Bin neu hier und suche nach helfenden Ratschlägen

Antworten
MeredithGrey
Beiträge: 21
Registriert: 19. Jun 2007, 14:00

Bin neu hier und suche nach helfenden Ratschlägen

Beitrag von MeredithGrey »

Hallo alle,

ich bin neu hier im Forum und würd einfach nur gerne mal erzählen. Vielleicht findet sich ja der eine oder andere, der mir ein paar Ratschläge geben kann. Die Ratschläge, die ich von meinem "gesunden" Umfeld bekomme helfen mir nicht. Im Gegenteil.

Also, ich bin 25 Jahre alt und habe seit 2 Wochen richtig handfeste Depressionen.

Ich bin wegen meines jetzigen Mannes 2003 von meinem Heimatort 200 km weit weg gezogen. Aufgrund mehrerer Umstände hatte ich einige Jobwechsel, wobei ich bei zwei von diesen Jobs gemobbt wurde.

Dezember 2005 hatte ich einen Job angefangen, von dem ich dachte, dass es endlich was auf Dauer wäre. (Gut, das habe ich bei einigen Jobs vorher auch schon gedacht, aber zwei Firmen, bei denen ich war, sind pleite gegangen ) Der Job hat mir auch ganz gut gefallen. Bis ich nach der Probezeit ein anderes Aufgabengebiet zugewiesen bekam.

Am Anfang hab ich mich natürlich sehr engagiert und hatte mir das alles auch in kürzester Zeit angeeignet. Allerdings ist in diesem Aufgabengebiet bis auf Dezember und Januar immer ziemlich viel zu tun. Zu viel für eine Person. Ende letzten Jahres habe ich meiner damaligen Chefin gesagt, dass der Job für eine Person zuviel ist. Es kamen von ihr immer mal wieder kurzfristige Hilfen mir die Arbeit abzunehmen, aber keine Dauerlösung. Jeder Versuch ihr zu sagen, dass mir der Job zu viel ist, wurde dann entweder mit einem dummen Spruch oder gar nicht kommentiert.

Dann bekam ich eine neue Chefin. Ich hatte von Anfang an Probleme mit ihrer Art. Die "Chemie" stimmte einfach nicht und deshalb hab ich mich nicht getraut ihr zu sagen, dass mir der Job zu viel wird.

Ich bin immer wieder krank geworden, Erkältung mit zwei Wochen und eine Magen-Darm-Geschichte, die zwei Wochen gedauert hat. Als ich danach wieder in die Firma kam, bin ich zu ihr hin und hab heulend in ihrem Büro gesessen und gesagt, dass mir die Arbeit zu viel wird. Das sagte sie nur, dass sie daraf gewartet hätte, dass ich komme. Sie hätte schon damit gerechnet. Und ihre Lösung wäre, dass ich ab 15.6. wieder in mein "altes" Aufgabengebiet zurück gehe.

Vorher sollte ich aber erst noch die zwei neuen Damen in mein bisheriges Aufgabengebiet einarbeiten. Die hatten zwei Leute eingestellt, die dann den Job machen sollten, den ich vorher alleine gemacht habe!!!!! Und dann kam mein "Beurteilungsgespräch". In diesem Gespräch wurde mir vorgeworfen, dasss ich mich verzetteln würde und zu viele Baustellen auf einmal anfangen würde, zu hilfsbereit wäre und -was mich am meisten geschockt hat- dass mein Arbeitseinsatz extrem nachgelassen hätte. Ich war dann nochmal beim Arzt, weil ich gebrochen hatte. Er sagte, dass es keine körperliche Ursuche gibt und hat mir Fluoxetin verschrieben.

Nach dem Gespräch bin ich noch eine Woche arbeiten gegangen. Aber am Montag letzte Woche hat's mich umgehauen. Seitdem hänge ich zu Hause rum. In den ersten Tagen hatte ich Suizidgedanken, die jetzt wieder weg. Aber mir gehts echt schlecht. Ich komme fast gar nicht mehr aus dem Bett raus. Hier und da hab ich am Tag mal gute Momente, vorhin z.B. hab ich mir was zu essen gemacht und bin unter die Dusche gegangen, aber normalerweise ist mir das alles zu viel. Das Leben fällt mir so schwer. Aber ich habe gelernt, dass Depressionen nur eine Krankheit sind und dass man wieder gesund werden kann. Das gibt mir Hoffnung.

Ich gehe seit letzer Woche Donnerstag auch zu einer Psychotherapeutin. Aber ich kann nicht selbst hinfahren, weil ich Angst vorm Autofahren habe. Das ist sehr verwunderlich, weil ich vorher immer viel und gerne autogefahren bin. Zu der Therapie kann ich noch nicht viel sagen. Sie hat mir eine stationäre Therapie empfohlen. Aber ich bin im Moment so schwach. Das würde ich gar nicht schaffen.

Jetzt muss ich mal Schluss machen. Hab ganz schön viel geschrieben. Aber es tat gut, das mal ein bisschen rauszulassen

Vielleicht findet sich ja der eine oder die andere von euch, die mir helfen kann. Bin für alles dankbar, weil ich schnell wieder gesund werden will. Auch eine objektive Einschätzung für das was ich geschrieben habe, würde mir sehr helfen, weil ich im Moment an mir zweifle und denke, dass ich alles falsch gemacht habe.

Vielen Dank im voraus.

