soz. Angst, Trauma und Depression

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Eline
Beiträge: 30
Registriert: 30. Mai 2007, 10:03

soz. Angst, Trauma und Depression

Beitrag von Eline »

Hallo Ihr Lieben,

in Zusammenhang mit Leistungsdruck, einer vorübergehenden Krankschreibung und einem drohenden Arbeitsplatzverlust rutsche ich gerade immer weiter in eine depressive Episode ab.

Dazu bemerkt, nehme ich leider gerade kein AD ein, spüre meine unangenehmen Symptome und verstärkte Ängste sehr deutlich. Opipramol als Alternative zu Mirtazapin habe ich wegen starker Unruhe wieder abgesetzt. Psychotherapeutisch begleitet werde ich zur Zeit leider nicht mehr.

Weil auf meinen Beitrag keine Antworten kamen und mich der Inhalt auch Überwindung gekostet hat, habe ich den Text gelöscht.

Vielleicht hat ja jemand von euch trotzdem noch Interesse, hier etwas zu schreiben oder gute Erfahrungen mit einer tiefenpsychologisch fundierten Therapie / Traumatherapie.

Wünsche allen hier einen sonnigen Tag!

Eline
sheep
Beiträge: 55
Registriert: 18. Apr 2007, 11:27

Re: soz. Angst und Trauma

Beitrag von sheep »

Hallo Eline,

ich mach seit fast einem Jahr tiefenpsychologisch fundierte Therapie und seit ein par Wochen hab ich auch Erfahrung mit Traumaarbeit gesammelt.
Wenn du eine posttraumatische Belastungsstörung hast gehörst du auf alle Fälle zu einem Spezialisten, alleine ist das nicht zu schaffen. Frag nach einem Therapeuten der Erfahrung mit Traumaarbeit hat.
Seit raus ist dass ich eine solche Belastungsstörung habe hat sich auch meine Medikation geändert, für den Abend brauch ich noch was Beruhigendes um die Bilder und Filme im Griff zu haben.
Und lass dich nicht entmutigen wenn nicht gleich jemand schreibt... manchmal dauerts eben ein bißchen

Wünsch dir einen schönen Sonntag morgen...
sheep
Eline
Beiträge: 30
Registriert: 30. Mai 2007, 10:03

Re: soz. Angst und Trauma

Beitrag von Eline »

Hallo sheep,

danke für deine liebe Antwort. Schön, dass du etwas zu dem Thema schreiben mochtest.

In diesem Forum geht es ja auch in erster Linie um die Depression und ihre Behandlung und nur zweitrangig um Ängste, Traumata usw. Es freut mich daher auch schon, wenn das hier jemand einfach nur liest.

Ob ich eine posttraumatische Belastungsstörung habe, weiß ich nicht. Sie wurde bei mir bisher nicht diagnostiziert. Es ist aber so, dass ich in meinem Alltag schon seit vielen Jahren unter sozialen Ängsten und depressiven Episoden leide. Im Einzelnen kann und mag ich da gerade nicht drauf eingehen.
Ich habe in einer Verhaltenstherapie herausgefunden, dass es sich bei einem Teil meiner Ängste wahrscheinlich um ein Trauma handelt. Für eine weitere Behandlung bräuchte ich sehr viel Verständnis und Vertrauen.

Die Sache schränkt mich im Alltag in Zusammehang mit den depressiven Episoden auf jeden Fall sehr ein. Hast du denn auch depressive Episoden, sheep? Darf ich dich fragen, welche Medikamente du nimmst? Bisher habe ich mich noch nie direkt mit Trauma-Betroffenen ausgetauscht und würde mich freuen, mich mit diesem Thema vorsichtig zu beschäftigen. Vielleicht schafft das schon ein Stück weit Erleichterung. Es gibt bestimmt für alles eine Lösung.

Danke an dieses Forum. Ich wünsche allen Betroffenen hier alles Gute. Mit meinen Ärzten kann ich darüber leider nicht richtig sprechen, da sie mich zum Teil nicht ernst nehmen können und einfach keine Psychologen sind.

