Aus dem Bett kommen - Tricks und Routinen?

runde
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Aus dem Bett kommen - Tricks und Routinen?

Beitrag von runde »

Hallo.

Mir gehts nich so gut. Nachdem die Woche gut startete, habe ich mich mal wieder in meiner Matratzengruft bequem eingerichtet. Je sonniger die Sonne, desto weniger Lust hab ich auf die Welt da draußen. Der Tag vergeht und ich warte, dass die Sachen die ich zu erledigen habe sich von selbst erledigen.

Wie schafft ihr es, aufzustehen und irgendetwas zu tun? Habt ihr kleine Tricks oder bestimmte Routinen?

runde
AvantGarden
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Re: Aus dem Bett kommen - Tricks und Routinen?

Beitrag von AvantGarden »

Hallo runde,

ich weiss nicht, wie lange krank Du schon bist. Bei mir ging's vor 6 Wochen los, da habe ich auch mit den AD's angefangen und seitdem bin ich auch krankgeschrieben.
Die ersten Wochen konnte ich mich auch kaum bewegen, aber vor ca. 2 Wochen fingen die Tabletten an zu wirken und seitdem stehe ich jeden morgen pünktlich auf, damit ich um 9 Uhr im Fitnesstudio bin. Das ist mein fester Termin. Meine Therapeutin, die ich jetzt allerdings wechsle, meinte, dass man sich einen richtigen Tages- bzw. Wochenplan machen muss mit fest eingeplanten Sachen.
Ich freu mich mittlerweile sehr auf den Sport, auch weil ich merke, dass er mich einigermassen fit für den Tag macht.
Das ist mein Grund, aufzustehen. Natürlich habe ich auch noch viele Phasen, in denen es mir schlecht geht und ich mich nicht aufraffen kann, aber diese Phasen gestehe ich mir zu und mach mir selber dann auch keinen Stress.
** Jeder Tag ohne Lachen ist ein verlorener Tag (Charlie Chaplin) ""
ANOVA
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Re: Aus dem Bett kommen - Tricks und Routinen?

Beitrag von ANOVA »

Hallo runde,

mir hat gut geholfen, wenn ich mir klargemacht habe, dass das Rumgammeln im Bett depressionsfördernd ist.

Ich habe allerdings nie vor, während oder direkt nach dem Aufstehen darüber nachgedacht, womit ich den Tag füllen soll oder was ich zu tun habe, denn sonst wäre ich wohl meistens nicht aufgestanden.

Gruß

Xenia
sunshine_do
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Re: Aus dem Bett kommen - Tricks und Routinen?

Beitrag von sunshine_do »

Hallo Runde,

mir hilft es, wenn ich mir fuer den aechsten tag etwas vornehme, worauf ich mich freuen kann, das ich gern mache ... dann faellt mir das aufstehen leichter .. und wie hier auch schon gesagt wurde: einen aktivitaetenplan fuer die naechsten tage erstellen, und dir immer wieder vor augen fuehren, das du deine depression foerderst, wenn du im bett bleibst.
sport ist wirklich gut .. wenn du es schaffst, dich dazu aufzuraffen .. manchen leuten macht sport ja spass..

wenn garnicchts klappt, bitte eine dir nahestehende person dir zu helfen .. morgens anzurufen .. oder vorbeizukommen ..

viele gruesse
sunshine
Lankes
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Re: Aus dem Bett kommen - Tricks und Routinen?

Beitrag von Lankes »

Mir hilft es, daß ich Kinder habe, die irgendwann aus der Schule kommen und auch Termine haben, so daß ich aufgestanden sein muß.

Außerdem haben wir einen kleinen Hund, der raus muß - und keine Ruhe gibt, bis wir gegangen sind!
Außerdem mache ich morgens Wechselduschen, die sollen fiter machen. Naja, manchmal! Ich kriege schon mehr geschafft, als am Anfang, es gibt aber auch noch genug Momente, in denen ich herumhänge, aber da mehr auf der Couch.


Katy



***Ein neues Leben kann man nicht anfangen, aber täglich einen neuen Tag***

***Auch eine Reise von tausend Meilen beginnt mit dem ersten Schritt.***
AnnieimNEZT
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Re: Aus dem Bett kommen - Tricks und Routinen?

