Noch jemand Neues... / Urmels Story

ausdemEis
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Re: Noch jemand Neues... / Neu: Urmel benennt den Thread um :-)

Beitrag von ausdemEis »

Hallo Ihr Lieben,

als erstes muss ich jetzt mal testen, ob das klappt, wie ich mir das vorstelle....

Gruß
Urmel
ausdemEis
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Re: Noch jemand Neues...

Beitrag von ausdemEis »

Nee, klappt nicht...


Hallo Miha, schön wieder von Dir zu hören! Und es freut mich, dass Dir die Therapie gut tut. Morgen bin ich dran...


Heute habe ich wieder meinen besten Freund getroffen. Ich war eigentlich die ganze Zeit ganz gut drauf. Irgendwann hat er mich in den Arm genommen und dann hat es ungefähr 20 Sekunden gedauert, bis ich angefangen habe zu weinen. Ich konnte gar nicht mehr aufhören.
Was ist bloß wieder los? "Normalerweise" (aber was ist in einer depressiven Phase schon normal) breche ich an guten Tagen nicht einfach so in Tränen aus. Gute Tage sind normalerweise einfach nur gut. Großes Fragezeichen - wie schon so oft.


Gute Nacht,
das Urmel
ausdemEis
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Re: Noch jemand Neues...

Beitrag von ausdemEis »

"Hallo Ihr Lieben, hallo Miha,

habe es ihr heute gesagt. Sie ist hochmotiviert, mir zu helfen. Was das bedeutet, weiß ich noch nicht. Aber eins steht fest: Miha, bitte versuch, Dich Deiner Mutter anzuvertrauen. Es hilft wirklich.

Gute Nacht
das Urmel"



Das war vor etwas mehr als zwei Monaten. Anscheinend hat es NICHTS bedeutet.

Sie hat mich bisher nur selten gefragt wie es mir geht und wenn ich ihr etwas erzählt, dann ging das eigentlich immer von mir aus und nie deshalb, weil sie Interesse gezeigt hat. Gestern dann die totale Enttäuschung. Ich hatte (habe) mal wieder einen Tiefpunkt, war gestern abend völlig verzweifelt und habe ihr eine SMS geschrieben. Anrufen hätte ich nicht gekonnt. Es gingen ein paar SMS hin und her und irgendwann endete es damit, dass sie schrieb: "Du musst Dich endlich um einen Therapieplatz kümmern und mit der Therapie anfangen!! Ich kann dir ja wohl nicht helfen."

Ich glaube, sie will es nicht. Sie will mir nicht mal beistehen. Wann immer ich mich in meiner Verzweiflung an sie wende, kommt zurück, wann ich denn mit der Therapie anfange.


Ich könnte den ganzen Tag nur heulen. Aber ich muss jetzt zur Arbeit. Wünschte, der Tag wäre schon vorbei.
rm
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Re: Noch jemand Neues...

Beitrag von rm »

Guten Morgen Urmel,

hab nicht viel Deiner Geschichte verfolgen können. Deshalb nur eine Vermutung von mir, die ich Dir jetzt kurz schreiben will. Die letzte sms Deiner Mutter lautete:

>"Du musst Dich endlich um einen Therapieplatz kümmern und mit der Therapie anfangen!! Ich kann dir ja wohl nicht helfen."

Kann es nicht sein, daß sie recht hat? Sie KANN Dir wahrscheinlich nicht helfen, aus welchen Gründen auch immer. Tatsache, oder?
Auch DU suchst wahrscheinlich Wärme und Geborgenheit, wer kann sie Dir geben?...

... Die Suche danach wird auch für Dich nicht vergeblich sein.. ich sag dies nicht so daher, ich erlebe es selbst, mal mehr, mal weniger..

>Ich glaube, sie will es nicht. Sie will mir nicht mal beistehen.

Dein Gefühl ist bestimmt kein Zufall und das Verhalten Deiner Mutter (bewußt oder unbewußt) auch nicht... Kann es nicht heißen: "stell Dich allein auf eigene Füße, das wird Dir bei nochmaligem Hinsehen gut tun, Du bist für Dich und Dein Leben verantwortlich" ??