Liebe Grüße
Meredith
Alles wird gut
flocke
Beiträge: 3603
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

Re: Bin neu hier und suche nach helfenden Ratschlägen

Beitrag von flocke »

hallo, ich kann zwar wenig daz sagen, will einfach nur mal "hallo" sagen. warum? vielleicht weil ich gern greys anatomy gucke.

sorry, wenn das blöd ist.


lg, flocke
Pessimisten sind Optimisten mit Erfahrung
conni66
Beiträge: 13
Registriert: 28. Mai 2007, 17:41
Kontaktdaten:

Re: Bin neu hier und suche nach helfenden Ratschlägen

Beitrag von conni66 »

Hallo,
ich weiß zwar nicht wie so was ist und wie du dich fühlst, aber nachvollziehen kann ich es.
Ich meine so wie du das geschrieben hast, haben die dich ja ganz schön fertig gemacht.
Finde ich richtig mies.
Da haben die nochmal raufgetreten, als du schon am Boden lagst.
Ich glaube mein Selbstbewußtsein wäre ganz schön zerstört. Da braucht man eine Weile, bis man sich wieder erholt hat.
Gib nicht auf du bist auf dem richtigen Weg.
Stationär war ich auch noch nicht, denke mir aber, dass das eine gute Sache ist, da kann man sich den ganzen Tag um dich kümmern und du bist nicht alleine.

Ich wünsche dir auf alle Fälle viel Kraft, auch wenn du jetzt ein Tief hast. Du bist stark, das hast du schon bewiesen !

Einen schönen Abend
conni
ausdemEis
Beiträge: 320
Registriert: 18. Mär 2007, 22:11

Re: Bin neu hier und suche nach helfenden Ratschlägen

Beitrag von ausdemEis »

Hallo Meredith,

ich finde es immer sehr schwer, solche langen Texte zu lesen und darauf einzugehen. Aber ich will mich wenigstens an einer kurzen Antwort versuchen.

Es tut mir leid, dass es in Deinem Job nicht gut läuft. Ich kann das gut verstehen, bei mir ist es genauso. Die Arbeit, die ich mache, hat sich in den letzten paar Monaten locker verdoppelt und ich muss nun sehen, wie ich allen Anforderungen gerecht werde. Um es vorweg zu nehmen: Ich bleibe nicht mehr lang, ich habe mich entschlossen, dort wegzugehen. Ich glaube, dass es für Dich nur von Vorteil sein kann, in Deinen alten Bereich zu wechseln.

Was ist schon eine weniger gute Bewertung im Gegensatz zu Deiner Erkenntnis, dass Du krank bist und Hilfe brauchst? Immerhin bist Du trotzdem noch im Job, wenn auch gerade krankgeschrieben, wie sich das anhört. Und Deine Gesundheit ist in jedem Fall wichtiger. Das ist das Wichtigste, das ich in den vergangenen Wochen gelernt habe. Dafür nehme ich es auch mal in Kauf, dass mich mein Chef ganz schön blöd ansieht, wenn ich mir erdreiste, mal um 3 oder 4 zu gehen. Er weiß nichts von der Depression und ich werde ihm sicher nicht sagen, dass ich an solchen Tagen zur Therapie gehe.

Aber es ist mir mittlerweile egal, was er denkt. Es geht um mich.

Ich finde nicht, dass Du alles falsch gemacht hast. Ich finde eher, dass Du Deine Situation sehr gut erkannt hast: Du bist krank und brauchst Hilfe. Bei mir hat das ewig gedauert und manchmal vergesse ich es sogar wieder. Aber es ist nunmal so.

Viele Grüße
Urmel



Übrigens nehme ich auch Fluoxetin. Ich finde, es hat sich relativ schnell eine Besserung eingestellt. Wenn es bei Dir genauso wirkt, wirst Du bald wieder "fast normal" arbeiten gehen können. Und dann hat sich das mit dem mangelnden Einsatz auch schnell erledigt.

Ist jetzt doch nicht ganz so kurz geworden...
BeAk

Re: Bin neu hier und suche nach helfenden Ratschlägen

Beitrag von BeAk »

Liebe Meredith,

es wäre gut wenn Du den Rat deiner Therapeutin annimmst und in eine Klinik gehst, wenn Du schnell wieder gesund werden willst.
engel27
Beiträge: 40
Registriert: 3. Jun 2007, 14:31

Re: Bin neu hier und suche nach helfenden Ratschlägen

Beitrag von engel27 »

Liebe Meredith,
vielleicht wäre eine Tagesklinik etwas für dich.Was hält dich davon ab,dich erstmal um dich selbst zu kümmern?
Für mich ist es da ein bißchen schwierig.Mein Jüngster hängt durch die Probleme hier zu Hause unheimlich an mir und hat fürchterlich geweint,als ich ihm sagte,ich müßte in die Klinik.Ich hatte natürlich ein schlechtes Gewissen und habe mich jetzt auf eine Tagesklinik eingelassen.
Mach doch einfach mal einen Termin für ein Vorbereitungsgespräch.Das ist vollkommen unverbindlich und keiner hält dich fest.Es klingt nämlich so,als könntest du wirklich etwas mehr Hilfe brauchen.Es ist bestimmt nicht so schlimm dort,wie du es dir vielleicht vorstellst.
LG Manuela
jujumaus1972
Beiträge: 33
Registriert: 7. Jun 2007, 20:00
Kontaktdaten:

