehen und dann kann ich natürlich auch nicht so ungestylt auf 'nen Konzert gehen ... wofür ich das mache weiß ich selbst nicht, sollte mich ein Mann ansprechen werd' ich sicherlich vor lauter Angst in Ohnmacht fallen (aber dabei seh' ich dann zumindest gut aus ....). Bis dann, Far Dareis Mai
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