Nachlassen der Wirkung

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Jutschki
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Nachlassen der Wirkung

Beitrag von Jutschki »

Hallo zusammen.

Ich nehme seit etwa einem halben Jahr Trevilor. Bin auf 150mg morgens eingestellt. habe in letzter Zeit aber immer wieder durchhänger, nicht so arg, aber die gute Stimmung ist überhaupt nicht mehr da. Die Abstände werden immer kürzer.
Heute bin ich wieder ganz unten. Habe mit Mühe meinen Arbeitstag rumgebracht.

Ich möchte doch nicht wieder arbeitsunfähig werden. Hab schon 5 Jobs deswegen verloren und mein Studium abgebrochen. Aber selbst das in die Arbeit stürzen hat mir heute nicht geholfen, obwohl ich wirklich reichlich zu tun hatte.

Kann es sein, daß die Wirkung von Trevilor nach so kurzer Zeit nachlässt? Bis auf wieviel kann man im Leben erhöhen? Ich weiß, daß man bis 325mg hoch kann, aber das nur stationär. Oder muß ich auf ein neues Medikament eingestellt werden? Das wird schwer, ich hab schon einiges durch und nichts half, ich war so froh daß Trevilor gewirkt hatte.
Ich kann nicht mehr.

Danke fürs Lesen.

Jutschki
Ein Pessimist ist ein Optimist mit Erfahrung.
ege0804
Beiträge: 436
Registriert: 13. Aug 2004, 17:31

Re: Nachlassen der Wirkung

Beitrag von ege0804 »

hallo jutschki,

ich habe 20 monate lang trevilor (225mg) eingenommen. in dieser zeit, mitten drin, wirkte trevilor für ca. 4 monate garnicht.

vor etwa 3 Monaten bin ich ganz ausgestiegen, mit erfolg, und bin heute froh und würde es auch wieder tun, schön brav meine pillen schlucken!
anfangs hatte ich die üblichen vorbehalte gegen ad. heute weis ich das ich ohne AD wahrscheinlich immer noch depressiv wäre.

ich führe die zeitweise wirkungslosigkeit von trevilor darauf zurück, das AD nicht alle lebenskrisen kompensieren können. es kam damals knüppeldick; mit schwerer krankheit - und auch alles andere lief aus dem ruder. als ich diese krise überwunden hatte wirkten auch die ad wieder!

gegen meine (nicht psychogene) stoffwechselstörung - früher sagte man endogen was aus der mode ist - haben die AD jedoch gut geholfen. gegen reelle todesängste und große finanzielle und wirtschaftliche probleme konnten die ad mir nicht helfen.

was AD aber auch in reaktiven (begriff veraltet)krisen können ist: wieder handlungsfähig werden - auch wenn es manchmal lange dauert - und in die lage versetzen, mich selbst aus der eigenen scheiße zu ziehen.

mir selber verzeihen spielte eine große rolle dabei. und: selbsthilfe statt selbstjustiz.

ich hatte auch glück mit meiner verhaltenstherapie und nicht zuletzt mit meinem therapeuten. die vt dosiere ich z.Zt auch herunter. ich gehe nur noch in 2 monats abständen zur stabillisierung zur vt.

viel glück und erfolg!

ernie

http://www.erwingeier.de
Jutschki
Beiträge: 135
Registriert: 26. Okt 2006, 17:11
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Re: Nachlassen der Wirkung

Beitrag von Jutschki »

Danke für die schnelle Antwort.

Dann schau ich mal, mal den arzt fragen ob erhöhung geht, du schreibst ja von einer höheren Dosis als ich sie hab.
Rückschläge hab ich im Moment nicht, im Gegenteil. Hab seit April wieder Arbeit in meinem Traumjob. Der war befristet bis jetzt, also Ende Mai. Die haben den Vertrag bis Ende des Jahres verlängert. Also eigentlich aller Grund zur Hochstimmung. Und was tu ich? Fall in ein Loch. Am vergangenen Wochenende kann es auch nicht gelegen haben, da war ich bei Freunden grillen und es war wunderschön. Ich kapiers halt nicht.

Jutschki
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flower76
Beiträge: 226
Registriert: 13. Okt 2005, 23:35

Re: Nachlassen der Wirkung

Beitrag von flower76 »

Hallo Jutschki,

ich kann dich gut verstehen. Bei mir ist das auch so, es passt soweit alles aber trotzdem immer wieder diese Rückschläge.

Bei mir äußert sich das eher in totaler Antriebslosigkeit bzw. totaler schwere in meinem Körper. Ich muß nicht weinen oder bin traurig sondern eher eben körperliche Beschwerden.
Das ganze belastet mich so dermaßen und ich kann es einfach nicht verstehen??
Es wird ja gesagt, daß es immer wieder schlechte Tage gibt aber eigentlich ist mein Tag ja nicht schlecht psychisch gesehen.

Ich verstehe es nicht und ich will das das alles endlich vorbei geht!

Ich glaube, ich werde auch mal mit meinem Arzt darüber sprechen.

Ich wünsche dir alles gute

Flower
kerry
Beiträge: 359
Registriert: 3. Nov 2006, 20:44

Re: Nachlassen der Wirkung

Beitrag von kerry »

Hallo Jutschki....

Ich nehme jetzt seit 2 Jahren Trevilor.
Insgesamt am Tag 150 mgr.
Eine Kollegin von mir nimmt es schon Jahre...
Also weder Sie noch ich können von einer NICHT Wirkung sprechen.
Sondern eher von Schwankungen des Gemütszustandes . Welches aber auch normal ist.
Nur weil man ein Medi. nimmt ist ja nicht ausgeschlossen das man nicht wieder ein Tief bekommt. Nur die schwere des Tiefs sollte nicht so arg sein.
In solchen Phasen dosiert meine Kollegin, für Wochen/Monate hoch.... Ich sitze Sie aus. Immer mit dem Wissen . es geht auch wieder Aufwärts."
Ich probiere diese Phasen bewusst anzugehen..
Was aber auch nicht grad Leicht ist.
Bis jetzt war ich war schon öfters Krankgeschrieben wegen einem Tief, aber das medi. erhöht habe ich bis jetzt noch nicht!
Du solltest das Problem mit deinem doc. besprechen...
Vielleicht wäre auch eine Umstrukturierung des Tagesablaufes auch erstmal eine möglichkeit.
Gruß Kerry
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