Mirtazapin und Gewichtszunamen...

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SmartLove
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Mirtazapin und Gewichtszunamen...

Beitrag von SmartLove »

Hallo,

ich habe vor einpaar Tagen schon einmal gepostet und zwar zum Thema Mirtazapin. Seit fast 2 Wochen nehme ich dieses Medikament nun schon und habe mich auch im Internet mehr oder weniger ausführlich damit beschäftigt.

Es fällt mir schwer die Einnahme von Antidepressiva anzuerkennen, aber ich habe mich dazu durchgerungen.

Nachdem ich allerdings erfahren habe, dass man unter Mirtazapin mit hoher Wahrscheinlichkeit an Gewicht zunimmt (und ich auch leider schon knapp zwei Kilos zugenommen habe), komme ich immer mehr davon ab, dieses Präparat zu nehmen. Ich litt in meiner Pubertät an Magersucht und habe die in den letzten Jahren nur mühevoll in den Griff bekommen. Ich habe sehr hohe Anforderungen was mein Gewicht und meinen Körper angeht und ich kann da auch nicht über meinen Schatten springen. Für meinen Körper würde ich auf dieses Medikament verzichten. Das mag sich für viele von euch hart anhören und auch sicher auf Unveständnis stoßen, aber wie gesagt ich springe da nicht über meinen Schatten. Dazu kommt, dass ich den ganzen Tag wie unter einer Nebelglocke lebe, alles um mich herum nehme ich nur entfernt wahr, bin sehr schlapp und auch sehr müde. Ich hab einen kleinen Sohn von fast 2 Jahren und mein Mann und ich sind am bauen - ich KANN mich einfach nicht völlig aus dem Leben rausnehmen.

Nächste Woche Mittwoch habe ich erneut einen Termin bei meiner Ärztin und werde dies mit ihr besprechen.

Gibt es welche unter Euch, die aufgrund der nebenwirkungen umgestiegen sind? Die vielleicht ähnliche Erfahrungen gemacht haben wie ich und die vielleicht auch nicht über ihren Schatten springen konnten??

Liebe Grüße
Leona
Linah
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Registriert: 25. Jun 2007, 14:25

Re: Mirtazapin und Gewichtszunamen...

Beitrag von Linah »

Hallo Leona,
ich habe gerade überlegt, ob es richtig ist, Dir meine Gedanken dazu zu schreiben. Ich kann gut nachvollziehen, was Du meinst, da ich selber als Jugendliche mitten in einer Magersucht steckte, heute zwar nicht mehr, aber einige dieser Gedanken sind nach wie vor präsent. Und wie groß die Angst vor Gewichtszunahme ist. Ich selber habe unter dem Mirtazapin auch etwas zugenommen, es hielt sich allerdings in Grenzen. Eine Bekannte aus der Psychiatrie nahm es über viele Monate und hatte eine ziemlich starke Gewichtzunahme wie ich finde von 10 kg. Da sie früher an Bulimie litt, hatte auch sie damit große Probleme. Ich will Dir damit nicht von dem Medi abraten, bitte nicht falsch verstehen. Wenn es Dir hilft, ist es vllt gut es zu nehmen, damit es Dir besser geht und wenn Du aus der depressiven Episode raus bist, evtl. wieder etwas abzunehmen. Es gibt aber auch Medis, wo es meines Wissens nach keine Gewichtszunahme gibt, ich glaube bei den SSRI wie Sertralin, bin mir nicht ganz sicher. Auf jeden Fall solltest Du mit Deiner Ärztin darüber sprechen. Wenn die ewige Müdigkeit Dich so plagt, wäre vllt ein Medi besser, das nicht so sedierend wirkt, aber das sollte sie entscheiden. Wichtig ist nur, dass Du ehrlich zu ihr bist und sagst wenn Du mit nem Medi Probleme hast, dann könnt ihr gemeinsam ne Lösung dafür finden.