Viele liebe Grüße!
Eline
kormoran
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Registriert: 29. Mai 2007, 21:56

Re: soz. Angst, Trauma und Depression

Beitrag von kormoran »

liebe eline,

es tut mir leid dass du frustriert warst, dass keine antworten kommen. ich habe morgens deinen beitrag gelesen und konnte noch nicht antworten - ich war betroffen und habe das über den tag mit mir getragen, und immer wieder verdrängt. von deiner situation zu lesen hat etwas berührt, was mich selbst gerade intensiv beschäftigt (oder lähmt), aber es scheint deine situation doch anders zu sein.

mein zustand bessert sich seit einiger zeit und mir schien, ich sammle kraft und könnte mich doch bald meinen ängsten stellen, doch ich weiche nur zurück und werde ganz ratlos und mutlos und fühle mich wieder völlig minderwertig und kann mir nicht vorstellen wie ich das je lernen soll, wieder da draußen mitzuspielen. unter menschen die die spielregeln beherrschen und wenn sie mich sehen wissen sie sofort dass ich verwundbar bin und sehen wie minderwertig .....

ich weiß nicht woher das kommt. die erfahrungen am arbeitsplatz haben das auf die spitze getrieben aber sie haben wohl auf sichtbare mängel gezielt? ich hatte auch ängste vorher. aber ein trauma wurde nicht festgestellt bei mir. ich kann nur auf die therapie vertrauen und vorerst einmal daran arbeiten mich selbst anzunehmen und hoffen, dass dann ein weg sichtbar wird und ich dann auch mut dazu finde.

aber ich helfe dir überhaupt nicht. ich weiß nichts auf deine fragen. ich bin nur ratlos und ziemlich mutlos, und froh, den strohhalm therapie zu haben.

jetzt habe ich dir zwar geantwortet aber du hast nichts davon. ich drücke dir die daumen dass du es bald schaffst, hilfe zu kriegen.
kormoranin
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Eline
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Registriert: 30. Mai 2007, 10:03

Re: soz. Angst, Trauma und Depression

Beitrag von Eline »

Hallo Kormoranin,

danke für deine Antwort. Ich finde schon, dass du mir mit deinen Worten ein bisschen geholfen hast. Das was du geschrieben hast, kann ich verstehen. Es ist einfach erleichternd, dass es hier Menschen gibt, die ähnliche Probleme haben.

Wenn hier nicht so viele Antworten kommen, ist das schon ok. Ein bisschen ungeduldig war ich nur aus meiner Verzweiflung und Einsamkeit heraus.

Die Unsicherheiten am Arbeitsplatz und der Leistungsdruck sind auch bei mir ein aktueller Auslöser für mein Befinden. Auch ich habe Angst, wieder an den Arbeitsplatz zurückzukehren. Es gibt auch noch andere Dinge, die mich belasten.

Im Moment beschäftige ich mich eben auch ein Stück weit mit meiner grundlegenden Angstproblematik. Hinzu kommt, dass ich auch deutliche Depressions-Symptome spüre, die ich verbessern möchte, um wieder stabil zu sein. Ablenkung, Aktivitäten und positives Denken tragen im Moment noch nicht ausreichend zu meiner Genesung bei.

Eine erneute Medikamenteneinnahme wäge ich aus bisherigen Erfahrungen heraus mit Pro und Contra ab. Kormoranin, so wie ich es verstanden habe, nimmst du im Moment auch kein AD, oder?

Ich beende diesen Beitrag an dieser Stelle ersteinmal, da mir das Schreiben gerade zu viel wird. Ich denke, dass jeder von uns hier im Forum Stück für Stück schon einen Schritt nach vorne macht.

Viele liebe Grüße!
Eline
Eline
Beiträge: 30
Registriert: 30. Mai 2007, 10:03

Re: soz. Angst, Trauma und Depression

Beitrag von Eline »

Hallo sheep,

wie geht es dir? Habe gerade einen deiner Beiträge gelesen und der Inhalt hat mich sehr berührt.

Ich habe auch gelesen, dass du Trimipramin und Atosil zur Nacht einnimmst und ich hoffe, die Medikamente helfen dir.

Wünsche dir alles Gute!
Eline
Eline
Beiträge: 30
Registriert: 30. Mai 2007, 10:03

Re: soz. Angst, Trauma und Depression

Beitrag von Eline »

Hallo an alle,

Kormoranin, dir an dieser Stelle noch vielen Dank für deinen nachfolgenden lieben Beitrag. Es ist richtig, was du sagst. Ich hoffe, dass du dich momentan mit Hilfe deiner Therapie und mit oder ohne AD bald besser fühlst. Für dein Befinden brauchst du dich nicht schuldig zu fühlen.

Wollte diesen Beitrag nochmal ändern, da ich merke, dass es mir gerade nicht gut tut, über die Ängste oder ein mögliches Trauma nachzudenken. Die lebensgeschichtliche Entwicklung und aktuelle Auslöser spielen sicher bei jedem von uns eine Rolle.

