Klinikplatz abgesagt

BeritN
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Re: Klinikplatz abgesagt

Beitrag von BeritN »

Bin also aufgewachsen mit heruntergelassenen Jalousien, einer Mutter, die sich NIE auf eine Therapie einließ, dafür pfundweise Tabletten schluckte (z.B. tgl. Tranxilium), weil: sie hatte ja eine stabile Tochter, die sie vollheulen konnte.

Tochter war ganze 11 Jahre alt damals.

Was macht man da als Tochter? Man schließt sich in sein Zimmer ein. Man verstummt. Man fängt an zu ritzen u.ä., isst nicht mehr.

Man vertraut niemandem (wäre auch keiner da gewesen). Man fängt an Tabletten zu sammeln (und nimmt die dann auch irgendwann).

B.
keiju
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Re: Klinikplatz abgesagt

Beitrag von keiju »

Hallo Berit,

ich habe deinen Thread mitverfolgt und möchte dir nun doch etwas schreiben.

Wie ich verstanden habe, hat deine Therapeutin eine BPS diagnostiziert, und rät dir zu einem Klinikaufenthalt.

Es gibt spezielle Therapien für BPS, die sich auch von der Behandlung reiner Depression unterscheiden. Ich hab die Erfahrung gemacht, dass mir die störungsspezifische Behandlung sehr geholfen hat. Wenn du eine BPS hast, so wäre eine Klinik mit spezieller Therapie für Bl empfehlenswert (z.B. DBT). Frag deine Therapeutin, ob sie auch so etwas für dich vorgesehen hat.


Wenn es dir jetzt akut so schlecht geht, dann solltest du dich unbedingt mit deiner Therapeutin absprechen, was dir jetzt helfen könnte, um den Zeitraum bis zur stat. Th zu überbrücken. Genau dazu ist deine Therapeutin da. Es gibt Stationen zur Krisenintervention, falls es gar nicht mehr anders geht. Fang an FÜR DICH zu SORGEN!!!!!!

Was mir zu der Eigenbeteiligung noch einfällt ist z.B. die Caritas. Dort könnte man sich in Notsituationen, wie deine, z.B. mal hinwenden und sich erkundigen wie sie dir helfen können.

Was die Versorgung von deinen Kindern anbelangt während du stat. wärest, da könnte man sich erkundigen, ob deine Krankenkasse in deinem Fall eine Haushaltshilfe/Kinderfrau oder ähnliches bezahlen würde.

Was die Mutter/Kindkur anbelangt, so solltest du dich auch fragen, ob sie jetzt im Moment, dir die richtige Hilfe gibt, die du benötigst. Gegen eine BPS oder Depris ist sie vielleicht nicht gerade das beste Mittel zur Wahl. Ich frage mich, ob du damit dir nicht vielleicht mehr schadest, denn das schlimmste ist eine Hilfe, die die hilft. Kompliziert ausgedrückt, ich hoffe du verstehst was ich meine.


Ich wünsch dir alles Gute!

Gruß,
elfe
BeritN
Beiträge: 17
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Re: Klinikplatz abgesagt

Beitrag von BeritN »

Nein, die BPS hat keiner diagnostiziert. So schlau bin ich selber.
Da ich eigentlich keinen in mich hinein schauen lasse (noch nie), musste ich das selbst in die Hand nehmen.

Aber ich kann die Thera gerne fragen, was sie denkt...(vermutlich das gleiche).

Meine Kinder sind über 12, die KK zahlt nur bis 12 eine Haushaltshilfe (Antrag ist schon abgelehnt).
Bei der Caritas war ich. Schon als es um die Kosten für die Klinik ging.
Deshalb hatte ich ja abgesagt (weil es keine Möglichkeit gab, das zu finanzieren).

Naja, ich hoffe, dass ich bis zum Kurantritt durchhalte, dort einigermaßen unter Aufsicht bin... und mir dann bis dahin etwas Kluges einfällt, wie ich es schaffe in den Herbstferien einen Klinikaufenthalt zu machen. Dummerweise dauern die Ferien nur 14 Tage.

Was dann? Echt, weiß ich nicht. Der Ältere kommt zurecht, aber den Jüngeren kann ich nicht ohne Aufsicht lassen. Das gibt eine Katastrophe.

B.
keiju
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Re: Klinikplatz abgesagt

Beitrag von keiju »

Hallo Berit,

ach so, ja das hatte ich wohl doch überlesen. Da hast du ja schon einiges versucht.

Aber zu der der stationären Therapie will ich dir nur sagen, dass da unter Minimum 6 Wochen Dauer nichts zu kriegen ist. Ich spreche von richtiger Therapie, nicht Krisenintervention. Wie gesagt, dauert Therapie bei BPS in der Regel 8-12 Wochen. Insofern wirst du dich in der Beziehung eh nicht auf Ferienzeiten verlassen können. Leider

Rede unbedingt mit deiner Therapeutin. Offene Worte können echt viel bringen. Nur wenn sie weiss was mit dir los ist, kann sie dir helfen.

Eigene Diagnosen zu stellen ist heikel. Sicher kann es dir zur Orientierung hilfreich sein, aber letztendlich liegt die genaue Diagnostik in der Hand eines Arztes, sprich deiner Th.

Und das mit der Mutter/Kindkur... hmm, also versteh mich nicht falsch, aber bei Bl-Krisen und Depressionen ist eine solche Einrichtung überfordert. Denk ich...

Zu den Finanzen nochmal: Ich hab verstanden, dass es bei dir sehr eng ist. Aber Essen bekommst du z.B. in der Klinik (daheim fällt somit dein Beitrag zu den Essenausgaben weg), 'Taschengeld' brauchst du in der Klinik auch nicht mehr als sonst. Ich glaub dir wie angespannt deine Situation ist, aber letztendlich, wenn es dir so schlecht geht, weisst du selbst dass ein Klinikaufenthalt nicht schlecht wär.