Ich wünsch Dir Mut, EIGENE Wege zu beschreiten!

Lieben Gruß von mir, Reinhart

P.S.: Ich kann das alles ganz gut formulieren und woran arbeite ich selbst die ganze Zeit ?
BeAk

Re: Noch jemand Neues...

Beitrag von BeAk »

Liebes Urmelchen,

es stimmt, Sie kann Dir nicht helfen und die Empfehlung, die sie Dir geben hat, ist richtig.

DU bist für Deine Wohlergehn verantwortlich, nicht Deine Mutter!
ausdemEis
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Re: Noch jemand Neues...

Beitrag von ausdemEis »

Ich muss glaube ich erstmal klarstellen, dass es gar nicht um meine Mutter geht. Sondern um meine beste Freundin. Oder die Freundin, die ich für meine beste Freundin gehalten habe.

Wie auch immer. Ich weiß auch, dass sie mir nicht "helfen" kann. Aber sie könnte mir beistehen. Und mich auffangen, wenn ich stürze. Tut sie aber nicht. Ich finde das traurig. Und enttäuschend.
BeAk

Re: Noch jemand Neues...

Beitrag von BeAk »

Lieber Königsurmel,

auffangen können nur Therapeuten und das auch nur bedingt. Wenn 1-2 Termine in der Woche auch hier nicht mehr aussreichen ist Klinik angesagt.

Du bist krank, Urmel, als Angehöriger/Freundin ist es nicht möglich einen Kranken aufzufangen. Dazu ist nur ein Fachmensch in der Lage.

Du überforderst Deine Freundin mit Deinem Wunsch.
MrsTacco
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Re: Noch jemand Neues...

Beitrag von MrsTacco »

Hallo Königsurmel,

Hör genau hin. Hör auf Dich und Deinen Körper, Deine Seele.

Im tiefsten inneren kennst Du Dich, willst jedoch nicht ganz heraus. Du weißt, vielleicht nicht im Fachjargon, was Du hast, warum Du es hast. Du verstehst jedoch die Zusammenhänge nicht.

Warum machst Du gleich mehrere Tests im Internet?

Gehe zum Arzt und schäme Dich nicht. Es gibt keinen Grund sich für "seine" Depression zu schämen. Und falls Du mit dem Arzt nicht zufrieden bist, dann hole Dir eine zweite Meinung ein.

Lass Die "Karre nicht an die Wand fahren".

Viele Grüße
MrsTacco
ausdemEis
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Re: Noch jemand Neues...

Beitrag von ausdemEis »

Ich sehe das anders. Vielleicht habe ich mich nicht richtig ausgedrückt. Vielleicht kann sie mir nicht wirklich helfen und mich nicht wirklich auffangen. Aber kann sie mir nicht wenigstens beistehen? Und vielleicht einfach mal da sein, wenn es mir schlecht geht?? Das ist doch nicht zuviel verlangt!

Sehe ich das so falsch???

Ihr wünscht Euch doch auch von Euren Freunden / Angehörigen, die Bescheid wissen, ein bißchen Verständnis oder Beistand. Oder ist das ein so abwegiger Gedanke?

Ich versteh die Welt nicht mehr. Wofür sind Freunde da?
Skylla
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Re: Noch jemand Neues...

Beitrag von Skylla »

Hallo Urmel!

Ja, Freunde sind eigentlich dazu da einem auch in schlechten Zeiten beizustehen.
Aber: nicht jeder hat Erfahrungen mit Depressionen. Viele können sich nicht hineindenken und wissen nicht wie sie damit umgehen sollen.

Ich könnte mir gut vorstellen, dass deine Freundin bereit ist dir zu helfen. Aber womöglich hat sie sich das ganz anders vorgestellt: sie steht dir bei, stützt dich eine Zeit lang, du kannst dich bei ihr ausheulen, dann fängst du an wieder "normal" zu sein, befolgst ihre Ratschläge ("geh doch mal ein bisschen unter Leute" etc.) und dann gehts wieder bergauf.

