Zum Thema Abhängigkeit...

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Suse911
Beiträge: 155
Registriert: 18. Sep 2006, 16:28

Zum Thema Abhängigkeit...

Beitrag von Suse911 »

Auch auf die Gefahr hin, dass ich die Wut oder den Mißmut von manchem hier schüren mag...dies hier entspricht einzig und allein meiner Meinung.

Ich habe schon etliche Diskussionen mitgelesen, in denen über die abhängig-machende Wirkung von Benzodiazepinen "gefightet" wird. Ich selber bin auch bestens vertraut mit Alprazolam und Lorazepam, nehme es sogar zeitweise noch heute, aber eher selten.

Ja, abhängig macht es, und die "Entzugserscheinungen" sind alles andere als schön, aber in Akut-Situationen sind diese Medikamente bestens geeignet und haben manchen, den ich in der Klinik kennengelernt habe vor dem Suizid bewahrt.

Und man muss sich nichts vormachen: Abhängig machen kann letztendlich jedes Medikament, -zumindest psychisch. Egal ob es sich nun um Psychopharmaka oder Schmerztabletten handelt.

Wie gesagt, es ist nur MEINE Meinung, die ich einfach mal loswerden wollte.

Nichts für ungut

LG

Susanne
Yogi66
Beiträge: 1287
Registriert: 15. Feb 2011, 17:31

Re: Zum Thema Abhängigkeit...

Beitrag von Yogi66 »

Hallo Susanne,
ich finde da liegst Du total Richtig mit Deiner Meinung.
Mit freundlichen Gruß, Yogi.
Iris
Beiträge: 430
Registriert: 25. Aug 2005, 13:01

Re: Zum Thema Abhängigkeit...

Beitrag von Iris »

Hallo Susanne,
ich schließe mich deiner Meining voll und ganz an.Endlich mal jemand der dazu was schreibt,ich habe mich nie getraut.
Wenn hier jemand eine Frage über Benzos stellt,wird ihm gleich Angst gemacht,das er Abhängig wird.Das finde ich nicht richtig,der Behandelnde Arzt wird schon wissen was er tut.
Für mich waren diese Medikamente schon ein Segen,ich habe Zeiten hinter mir mit schweren Panikattacken und starker innerer Unruhe,da half sonst nichts.
Ich nehme seit Anfang meiner Erkrankung Benzodiazepine(seit 20 Jahren)bei Bedarf,bis heute bin ich nicht Abhängig geworden.

Wenn es mir gut geht,kann es ein das ich ein Jahr gar keine nehme,habe ich eine schlechte Phase nehme ich mal ein Tag bis zu 5 Tagen hinter einander eine Tablette.
Wenn jemand schonmal mit starken Ängsten zu tun hatte, weiß er wie hilfreich diese Medis sein können.
Also,nicht immer im vorraus das ganze verteufeln.

LG
Iris
Der Sinn des Lebens ist das Leben selbst.
Dendrit
Beiträge: 4976
Registriert: 23. Mai 2003, 11:14
Wohnort: Oberbayern
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Re: Zum Thema Abhängigkeit...

Beitrag von Dendrit »

Hallo Susanne,

war ja gespannt heute morgen auf die Reaktion(en). Und mind. drei positive Reaktionen wirken/tun sicherlich gut, also schließ ich mich gleich an: bin auch Deiner Meinung.

Wer aufpassen muss - OK, aber man braucht es von der eigenen Warte aus oder überhaupt - wie Iris schreibt: nicht verteufeln.

Hab auch schon Alprazolam, Lorazepam, Diazepam, Clobazam und Temazepam gehabt. Ersteres sogar ca. 1/2 y am Stück und dann - wie Lorazepam - auf Bedarf. Ich hatte keinerlei Probleme (beim Absetzen), musste lediglich "meine" Dosierung finden.

LG, Manuela
the-crow
Beiträge: 6
Registriert: 10. Mai 2007, 09:40

Re: Zum Thema Abhängigkeit...

Beitrag von the-crow »

hallo
also ich muß auch sagen es macht abhänig. Ich bin gerade dabei zoloft auszuschleichen und habe sämtliche anzeichen eines Entzugs, von Schwindel über Schweißausbruch, Schalflosigkeit, Erbrechen usw und das bilde ich mir nicht nur ein. Rundherum geht es mir beschissen, nur meine Phyche der geht es gut. Also ich denke auf alle Fälle macht es abhänig, und ich freu mich das sich das mal jemand freut zu schreiben.
Einen schönen Tag wünsche ich euch alle.


Suse911
Beiträge: 155
Registriert: 18. Sep 2006, 16:28

Re: Zum Thema Abhängigkeit...

Beitrag von Suse911 »

Guten Morgen!

Die Abhängigkeit steht ja außer Frage, aber man vergisst allzu schnell, -und damit meine ich hier all die Gegner, deren Weg sie ja auch irgendwie in dieses Forum gebracht hat...- dass die Benzos zu der Zeit, wo man sich wirklich mies ohne Ende gefühlt hat, geholfen haben.

Die Entzugserscheinungen sind zwar recht unangenehm, ja, aber in der Einnahmephase hilft es einem, zur Ruhe zu kommen und Kraft zu tanken. Und das das Absetzen schlimemr als ein Heroinentzug ist, was ich hier auch schon gelesen habe, kann ich mir kaum vorstellen...

LG

Susanne
Iris
Beiträge: 430
Registriert: 25. Aug 2005, 13:01

Re: Zum Thema Abhängigkeit...

Beitrag von Iris »

Hallo Alexandra,

Zoloft ist ein Antidepressivum,kein Benzodiazepin,um diese ging es in dem Thread hier.

Gruß
Iris
Der Sinn des Lebens ist das Leben selbst.
heike56
Beiträge: 1126
Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

Re: Zum Thema Abhängigkeit...

Beitrag von heike56 »

Hallo Susanne,

Benzodiazepine sind richtig angewendet ein Segen für die Erkrankten.

Ich stelle mir vor, dass das Problem der Abhängigkeit dadurch entsteht, dass von manchen Ärzten nicht nach der Grunderkrankung, oft Depressionen gesucht wird, sondern sehr schnell Benzodiazepine eingesetzt werden. Die nehmen vielleicht ein wenig den Leidensdruck, aber es geht den Menschen nicht wirklich besser. Und so bleiben sie dann dran kleben, weil ihnen keine wirkliche Alternative aufgezeigt wird.

Es gibt immer wieder Situationen, denen man nicht ausweichen kann, die man aber mit Hilfe der Medikamente besser durchstehen kann.

Ich habe auch schon von Depressiven gehört, bei denen alles ausprobiert worden ist, wo letztendlich dann nur eine Kombination von verschiedenen Medikamenten u.a. auch Tranquilizer ihnen geholfen hat weiter zu leben. Das sind zwar Ausnahmefälle, aber auch die gibt es.

Das Problem der Abhängigkeiten gibt es, wie Du schreibst, in allen Bereichen.
Und ich glaube, man sollte nicht die Schwere eines Entzuges mit dem eines anderen Vergleichen. Es ist für jeden seine persönliche Hölle.

Viele Grüße

Heike 47
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