Reha abgelehnt - bin verzweifelt!!

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AvantGarden
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Registriert: 11. Nov 2005, 17:11

Reha abgelehnt - bin verzweifelt!!

Beitrag von AvantGarden »

Hallo,

ich hab soeben die Info von der Rentenversicherung bekommen, dass mein Antrag auf medizinische Reha (Kur) abgelehnt wurde. Meine Diagnose "mittelschwere Depression, Angsterkrankung, Anpassungsstörung" rechtfertige nur eine regelmässige Richtlinienpsychotherapie, die aber ja sowieso mache. Ausserdem besteht bei mir nicht die Gefahr der Erwerbsunfähigkeit. Ich bin aber schon seit 2 Monaten krankgeschrieben. Und das reicht nicht???? Muss man erst mit Selbstmord drohen, um sowas bewilligt zu bekommen?
Wie sind da Eure Erfahrungen? Ich hab das Gefühl, dass meine Krankheit von denen nicht ernstgenommen wird und das Gefühl schlaucht. Soll ich darüber morgen mal mit meiner Therapeutin sprechen, damit sie Widerspruch einlegt? Das Dumme ist, dass ich heute morgen schon einen Termin bei meiner Hausärztin hatte, allerdings BEVOR die Post da war. Den Kurantrag hat sie ausgefüllt und nicht die Therapeutin. Kann das daran liegen?

Fragen über Frage, aber ich brauch dringend Antworten, bin sehr verzweifelt und heul den ganzen Morgen schon rum.

Dank Euch schon mal.

LG
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Lisa23

Re: Reha abgelehnt - bin verzweifelt!!

Beitrag von Lisa23 »

Hallo Dani,

lass Dich nicht verunsichern. Meistens wird erstmal abgelehnt. Das hat Methode.

Geh in Widerspruch, dafür hast Du 4 Wochen Zeit.

Liebe Grüße, Lisa
DepriXX
Beiträge: 1498
Registriert: 5. Feb 2004, 10:57

Re: Reha abgelehnt - bin verzweifelt!!

Beitrag von DepriXX »

hallo
die lva will sparen , du könntest Einspruch einlegen.

Warum gehst du nicht in die Psychiatrie, in einigen gibt es sogenannte Depressions-Fachstationen.
--

liebe grüße

.::. DepriXX .::.



Lioness
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Registriert: 29. Mai 2005, 23:21

Re: Reha abgelehnt - bin verzweifelt!!

Beitrag von Lioness »

Hallo Dani,

die Hausärztin hat den Antrag auf Reha ausgefüllt? Kein Facharzt/ Fachärztin für Psychiatrie? Da ist es allerdings nicht ganz verwunderlich, dass die erstmal abgelehnt haben. Das hatte ich vor meinem Rehaantrag schon gehört, von meiner Hausärztin, die selber drauf bestanden hat, dass ich eine Fachärztin aufsuche. Hausärzte werden von der Deutschen Rentenversicherung offenkundig nicht richtig ernst genommen, wenn es um psychiatrische Dinge geht. Und warum hat die Therapeutin kein Gutachten dazu geschrieben?

Wie die Vorposter schon geschrieben haben: Widerspruch einlegen! Auf die Therapeutin verweisen und darauf bestehen, dass die einen Bericht von ihr einfordern. Am besten zum Psychiater gehen (wer hat eigentlich die drei F-Diagnosen gestellt?) und die Dringlichkeit für die Reha (= Wiederherstellung der Arbeitsfähigkeit!) bescheinigen lassen.

Nur Mut, noch ist nicht aller Tage Abend, Du bist nicht die erste, deren Antrag beim ersten Mal abgelehnt und nach Widerspruch genehmigt wird.

Und der Vorschlag, in eine Psychiatrie (oder per Klinikeinweisung in eine psychosomatische Klinik) zu gehen, ist es durchaus auch wert, in Betracht gezogen zu werden. Soooooo pralle sind viele Rehakliniken nun auch nicht, was die Therapiedichte und -form angeht. Und das Hauptziel von Rehakliniken ist es nun mal, die Patienten als arbeitsfähig zu entlassen. Es gibt hier im Forum so einige Threads von Verzweifelten, die als arbeitsfähig aus der Reha entlassen wurden und sich aber gar nicht so fühlen.....

Alles Gute
Lioness



Wir brauchen den Blick nach hinten, um unser Leben zu verstehen. Wir brauchen den Blick nach vorne, um unser Leben zu LEBEN!
AvantGarden
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Re: Reha abgelehnt - bin verzweifelt!!

Beitrag von AvantGarden »

Hi Lioness,

vielen Dank für Deine ausführliche Antwort.
Meine Hausärztin hat den Antrag ausgefüllt, weil ich zum damaligen Zeitpunkt die Therapie bei meiner ersten Therapeutin abgebrochen hatte und noch nicht bei meiner jetzigen Therapeutin war.
Ich hab mir schon gedacht, dass das ein Fehler ist.
Ich hab morgen wieder einen Termin bei der Thera und da werd ich das auch ansprechen. Ich bin mir sicher, sie wird mir helfen.