Beitrag von AnnieimNEZT »

...also wenn ich morgens wach werde, dann möchte ich am liebsten weiterschlafen und alles vergessen. Aber ich kann nicht weiterschlafen , ich dämmere vor mich hin und habe komische wirre Träume , dann fallen mir Sachen ein die ich auf die lange Bank geschoben habe...ja also richtig entspannt bin ich nicht. Ich raff mich dann auf und bleibe dann erstmal auf der Bettkante sitzen..tja ich weiß nur das es irgerndwann besser werden wird, ist es ja damals vor 4 jahren auch...Gruss Andrea
roed groed med flöde
flora80
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Re: Aus dem Bett kommen - Tricks und Routinen?

Beitrag von flora80 »

huch. mein thema. immernoch.

mir gehts zur zeit im prinzip gut, aber das mit dem aufstehen ist auch bei mir immer noch schwer. es ist besser geworden. während ich in meinen schlimmen phasen nur unter größten qualen vor neun oder zehn aus dem bett gekommen bin und auch nur, wenn ich einen dringenden termin hatte, so hat sich das ganze jetzt auf zwischen acht und neun eingependelt.

Ich weiß genau, wie das ist, wenn man im bett liegt, weiß, dass man aufstehen müsste und es einfach nicht schafft. ich konnte dann auch immer einschlafen, egal, wie groß das schlechte gewissen war. es gab tage, da bin ich erst nachmittags um vier aufgestanden... jemand, der das nicht erlebt hat, kann sich wohl kaum vorstellen, wie quälend das ist.

wie gesagt, im moment geht es vergleichsweise gut. aber ich schaffe es immer noch nicht, den vormittag dann wirklich konzentriert und sinnvoll zu nutzen. stattdessen hänge ich dann hier rum ( wie jetzt )oder sonstwo im netzt. koche mir erst mal nen kaffee, etc. dabei weiß ich genau, dass ich mittags ein riesen tief habe und da erst recht nichts schaffen werde. also beschränkt sich die arbeitskraft auf wenige stunden (vielleicht drei) am tag. ansonsten verbringe ich meine zeit auch gerne auf dem sofa. ich schaffe es jetzt, zwischendurch sport zu machen, was in der tat hilfreich ist. aber es ist in der depression sehr schwer, sich dazu aufzuraffen.

manchmal denke ich, dass ich zwar jetzt immerhin gegen halb neun aufstehen kann. aber in anbetracht der situation müsste ich ab acht am schreibtisch sitzen und arbeiten. hmpf. das ist ein ewiger kampf.

ich weiß, dass vielen leuten tagespläne, etc. helfen. ich persönlich kann damit nicht immer etwas anfangen. aber es stimmt schon, dass man sich eine grobe tagesstruktur zulegen sollte. wenn es total egal ist, wann ich etwas mache, wenn ich statt arbeiten, putzen, aufräumen, etc. genauso gut im bett liegen kann, dann ist es ziemlich klar, wofür sich das murmeltier entscheidet. die beliebigkeit ist nicht gerade hifreich in der situation. aber es müssen ja keine großartigen aktivitäten sein, die die struktur vorgeben. zum beispiel hat mir der gedanken geholfen:ok. ich stehe jetzt auf, trinke nen kaffee und frühsücke und dusche. wenn ich will, kann ich mich danach wieder hinlegen, aber erst mal aufstehen, bitte! - spätestens nach der dusche war das zwingende bedürfnis, wieder ins bett zu gehen, weg. und wenn es tatsächlich noch da war, dann hab ich mich halt noch mal hingelegt. aber meistens konnte ich dann wach bleiben. das war und ist mein kleiner trick. gelernt hab ich das vom unterrichten. wenn einer meiner klavierschüler eine bestimmte stelle immer falsch spielt, dann kriegt er die aufgabe: du darfst ALLES falsch spielen, nur das nicht! und siehe da! es geht!
so ähnlich funktioniert das auch.

Liebe Grüße, Flora
sabiosa

Re: Aus dem Bett kommen - Tricks und Routinen?