Re: Bin neu hier und suche nach helfenden Ratschlägen

Beitrag von jujumaus1972 »

hallo m. ich selber nehme auch fluoxetin, ist ein super medikament. den vorschlag mit einem stationären aufenthalt finde ich gut. versuch dich darauf einzulassen. auch wenn du dich jetzt schwach fühlst, dort kann man sich um dich kümmern. auch wirst du dort irgendwann deine müdigkeit verlieren. bei mir war das wenigstens so. hab mut dazu! ich finde es gut, das du die depression als krankheit siehst. das ist ein wichtiger schritt. bis dahin
lg juju
namsté
MeredithGrey
Beiträge: 21
Registriert: 19. Jun 2007, 14:00

Re: Bin neu hier und suche nach helfenden Ratschlägen

Beitrag von MeredithGrey »

Hallo, ich danke euch allen für eure vielen Antworten und die guten Ratschläge.

@Flocke: Das ist überhaupt nicht blöd. Weil ich ein Grey's Anatomy-Fan bin, habe ich diesen Namen gewählt. Aber du wolltest ja Hallo sagen, gell? Hallo zurück

@Conni:Leider hat in meinem letzten Gespräch auch meine Psychotherapeutin mehr oder weniger gesagt, dass ich selbst Schuld bin an der Situation, weil ich wohl nie richtig nein gesagt hätte. Ich muss das heute abend mir ihr nochmal diskutieren. Ich denke nämlich nicht, dass es meine Aufgabe ist zu entscheiden wie viel welcher Mitarbeiter an Arbeit bekommt, sondern Sache des Chefs und mittlerweile bin ich (fast) überzeugt, dass ich keinen Fehler gemacht habe. Danke für die guten Wünsche, die helfen mir sehr

@Urmel: Danke, dass du dir trotzdem die Mühe gemacht hast und meinen langen Text gelesen und beantwortet hast. Es ist schön, dass du denkst, dass ich nichts falsch gemacht habe. Das hilft mir sehr. Ich weiß noch nicht, was ich aus der Job-Situation mache... das ist Moment wirklich zweitrangig... erstmal will ich wieder gesund werden... hab nur Angst, dass die mich in der Zwischenzeit kündigen. Mein Mann sagt zwar, dass sie mich nicht kündigen könnten, wenn ich krank bin, aber ich bin mir da nicht so sicher. Hab schon zuviel Sch.... in der Beziehung erlebt.

@Manuela und Juju: Vielen Dank für eure Tipps. Ich werde mich mal schlau machen, wo es in der Nähe meines Wohnortes eine Tagesklinik gibt. Da kann man dann einfach anrufen und einen Termin vereinbaren oder braucht man dafür eine Überweisung vom Arzt??? Ich hab ja noch nicht soviel Erfahrung mit. Weiß nur, dass die stationäre Therapie beantragt werden muss.

Vielen Dank euch allen. Jetzt fühle ich mich nicht mehr so alleine

Liebe Grüße
Meredith
Alles wird gut
engel27
Beiträge: 40
Registriert: 3. Jun 2007, 14:31

Re: Bin neu hier und suche nach helfenden Ratschlägen

Beitrag von engel27 »

Hallo Meredith,
endlich kann ich dir antworten.
War heute ein bisschen viel den ganzen Tag.
Der Jüngste hatte Abschlußfeier in der Grundschule,Wohnungen besichtigen usw.
Aber ich habe es geschafft,trotz meiner Angstattacken ausser Haus zu gehen,auch noch mit einer Bekannten ein Eis essen zu gehen.Eine Überweisung solltest du schon haben.Aber es fragt bei dem Vorbereitungsgespräch nicht unbedingt jemand danach und wenn du anrufst sowieso nicht.Es dauert dann bis zum Termin auch noch ein paar Wochen.Wenn dein Arzt dir sowieso geraten hat in eine Klinik zu gehen,dürfte es auch kein Problem sein,dir eine Überweisung für eine Tagesklinik auszustellen.
Liebe Grüße,Manuela
MeredithGrey
Beiträge: 21
Registriert: 19. Jun 2007, 14:00

Re: Bin neu hier und suche nach helfenden Ratschlägen

Beitrag von MeredithGrey »

Hallo Manuela,

vielen Dank für deine Antwort. Wir versuchen jetzt erstmal eine Psychotherapie mit zwei Sitzungen in der Woche und dann sehen wir weiter. Mein Arzt hat gesagt, dass ich die Tabletten (Fluoxetin) weiterzunehmen. Die brauchen wohl noch ein bisschen bis die wirken. Und so lange ich noch in dem wie er sagte "traurigen Loch" drin bin hat es wohl auch mit einer stationären Therapie keinen Sinn. Ich brauch im Moment erst mal ganz viel Ruhe.

Bin stolz auf dich, dass du raus bist und Eis essen warst. Super! Ich weiß, was das für eine Überwindung kostet. Hab im Moment Angst vorm Autofahren und vorm Rausgehen. Am liebsten lieg ich daheim im Bett vorm Laptop oder Fernseher.

Aber alle sagen mir, dass es wieder wird. Ich hoffe mal, dass die recht haben.

Liebe Grüße
Meredith
Alles wird gut
rowdys
Beiträge: 64
Registriert: 20. Apr 2007, 21:07

Re: Bin neu hier und suche nach helfenden Ratschlägen

Beitrag von rowdys »

Hallo Meredith,

auch ich muß mich leider seit einigen Wochen mit dem Thema Depression auseinander setzen.