Ich glaube man überfordert seine Freunde damit vielleicht wenn man wirklich mit ihrer Stütze RECHNET. Das kann sehr anstrengend sein, vor allem weil einem ziemlich schnell die Ideen ausgehen wie man eigentlich helfen kann, bzw. den Eindruck bekommt dass alles war man tut wohl offensichtlich nicht hilfreich ist...

Fürs "Auffangen" sind wirklich die Therapeuten zuständig... ich wünsch dir viel Glück mit dem Therapeuten!

LG Skylla
ausdemEis
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Re: Noch jemand Neues...

Beitrag von ausdemEis »

Genau das ist es, was mir diese Woche mein Therapeut als "Rationalisierung" beschrieben hat: In dem Moment, wo ich mir sage, "Ja, die ist ja kein Experte und daher kann sie ja gar nichts tun.", habe ich ein so sachliches argument gegen meinen Ärger gefunden, dass ich mich einfach nicht mehr ärgern kann. Es gibt keinen Grund mehr. Mit diesem Argument steche ich alle anderen aus. Und damit habe ich den Ärger beiseite geschoben.

Und? Genau dieses Verhalten kann ein Grund oder ein Auslöser oder was auch immer sein, der mich in die Depression geführt hat. Unterdrückter oder beiseite geschobener Ärger.

Die Konsequenz müsste doch sein, mich eben NICHT einfach so damit abzufinden. Ich bin nicht blöd, ich weiß auch, dass sie mir nicht helfen kann wie ein Profi. Aber einfach zuhören ist ja auch eine Hilfe. Eine Erleichterung.

Ich verstehe einfach nicht, was falsch daran ist, ein bißchen mehr in dieser Richtung von seiner Freundin zu erwarten.
ausdemEis
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Re: Noch jemand Neues... / Urmels Story

Beitrag von ausdemEis »

Sie steht mir nicht bei, sie stützt mich auch nicht, und ich habe ihr zwar von der Diagnose erzählt und auch, wie es mir so geht, aber ich konnte mich nie bei ihr ausheulen. Sie hat sich das angehört, aber mich nicht mehr danach gefragt.

Ich finde das wirklich niederschmetternd.
Miha
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Re: Noch jemand Neues... / Urmels Story

Beitrag von Miha »

Hallo Urmel,
wie geht es Dir heute?
Ich bin nicht mehr so oft hier im Forum, deswegen habe ich auch eben erst gelesen, dass es Dir zur Zeit leider nicht so gut geht.
Ich möchte Dir gerne sagen, dass ich dich und deine Gefühle gut verstehen kann.
Du weißt ja, dass die Geschichte mit dem Freundeskreis auch für mich sehr schwer ist.

Ich bin aber fest davon überzeugt, dass du den richtigen Weg eingeschlagen und dich deiner Freundin anvertraut hast. Auch wenn du im Moment das Gefühl hast, dass sie keine Stütze für dich ist, wird sie es im Hintergrund mit Sicherheit sein. Wenn es dir wieder ein bisschen besser geht und du dich an sie wendest, wird sie bestimmt für dich dasein und du brauchst Ihr nicht zu erklären, warum, wieso, weshalb es dir schlecht ging. Und das ist doch eigentlich ein gutes Gefühl, oder?
Ich habe für mich herausgefunden, dass ich erst mit mir selbst wieder ins Reine kommen muss, bevor ich die Probleme mit meinem Freundeskreis in Angriff nehmen kann. Erst wenn ich mich selbst annehmen kann, kann ich das auch von anderen erwarten.
In der Theorie ist diese Erkenntnis natürlich ganz toll, aber die praktische Umsetzung fällt mir sehr schwer.
Liebes Urmel, wie du siehst, kann ich dir keinen wirklichen Rat im Bezug auf deine Freundin geben. Ich kann dir nur sagen, dass ich deine Gefühle verstehen und kann.
Ich wünsche dir einen guten Sonntag!
Miha
ausdemEis
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Re: Noch jemand Neues... / Urmels Story

Beitrag von ausdemEis »

Hallo Miha,

schön von Dir zu hören, danke für Deine Antwort. Geht es Dir etwas besser?