Viel Erfolg und alles Liebe,
Linah
*Erst, wenn wir uns von den Stimmen in uns und um uns herum nicht mehr vorschreiben lassen, wer wir sein sollen, werden wir wissen, wer wir sind und können gehen, wohin wir wollen.*
Dendrit
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Re: Mirtazapin und Gewichtszunamen...

Beitrag von Dendrit »

Hallo Leona,

ich hab unter Mirtazapin 25 kg zugenommen und wollte deswegen auch ein anderes, weil es immer weiter nach oben ging, anstatt irgendwann man "stehen" zu bleiben.

Im Prinzip kann ich nur empfehlen, schon von Anfang an nicht den Gelüsten nach gehen, auch wenn man sonst damit keine Probleme hatte. Statt dessen auf Obst/Gemüse ausweichen, also nichts Süßes, so hart es sein mag.

Ja, besprich das mit Deiner Ärztin!

LG, Manuela
Finn
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Re: Mirtazapin und Gewichtszunamen...

Beitrag von Finn »

Hallo Manuela...

ich habe unter Mirtazapin auch über 10 KG zugenommen, obwohl ich meine **Essgewohnheiten** beibehielt.Nicht mehr gegessen als sonst,und vor allem keine Süssigkeiten, die ich ich **normalen Leben** auch nie gegessen habe..Bei sind sinds Wassereinlagerungen,und solange ich auf Mirta war,bin ich nicht vom gewicht runtergekommen...Hab auch sehr darunter gelitten...

LG -- Finn
Finn
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Re: Mirtazapin und Gewichtszunamen...

Beitrag von Finn »

Hallo Leona

hatte die selben **Nebenwirkungen** mit Mirtazapin...
Hab auch mal Nachgefragt im Forum , aber leider keine Antwort bekommen...

Bin seit einer Woche auf ein anderes AD
( Moclobemid) umgestiegen, aufgrund der heftigen Nebenwirkungen von Mirta...
Aber alles in Absprache mit meiner Ärtzin...

Hier kannste du nachlesen

LG -- Finn

http://www.kompetenznetz-depression.de/ ... 1178209535
Dendrit
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Re: Mirtazapin und Gewichtszunamen...

Beitrag von Dendrit »

Hallo Finn,

Bei sind sinds Wassereinlagerungen

War vermutlich bei mir auch, weil die ersten 10 Kilo innerhalb von ein paar Wochen runter waren.

aber leider keine Antwort bekommen

Ich hatte zwar auch die genannten Medis, aber anders dosiert, deswegen konnte ich nicht antworten. Vllt. geht es auch mehreren so.

LG, Manuela
Eline
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Re: Mirtazapin und Gewichtszunamen...

Beitrag von Eline »

Hallo Ihr alle,

auch ich nehme seit ein paar Tagen 15 mg Mirtazapin und es fällt mir wahnsinnig schwer, die Einnahme fortzusetzen.

Das Medikamament stabilisiert und beruhigt mich, hellt auch ein wenig meine Stimmung auf, mindert Grübelgedanken, ist leicht angstlösend und verbessert den Schlaf. Außerdem habe ich mich auch z. B. beim Einkaufen und sonstigen Erledigungen unter Menschen wieder etwas wohler gefühlt, war nur anschließend ein bisschen erschöpft. Das AD hat also zum Einen eine schnelle Wirkung und positive Eigenschaften, die ich vorher bei keinem anderen AD hatte.

Nun ist es bei mir aber auch so, dass ich neben der Beruhigung auch ein Gefühl habe, als stehe ich ein wenig neben mir, bin müde, unkonzentrierter(?), weiterhin relativ antriebslos, habe ständig Appetit, (evtl. auch Wassereinlagerungen) und nehme stetig an Gewicht zu. - Von kleinen Verdauungsproblemen mal ganz zu schweigen. All das hielt bei mir aus meinen vorhergehenden Erfahrungen mit dem AD jedenfalls auch über einen längeren Zeitraum (ca. 6 Wochen) an und war mit einer Gewichtszunahme von ca. 5 kg verbunden - also ca. 1 Kilo pro Woche. Viel länger hatte ich die Einnahme am Stück damals nicht durchgehalten.