Habe auch vor ca sechs Wochen eine Therapie begonnen. Da ich leider langsam immer weiter abrutsche haben mir Therapeutin und Neurologe empfohlen in eine psychosomatischen Klinik zu gehen.
Daher wundert es mich ein wenig, dass dein Arzt dir gesagt hat, dass eine stationäre Therapie zur Zeit nichts bringe, solange du dich in einem "traurigem Loch" befindest.

Ich kann natürlich noch nicht aus Erfahrungen berichten, bin aber bei einem Vorgespräch in einer psychosomatischen Klinik, gerade weil es mir überhaupt nicht gut geht und ich weiter abrutsche, auf eine Dringklichkeitsliste gesetzt worden.

Ich habe mich mit der Entscheidung auch sehr, sehr schwer getan, bin aber jetzt froh, mich für die Klinik entschieden zu haben und hoffe dort endlich wieder Halt zu finden.


Liebe Grüße - sonny
AvantGarden
Beiträge: 182
Registriert: 11. Nov 2005, 17:11

Re: Bin neu hier und suche nach helfenden Ratschlägen

Beitrag von AvantGarden »

Hallo Meredith,

ich bin auch durch die Situation in der Firma krank geworden. Bin schon länger dort, bald sind's 12 Jahre, davon 11 auf dem Büro. Ich hab jahrelang Mobbing, miese Stimmung und Chefs, die gar keine sind, mitbekommen und ausgestanden. Oft war ich selbst gar nicht betroffen, aber allein das alles an Kollegen mitzubekommen hat schon gereicht. Ich bin nun seit 3 Monaten AU geschrieben und hab heute meine Reha bewilligt bekommen. Wann ich die antrete, weiss ich noch nicht. Ausserdem mache ich seit 2 Monaten eine tiefenpsychologisch fundierte Therapie, die mir sehr hilft.
Mir ist klar geworden, dass ich in diese Firma wohl nicht mehr zurückgehen werde/kann, vor allem, weil sich dort seit meiner Krankschreibung gar nichts geändert hat, sondern nur noch schlimmer wird (weiss ich von einer Arbeitskollegin). Noch bin ich zu krank, um irgendwelche Entscheidungen zu treffen und ich werde mir mit allem auch Zeit lassen, bis ich wieder zu mir selbst gefunden habe. Mir ist es völlig egal, wie es in der Firma weitergeht, wer meine Arbeit macht usw. Ich denke jetzt nur noch an Dich und das kann ich Dir auch nur empfehlen.

Wir sind Menschen mit Empfindungen und keine Roboter, die alles über sich ergehen lassen können.

Ich wünsch Dir alles Liebe

Dani, die ebenfalls ein riesiger Grey's Anatomy-Fan und schon ganz traurig ist, denn nächste Woche läuft die vorerst letzte Folge
** Jeder Tag ohne Lachen ist ein verlorener Tag (Charlie Chaplin) ""
MeredithGrey
Beiträge: 21
Registriert: 19. Jun 2007, 14:00

Re: Bin neu hier und suche nach helfenden Ratschlägen

Beitrag von MeredithGrey »

Hallo Sonny,

ich hoffe, das ist jetzt nicht zu aufdringlich, wenn ich frage, wie sich das bei dir äußert, wenn du wieder abrutschst.

Ich habe Mittwoch und Donnerstag zwei gute Tage gehabt, aber seit gestern geht's mir wieder schlechter. Ich versuch das jetzt erstmal nur mit der Psychotherapie zweimal die Woche und mit Medi's. Wenn das nix hilft, kann ich immer noch in die stationäre Therapie gehen.

Ich glaube mittlerweile, mein Arzt hat sich mit dem Thema Depressionen einfach noch nicht genug auseinander gesetzt. Aber ich habe nächste Woche Mittwoch einen Termin beim Psychiater. Mal sehen, was der so dazu meint.

Ich wünsch dir auf jeden Fall alles Gute.

Liebe Grüße
Meredith
Alles wird gut
MeredithGrey
Beiträge: 21
Registriert: 19. Jun 2007, 14:00

Re: Bin neu hier und suche nach helfenden Ratschlägen

Beitrag von MeredithGrey »

Hi Dani,

wie hast du es denn 12 Jahre (!!!) in so einer Situation ausgehalten???

Das mit dem Mobbing in dieser Firma ist erst seit ca. einem halben Jahr und das hat mir schon den Rest gegeben. Obwohl ich im Moment immer noch nicht einschätzen kann, ob das wirklich Mobbing ist, was meine jetzige Chefin mit mir gemacht hat. Weil ich immer noch daran zweifle, ob ich nicht vielleicht was falsch gemacht habe. Ich weiß es nicht.....

Aber im Moment ist mir das auch egal. Ich muss erst wieder gesund werden und ob ich dann in diese Firma zurück kehre weiß ich auch noch nicht.

Irgendwie hat, seitdem ich krank bin, alles eine andere Relation bekommen.

Liebe Grüße
Meredith

PS: Dann viel Spaß bei der vorerst letzten Folge von Grey's Anatomy. Ich hab mir die DVD's schenken lassen, die kann ich immer wieder gucken. Ganz toll! Kann ich nur empfehlen.
Alles wird gut
rowdys
Beiträge: 64
Registriert: 20. Apr 2007, 21:07

Re: Bin neu hier und suche nach helfenden Ratschlägen

Beitrag von rowdys »

Hallo Meredith,

deine Frage ist ganz bestimmt nicht zu aufdringlich, denke dafür ist das Forum u.A. auch da, um Erfahrungen auszutauschen.