Du hast ja Recht. Vielleicht sollte ich es so sehen, dass sie wenigstens (bisher) nicht sauer ist, dass ich mich so selten melde oder etwas machen will. Bzw, dass wir vielleicht, wenn es mir irgendwann besser geht, einfach da weitermachen können, wo wir aufgehört haben. Und es nicht schlimm ist, dass wir eine Weile kaum Kontakt hatten.

Aber das fällt mir wirklich schwer. Ich kann mit meiner Enttäuschung nur schwer umgehen. Ich schaffe es nicht, das ganze von einer positiven Seite aus zu sehen. Die Enttäuschung ist einfach größer als die Hoffnung, dass sie es mir vielleicht nicht krumm nimmt, dass ich momentan so ätzend bin. Es kam auch schonmal eine SMS: "Da du ja nie ans Telefon gehst und Dich auch nie meldest, hier eine SMS. Bla bla." Weiß nicht mehr, was sie wollte. Aber ich fand das klang vorwurfsvoll und das raubt mir echt den kleinsten Funken Hoffnung.

Ich weiß, man soll nicht in Selbstmitleid versinken. Aber ich frage mich, womit ich das verdient habe. Stelle ich mich so an???? Oder: Was habe ich so falsch gemacht, dass ich nichts zurückbekomme?? Habe ich selber zu wenig getan? Das glaube ich nicht!

Und: Diese ganzen Gedanken machen mich nicht mal wütend. Ich bin einfach nur enttäuscht. Spüre keine Wut. Hab ich das durch diese "Rationalisierung" verlernt? Normalerweise folgt auf Enttäuschung irgendwann Wut. Wann kommt das???? Enttäuscht bin ich schon so lange...

Grüße
Urmel
Miha
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Re: Noch jemand Neues... / Urmels Story

Beitrag von Miha »

Hallo Urmel,
ich freue mich, so schnell wieder von dir zu hören.
Im Großen und Ganzen dachte ich, dass es mir wieder besser geht. Deswegen war ich auch kaum noch hier im Forum. Aber heute hänge ich irgendwie wieder in einem Loch.
Aber ich gebe die Hoffnung nicht auf, dass es wieder besser wird. Ich hoffe, Dir geht es auch wieder besser und du ärgerst dich nicht mehr so sehr über deine Freundin. Ich denke nicht, dass du etwas falsch gemacht hast, sondern, dass es für Menschen, die noch keine depressive Phase hatten nicht nachvollziehbar ist, wie wir uns manchmal fühlen. Ich kann es bei mir ja manchmal selbst nicht nachvollziehen. Wahrscheinlich sind die Angehörigen wirklich oft überfordert und wissen nicht, wie sie sich verhalten sollen, bzw. was sie sagen sollen.
Gibt es denn nichts, was dich im Moment aufheitern kann? Mir hilft es oft, wenn ich mit dem Hund lange spazieren gehe und / oder mit ihm herumtobe. Hast du nicht auch etwas, was dir trotz allem noch ein bisschen Freude macht und dich ablenkt?

Ganz liebe Grüße
Miha
ausgewandert
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Re: Noch jemand Neues... / Urmels Story

Beitrag von ausgewandert »

urmel ich habe es erst heute gelesen
es tut mir sehr leid da ich ja auch eine derweniegen war die dir zur offenlegung geraten haben
irgendwann wenn du aus deinem tieven tal wieder auftauchst wirst du warscheinlich erkennen das es besser ist eine vermeintlich beste freundin verloren zu haben als ewig den clown zu spielen fuer menschen die es nicht wirklich wet sind
viele gruesse birgit
ausdemEis
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Re: Noch jemand Neues... / Urmels Story

Beitrag von ausdemEis »

Hallo Ihr,

es geht mir etwas besser. Zwar nicht sooo super, aber immerhin.

@Birgit
Das braucht Dir nun wirklich nicht leid tun. Es ist ja richtig, sich dem ein oder anderen anzuvertrauen! Das sehe ich auch immer noch so. Ich glaube nicht, dass es falsch war, ihr davon zu erzählen. Wenn ich das nicht getan hätte, hätte ich mich nur jedesmal noch mehr verstellt. Dass sie nicht so reagiert, wie ich es mir wünschen würde, macht mich zwar unheimlich traurig, aber deswegen bereue ich es nicht, ihr alles erzählt zu haben. Also keine Sorge, Du hast ganz sicher nichts falsch gemacht.

