Depression

triste
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Re: Depression

Beitrag von triste »

Hallo Reinhart,

das klingt aber depri, was Du da schreibst
Schau mal - Mann (ebenso wie Frau!) muss doch im Aussen nicht zwangsläufig ständig in Tränen ausbrechen, um seine/ihre Sensibilität herauszulassen. Wichtig ist es doch vielmehr, die eigene Verletzlichkeit vor allem sich selbst einzugestehen und dann den engen Menschen um einen herum. Meine Verzweiflung zeige ich nicht den Kollegen im Job, denn die sind in der Regel auch nicht meine Freunde. Aber ich akzeptiere vor MIR, dass ich so fühle, und ich zeige sie auch denen, an denen mir etwas liegt.
Im Job sind Sensibelchen meist nicht gefragt, denn in diesem Bereich geht es um Leistung, ist doch klar.
Aber man kann doch trotzdem seinen Frieden mit der eigenen "Schwachheit" machen und das ganz klar trennen von den anderen Welten, z.B. dem Berufsbereich. Das muss man auch. Ein Chef ist nicht dazu da, um einen Angestellten mit psychischen Problemen zu therapieren oder mit Samthandschuhen anzufassen.
Der Mensch mit psychischen Problemen muss für sich einen Weg finden, wie er sich - mit seinen Handicaps - in seine Arbeitswelt integrieren kann!

Grüße
von Virginia
moonlight
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Du bist nicht allein

Beitrag von moonlight »

Lieber Adonis,
ja - du bist nicht allein mit deinen Depressionen und Angstzuständen.
Es ist gut, dass du dich hier angemeldet und geschrieben hast.

Weißt du, wie bzw. warum es zu deinen Nervenzusammenbrüchen kam? Was der oder die Auslöser war bzw. waren?

Du schreibst, dass du einen Hund hattest. Jetzt nicht mehr?
Ich habe seit einigen Wochen auch einen Hund. Bin ganz vernarrt in das verrückte Tier.
Er tut mir so gut. Durch ihn raffe ich mich auf, gehe raus und rede mit anderen Menschen.

Angstzustände kenne ich auch. Diese habe ich aber überwunden. Kann dir also Mut machen.
Angefangen hatte es bei mir, dass ich im Bett lag und auf einmal Herzrasen, Atemnot und Beklemmungen bekam. Jedes Mal dachte ich, dass es nun aus sei mit mir.
Dann kamen diese Attacken auch, wenn ich im Kreis der Familie saß. Später waren sie auch da im Kreis der Freunde. Dann in den Geschäften usw.
Breiteten sich immer mehr aus.
Ich habe Tabletten und auch Spritzen bekommen, neben einer Gesprächstherapie.
Seitdem habe ich schon eine ganze Reihe von Jahren Ruhe vor diesen Angstattacken.

Ich trenne zwischen ihnen und zwischen Depressionen.
Deppressive Phasen überfallen mich immer wieder. Dann schaffe ich es kaum, mich zu duschen, anzuziehen, geschweige denn die allgemeinen Aufgaben, den Job usw. zu erfüllen.
Dinge, die ich sonst so gern mag, sind mir dann auf einmal gleichgültig.
Ich habe einfach an nichts mehr Freude.
Und ich verkrieche mich dann, verstecke mich vor allen Menschen, auch vor den Freunden.
Ich weiß, es hilft dir nicht, wenn ich das sage - aber es ist nicht gut, wenn du es dann einfach bleiben lässt.
Da musst du dringend raus. Vielleicht hilft es dir, wenn du in diesen Momenten drüber sprichst.
Vielleicht hilft dir auch ein Hund. (Ich habe es so verstanden, dass du Adonis nicht mehr hast)
Aber immerhin schaffst du es an manchen Tagen raus zu gehen, etwas zu tun. Wie wäre es, wenn du ein Tagebuch führst? Oder im Kalender die Tage markierst, an denen du dich aufrappeln konntest?

Dass du dich nicht freust, wenn es anderen schlecht geht, ist schon klar. Ich denke, uns allen hilft es einfach zu wissen, dass es anderen ebenso geht.
Mach dir da mal keine Gedanken.

Du bist seit Januar in Behandlung. Das ist gut.
Alles braucht seine Zeit.
Hoffe, dass es jetzt nicht entmutigend wirkt, wenn ich das sage. Es soll ermutigend sein. - Alles braucht seine Zeit, wird nicht von heute auf morgen wieder gut.
Aber es kann durchaus auch komplett gut werden.

Wichtig ist, dass du das Empfinden hast, dort in der Therapie gut aufgehoben zu sein.
Was denkst du? - Geht ihr in der Therapie den richtigen Weg? Betrachtet ihr die richtigen Ursachen?
Werden dir Fragen gestellt, sollst du ganz gezielt mitarbeiten? Oder ist es eher so, dass man dir sagt, was "Fakt" ist?

Arbeitest du?

Lass das Weinen zu. Es hilft.
Und wenn dir nach Schreien ist, schreie einfach.