Beitrag von sabiosa »

Hallo runde,

ich mach's ähnlich wie Flora: Erst mal 'n Tass Kaff! Ich bereite Abends schon alles vor, damit ich morgens, wenn ich meistens sowieso noch nicht zu allzuviel fähig bin, nur noch Knöpfchen drücken muss

In letzter Zeit komme ich auch wieder sehr schwer aus dem Bett, ich träume sehr viel, schwitze dann und bin morgens groggy, werde auch nur sehr schwer wach. Im Moment versuche ich mit Hilfe von 4 (!) Weckern (3 davon mit Weckwiederholungen...) aus dem Bett zu kommen. Ich muss "zur Zeit" nicht arbeiten gehen, also nicht zu einer bestimmten Zeit raus, aber es ärgert mich doch sehr, wenn ich so lange im Bett bleibe und der halbe Tag schon vorbei ist. Abgesehen von dem ekligen Zustand, meine Motorik ist dann oft völlig im Eimer und im Kopf ein totales Durcheinander.. Zeitpläne mache ich mir möglichst nicht; ich neige dazu, sie mir viel zu voll zu hauen, und dann bleib ich erst recht liegen.. (Macht hier noch jemand to-do-Listen...? ;-s) Und wenn's mir zu schlecht geht, diesen Plan einzuhalten, bin ich erst recht wieder stinkig auf mich.. Also erst mal: Aufstehen. Kaffee trinken, DVD's gucken (TV nervt mich zu sehr, zu viel Werbung, die immer lauter und hektischer wird, blödes Programm,...), meistens was Lustiges wie "King of Queens" oder "Hör mal wer da hämmert". Wollte mir dann aber noch vornehmen, mich wenigstens nach einer bestimmten Zeit fertig zu machen (was manchmal auch schon "lästig" genug ist und Überwindung kostet: Waschen oder Duschen, Haare machen, schminken, ...) und nicht im Bademantel herum zu lungern Ist auch so schrecklich peinlich, wenn der Post- oder Paketmann schellt...

Im nächsten Winter wollte ich mir übrigens auch noch eine Zeitschaltuhr an der Lampe an meinem Bett anbringen

LG und viel Erfolg!

Steffi





Ach Flora, was mir bekannt vorkommt: "aber ich schaffe es immer noch nicht, den vormittag dann wirklich konzentriert und sinnvoll zu nutzen." Vielleicht sind unsere Ansprüche an uns einfach (wieder mal...?) zu hoch.... ? Soll ich dir was sagen: Manchmal genieße ich das sogar, dieses "Herumlungern"! Falls ich mal wieder arbeiten gehe, werde ich vielleicht mal wehmütig an diese Zeit zurück denken, in der das möglich war. Ich denke daran, mich nicht immerhalb einer bestimmten Zeit fertig machen und los düsen zu müssen. Und ich denke an all die armen Teufel, die das müssen
horse4me
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Re: Aus dem Bett kommen - Tricks und Routinen?

Beitrag von horse4me »

Hallo alle miteinander,
ich komme auch schlecht aus dem Bett. Muss aber zugeben, dass ich zurzeit zu spät schlafen gehe (halb 12 / 12 im Schnitt, heute wieder später...). Um Viertelsieben wieder raus - habe meistens Ringe unter den Augen, bin müde, alles andere als entscheidungsfreudig, immer wieder auch immer noch depressiv. Kein Wunder, habe ja auch zu wenig Schlaf.
Wenn meine zwei Kids aus dem Haus sind, setze ich mich nochmal an den Kaffeetisch und trödele so vor mich hin. Entweder ich rufe meine Schwester an zum Reden oder ich gehe an den PC, lese ausgiebig Zeitung oder ich schnappe mir ein Buch. Vormittags plätschert das so dahin, der Alltag (duschen, Morgenwäsche, Hausarbeiten machen) ist einfach nur Last, Pflicht,...
Ich hoffe vormittags auch oft, dass jetzt ja keiner an der Türe klingelt, weil ich dann oft noch in Schlafkleidung stecke
Ich entwickle am Nachmittag, nach meiner zweiten Kaffeerunde des Tages meist einen Tatendrang und beginne zu arbeiten, da könnte ich bis über den Abend so weitermachen (das ist wahrscheinlich so eine Art Torschlußpanik: der Tag ist fast vorbei und ich habe noch nichts allzu produktives gemacht), aber die Kids müssen zeitig ins Bett und brauchen Abendessen. Natürlich schaffe ich nicht viel, denn zwischen Nachmittagskaffee und Abendessen liegen auch "nur" drei Stunden....
Ab und zu bringe ich es schon fertig, morgens (so ab 1/2 10 Uhr) zum Beispiel Gartenarbeit anzufangen. Aber leider ist das eher die Ausnahme, so ein Tag ist dann ein sehr guter Tag für mich...