Was das Thema Klinik betrifft, so muss ich leider sagen, dass ich schon bei dem Wort "Klinik" Angst bekomme. Aber ich glaub, eine Tagesklinik wäre noch überlegenswert. Auch das werd ich morgen mal ansprechen.

Vielen Dank auf jeden Fall.
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truth
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Re: Reha abgelehnt - bin verzweifelt!!

Beitrag von truth »

Ja ist eine gute Idee, droh denen mit Selbstmord, dann bist du schneller in einer Klinik als dir lieb ist. Tztztz
Anne Blume
Moderator
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Registriert: 7. Dez 2006, 13:25

Re: Reha abgelehnt - bin verzweifelt!!

Beitrag von Anne Blume »

Gelbe Karte!
Sicher ist der Ablehnungsbescheid ein großer Schock, aber es besteht wie gesagt die Möglichkeit, in Widerspruch zu gehen.
Meine Aufforderung an die Schreiber in diesem Threat: Bitte bleiben Sie sachlich!

Herzliche Grüße
Anne Zink
flocke
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Registriert: 13. Feb 2003, 09:52

Re: Reha abgelehnt - bin verzweifelt!!

Beitrag von flocke »

das sagen sie "den" schreibern? bin ich blind, begriffsstutzig?????????


wäre es nicht angebrachter zu sagen: "truth, bitte bleiben sie sachlich" ?????


flocke


ps.: ach ja, leg auf jeden fall wiederspruch ein.
Pessimisten sind Optimisten mit Erfahrung
truth
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Re: Reha abgelehnt - bin verzweifelt!!

Beitrag von truth »

meine Antwort war sachlich, und emotionslos, ich finde es aber nicht schön wenn hier mit suiziddrohungen gespielt wird.
Dani schrieb:
> Hallo,
>
> ich hab soeben die Info von der Rentenversicherung bekommen, dass mein Antrag auf medizinische Reha (Kur) abgelehnt wurde. Meine Diagnose "mittelschwere Depression, Angsterkrankung, Anpassungsstörung" rechtfertige nur eine regelmässige Richtlinienpsychotherapie, die aber ja sowieso mache. Ausserdem besteht bei mir nicht die Gefahr der Erwerbsunfähigkeit. Ich bin aber schon seit 2 Monaten krankgeschrieben. Und das reicht nicht???? Muss man erst mit Selbstmord drohen, um sowas bewilligt zu bekommen?
> Wie sind da Eure Erfahrungen? Ich hab das Gefühl, dass meine Krankheit von denen nicht ernstgenommen wird und das Gefühl schlaucht. Soll ich darüber morgen mal mit meiner Therapeutin sprechen, damit sie Widerspruch einlegt? Das Dumme ist, dass ich heute morgen schon einen Termin bei meiner Hausärztin hatte, allerdings BEVOR die Post da war. Den Kurantrag hat sie ausgefüllt und nicht die Therapeutin. Kann das daran liegen?
>
> Fragen über Frage, aber ich brauch dringend Antworten, bin sehr verzweifelt und heul den ganzen Morgen schon rum.
>
> Dank Euch schon mal.
>
> LG
danideng
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Registriert: 26. Feb 2006, 12:49

Re: Reha abgelehnt - bin verzweifelt!!

Beitrag von danideng »

Liebe Dani,

lass dich von Truth nicht vertreiben.

Was an dem Wort "Klinik" macht dir denn Angst? Vielleicht kann ich sie dir ein bisschen nehmen? Ich hatte auch Angst davor, und war überrascht, wie wenig das ganze Ambiente, der Umgang untereinander, Speiseplan etc. mich an Klinik erinnert haben. Im Gegenteil, mit dem Schwimmbad, Sauna, Saularium, Tischtennis, Billard, Kicker, dem köstlichen Essen kam ich mir fast eher vor wie auf Kur

Liebe Grüße
Dani
Dani1112
Toby
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Re: Reha abgelehnt - bin verzweifelt!!

Beitrag von Toby »

Hallo Dani,

ein Widerspruch lohnt sich irgendwie immer, und wenn es nur das Gefühl gibt, man gibt nicht auf.

Ich habe auf meiner Reha (allerings über die BEK) 7 Monate gewartet. Mein Hausarzt hat 2 Monate gebraucht um den Antrag überhaupt zu schreiben. Das lag daran das er Urlaub hatte und ich nunmal auch nicht der einzige Patient bin. Dann passte der KK nicht, das er das Formular nicht so ausgefüllt hatte, wie die es forden.