Versuche es mal in Worte zu fassen.
Es ging mir schon länger Zeit nicht besonders gut, dachte an Burnout-Syndrom und war der Meinung, muss mich zusammen reißen und dann wirds schon wieder. Fühlte mich immer häufiger überfordert, sowohl arbeitsmäßig als auch privat. Ich war immer häufiger schlecht gelaunt, habe mich langsam zurückgezogen,konnte mich immer schlechter aufraffen etwas zu tun. War traurig und wütend zugleich, dass ich einfach nicht mehr auf die Reihe bekomme.

Ich wurde nachts immer häufiger wach, kann inzwischen auch nicht mehr ohne Tabletten einschlafen. Wache nachts immer häufiger total verschwitzt und mit Herzrasen auf, habe Alpträume, stehe Todesängste im Traum aus.
Das Gefühl einer tiefen Traurigkeit hat sich breit gemacht, nimmt immer mehr Raum ein, beherrscht inzwischen mich und meinen Alltag, erdrückt mich immer mehr.
Es gibt irgendwie nur noch eine tiefe Traurigkeit in mir oder eine absolute Leere, wobei diese tiefe Traurigkeit überwiegt und immer tiefer wird.
Tränen laufen, ob ich es nun will oder nicht. Manchmal erleichtern sie, aber manchmal kann ich einfach nicht mehr aufhören zu weinen, weiß einfach nicht mehr, wie es weiter gehen soll, sehe kein Licht am Ende des Tunnels! Meine Gedanken drehen sich nur noch um diese dumme Depression, komme nicht davon weg! Habe schon mehrmals abends eine Schlaftablette mehr genommen, um endlich irgendwie zur Ruhe zu kommen.
Ich weiß nicht, wie tief es noch runter gehen kann! Hatte schon mal den Gedanken, ob es überhaupt jemanden interessieren würde, wenn ich nicht mehr da wäre. Nein - denke nicht daran, mir das Leben zu nehmen, fühle mich "nur" so fürchterlich einsam und will nicht noch immer tiefer fallen!

Ich weiß nicht, wie lang ich es so noch aushalte, hoffe, dass ich bald einen Platz in der Klinik bekomme!

Liebe Grüße - sonny
MeredithGrey
Beiträge: 21
Registriert: 19. Jun 2007, 14:00

Re: Bin neu hier und suche nach helfenden Ratschlägen

Beitrag von MeredithGrey »

Hallo Sonny,

danke, dass du dich geöffnet hast.

Mir geht es ähnlich. Aber ich bin nicht immer traurig. Sondern manchmal einfach nur leer. Das ist schwer zu beschreiben, aber fühle dann gar nichts. Hab, glaub ich, den Zugang zu meinen Gefühlen verloren.

So langsam kommen hier und da Gefühle wieder zurück. Und ich weiß nicht, wie ich damit umgehen soll. Ich würde mich gerne mitteilen, stoße aber bei meinen "gesunden" Mitmenschen auf Unverständnis. Und dadurch ziehe ich mich wieder zurück.

Ich habe auch gedacht, ich hätte Burn out, aber meine Psychotherapeutin meint, dass das nicht so wäre. Ich habe paranoide Züge an mir. Meint sie. Was auch immer das heißen soll.

Gehst du zur Therapie? Nimmst du irgendwelche Medi's?

Liebe Grüße
Meredith
Alles wird gut
AvantGarden
Beiträge: 182
Registriert: 11. Nov 2005, 17:11

Re: Bin neu hier und suche nach helfenden Ratschlägen

Beitrag von AvantGarden »

Hallo Meredith und Sonny,

tja, wie habe ich es 12 Jahre ausgehalten? Das ist mittlerweile selbst für mich schwer nachzuvollziehen. Man lebt halt von einem Tag zum Anderen. Man hat einige Kollegen, an denen man hängt. Man baut innerhalb solch einer langen Zeit Beziehungen auf, nicht nur zu Kollegen, sondern auch zur Firma selbst. Ob man will oder nicht. Man lernt eine Zeit lang, mit den Umständen im Unternehmen zu leben und nimmt es sich nicht so zu Herzen. Ich konnte das alles jahrelang gut verdrängen. Aber irgendwann ging es halt nicht mehr. Vor 2 1/2 Jahren hatte ich die erste kleine depressive Episode, nicht schlimm und auch nicht besonders lang. Und ich glaube heute, dass innerhalb dieser Zeit meine Psyche "eingeschlafen" ist. Irgendwann kamen dann andere Symptome dazu - Angst und Panik, Magenschmerzen, Schlaflosigkeit etc. etc. Dazu kamen private Sachen, die mich belasten.
In der Therapie lerne ich jetzt langsam, wieder an mich zu denken und nicht an andere. Ich hab jahrelang mich nach dem gerichtet, was andere mir sagten - obwohl ich jetzt schon 33 bin. Und das muss endlich aufhören. Ich halte mich von Menschen fern, die unbeabsichtigt nicht gut für mich sind. Die Sprüche ablassen, die mir wehtun. Ich denke jetzt nur noch an mich.