Stellt sich nur die Frage: warum soll ein Tag, der morgens schon mit Arbeit begonnen wird, ein besserer Tag sein als einer, an dem man "rumhängt" - da meldet sich das schlechte Gewissen, doch rumhängen und in Ruhe Kraft auftanken sollten wir uns ja auch gönnen....
Alles was du bist, alles was du willst, alles was du sollst, geht von dir selber aus. (J.H.Pestalozzi)
runde
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Re: Aus dem Bett kommen - Tricks und Routinen?

Beitrag von runde »

Steffis Plan mit der Zeitschaltuhr für die Bettlampe fand ich erst ganz schön erschreckend, aber ich glaube inzwischen, das wär genau was für mich. Ich bräuchte ne Zeitschaltuhr, die irgendwann frühmorgens für ein ordentliches Rämmidämmi in der Wohnung sorgt. Dann müsste ich von Raum zu Raum pesen, um den Krach und das Licht abzustellen und wäre hinterher definitiv wach

Pläne streßen mich noch mehr als meine imaginäre Aufgabenliste selbst. Das mit den Anrufen hab ich auch versucht. Die lassen sich aber zu leicht ignorieren ...
Alles andere werde ich ausprobieren. Danke für die Ideen

runde
sabiosa

Re: Aus dem Bett kommen - Tricks und Routinen?

Beitrag von sabiosa »

"Dann müsste ich von Raum zu Raum pesen, um den Krach und das Licht abzustellen und wäre hinterher definitiv wach" Das möchte ich sehen!


Ignorien kann ich auch gut. Bei mir geben sogar die Wecker auf...


LG,

Steffi
ausdemEis
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Re: Aus dem Bett kommen - Tricks und Routinen?

Beitrag von ausdemEis »

Hallo Ihr Lieben,

finde diesen Thread super! Mir geht es manchmal so, dass ich morgens das Gefühl habe, mich nicht einmal im bett rumdrehen zu können. Ich liege einfach nur da. Wie erstarrt. Und spüre weder meine Arme noch meine Beine noch überhaupt irgendein anderes Körperteil.

Ich werde in den nächsten Tagen mal versuchen, Eure Tipps in die Tat umzusetzen. Warum nicht gleich heute starten, frage ich mich. Tja. Und schon kommt das schlechte Gewissen wieder hoch. Ich werde mich jetzt nochmal hinlegen. Manchmal frage ich mich, ob es gut ist, dem nachzugeben. Einerseits das schlechte Gewissen - andererseits: Alles, zu dem ich mich gezwungen fühle, stresst mich ungemein. Und dann endet meistens alles in einer Katastrophe.

Diese Krankheit ist ein Fluch. Ich weiß wie sie funktioniert und was sie mit mir macht. Und doch: Sobald es los geht, kann ich mich nicht dagegen wehren. Kraftlos. Mutlos. Aussichtslos. Wann geht es endlich vorbei.

Es grüßt Euch
das Urmel
sabiosa

Re: Aus dem Bett kommen - Tricks und Routinen?

Beitrag von sabiosa »

"<em>Alles, zu dem ich mich gezwungen fühle, stresst mich ungemein.</em>"

Hallo Urmel, kenn ich... ;-s


Dazu habe ich etwas in der Klinik gelernt: Ich glaube, es war bei der Tanztherapie. Wir sollten erst zu einer Musik tanzen, wie wir wollten, wir wir uns fühlen (also meistens wohl eher nicht so gut, entsprechend waren die Bewegungen). Dann wurde uns vorgegeben, wie wir uns bewegen sollen. Auch auf eine andere Musik. Und siehe da, das war auch nicht schlecht, im Gegenteil. Da wurde ein "Marsch" aufgelegt, oder "fröhliche" Musik und es ging!

Das sollte uns wohl zeigen, dass wir uns tatsächlich manchmal überwinden sollten, etwas zu tun, wonach uns im Moment gar nicht ist.