Problematisch ist bei mir wohl eher mein gemischt depressiv-ängstlicher Zustand mit Kopfschmerzen, innerer Unruhe und mein Vermeidungsverhalten. Dabei ist es für mich sicher wichtig, mich dringend bei einem Psychiater oder in einer Ambulanz nochmal um ein Gespräch bzw. ein passendes AD zu bemühen, was ich aus verschiedenen Gründen aufgeschoben habe. Im Anschluss daran kann sicher auch über eine neue Therapie entschieden werden.

Meine Arbeit fortzusetzen und zeitgleich eine Behandlung zu finden, ist gerade wirklich nicht so einfach.

Alles Gute und viele liebe Grüße!
Eline
kormoran
Beiträge: 3276
Registriert: 29. Mai 2007, 21:56

Re: soz. Angst, Trauma und Depression

Beitrag von kormoran »

liebe eline,

zu oben: ja, ich nehme keine AD. die ärztin bei der ich war, als ich noch gearbeitet hatte, hat mich einfach für gesund erklärt und auch nicht weiter geschickt, dann war ich entmutigt. und ich hab mich so sehr selbst schuldig gefühlt und geschämt dass ich es nicht geschafft habe die richtige hilfe zu finden. sonst hätte ich vielleicht mit hilfe der medis mit weniger schaden weiter arbeiten und dann mit weniger gesichtsverlust dort weggehen können. war auch mein fehler, habs nicht kapiert, war überfordert und allein.

eline, es klingt ein wenig so als ob du schon optionen vor dir hast, aber noch nicht schaffst, dich zu etwas zu entscheiden. nichts zu tun macht alles noch schlimmer, das spürst du ja auch. schaffst du es, nun einige tage in der arbeit durchzuhalten und parallel dazu in die ambulanz zu gehen und "erste hilfe" zu kriegen - und dann wird sich zeigen ob du vielleicht mit hilfe der medis bis zu einem klinikaufenthalt, oder aber sogar parallel zu einer ambulanten therapie weiterarbeiten kannst, oder doch krank geschrieben wirst. es ist eine chance da, dass du den arbeitsplatz behalten kannst. aber auf jeden fall musst du eine deiner optionen auswählen und morgen schon anpacken (anrufen, hingehen, klarstellen dass es dringend ist!) oder? soll kein rat-"schlag" sein der wehtut, es sagt sich so viel leichter von außen gesehen. es ist verdammt schwer für dich.

alles, alles gute.
kormoranin
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sheep
Beiträge: 55
Registriert: 18. Apr 2007, 11:27

Re: soz. Angst, Trauma und Depression

Beitrag von sheep »

Liebe Eline,

gleich mal vorab: in deinem letzten Beitrag ist mir aufgefallen dass du sehr gut auf dich achtest und merkst was dir gut tut und was nicht. Das finde ich super, es ist sehr wichtig in sich zu spüren und sorgsam mit sich umzugehen. Traumatisierte Menschen brauchen das ganz besonders.

Zu der Belastungsstörung: Nicht jeder Mensch der ein Trauma erlebt hat entwickelt auch eine posttraumatische Belastungsstörung (PTSD). Es kann aber durchaus sein dass sich eine PTSD Jahre später zeigt und man bis dahin kein Problem mit dem Trauma hat.
Bei mir war das nicht so, ich hatte schon immer Probleme mit dem Thema aber ich wußte nicht warum. Vor einigen Wochen hatte ich einen Flashback und dann war so einiges klar...

Seit fast einem Jahr kämpfe ich mit Depressionen, mal mehr mal weniger heftig, auch soziale Ängste und Panikattacken sind Thema.

Ich würde mich gerne näher mit dir austauschen aber du mußt abschätzen ob das im Moment gut für dich ist. Vielleicht per E-mail?

Achte gut auf dich,
sheep
Eline
Beiträge: 30
Registriert: 30. Mai 2007, 10:03

Re: soz. Angst, Trauma und Depression

Beitrag von Eline »

Hallo sheep,

danke für deine lieben und mitfühlenden Worte. Ich kann mir gut vorstellen, dass es uns gut tut, sehr auf uns zu achten.

Mir geht es gerade nicht so gut. Ich versuche mich, zumindest ein Stück weit abzulenken. Die depressiven Symptome machen sich z. B. durch Kopfschmerzen unangenehm bemerkbar. Ich denke, dass ich etwas Ruhe brauche und mich nicht allzu viel mit Gedanken rund um das Thema Angst usw. beschäftigen sollte.

Wenn du magst, können wir uns gerne per E-Mail vorsichtig über das Thema Trauma und die Behandlung austauschen, sheep. Es freut mich, dass du bei deinem Traumaspezialisten jetzt gut aufgehoben bist und medikamentös stabilisiert wirst. Ich muss nun selbst auch erstmal gucken, dass es mir besser geht und ich die richtige Behandlung finde.