Schlafstörungen und Alpträume kenne ich auch nur zu gut.
Dann wache ich morgens auf, bin total müde und zerschlagen. Hinzu kommt, dass ich erst nachdenken muss, ob diese Träume real sind, mir irgendeine Realität spiegeln wollen oder einfach nur Alpträume sind. Da ist dann auch Angst im Spiel.
Manches, was ich träume, möchte ich so nicht wirklich haben - dass ich verlassen werde, nie wirklich geliebt wurde usw.

Dieses Gefühl der Verlassenheit und Einsamkeit kenne ich ebenfalls. Ich bin nicht allein und verlassen, aber ich empfinde so. Ist ein schreckliches Gefühl. Und ich fühle mich dann noch wertloser.

Lebst du allein oder in einer Beziehung / Ehe? Hast du Freunde?
Kannst du ggflls. mit ihnen reden, auch mal in ihrer Gegenwart weinen?

Ja, warum auch immer - es heißt oft hier und da, dass dies eine Frauenkrankheit ist, was natürlich nicht stimmt.
Vielleicht verstecken Männer es auch mehr.
Schließlich haben Männer auch in unserer heutigen Gesellschaft "stark, tapfer und mutig" zu sein. Und weinen dürfen sie auch noch nicht so wirklich.
Auch wenn es immer wieder mal anderes behauptet wird.

Klar auch, dass du versucht hast, diese Krankheit anders zu erklären. Den Hang habe ich heute noch.
Ich habe erst letzte Woche geschafft, manchen Menschen ganz klar zu sagen, dass ich Depressionen habe. Und somit hab ich auch mir die letzte Bestätigung gegeben.
Ich weiß nicht, warum wir uns damit so schwer tun.

Ach ja, Rückenschmerzen kenne ich auch. Eigentlich weiß ich schon im vorhinein, dass ich sie bekomme, wenn es grad mal wieder ganz schwer ist.
Ist ja auch irgendwie logisch und verständlich.
Wenn wir in diesen depressiven Phasen hängen, verspannt sich nun mal alles in uns.

Du wärest gern wieder der, der du mal warst.
Wie warst du vorher?
Was mochtest du? Welche Hobbies hast du?
Wie würdest du den "alten" Adonis beschreiben?

Alles Liebe
Moonlight
.

Es sind nicht die großen Feuden, die am meisten zählen. Es kommt darauf an, aus den kleinen viel zu machen. (J. Webster)
Greteline1
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Registriert: 25. Jun 2007, 20:21

Re: Depression

Beitrag von Greteline1 »

Hallo Adonis!Ich habe die Tabletten nach 7 Jahren 30mg abgesetzt habe jetzt die Packung dafür bekommen!Ging mir ganz gut zwar obendrauf existentielle Sorgen hatte gearbeitet und diesen wieder Verlohren.Armer Freund und Familie habe Herzrasen keine Ahnung ob die 10 mg Paroxetin helfen war letzte Woche wegen Migräne bei einer Neurologin die hatt diese Woche keine Sprechstunde habe ohne mit der Ärztin gesprochen zu haben eine Packung 10 mg Paroxetin bekommen Suuper mal sehen was kommt.Dir alles Gute wir sind trotzdem Menschen hat man sich nicht ausgesucht
Greteline1
Beiträge: 156
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Re: Depression

Beitrag von Greteline1 »

Hallo Adonis!Ich habe die Tabletten nach 7 Jahren 30mg abgesetzt habe jetzt die Packung dafür bekommen!Ging mir ganz gut zwar obendrauf existentielle Sorgen hatte gearbeitet und diesen wieder Verlohren.Armer Freund und Familie habe Herzrasen keine Ahnung ob die 10 mg Paroxetin helfen war letzte Woche wegen Migräne bei einer Neurologin die hatt diese Woche keine Sprechstunde habe ohne mit der Ärztin gesprochen zu haben eine Packung 10 mg Paroxetin bekommen Suuper mal sehen was kommt.Dir alles Gute wir sind trotzdem Menschen hat man sich nicht ausgesucht
adonis schrieb:
> So, jetzt hab ich soviel gelesen und mich mal angemeldet, obwohl das auch Überwindung gekostet hat. Bei mir wurde im vergangenen November, nach dem zweiten Nervenzusammenbruch, die Diagnose Depression gestellt.Ich möchte mal meine Gefühle,bzw. meine Tage darstellen.
> Würde mich freuen wenn es andere gibt, die das auch so erleben und ewtl.nachvollziehen können.Falsch ich freue mich nicht darüber das es anderen schlecht geht, sondern über eine Antwort.Also,ich habe sehr oft Angstzustände,Herzrasen und das Gefühl gleich einen Infarkt zu bekommen.Oft ist es so als wenn ich neben mir stehe und gar nicht in diesem Körper bin.Morgens kann ich nicht aufstehen,ist mir zu anstrengend und mir fehlt einfach die Kraft.Ganz kleine Dinge, wie Kaffeekochen,wird zu einer unlösbaren Aufgabe und ich lass es dann. Habe Angstataken und Beklemmungsgeühle.Bin jetzt seit Januar in Psychologischer Betreuung und seit März mach ich eine Psychotherapie.Bekomme auch Mirtazapin 30mg,
> bekommen andere auch hab ich hier gelesen, und Trevilor 150mg.Mag auch nicht weggehen und hab an vielen Sachen kein Interesse mehr die ich früher gemacht habe.Muss auch oft weinen und irgendwie muss nur die Zeit rumgehen bis man wieder schlafen kann.Das mit dem Schlafen ist auch so eine Sache, immer begleitet mit Alpträumen die so real sind das ich ein Buch schreiben könnte.Mitlerweile geht es einigermassen und ich kann mich aufraffen mal einkaufen zu gehen oder sonstige Hausarbeiten zu erledigen.Sind aber selten diese Tage.Ich fühle mich verlassen, allein und einsam.
> Habe auch gelesen wenn Depressionen zu spät erkannt werden kann dies chronisch werden.
> Habe Existenzängste und eigentlich keinen richtigen Plan wie es weitergehen soll. Das schlimme ist das ich ein Mann bin und da ist es ja oft so,das die sagen es ist eine Frauenkrankheit. Na ja und ich habe diese Krankheit jetzt bestimmt schon drei Jahre und hab es immer mit anderen Sachen versucht zu erklären,leider weiss ich jetzt mehr.Habe auch oft Rückenschmerzen, Kopfschmerzen und so weiter. Ich fühle mich einfach unwohl und wäre gerne wieder der ,der ich einmal war.Ich glaube wenn ich jetzt noch mehr schreibe wird das keiner mehr lesen weil es zu viel ist.
> Trotzdem hätte ich gerne Antworten von anderen denen es auch so geht.
Greteline1
Beiträge: 156
Registriert: 25. Jun 2007, 20:21