Theoretisch weiß ich das auch, *grmpf*...

Ich reagiere auch allergisch auf alles, was mit Zwang zu tun hat; vor allem, weil ich das Gefühl habe, jahrzehntelang nicht das getan zu haben, was ich wollte und mich selbst zu viel zu viel gezwungen zu haben. Ich versuche nun also, entsprechend der Situation zu entscheiden. Und nicht gleich in dieses schwarz/weiß-Denken zu verfallen, dieses Ganz oder Gar nicht. Wenn es heute nicht funktioniert hat, klappt es vielleicht morgen. Auch so eine Sache: Dieser Anspruch an sich selbst, dann auch alles direkt perfekt machen zu müssen, grässlich.... ;-s

Ich wünsch dir viel Erfolg bei den "Maßnahmen", wann auch immer du damit anfängst!

LG,

Steffi




P.S.Heute war es übrigens bei mir halb 3, als ich endlich aus dem Bett gekommen bin...! (hatte auch nur einen Wecker gestellt, böser Fehler.. ;-s) Finde ich nicht gut; bin von einem Traum zum nächsten. Endlich aufgestanden strotze ich dann auch nicht gerade vor Energie.. Und dann kommt noch der Freund und fragt, warum man bei dem schönen Wetter denn nicht draußen in der Sonne ist...
flora80
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Re: Aus dem Bett kommen - Tricks und Routinen?

Beitrag von flora80 »

Morgen zusammen!

Hmpf. das mit dem morgendlichen Arbeiten klappt immer noch nicht so ganz.... Aber ich fange jetzt an. SO. Mensch, das ärgert mich, dass mir das so schwer fällt.

na gut. immerhin um neun aufgestanden. UFF.

Flora
flower76
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Re: Aus dem Bett kommen - Tricks und Routinen?

Beitrag von flower76 »

Hallo an alle,

das Problem aufstehen,aus dem Bett kommen,spielt bei meiner Depression immer schon eine sehr große Rolle.

Und trotzdem hab ich seit 4 Jahren keine Tricks dagegen entwickelt . Gut bei mir gibt es Tage, da muß ich aufstehen, zum Beispiel, wenn mein Sohn bei mir ist, oder mein Hund.
Nur kann es selbst an diesen Tagen gut sein, daß ich aufstehe und mich dann direkt wieder hinlege und dann noch mit schlechtem Gewissen dazu.
Was ich für mich herausgefunden habe ist, wenn ich diesen starken Drang habe mich hinzulegen, es aber dann nicht tue und mich aufraffe doch raus zu gehen, ist es für mich reine Quälerei, ich bin dann die ganze Zeit nur am gähnen, schwitze und fühl mich schlecht. Mir hilft es dann eher einfach zu akzeptieren, daß es halt nich geht und ich mich hinlege schlafe und danach ist es wieder besser.

Diese ewigen auf und abs sind zum verzweifeln, aber ich muß wohl langsam akzeptieren, daß dies wohl dazu gehört.....
Muß ich???

Flower

P.s. zur Zeit könnte ich wieder nur schlafen,schlafen,schlafen
sabiosa

Re: Aus dem Bett kommen - Tricks und Routinen?

Beitrag von sabiosa »

Hi flower,

genau, manchmal kann/könnte ich auch mehr leisten, aber wie fühle ich mich dabei...? Manchmal geht's auch gut, klar.

Ich kann mich dann am besten zu Pflichten aufraffen. Das rächt sich dann aber spätestens am nächsten Tag, dann hänge ich umso mehr daneben.. Ich sollte auch mal lernen, Prioritäten zu setzen, mein Kraft sinnvoll einzusetzen (aber was ist sinnvoll..?); sie reicht eben nicht für alles, was ich so machen möchte. Aber da ist bei mir der Kasus Knacktus (schreibt man das so? ): Ich möchte erst mal sämtliche Arbeiten erledigt haben, oder zumindest auf ein überschaubares Maß reduzieren, aber "selbst das" bekomme ich nicht hin. Und wenn's mir einige Tage nicht so gut ging, fehlt die Zeit natürlich wieder. Im Moment liegt hier gerade wieder ein Berg Wäsche. Immerhin, gewaschen ist er schon... Muss aber noch gefaltet und/oder gebügelt werden.