@Miha
Bist Du aus dem Loch wieder rausgekrochen? Ich hoffe es doch. Konnte Dein Hund Dir helfen? Was ist es denn für einer und wie heisst er? Ich habe lange überlegt, aber mir fällt nicht so richtig was ein, was mich im Moment mehr oder weniger "idiotensicher" aufheitert.

.
.
.

Hm, jetzt habe ich richtig angefangen, darüber zu grübeln. Es muss doch etwas geben... Sonst haben mir so viele Dinge Spaß gemacht. Es kann doch nicht alles weg sein?!?!

Es grüßt Euch
ein nachdenkliches Urmel
Miha
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Re: Noch jemand Neues... / Urmels Story

Beitrag von Miha »

Hallo Urmel,

wie geht es dir mittlerweile? So wirklich bin ich aus dem Loch noch nicht draußen, aber ich habe das Gefühl, dass ich langsam anfange, insgesamt wieder klarer zu denken. Merke aber auch, dass ich viel Ruhe brauche und mit Stress nicht gut umgehen kann. Manchmal frage ich mich, ob ich nicht auch Medikamente nehmen sollte.
Ja, was du da schreibst, kenne ich nur zu gut. Für mich ist es im Moment auch schwer, Dinge zu finden, die mir wirklich Spaß machen. Früher habe ich immer etwas gefunden, womit ich mich beschäftigen konnte. Heute habe ich einen sehr hohen "Couch-Potatoe"-Faktor.
Um nicht ganz zu Hause zu versauern, raffe ich mich dann öfters auf, um mit dem Hund rauszugehen. Er heißt Cäsar und ist ein "Kleiner Münsterländer". Ich merke, dass das Gassi-Gehen mir gut tut. Erstens ist der Hund sehr lebhaft und witzig und zweitens tut die frische Luft immer sehr gut. Hatte ich nicht mal gelesen, dass du reiten gehst? Besitzt du ein eigenes Pferd?
Macht dir das Reiten zur Zeit keine Freude?
LG Miha
ausdemEis
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Re: Noch jemand Neues... / Urmels Story

Beitrag von ausdemEis »

Hallo Miha,

habe mich sehr über Deine Nachricht gefreut! Cäsar schöner Name. Ist bestimmt ein süsses Kerlchen. Ich hatte auch mal einen Hund, mit dem ich sehr viel Freude hatte. Sie musste vor einigen Jahren leider eingeschläfert werden. Einen neuen haben wir nicht bekommen, weil hier im Haus mittlerweile auch alle ganztags arbeiten. Das wäre nichts für einen Hund.

Du nimmst gar keine Medikamente?? Ich bin sprachlos. Kommst Du denn auch so zurecht? Wenn ich mir überlege, wie es mir vor den Medis ging ... never again. Also, wenn Du auch ohne auskommst, finde ich das super. Wenn Du allerdings Zweifel hast, wirf sie über Bord und lass Dir welche verschreiben. Die Nebenwirkungen sind überschaubar und es hilft enorm.

Ein eigenes Pferd habe ich nicht, nein. Bin früher sehr oft auf Pferden von Bekannten geritten. Die waren meine "Pflegepferde". Das war auch immer sehr schön, aber irgendwann habe ich es aus Zeitmangel aufgegeben. Mittlerweile reite ich ab und zu mit meiner Freundin aus. Die hat ein eigenes Pferd und muss aber ab und an auch Pferde aus der Verwandtschaft bewegen. Und manchmal nimmt sie mich dann mit und wir machen uns einen schönen Nachmittag im Grünen.

Da es allerdings genau die Freundin ist, von der ich in den vorigen Beiträgen geschrieben habe, kannst Du Dir sicher vorstellen, dass wir derzeit nicht zusammen reiten. Ich habe jetzt seit ihrer letzten tollen SMS vor zwei Wochen nichts mehr von ihr gehört und mich auch nicht gemeldet. Das mag ein bißchen nach Kindergarten klingen, aber ich habe echt keine Lust, auf sie zuzugehen. Sie scheint ja irgendwie kein Interesse an meiner Gefühlslage zu haben. Oder warum sollte sie sich ansonsten nicht mal nach mir erkundigen?