Zudem ist bei mir nun so, dass die Wirkung der 15 mg nun nach ein paar Tagen etwas nachgelassen hat, so dass bei mir abends wieder vermehrt Unruhe und Stimmungseinbrüche auftreten. Somit habe ich den Eindruck schrittweise weiter aufzudosieren zu müssen, was sicher ebenfalls Vor- und Nachteile hat.

Nachdem mich gestern auch noch jemand aus meinem Bekanntenkreis zu einer Treffen überreden wollte, an dem ich aus meinem jetzigen Zustand (noch leicht depressiv aber durch das AD übermäßig müde und träge und in einem "künstlich erzeugten" Zustand) heraus mal wieder nicht teilnehmen mochte, bin ich bezüglich der Nebenwirkungen durch die AD-Einnahme noch mehr verunsichert.

Gestern Abend hat es dazu geführt, dass ich nur noch 7,5 mg eingenommen habe und heute Abend (jetzt gerade) erneut unschlüssig bin, ob ich es überhaupt noch weiter einnehmen soll.

Ich bin mir ziemlich sicher, dass ich bei jeglicher Dosierung zwischen 7,5 und 45 mg zum Beispiel heute Abend (wohlgemerkt ein Samstag) nicht in der Verfassung wäre / bin, mich irgendwo unter halbwegs normalen Umständen mit Leuten zu treffen. - Ganz abgesehen von meinen derzeitigen Selbstwertproblemen und dem Tief.

Egal, ob es richtig oder falsch war, habe ich es langfristig, zumindest eine Weile immer ohne AD geschafft stabil zu sein. Sofern ich jetzt oder in Zukunft wirklich ein AD benötige, frage ich mich, ob Mirtazapin da die richtige Wahl ist.

Vielleicht mag irgendjemand von euch antworten. Die Einnahme müsste ich heute Abend fortsetzen. Ich weiß, ich trage für meine Depression und die Behandlung, in Absprache mit meinem Psychiater, die Verantwortung aber die Einnahme unter diesen Umständen nochmal durchzuhalten ist wirklich nicht so leicht.

Mir geht es also ähnlich wie Leona und einigen anderen hier.

Viele liebe Grüße und einen schönen Samstag Abend von der glücklicherweise schmunzelnden , nun etwas runden, pummeligen und müden

Eline


PS: Bin so froh, dass es diese Forum gibt!
Sieglinde1964
Beiträge: 1267
Registriert: 30. Dez 2006, 19:31

Re: Mirtazapin und Gewichtszunamen...

Beitrag von Sieglinde1964 »

Ich nehme auch Mirtazapin (seit Februar).
Ja, man soll "Gelüste" darauf bekommen. Ich habe schon zu viele Kilos im Vorhinein zu viel und kontrolliere mein Essverhalten, (nach dem Weight Watchers-Prinzip) und fahre damit ganz prima. Die Heißhungerattacken aufgrund von Mirtazapin (und Risperdal) blieben aber auch Gott sei Dank bei mir aus und mein Gewicht reduziert sich allmählich. Bin von 93,7 kg auf nun 85,4 kg bei 165 cm Größe.

Ich habe Angst auf Mirtazapin verzichten zu müssen. Bei mir waren anfangs auch Hemmungen gegenüber Psychopharmakas. Was sich mit der Zeit aber legte. Nun bin ich froh, dass es solche Medikamente gibt, die die Stimmung aufhellen und beruhigen und die Angst nehmen. Ich möchte nicht darüber nachdenken, wie es mir ohne diese Medikamnete ginge. Ich habe schon zwei Mal eine Umstellung mitgemacht die letzte im Februar auf Mirtazapin. Da ging es mir zwisachendrin nochmals schlecht, weil der Wirkstoff noch nicht die volle Wirkung hatte. Nun geht es mir mit 45 mg abends echt gut und mit zusätzlich mit 2 mg Risperdal noch besser. Risperdal bekam ich in der Klinik noch zusätzlich dazu und nehme es nun fast sieben Wochen.
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