LG,
elfe
BeritN
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Re: Klinikplatz abgesagt

Beitrag von BeritN »

Zur Zeit wäre ich schon für die Möglichkeit einer 'Krisenintervention' dankbar.

Aber auch die ist nicht zu kriegen - oder besser: unter diesen Bedingungen nicht umzusetzen.

Die Kur ist mein Notanker der Krisenintervention. Aber auch bis dahin sind es noch fast 3 Wochen.

Was tun bis dahin?

Nur überschaubar denken. Bis 3 Stunden ist überschaubar.

Krieg' ansonsten nicht mehr viel geregelt. Mein Mann schimpft. "Kannst du nicht...?"

Nein, ich kann nicht.

B.
BeritN
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Re: Klinikplatz abgesagt

Beitrag von BeritN »

P.S._ Taschengeld? Was ist das?
keiju
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Re: Klinikplatz abgesagt

Beitrag von keiju »

keiju
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Re: Klinikplatz abgesagt

Beitrag von keiju »

OK, ich glaube jetzt haben wir zeitgleich gepostet.

Keine Ahnung, was du unter Taschengeld verstehst ich hatte dabei halt an deine 'Lebenshaltungskosten' während der Klinikzeit gedacht. Was auch immer du darunter verstehst.

Eine Mutter/Kindkur ist keine Krisenintervention bei akuten Depressionen!!! Ich hoffe du bist dir dessen bewusst.

Ansonsten gibt's noch Tageskliniken, psychiatrische Ambulanzen. Und was du nicht vergessen darfst ist, dass du ja auch deine Therapeutin hast. Sie ist deine Ärztin für psychische Belange, also darfst du sie deswegen auch behelligen. Sprich mit ihr. Sie kann dir am ehesten aufzeigen, wie weiter zu verfahren.

In Krisenzeiten in kurzen Abständen zu denken ist OK. Kann bisweilen helfen, sich selbst zu helfen. Ein Schritt nach dem anderen. Nur wenn du gar nicht mehr aus der Krise rauskommst, brauchst du mehr. Mehr Hilfe. z.B. deine Therapeutin, Krisennummern, psych. Ambulanzen o.ä.

Ich wünsch dir alles Gute!

elfe
cool
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Re: Klinikplatz abgesagt

Beitrag von cool »

Liebe Berit,

von wann bis wann sind genau bei euch die Herbstferien ? Ist ja von Bundesland zu Bundesland verschieden.

Ich kenne jemanden mit einer Borderline Persönlichkeitsstörung, der mir mal was von einer stationären "Intervalltherapie" erzählt hat. Weiss jetzt nur nicht mehr welche Klinik das war. Er war allerdings sehr zufrieden. Mehrere mehrwöchige Aufenthalte in der Klinik. In den vorab geplanten "Therapiepausen" dann engmaschige ambulante Therapie beim niedergelassenen Therapeuten zuhause. So ungefähr habe ich das in Erinnerung. Werde ihn morgen mal anrufen und nach dem Kliniknamen fragen.

Kann mein yahoo Postfach derzeit leider von zuhause aus nicht öffnen (evtl.Firewall-Probleme ). Falls du mir dorthin in nächster Zeit mailen solltest, kann es mit der Antwort etwas dauern. Hier schaue ich aber täglich rein und komme auch rein.

Die Sache mit der Eigenbeteiligung haben wir jetzt vom Tisch. *freu*

Also....... nächster Schritt !

Das du Verträge mit dir selbst machst und diese auch einhältst finde ich SEHR GUT.

Wie gehts eigentlich eurem kleinen Hund ?

Ganz liebe Grüsse Cool
BeritN
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Re: Klinikplatz abgesagt

Beitrag von BeritN »

"Eine Mutter/Kindkur ist keine Krisenintervention bei akuten Depressionen!!!"

Ja, ich weiß. Schwere Depression und Suizidalität wäre sogar ein K.O.-Kriterium (weshalb ich das dort nicht unbedingt erzählen sollte).
Ich fahre OHNE Kinder (eine reine Mütterkur!). Mit Begleitung wäre ich in der gleichen besch...... Situation wie daheim, könnte gleich hier bleiben.

....................................

"Sprich mit ihr. Sie kann dir am ehesten aufzeigen, wie weiter zu verfahren."

Das hat sie schon. Sie hat mir letztwöchig schon gesagt, dass 'ambulant' in meinem Fall nicht viel nützt, stationär angesagt ist - für 3 Monate nach ihrer Einschätzung.

Seitdem grüble ich, wie das hinzubekommen ist.
Mein Mann kann das hier zuhause (wir haben noch mehr 'Baustellen', v.a. mit unseren Kindern) nicht allein bewältigen - auch kräftemäßig nicht mehr.
Wenn er abends von der Arbeit kommt, legt er sich sofort aufs Sofa und schläft erschöpft ein (seine systemische Erkrankung sorgt für "chronische Müdigkeit", das gehört dazu und es wird nicht besser, eher schlechter. Wir können dankbar sein, dass er zur Zeit noch arbeitsfähig ist. Die Sache kann auch in 1-2 Jahren im Rollstuhl enden).

Dem Hundeschatz geht es gut, er liegt hinter mir im Körbchen und schläft (wie jeden Morgen).

B.
holger1307
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Re: Klinikplatz abgesagt

Beitrag von holger1307 »

Bei meinem letzten Krankenhausaufenthalt hatte ich auch kein Geld für die Zuzahlung. Mit der KK habe ich dann später eine Ratenzahlung von 20 € vereinbart. War kein problem
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