Naja, ich will nicht wieder damit anfangen, das zieht mich nur noch mehr runter.

So liebe Couch-Potatoe, ich gesell mich mal dazu und mach den Fernseher an. War ein anstrengender Tag, war heute vormittag 3 Stunden wach, hab Muffins gebacken, war dann erstmal wieder schlafen und heute nachmittag war Besuch hier. Jetzt bin ich völlig k.o.

Viele Grüße
Urmel
ausdemEis
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Re: Noch jemand Neues... / Urmels Story

Beitrag von ausdemEis »

Und jetzt muss ich doch wieder damit anfangen.

Nachdem ich jetzt seit über zwei Wochen nichts von ihr gehört habe, kein Anruf, keine SMS, ob es mir etwas besser geht (hatte mich ja beim letzten Kontakt in völliger Verzweiflung an sie gewandt), höre ich gerade von einer anderen Freundin, dass die beiden heute telefoniert haben und SIE gesagt hat, ich würde mich ja auch nicht mehr melden.

Dabei weiß sie Bescheid! Sie weiß, dass es mir oft beschissen geht und dass ich krank bin. Sie hat mich in meiner Verzweiflung abblitzen lassen und hat danach nicht ein einziges Mal gefragt, ob es wieder besser geht. Interessiert sie das überhaupt nicht?

Ich bin wütend und traurig. Verletzt. Das tut echt weh. Und sagt jetzt bitte nicht, dass sie vielleicht einfach nicht damit umzugehen weiß und sich nicht auskennt und so weiter. Egal ob Depression oder nicht, wenn sich doch die Freundin an einen wendet, weil sie ganz schlimm traurig oder sonstwas ist, dann fragt man doch zumindest ein zwei Tage später mal nach, wie die Lage ist - wenn man ihr schon in der akuten Situation nicht helfen konnte!

Ich kann und will nicht glauben, dass ich so ein verzerrtes Weltbild habe, dass ich mich hier völlig in etwas verrenne.

Urmel
landei
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Re: Noch jemand Neues... / Urmels Story

Beitrag von landei »

Hallo Urmel!

Da ich ja immer noch nicht schlafen kann und hier mal etwas durchs Forum gelesen habe, bin ich auch über deine "Geschichte" gestolpert.

Hatte dir ja schon gemailt aber hier mal mein Erlebnis mit meiner besten Freundin.
Hatte ihr von dem Erlebnis heute gemailt, sie wohnt leider weiter entfernt und ich hasse es zu telefonieren, zumal wenn ich gerade Rotz und Wasser heule, wie gesagt, gemailt, du hast es ja gelesen....

Und als Antwort kam: stell dich nicht so an, kann dir doch egal sein was die denken, du machst aber auch aus jedem Furz ein Drame......

Ich dachte, sie hätte sich vermailt... ich habe nochmal gefragt, ob sie das ernst meine und es kam, ich würde ja immer nur jammern und davon wird auch nichts besser und bestimmt würde ich übertreiben oder hätte alles mißverstanden und ich soll mal den Kopf aus dem Sand nehmen und nach vorne blicken......

Ich war ja eh schon fertig aber das war zuviel. Habe den Messenger abgemeldet und hätte eigentlich erwartet, das wenigstens noch ne SMS kommt oder so aber nichts...

Weiß jetzt auch nicht so richtig, was ich davon halten soll.

Ja, ich bin verletzt und sauer und fühle mich im Stich gelassen.

Da stell ich mir ernsthaft die Frage:

Bei solchen Freunden, wer braucht da noch Feinde?

In diesem Sinne

Schattenspiel
Dass mir der Hund das Liebste sei, o Mensch, sagst Du sei Sünde. Ein Hund bleibt Dir im Sturme treu, der Mensch nicht mal im Winde!

( Franz v. Assisi )
ausdemEis
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Re: Noch jemand Neues... / Urmels Story

Beitrag von ausdemEis »

Hallo Schattenspiel,

ich kann das einfach nicht verstehen

Wenigstens sind wir damit nicht allein - wenn das auch nur ein schwacher Trost ist.