Ich kann Euer Gefühl der Leere auch gut nachvollziehen. Ich hab schon seit Monaten nicht mehr geweint. Davor habe ich viel geweint. Bin von der Arbeit nach Hause gekommen, hab mich sofort ins Bett gelegt und nur noch geheult. Aber das kann ich im Moment nicht. Ich wünsche mir so, dass ich wieder weinen kann. Ich glaube, wenn man das noch nicht verloren hat, ist es noch nicht zu spät. Sonny, deswegen solltest Du Dich eigentlich "freuen", dass Du weinen kannst. So blöd sich das auch anhört. Nicht weinen zu können, ist schlimm.

Wünsch Euch viel Kraft.

LG
** Jeder Tag ohne Lachen ist ein verlorener Tag (Charlie Chaplin) ""
rowdys
Beiträge: 64
Registriert: 20. Apr 2007, 21:07

Re: Bin neu hier und suche nach helfenden Ratschlägen

Beitrag von rowdys »

Hallo Meredith, hallo Dani und auch allen Anderen ein liebes hallo,

ich finde es auch sehr schwierig jemandem "Nichtbetroffenem" zu erklären, wie es mir zur Zeit geht, wie ich mich fühle. Auch ich habe ein großes "Redebedürnis". Sehe aber leider meist in betroffene, hilflose Gesichter, wenn ich es doch mal wieder versuche.
Ich will eigentlich offen mit meiner Erkrankung umgehen, aber ich merke, wie schwierig es ist. Entweder wenden sich Menschen von mir weg, sei es aus Unverständnis oder Hilflosigkeit oder ich ziehe mich in mich zurück, da ich nicht wieder zum x-ten Mal erklären will, warum ich jetzt so bin, wie ich jetzt bin.
Habe dazu auch keine Kraft mehr, bin froh, mich selbst irgendwie über den Tag bringen zu können. Vor ein paar Tagen war ich kurz davor in die Klinik zu fahren.

Ich nehme seit ca drei Monaten Doxepin, jetzt 75mg abends, zusätzlich eine Schlaftablette. Habe aber den Eindruck, dass es überhaupt nicht hilft.
Ist im Moment bei mir alles ziemlich kompliziert. Einerseits "befürchte" ich, dass ich den Leidensdruck brauche, um endlich an die Ursache herangehen und aufarbeiten zu können, möchte die Depression bearbeiten und nicht mit Tabletten wegdrücken. Aber ich bin schon längst an meine Grenzen gekommen, weiß nicht, wie lange ich es noch aushalte.
Dann muß ich leider am Dienstag ins Krankenhaus, event. nochmal operiert werden. Habe ziemliche Angst dort ganz abzurutschen, da die event. Op mit großen Schmerzen verbunden ist, hatte ich schon einmal, weiß also, was dann auf mich zukommt!
Auf einem Informationsblatt des Krankenhauses steht, dass Medikamente, welche den Ablauf einer Operation ungünstig beeinflussen können, wie auch Antidepressiva, sieben Tage vor der Operation abgesetzt werden sollen. Setze sie natürlich nicht ab, mit Absprache meines Hausarztes.
Will versuchen durchzuhalten, bis dass ich endlich in die psychosomatische Klinik kann.

Vor ca sechs Wochen habe ich mit der Therapie begonnen, tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie. Mir ist die Zeit dort immer zu kurz, habe so viel, was einfach raus muß. Unter Tränen sprudelt es dort nur so aus mir raus, fühle mich verstanden und aufgehoben.
Ja, weinen tut sicherlich gut, aber oft ist es mir sehr peinlich, wenn die Tränen mal wieder zum ungünstigsten Zeitpunkt einfach so fließen. Aber nicht weinen zu können, stelle ich mir noch belastender vor. Immerhin erleichtern die Tränen wenigstens manchmal ein wenig.

Euch auch liebe Grüße - sonny
MeredithGrey
Beiträge: 21
Registriert: 19. Jun 2007, 14:00

Re: Bin neu hier und suche nach helfenden Ratschlägen

Beitrag von MeredithGrey »

Hallo,

ich spüre im Moment, dass die Medikamente anfangen zu wirken. Aber vielleicht liegt es auch an der Ruhe, die ich mir in den letzten Tagen "gegönnt" habe.

Liebe Sonny,

ich hoffe mit deiner OP wird alles gut. Ich konnte das gut nachvollziehen, was du geschrieben hast. Ich hab es in meiner Kindheit schon gelernt, nur das zu tun, was andere von mir erwarten und nicht auf mich selbst zu hören. Ich muss das in der Psychotherapie aufarbeiten.

Das, was mich im Moment belastet sind die Ängste. Ich grübele über alles und habe Angst vor allem. Und vor allem bin ich im MOment so schwach. Körperlich schwach. Ich krieg nichts mehr richtig auf die Reihe.

Kennt das jemand von euch? Ich fühl mich als würde ich wieder bei null anfangen. Es kostet mich alles furchtbar viel Anstrengung.Wäre schön, wenn mir jemand mal seine Erfahrungen in diesem Bereich schildern könnte. Wenns einem körperlich schlecht geht, aber seelisch ganz normal. Ich hab die Traurigkeit abgelegt. Ich fühle im Moment nicht besonders viel, aber das ist gut so für mich im Moment.

Morgen hab ich einen Termin beim Psychiater. Mal sehen, was der so sagt.