Bei mir liegt das Trauma eine ganze Weile zurück. Ich hatte in Bezug auf soziale Ängste aber auch schon länger Probleme damit. Die depressiven Episoden machten sich dann auch immer mehr bemerkbar. Das Flashback hatte ich schon vor einigen Jahren. Erst meine Verhaltenstherapie hat mir Zusammenhänge deutlich gemacht und es wäre schön zu lernen, damit noch besser umzugehen.

Meine Arbeit konnte ich nicht weiter ausüben und habe die Anstellung leider verloren.

Viele Grüße und alles Liebe!
Eline
Dreamteam
Beiträge: 23
Registriert: 28. Mai 2007, 18:36

Re: soz. Angst, Trauma und Depression

Beitrag von Dreamteam »

Hallo Eline,

all deine Ängste und Sorgen kommen mir so verdamt vertraut vor!
Ich selber werde seit nun fast 3 Jahrn therapeutisch begleitet, mal ambulant mal stationär, aber immer von ein und dem selben Therapeuten! Und seit Anfang diesem Jahres machen wir die Analyse und Traumaaufarbeitung... Selber nehme ich mehr als genung AD und Neuroleptika und möchte mir ehrlich gesagt gar nicht vorstellen in welch ein Loch ich rutschen würde wenn ich all diese "Krücken" nicht mehr hätte...
Meinst du nicht das auch du es nochmal mit einer therapeutischen Begleitung versuchen solltest??? Denn ich habe vor genau 2 Jahren aufgrund meiner Erkankung meinen Arbeitsplatz verloren!
Ich drück dich ganz fest und schicke dir eine große Sonne zu deinem Herzen
Liebe Grüße
Inken
Dreamteam
sheep
Beiträge: 55
Registriert: 18. Apr 2007, 11:27

Re: soz. Angst, Trauma und Depression

Beitrag von sheep »

Hallo Eline,

weißt du schon wie es bei dir weitergeht?
Ich möchte dich wirklich ermutigen dir einen erfahrenen Traumaspezialisten zu suchen. Ich bin zwar kein Fachmann aber für mich hört sich das was zu schreibst schwer nach einer Belastungsstörung an und aus sowas ist es schwer alleine raus zu kommen.

Die Therapie ist für mich eine sehr große Hilfe, ich glaub ohne therapeutische Unterstützung wäre ich wirklich aufgeschmissen. Ich arbeite zwar im Moment noch gar nicht am eigentlichen Thema, dazu bin ich noch nicht bereit. Noch laufen die "Vorbereitungen". Ich mache mich mit den Techniken bekannt die ich dann später brauche.

Im Februar hab ich auch meine Arbeitsstelle aufgegeben wegen meiner Krankheit, ich hab mich aber selbst dazu entschieden. Jetzt bin ich arbeitslos und krank geschrieben aber ich komme ganz gut mit der Situation zurecht. Es tut mir gut mich ohne Druck auf meine Genesung zu konzentrieren. Mein Ziel ist mich ab September (neues Kindergartenjahr) wieder um eine Stelle zu bemühen.
Die Therapie ist im Moment sowieso so anstrengend dass ich mir gar nicht vorstellen kann noch "nebenbei" zu arbeiten.

Eigentlich schreibe ich ganz gerne über das Forum, ich mag es irgendwie den Verlauf der Gespräche verfolgen zu können, aber wenn es um Traumainhalte geht ist mir doch E-mail lieber. Ich möchte mich aber nur über Inhalte austauschen wenn du denkst es tut dir gut...
silke.biechteler@shelter-online.com

Wünsch dir noch einen schönen Tag... genieße das Wetter, insofern es bei dir auch so schön ist wie bei mir
(Ich bin heut noch zum grillen eingeladen, freu mich schon)
sheep
Eline
Beiträge: 30
Registriert: 30. Mai 2007, 10:03

Re: soz. Angst, Trauma und Depression

Beitrag von Eline »

Hallo Ihr Lieben,

wollte diesen Thread gern nocheinmal aufleben lassen, da mich das Thema Trauma / Traumatisierung bezüglich meiner Angst- und Depressionsproblematik sehr beschäftigt und ich auf Behandlungssuche bin.

Habe den langen Text gelöscht, denn vermutlich ist dieses Thema hier im Forum nicht so interessant oder vordergründig. Finde es auch recht persönlich. Schade, dass bisher niemand mehr antworten mochte aber das ist auch in Ordnung.

Liebe Grüße
Eline
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