Ich stelle manchmal sogar das Essen hinten an, damit ich fertig werde... Vollkommen falsches Prinzip, ich weiß... ;-s

Zum Thema Prioritäten: Wonach gehe ich denn da..? Wenn ich nur die "langweiligen" Pflichten mache, werde ich auch nicht zufriedener. Außerdem muss ich immer sehen, wie es mir gerade geht, kann ich mehr Körperliches machen, mehr Geistiges? Wenn ich so eine schlechte Nacht hinter mir habe, ist meist beides nicht möglich...

Manchmal komme ich auch von "Höcksken auf Stöcksken", alles stört, alles nervt, würde am liebsten alles auf einmal machen (vor allem, wenn ich denn mal einen Energie-Schub habe)..

Wie macht ihr das?


LG,

Steffi
chrigu
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Re: Aus dem Bett kommen - Tricks und Routinen?

Beitrag von chrigu »

Hi Runde,

da Du nach der Routine fragst: Man kann sich das frühe Aufstehen auch angewöhnen.
Das gilt allerdings nur, wenn man nicht gerade mitten in einer depressiven Phase steckt!

Einfach den Wecker möglichst weit weg stellen und dann, wenn man einmal steht, auf keinen Fall zurück ins Bett, sondern Fenster aufmachen, sich davor stellen und tief einatmen.

Das alles sollte man sich aber langsam angewöhnen, also nicht gleich zwei Stunden eher als sonst aufstehen, sondern erstmal eine Woche lang eine Viertelstunde eher, dann eine Woche eine halbe Stunde eher usw.

Wenn es partout nicht geht, dann sagt der Körper einem wohl, dass ihm nicht danach ist - dann sollte man so was auch nicht erzwingen...

Übrigens: In Skandinavien wird gerade getestet, ob der Schulunterricht nicht erst ab 9 Uhr oder später anfangen sollte, weil Studien gezeigt haben, dass es bei den meisten Menschen gegen die Natur ist, so früh zu arbeiten und zu lernen.

Viele Grüße
Chrigu
jes
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Registriert: 14. Okt 2004, 00:48

Re: Aus dem Bett kommen - Tricks und Routinen?

Beitrag von jes »

Herlich, ich hab mir gerade Runde vorgestellt wie sie frühmorgens, halbschlafend durch den Raum pest und alle Wecker sucht die eben gerade Krach machen

Hach ja das liebe Thema aufstehen...schrecklich, das konnte ich allerdings noch nie, oder ich muss davon ausgehen das ich seit der Geburt Depri´s habe und deshalb nicht aufstehen kann ???

Ich stell mir meinen Radiowecker neben Bett und habe zusätzlich noch mein Handy was mich zur Not weckt wenn ich den Wecker, wieder einmal erfolgreich ignoriere.

Seit knapp 5 Jahren arbeite ich erst ab Mittags, was mir ein wenig den Druck nimmt, oder die Angst zu verschlafen.
Manchmal hilft aber nicht mal diese Erkenntniss, dann schlaf ich auch schon mal bis 12.00 Uhr und bin dann ganz herktisch da ich ja um 12.30 Uhr los muss

Übrigens finde ich das super mit den skandinavischen Kindern, ich als Langschläfer hätte mir das sofort gewünscht.

Hm, so wirklich eine Hilfe ist mein Beitrag ja nun nicht gerade. Normalerweise ist es ja doch eher so das man morgens früh anfängt zu arbeiten. Da hab ich einfach Glück gehabt.

Liebe Grüße
Jessica
Sich selbst zu lieben ist der Anfang einer lebenslangen Romanze.

(Oscar Wilde)
flower76
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Re: Aus dem Bett kommen - Tricks und Routinen?

Beitrag von flower76 »

Hallo nochmal

ich wollte mich ganz gerne verbessern, es stimmt nicht immer, daß das Aufraffen und rausgehen immer eine Quälerei, manchmal tut es mir wirklich auch gut, was sich zum Beispiel heute wieder bewiesen hat

Hach keine Ahnung, es ist weiß Gott nicht leicht, ich versuche einfach so gut wie möglich alles auf die Reihe zu bekommen. Bei mir ist nicht das aufwachen das Problem sondern das Aufraffen nach dem aufwachen...