Viele Grüße
Meredith
Alles wird gut
Greteline1
Beiträge: 156
Registriert: 25. Jun 2007, 20:21

Re: Bin neu hier und suche nach helfenden Ratschlägen

Beitrag von Greteline1 »

Hallo!Ich wollte dir Mut machen,mir selbst geht es auch ähnlich habe auch einen Text im forum geschrieben.Für meinen Teil muß ich diese Krankheit akzepzieren.Das einzige was mich hoffen läßt sind die Medikamente.Es ist schwer gestern ab Mittag gings mir auch nicht blendend Dazu hat mein Freund heute Prüfung!Super Timing.Das hat mir so leid getahn.Die ersten Anzeichen waren das ich wegen allem an die Decke gegangen bin.Was soll ich sagen ich verstehe Dich.Es ist schwer zu begreifen nicht so zu funktionieren herum zu Krebsen.Wenn es mir besser geht muß ich schauen wie es mit der Beziehung weitergeht.Weil das will ich keinem zumuten. Dir wünsche ich Viel Kraft und es ist ein gutes Gefühl zu Wissen das man nicht alleine mit der Krankheit ist.Versuche Kraft zu Schöpfen und Sende Euch allen ein paar Sonnenstrahlen mit dazu.
MeredithGrey
Beiträge: 21
Registriert: 19. Jun 2007, 14:00

Re: Bin neu hier und suche nach helfenden Ratschlägen

Beitrag von MeredithGrey »

Hallo Greteline,

danke für deine Zeilen. Ich habe das Gefühl, dass die Medi's bei mir Wirkung zeigen. Zumindest die seelischen Sachen sind halbwegs wieder in Ordnung. Aber jetzt kommen körperliche Symptome hinzu. Ich bin am ganzen Körper angespannt und habe ständig Krämpfe in allen möglichen Muskeln.

Also, alles in allem geht's mir schon wieder besser als am Anfang, aber wenn ich behaupten würde, dass es mir gut geht, wär's total übertrieben. Aber ich habe gelernt, dass ich selbst etwas tun kann. Ich neige nur dazu mich wieder zu überfordern. Das muss ich nocht in den Griff bekommen.

Die Krankheit zeigt sich bei jedem anders, aber es ist schön zu wissen, das man damit nicht alleine ist.

Liebe Grüße
Meredith
Alles wird gut
rowdys
Beiträge: 64
Registriert: 20. Apr 2007, 21:07

Re: Bin neu hier und suche nach helfenden Ratschlägen

Beitrag von rowdys »

Hallo Meredith,

bin wieder aus dem Krankenhaus zurück. Ging leider doch nicht ohne Op, bin froh, es jetzt hinter mir zu haben.
War im Krankenhaus abgelenkt und bin einigermaßen "über die Runden" gekommen.
Aber jetzt zuhause, hat mich alles sofort wieder eingeholt. Mir gehts verflixt mies und ich hoffe jeden Tag auf den Bescheid, dass ich endlich in die Klinik kann.

Aber wie ist es dir in der Zeit ergangen?

Wie war dein Termin beim Psychiater?

Und du hattest geschrieben, dass du das Gefühl hast, dass die Medikamente nun wohl eine Wirkung zeigen. Ist es für dich weiter bergauf gegangen?

Liebe Grüße - sonny
hellblau
Beiträge: 125
Registriert: 3. Jul 2007, 18:27

Re: Bin neu hier und suche nach helfenden Ratschlägen

Beitrag von hellblau »

Halloo Meredith,
hab mich hier reingelesen und weil mich die Schilderung deines Verlaufs sehr an meine eigene Symptomatik erinnert schreib ich dazu mal ein paar Zeilen...
Bevor ich die Diagnose bekam war ich sehr oft "erschöpft krank", habe aber lange die große Belastung durch Arbeit, Haushalt etc. versucht auszuhalten. Schließlich hatte ich im letzten Jahr einen heftigen Schub mit schweren somatischen Symptomen, Übelkeit, wiederkehrenden starken Kopfschmerzen, Anspannung, Schlaflosigkeit, danach die Diagnose.
Ich war daraufhin acht monate krank geschrieben und hab während des Abklingens der Problematik (durch Medikamente) eine Wiedereingliederung gemacht um mich langsam an die Alltagsanforderungen herantasten zu können. Zusätzlich mach ich Verhaltenstherapie und mir geht es nun schon viel besser. Mittlerweile habe ich einen Zugang zu meinen eigentlichen Problemen gefunden und habe einen anderen Umgang mit mir selbst, insbesondere in belastenden Situationen gefunden.
Ich denke, du solltest die körperlichen Signale ernst nehmen und etwas kürzer treten. Prüfe deine Möglichkeiten und rede mit deinen Ärzten, alles liebe und grüsse
MeredithGrey
Beiträge: 21
Registriert: 19. Jun 2007, 14:00

Re: Bin neu hier und suche nach helfenden Ratschlägen

Beitrag von MeredithGrey »

Hallo hellblau,
hallo Sonny,

schön, dass ihr euch gemeldet habt.

@Sonny: Freut mich zu hören, dass deine OP gut verlaufen ist. Ich habe in den letzten Tagen Hochs und Tiefs erlebt. Ich hatte einige Tage, an denen es mir super gut ging. Seit Dienstag letzte Woche geht es mir wieder richtig schlecht. Am Donnerstag bin ich zusammengebrochen. Mein Mann musste den Notarzt holen. Aber es gab keine körperlichen Symptome. Die Werte waren alle okay.