Urmel
landei
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Re: Noch jemand Neues... / Urmels Story

Beitrag von landei »

Hey Urmel!

Habe mich wieder etwas beruhigt aber von meiner Freundin bin ich wirklich enttäuscht.

Nicht weil sie mich nicht versteht, oder meine Probleme, sondern weil sie sich heute weder per SMS noch Mail noch irgendwie gemeldet hat, nachdem es mir gestern echt dreckig ging.

Hatte überlegt die Notfallnummer anzurufen, hatte überlegt in eine Klinik zu gehen.. ich war echt am Ende aber dann schlug die Traurigkeit in Wut um und Kampfgeist... mit mir nicht!

Ich lasse mich nicht fremdbestimmen, ich will nicht mehr Opfer sein, ich will leben und ich will es all denen zeigen, die mich abwerten, mich runtermachen und mir nicht ein klein bißchen Glück im Leben gönnen!

Ich werde ihr nicht entgegenkommen, sie hat mich im Stich gelassen und ich fühle mich deswegen schlecht?

Nein!!!!!!!!!!!

Das sind Momente, wo ich sehr dankbar bin, das ich keine reine Depression habe, sondern irgendwie BL mitspielt. Wenn ich drohe in der Depression zu ertinken, dann kommt meine BL zum Vorschein und tritt mir imaginär in den Ar....

Meine Stimmung kippt drastisch und hält mich ab wieder völlig in eine Depression zu rutschen!

Ich fange an mich abzulenken, verdränge vielleicht aber es hilft mir in diesem Moment sehr!

Ich wünsche dir einen schönen Abend

fühl dich in den Arm genommen, von Trauriger zu Trauriger
Dass mir der Hund das Liebste sei, o Mensch, sagst Du sei Sünde. Ein Hund bleibt Dir im Sturme treu, der Mensch nicht mal im Winde!

( Franz v. Assisi )
ausgewandert
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Re: Noch jemand Neues... / Urmels Story

Beitrag von ausgewandert »

hej schattenspiel dein satz :
Dass mir der Hund das Liebste sei, o Mensch, sagst Du sei Sünde. Ein Hund bleibt Dir im Sturme treu, der Mensch nicht mal im Winde!
( Franz v. Assisi ) passt doch hergenau als kind schon habe ich schreikrämpfe gekriegt weil der hund bei der rettung von kindern umkam die kinder hätten alle ersaufen koennen geheult habe ich um den hund
ist zwar vieleicht etwas sehr drastisch aber manchmal kommt die erinnerung wieder hoch wenn ich auch mal wieder endteuscht wurde
es ist schon sehr schwer das menschliche miteinander
gruss birgit
landei
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Re: Noch jemand Neues... / Urmels Story

Beitrag von landei »

Hallo Birgit!

Ja, den Satz fand ich immer schon treffend. Und ich hatte früher einen Hund es ist nunmal so, das er sein Leben für das seines Herrchens oder Frauchens geben würde, wenn er gut gehalten wird.

Aber ich kann auch nicht alle Menschen über einen Kamm scheren... ist schon mal jemandem aufgefallen, das Kleinkinder ein Gespür haben für Depressive?

Wie soll ich es erklären? Ich habe schon von einigen Depressiven gehört, das Kleinkinder grundsätzlich besser abschätzen können, wer ehrlich empfindet und wer heuchelt und oft sind gerade depressive Menschen sehr emotional.
Kinder haben da eine viel offenere Art auch mit Behinderten z.B. umzugehen.
Ich merke immer öfters, das Kinder mir sofort zulächeln obwohl auch meine Kolleginnen nett und freudlich sind, die Kinder konzentrieren sich auf mich.

Leider ändert sich das und auch die Kinder werden konditioniert und verlernen diese Gabe!

Gruß Schattenspiel
Dass mir der Hund das Liebste sei, o Mensch, sagst Du sei Sünde. Ein Hund bleibt Dir im Sturme treu, der Mensch nicht mal im Winde!

( Franz v. Assisi )
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