Habe einen Therapieplatz, aber wie geht es weiter?

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rowdys
Beiträge: 64
Registriert: 20. Apr 2007, 21:07

Habe einen Therapieplatz, aber wie geht es weiter?

Beitrag von rowdys »

Hallo,

jetzt habe ich einen Therapieplatz, aber wie geht es weiter?

Nach vielen Telefonaten habe ich bei einer Therapeutin einen Termin zum Erstgespräch bekommen und habe erstmal das Glück, dass ich gleich mit einer Therapie anfangen kann.

Ich habe erstmal einen Fragebogen bekommen, der sich kreuz und quer durch mein ganzes Leben fragt. Das hat mich erstmal ziemlich aufgewühlt, habe ich doch Schubladen wieder geöffnet, die ich mal sehr sorgfältig verschlossen habe. Jetzt stehen sie alle einen Spalt weit offen und ich bekomme sie nicht wieder zu.
Heute hatte ich meine nächste Stunde und schnell war ich bei einem Thema, was mich sehr belastet, das Gefühl von den Eltern nicht geliebt worden zu sein. Mit meinen Eltern kann ich darüber nicht mehr sprechen. Mein Vater lebt nicht mehr und meine Mutter ist schwer krank und ein Pflegefall, sie würde es nicht mehr verkraften und wahrscheinlich auch nicht verstehen.
Aber wie greift hier die Therapie?
Mir ist zwar bewußt, dass meine Mutter auch eine schwere Kindheit hatte und selbst wohl nicht aus ihrer Haut konnte. Ebenso weiß ich, das ich meine Vergangenheit nicht ändern kann und mich mit ihr arrangieren muß. Aber mir geht es trotzdem bei dem Gedanken an meine Kindheit und das Gefühl des "Nicht-geliebt-worden-seins" sehr schlecht.
Wie kann hier die Therapie greifen? Ich mache bzw. es wird eine tiefenpsychologische Therapie sein.

Gruß - sonny
BeAk

Re: Habe einen Therapieplatz, aber wie geht es weiter?

Beitrag von BeAk »

Liebe Sonny,

indem Du mit dem Therapeuten immer wieder darüber sprichst und der Dir auch neue Sichtweisen des Themas vermittlet verarbeitest Du das ganze langsam und es belastet Dich nicht mehr. Du kannst es als einen Teil Deiner Geschichte annehmen.

Fühlst Du Dich bei Deinem Therapeuten wohl?
rowdys
Beiträge: 64
Registriert: 20. Apr 2007, 21:07

Re: Habe einen Therapieplatz, aber wie geht es weiter?

Beitrag von rowdys »

Hallo Beatrix,

ich bin ja erst ganz am Anfang einer Therapie und ich kann mir im Moment noch sehr schlecht vorstellen, wie es weiter geht, weiter gehen kann.
Aber, wie gesagt ich stehe erst am Anfang und habe jetzt erstmal das Gefühl, dass ich vor einem riesigem Berg stehe und keinen Weg hinauf finde.
In meinem Rucksack, den ich dabei habe, ist leider nicht "nur" meine Kindheit, welche eigentlich "nur" Grundstock für meine weiteren Probleme sind.

Ich habe noch keine Therapieerfahrungen. Habe jetzt eine Therapeutin, sehe es erstmal neutral und habe keine Probleme über alles zu reden.
Aber diese zwei Stunden reichen schon, um in mir eine Menge loszutreten!Es arbeitet sehr in mir und ich bin ziemlich "durch den Wind".
Gestern nacht habe ich sehr schlecht geträumt und bin total verschwitzt und mit Herzlopfen aufgewacht.In letzter Zeit träum ich nachts häufig schlechter, habe den Traum dann aber vergessen. Aber heute nacht habe ich meinen Traum aufgeschrieben und werde in der nächsten Stunde mit meiner Therapeutin darüber sprechen.

Gruß - sonny
BeAk

Re: Habe einen Therapieplatz, aber wie geht es weiter?

Beitrag von BeAk »

Liebe Sonny,

das die Kindheit der Grundstock für viele weitere Probleme ist, ist gerade zu klassisch.

Auch das du einen riesen Berg vor Dir hast und nicht weiter weist, ist die übliche Situation zu Therapiebeginn.
Sonst würde ja auch niemand eine Therapie beginnen.

Mach Dir keine Sorgen, das ist alles normal.
Und Deine Therapeutin weiß das auch. Sie wird dir helfen, Deinen Weg in kleinen bewältigbaren Schritten zu gehn.

Das du erschöpft bist, nach einer Sitzung, ist auch normal. Richte halt Deinen Tagesablauf nach Deinen Therapieterminen aus, nimm Dir für nach der Sitzung nichts mehr vor. Gönne Dir Erholung.

Es wird schon werden.
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