nur noch zu hause

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salve
Beiträge: 2
Registriert: 29. Jun 2007, 01:55

nur noch zu hause

Beitrag von salve »

hallo zusammen!
ich möchte mal anfragen ob mir von euch jemand einen tip zu meinem onkel geben kann.
der ist fast 80, jungeselle, seit über 10 jahren depressiv und lässt sich nur noch von seiner 78 jährigen schwester besuchen(mit viel überwindung gelegentlich mal von mir, ich wohne 100 km entfernt).
es ist so schlimm geworden dass er keine ärzte mehr besucht,keine medikamente mehr nimmt und die wohnung nur noch verlässt um nach zu schauen ob post gekommen ist nachdem er sich versichert hat dass niemand im hausflur ist. ernähren tut er sich von konserven welche seine schwester vorbei bringt. wenn wir telefonieren erzählt er immer von den grossen angstgefühlen welche ihn plagen.
an betreung durch fremde ist nicht zu denken, der umzug in ein heim wäre nur unter vollnarkose möglich.
hat jemand was ähnliches mal erlebt,
was könnten wir tun?
moonlight
Beiträge: 127
Registriert: 11. Jan 2004, 10:13
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Re: nur noch zu hause

Beitrag von moonlight »

Erfahrung habe ich leider nicht.

Du schreibst, dass er dich ein Stück weit an sich heranlässt.

Könntest du ihn öfter besuchen? Vielleicht Fotos zeigen, die ihm gut tun oder Bücher, Filme, Musik vorspielen. Ihn einfach auch Anteil nehmenn lassen an deinem Leben.
Könntest du einen Freund / Freundin mitbringen, der / die ihm gut tut?
Vielleicht auch den Wunsch äußern, dass du so gern ein Theater o. ä. besuchen möchtest, ihn so gern als Begleitung hättest.

Kannst du ihn zu dir abholen?

Es gibt spezielle Seniorengruppen, die dir weiterhelfen können.
Depressionen unter Senioren sind gar nicht so selten.

Vielleicht findest du auch hier etwas:
http://www.depressionen-verstehen.de/se ... fegruppen/


http://www.special-depression.de/depres ... 80984A72D6

Alles Gute, Moonlight
.

Es sind nicht die großen Feuden, die am meisten zählen. Es kommt darauf an, aus den kleinen viel zu machen. (J. Webster)
salve
Beiträge: 2
Registriert: 29. Jun 2007, 01:55

Re: nur noch zu hause

Beitrag von salve »

hallo und danke für die vorschläge!
es stimmt dass er gerne anteil am leben seiner verwandten nimmt und ihm telefonate und post gut tun.
mit besuchen ist es schwierig.selbst wenn ich frag ob ich vorbei kommen soll lehnt er immer ab. die einzige möglichkeit ist eine art überfall ''ich bin in 2 stunden bei dir!``.

dann hält sich seine angst und nervosität vor dem treffen in grenzen.
unsere grösste sorge ist was passiert wenn seine schwester ihn nicht mehr versorgen kann. der geht es nicht gut, lange schafft sie es nicht mehr.
wie würde mein onkel auf betreuung durch fremde reagieren? wir wollen nicht dass er in ein heim kommt, aber was ist wenn er es nicht mehr schafft zu hause? er hat aufgehört sich zu rasieren und seine körperflege ist ungenügend.

danke noch für die web-links, die werde ich mir mal in ruhe anschauen,
hector
sonne44
Beiträge: 36
Registriert: 11. Mai 2007, 14:33

Re: nur noch zu hause

Beitrag von sonne44 »

Hallo Hector,

ich arbeite (z.Zt. bin ich jedoch krankgeschrieben) in der "Ambulanten Pflege" und habe viel mit alten Menschen (auch mit Menschen, die depressiv sind) zu tun. Habt ihr bei euch (weiß ja nicht, wo du wohnst) einen Ambulanten Pflegedienst? Ich würde auf jeden Fall versuchen, deinem Onkel diese Unterstützung "schmackhaft" zu machen, vielleicht auch mit dem Hinweis auf das fortgeschrittene Alter seiner Schwester!

Bei unseren Patienten sind viele darunter, die am Anfang oft äußeren, sie bräuchten keine Hilfe oder kämen sehr gut allein zurecht. Wenn sie sich jedoch erstmal daran gewöhnt haben, sind sie froh über die Unterstützung. Oft freuen sie sich auch einfach nur darüber, dass täglich jemand ins Haus kommt, zur Unterhaltung usw. Vielleicht ist das eine Maßnahme für deinen Onkel? Erkundige dich doch mal bei seiner Krankenkasse, auch wegen einer Pflegestufe usw.
Ich wünsche dir viel Erfolg!
Ulla
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