Wie lange dauert Depression

[091212]

Ich habe gerade ein paar beiträge von heute gelesen. Giebt es jemand der schon über Jahre versucht mit der Depression zu leben? Bei mir begann es irgendwann nach 1996, zuerst schleichend, dann der Knall - totalausfall im Jahre 2000. Seit 2002 bin ich berentet, immer auf Zeit. Medikamente, Therapie, Krankenhausaufenthalte - nichts greift. Jetzt steht wieder ein Klinikaufenthalt an, "Lahnhöhe". Die Rente ist wieder beantragt, die lassen sich aber Zeit. Irgendwie habe ich keine Hoffnung, keine Kraft mehr und stelle fest, das ich seit heute mittag meine Papiere regle

[feuerfisch]

Hai Sigrid

*wink*
Ich bin Eigentümerin einer niedlichen Depri (+ PS) seit meiner Kindheit.

Sie hat viele Wandlungen erfahren im Laufe der Jahre - bin inzwischen 44 Jahre alt.

Also, du siehst, du bist nicht alleine


feuerfisch

.

[klappi]

Ich bin 23 und habe seit rund sechs Jahren mit Depris (+Panikattacken, Zwangsstörung, Autoagressionen und dissoziativer Störung) zu tun. Habe gerade meine zweite schwerere Episode. Ich geb die Hoffnung aber noch nicht auf und wünsche dir, dass du weiterhin Kraft findest, denn wir haben ja leider nur dieses eine Leben hier auf Erden. Hatte auch einen zehnmonatigen Totalausfall. Derzeit gelingt es mir aber dank Medikamente und Therapie am Totalausfall vorbeizuschrammen und halbwegs normal weiter zu leben, soweit das eben möglich ist.

Liebe Grüße

Klappi

[herbstsonne]

Hallo Sigrid,

ich habe auch seit 1996 Depressionen, manchmal stärker und manchmal weniger stark. Allerdings hatte ich sicherlich schon in der Pubertät und mit Anfang Zwanzig auch Depressionen. Ich habe immer noch (oder wieder) die Hoffnung, dass ich irgendwann mit einer leichten Depression oder mit gar keiner lebe.Seit etwa zwei Jahren geht es auch langsam aufwärts und hoffe bald wieder normal leben zu können.
Wie heißt es so schön: "Die Hoffnung stirbt zuletzt."

Lieben Gruß Herbstsonne

[KristinaB]

Informiere Dich -> ich empfehle das Buch von Prof. Manfred Wolfersdorf.

[pictor]

hallo Sigrid,
ich bin jetzt 49 und leide seit meiner frühen Jugend immer wieder an Depressionen. Mal mehr, mal weniger, mal getarnt, mal offen. Trotz Klinik und Therapie (3,5 Jahre Analyse) dauert die aktuelle Episode schon 5 Jahre.
Derzeit wieder Grottenschlecht;
ABER: es gibt auch immer wieder Zeiten, wo die Sonne die Seele etwas wärmt, alles etwas leichter und etwas heller ist.
Bin jetzt allerdings an dem Punkt, wo ich von einer durchgreifenden Besserung nicht mehr ausgehe, einfach nicht mehr ausgehen kann. Meine Zielsetzung wird es jetzt langsam, mich irgendwie mit meiner Krankheit zu arrangieren.

So long
Pictor

[Chiron]

Liebe Sigrid,

meine Depressionen begannen im Alter von 11 Jahren und äußerten sich durch krampfartige Magenschmerzen, die die Ärzte nicht zu behandeln wussten, da niemand an eine Depri dachte. (Zog sich mit Unterbrechungen durch mein ganzes Leben)
Inzwischen bin ich 43 Jahre alt und stecke seit ca. 3 Jahren im Dauertief, ausgelöst unter anderem durch massive private Probleme.
Die Abstände zwischen den Krankenhausaufenthalten werden immer kürzer.
Zurzeit gehe ich gerade täglich in die Tagesklinik. (5. stationärer Aufenthalt in diesen 3 Jahren.)
Dank wirklich guter Ärzte bin ich der Hoffnung, dass man das richtige Medikament für mich findet und ich endlich mal wieder ein bisschen Freude empfinden kann.
Außerdem möchte ich meine derzeitige Antriebsschwäche überwinden.

Manchmal hadere ich mit meinem Schicksal und ordne auch die Papiere. Doch während jedem Klinikaufenthalt lerne ich Menschen kennen, denen es noch schlechter geht als mir mit dieser Depri.
Dann werde ich wieder ruhiger und geduldiger, denn die anderen müssen ihr Leid auch irgendwie ertragen, was teilweise noch schwerwiegender als Depris ist.

Vielleicht kann Dich dieser Gesichtspunkt ein wenig trösten.

Alles Liebe und Gute,

Chiron

[Frauschlotterbeck]

Hallo Ciron,

nach dem Tod meines Mannes.als alles anfing, dachte ich noch;" Ich nehm ein paar Wochen Medikamente und dann ist es gut"

Inzwischen sind 9Jahre vergangen,ich nehm nicht nur ein Medikament,sondern viele ----und--- nichts ist gut.

Bin wieder mal im Krankenstand,dank Mobbing einer Kollegin, als wenn die Depression nicht schon genug wäre.

Habe immer noch die Hoffnung,dass es irgendwann wieder ein halbwegs "normales" Leben geben wird.

Gruss Juliane