Flower
sabiosa

Re: Aus dem Bett kommen - Tricks und Routinen?

Beitrag von sabiosa »

Hi, ich probiere gerade wieder etwas aus, was ich früher, als ich noch gearbeitet habe, gemacht habe: Ein Weckradio. Natürlich nicht alleine, trotzdem mit der Unterstützung von 2 Weckern, einer mit Weckwiederholung

Das klappt im Moment auch ganz gut. Nur: Ich ärgere mich immer so über die Werbung und dass die Lieder oft nicht ausgespielt sondern für diesen blöden Spruch "WDR2-der Sender" unterbrochen werden.. Versuche aber, das nicht so durch kommen zu lassen.

Wer es auch ausprobieren möchte: Viel Glück!

LG,

Steffi
klatschmohn
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Re: Aus dem Bett kommen - Tricks und Routinen?

Beitrag von klatschmohn »

liebe(r)...,

bei mir funktioniert gerade ein ganz ähnlicher trick - wenn auch ein total bescheuerter: stelle mir jeden morgen auf kurz vor acht den wecker und schaue dann erst einmal vom bett aus "unter uns" - so bescheuert die serie auch sein mag, man will irgendwann doch wissen wie es weitergeht und so gemütlich im bett liegend. der haken an der sache ist (noch), dass ich danach zwar auf, aber weder wach noch produktiv bin, ganz im gegenteil, aber wenn das der erste schritt war, dann kommen hoffentlich auch noch alle anderen - irgendwann.

lg neka
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imagine
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Re: Aus dem Bett kommen - Tricks und Routinen?

Beitrag von imagine »

Hallo,
mir geht es ganz ähnlich, aber ich habe herausgefunden, wenn ich mich telefonisch wecken lasse und der dann erst mal was erzählt und ich zuhören muss, dann klappt das besser, wie mit einem Wecker.
Kann man ja auch mit einer Freundin machen, die morgens schon fit ist und einem die Ohren vollabert.
Dann ist man zwar genervt, kann aber nicht weiterschlafen.
Klappt nicht immer, aber sehr oft

L.G. imagine
Schweigen ist die unerträglichste Art der Erwiderung (Chesterton)
ausgewandert
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Re: Aus dem Bett kommen - Tricks und Routinen?

Beitrag von ausgewandert »

mir geht es ähnlich wie Jessica ich war mein lebtag noch kein fruehaufsteher mein wecker ist mein mann den nervt es zwar ab und zu aber das klappt am besten wobei ich sagen muss wenn er mich dann weckt zugegebener massen ziemlich spät 10 ungefähr stehe ich im normalfall sofort auf weil ich sonst garantiert wieder einpenne
und dann nach 1-2 h und mindestens 1 liter kaffee bin ich auch ansprechber und zu etwas zu gebrauchen
im normalfall arbeite ich dann aber auch bis ca 22 uhr
wenn ich an die zeiten denke wo ich um 5 uhr aufstehen musste bekomme ich immer noch das gruseln da half auch kein training das war immer eine quälerei
gruss birgit
Tabby
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Re: Aus dem Bett kommen - Tricks und Routinen?

Beitrag von Tabby »

Dieser Thread ist höchst interessant.
Die Gemeinsamkeit, morgens nicht in die Gänge zu kommen, kenne ich nur allzu gut.
Angeblich soll ja mit dem Alter das Schlafbedürfnis abnehmen. Bislang ist das bei mir noch nicht eingetreten und ich quäle mich schon recht lange damit herum, morgens Früh aufstehen zu müssen. Die Sehnsucht aufs Wochende, an dem ich länger schlafen darf wächst kontinuierlich von Woche zu Woche, was mich zu der Frage kommen lässt:

Entsteht eine Depression auch dadurch, beziehungsweise wird sie begünstigt, weil man jahrzehntelang gegen den eigenen Biorhythmus leben muss ?
ausgewandert
Beiträge: 48
Registriert: 22. Mär 2007, 15:33

Re: Aus dem Bett kommen - Tricks und Routinen?

Beitrag von ausgewandert »

interessante frage wuerde mich auch sehr interessieren giebt es hier im forum eigentlich auch depris die von natur aus fruehaufsteher sind ?
gruss birgit
Antworten