Ich war dann am Freitag nochmal beim Psychiater. Der hat mir andere Tabletten verschrieben und mir kurz erklärt, was ich anders machen soll.

Die Tabletten vertragen sich mit den anderen, die ich noch nehme nicht. Hab mich gestern den ganzen Tag mies gefühlt. Ich werde am Mittwoch nochmal hingehen und mit ihm über eine stationäre Therapie reden. Ich schaff das alleine nicht.

Eigentlich sollte ich am Donnerstag wieder arbeiten gehen, aber das kann ich vergessen. Dafür geht's mir zu schlecht. Und, ich muss eine Stunde zur Arbeit fahren. Das lohnt sich für einen halben Tag nicht.

@hellblau: Das mit der Wiedereingliederung hab ich auch schonmal gehört. Nur bei meinem Job lohnt sich das nicht, weil ich eine Stunde fahren muss, bis ich da bin. Wie hat denn dein Arbeitgeber reagiert, als du 6 Monate krank geschrieben warst?

Und noch ne Frage zur AU: Hat dein Arzt dich auch immer nur von Woche zu Woche krank geschrieben?

Liebe Grüße
Meredith
Alles wird gut
hellblau
Beiträge: 125
Registriert: 3. Jul 2007, 18:27

Re: Bin neu hier und suche nach helfenden Ratschlägen

Beitrag von hellblau »

Halloo Meredith, ich hoffe es geht Dir wieder besser und auch viele grüsse an Sonny.

Eine Klinik kann natürlich auch eine gute Anlaufstelle sein, ich wollte damals aus verschiedenen Gründen nicht.

Ich bin während der Arbeit zusammen gebrochen, ich konnte mir bis dato nicht vorstellen wie es ist, den eigenen Körper nicht mehr kontrollieren zu können wo ich mich doch immer so im Griff habe . Im Grunde habe ich nur hyperventiliert aber die eigene Wahrnehmung machte mir etwas anderes vor, meine Arbeitskolleginnen riefen den Notarzt und ich bin mit zur Aufnahme gefahren, dort habe ich mich mit dem Arzt unterhalten bis es wieder im Rahmen war. Der hat dann einen Brief an meinen Hausarzt geschrieben mit der vorläufigen Diagnose.

Tatsächlich hat der Hausarzt mich dann auch nur ein paar Tage krank geschrieben. Ich habe derzeit noch keinen Therapieplatz gehabt, daher wandte ich mich an die Psychiatrische Ambulanz des Krankenhauses. Bis zum Termin, auf den ich einige Zeit warten musste, liess ich mich weiter vom Hausarzt arbeitsunfähig schreiben, wochenweise.

Die Ärztin in der Ambulanz hat schon im Aufnahmegespräch zu Ad´s geraten, ich war mir damals noch nicht bewusst, das ich sowas brauchen könnte, hatte Zweifel, aber ging dann doch darauf ein, nachdem sie mir die genaue Wirkungsweise erklärt hatte.
Sie schrieb mich dann gleich für die nächsten zwei Monate krank, nachdem ich ihr meine sonstigen Beschwerden geschildert hab. Nach dieser langen Auszeit und den Medi´s ging es mir so einigermaßen, ich hatte aber große Angst, wieder ähnliche Problem zu bekommen, wenn ich wieder arbeiten ginge. Also Wiedereingliederung.

Ich wußte gar nicht das sowas geht, der Arbeitgeber muss da zwar zustimmen, aber mir wurde gesagt, das sei oft weniger problematisch, weil der ja dein Gehalt schon nach sechs Wochen Krankheit nicht mehr bezahlt, das läuft ja alles über die KK. Er hat also die Möglichkeit eine Aushilfe für diese Zeit einzustellen. Auch für die Kollegen ist es einfacher, von Anfang an zu wissen, wie lange sie die zusätzlichen Aufgaben übernehmen müssen, als sich jedes mal neu auf dein Fehlen einzustellen.

Ich hab nochmal verlänger müssen, als ich merkte, das ich noch nicht so weit war. Eigentlich merkte das meine Cheffin und riet mir sogar dazu. Ich konnte Schritt für Schritt alle meine Aufgaben wieder übernehmen, ausserdem wurde betrieblich umstrukturiert, so das ich einiges an Verantwortung nicht mehr alleine tragen muss. Seit Dez06 arbeite ich wieder die 40Std/woche.

So, das war jetzt viel...

Du sagst, es lohnt sich bei dir die Wiedereingliederung nicht, weil du lange fahren musst, dass sind aber doch nur Rechenbeispiele! Vielleicht kannst du dir das im Moment einfach nicht vorstellen und denkst zu sehr aus der Perspektive deiner Vorgesetzten. Aber es geht um deine Gesundheit und deine künftige Arbeitsfähigkeit und nicht zuletzt um deinen Job. Und du lernst dir selbst zeit zu lassen, wirst ruhiger. Also mir ging es so. Untersütz durch Therapie sind das gute Vorrausetzungen, gerade weil wir depris oft zu viel von uns erwarten und uns wenig gönnen können.

Natürlich muss jeder selbst seinen Weg finden mit den Alltagsanforderungen umzugehen
...
oo, ich hab jetzt doch viel mehr geschrieben als ich eigentlich hier rein setzten wollte, egal...
Antworten