Re: Depression

Beitrag von Greteline1 »

Hallo Adonis!Ich habe die Tabletten nach 7 Jahren 30mg abgesetzt habe jetzt die Packung dafür bekommen!Ging mir ganz gut zwar obendrauf existentielle Sorgen hatte gearbeitet und diesen wieder Verlohren.Armer Freund und Familie habe Herzrasen keine Ahnung ob die 10 mg Paroxetin helfen war letzte Woche wegen Migräne bei einer Neurologin die hatt diese Woche keine Sprechstunde habe ohne mit der Ärztin gesprochen zu haben eine Packung 10 mg Paroxetin bekommen Suuper mal sehen was kommt.Dir alles Gute wir sind trotzdem Menschen hat man sich nicht ausgesucht
adonis schrieb:
> So, jetzt hab ich soviel gelesen und mich mal angemeldet, obwohl das auch Überwindung gekostet hat. Bei mir wurde im vergangenen November, nach dem zweiten Nervenzusammenbruch, die Diagnose Depression gestellt.Ich möchte mal meine Gefühle,bzw. meine Tage darstellen.
> Würde mich freuen wenn es andere gibt, die das auch so erleben und ewtl.nachvollziehen können.Falsch ich freue mich nicht darüber das es anderen schlecht geht, sondern über eine Antwort.Also,ich habe sehr oft Angstzustände,Herzrasen und das Gefühl gleich einen Infarkt zu bekommen.Oft ist es so als wenn ich neben mir stehe und gar nicht in diesem Körper bin.Morgens kann ich nicht aufstehen,ist mir zu anstrengend und mir fehlt einfach die Kraft.Ganz kleine Dinge, wie Kaffeekochen,wird zu einer unlösbaren Aufgabe und ich lass es dann. Habe Angstataken und Beklemmungsgeühle.Bin jetzt seit Januar in Psychologischer Betreuung und seit März mach ich eine Psychotherapie.Bekomme auch Mirtazapin 30mg,
> bekommen andere auch hab ich hier gelesen, und Trevilor 150mg.Mag auch nicht weggehen und hab an vielen Sachen kein Interesse mehr die ich früher gemacht habe.Muss auch oft weinen und irgendwie muss nur die Zeit rumgehen bis man wieder schlafen kann.Das mit dem Schlafen ist auch so eine Sache, immer begleitet mit Alpträumen die so real sind das ich ein Buch schreiben könnte.Mitlerweile geht es einigermassen und ich kann mich aufraffen mal einkaufen zu gehen oder sonstige Hausarbeiten zu erledigen.Sind aber selten diese Tage.Ich fühle mich verlassen, allein und einsam.
> Habe auch gelesen wenn Depressionen zu spät erkannt werden kann dies chronisch werden.
> Habe Existenzängste und eigentlich keinen richtigen Plan wie es weitergehen soll. Das schlimme ist das ich ein Mann bin und da ist es ja oft so,das die sagen es ist eine Frauenkrankheit. Na ja und ich habe diese Krankheit jetzt bestimmt schon drei Jahre und hab es immer mit anderen Sachen versucht zu erklären,leider weiss ich jetzt mehr.Habe auch oft Rückenschmerzen, Kopfschmerzen und so weiter. Ich fühle mich einfach unwohl und wäre gerne wieder der ,der ich einmal war.Ich glaube wenn ich jetzt noch mehr schreibe wird das keiner mehr lesen weil es zu viel ist.
> Trotzdem hätte ich gerne Antworten von anderen denen es auch so geht.
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