Ich habe denen dann klar machen können, das ich von jedem meinr Fachärzte dann das Formular ausfüllen lassen muss, denn keiner meiner Ärzte kann wirklich alle Fragen dort beantworten. Mein Hausarzt bekommt zwar immer alle Infos, aber er ist nunmal kein Facharzt.

Nach 3 Monaten kam erstmal eine angedrohte Ablehnung mit einer Anhörung incl. Gründe warum denn abgelehnt worden ist. Als ich die Ablehnung gelesen habe, habe ich mich wirklich gefragt, ob die den Antrag überhaupt durchgelesen haben.

Alles was die von mir forderten wurde bereits unternommen, hat aber eben nicht den gewünschten Erfolg gehabt.

Ich habe denen dann jeden einzelnen Punkt gründlich auseinander genommen und klar gemacht, das ich alle die geforderten Maßnahmen bereits in Anspruch genommen habe, ausser Psychotherapie, das ich dazu gar nicht in der Lage war zum damaligen Zeitpunkt.

Letzendlich habe ich dann doch die Reha bewilligt bekommen.

Du siehst, kämpfen lohnt sich.

Gruß

Toby
Wer Anderen ihr Andersein nicht verzeihen kann, ist weit ab vom Weg der Weisheit (chin. Sprichwort)
AvantGarden
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Re: Reha abgelehnt - bin verzweifelt!!

Beitrag von AvantGarden »

Liebe/r Truth,

es tut mir sehr leid, wenn Du Dich durch meine Wortwahl gestört und/oder belästigt fühlst. Glaub mir, das habe ich ganz bestimmt nicht beabsichtigt.
Ich war nur gestern sehr durcheinander und total down, vielleicht kannst Du diese Gefühle auch nachvollziehen!?
Das Letzte, was ich wollte, ist, Suizidgefährdete zu veralbern. Vor allem, weil ich vor Jahren selbst eine gute Bekannte durch Selbstmord verloren habe.

Ich hoffe, dass Du das verstehst.

LG
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AvantGarden
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Re: Reha abgelehnt - bin verzweifelt!!

Beitrag von AvantGarden »

Hallo Namensvetterin und Toby und alle anderen,

vielen Dank für Eure sehr hilfreiche Antworten. Ich komme grad von der Therapie und meine Therpeutin hilft mir beim Widerspruch. Sie setzt sich mit meiner Hausärztin in Verbindung und gemeinsam wird das dann in die Wege geleitet.
Mir geht es auch schon etwas besser als gestern. Hab mich erschrocken, dass mich die Ablehnung so aus der Bahn geworfen hat.

Dani, mit Klinik verbinde ich halt diese typische Krankenhausatmosphäre. Ich weiss, dass das auch anders sein kann, aber ich hab nunmal eine riesige Abneigung gegen Krankenhäuser. Selbst, wenn ich jemanden besuchen muss, wird mir das zu viel. Aber meine Therapeutin meinte auch, dass wenn das mit der Reha nicht klappt, ich vielleicht auch mal für einige Woche eine stationäre Behandlung erwägen soll.

Ich danke Euch nochmal. Dieses Forum ist einfach super.

LG
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danideng
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Re: Reha abgelehnt - bin verzweifelt!!

Beitrag von danideng »

Liebe Namensvetterin (schöner Begriff) ,

nur zur Erklärung: Ich hatte genauso nen Horror vor Klinik, da ich letztes Jahr im Mai in einer wirklichen Klinik lag - Bandscheibenvorfall. Um so größer das Entsetzen, dass ich wieder in eine Klinik soll. Und um so größer die Erleichterung zu erkennen, dass das eine mit dem anderen überhaupt nichts zu tun hat! Aber wirklich rein gar nichts!

Liebe Grüße
Dani
Dani1112
flocke
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Re: Reha abgelehnt - bin verzweifelt!!

Beitrag von flocke »

vielleicht kannts du dir die "klinik" ja erstmaal ansehen. da wo ich war zum beispiel ist das möglich und es sieht so schlimm garnicht aus. normale betten und schränke, also nicht wie in einem krankenzimmer. war allerdings die "psychotherapiestation", auf den anderen stationen , ausser der geschlossenen sah es aber genauso aus.


flocke
Pessimisten sind Optimisten mit Erfahrung
truth
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Re: Reha abgelehnt - bin verzweifelt!!

Beitrag von truth »

Hallo Dani, auch ich möchte mich bei Dir entschuldigen, es war nicht fair von mir dir dies zu schreiben. Ja ich verstehe dich sogar sehr gut. Ich habe nur etwas dagegen (ich bin regelrecht allergisch) wenn (nicht nur du, sondern allgemein) jemand mit Suizid droht, ich fahre seit vielen Jahren im Rettungsdienst und durch solche "dummen" Sprüche ist es nicht nur einmal passiert, dass einem wirklichen Notfall nicht mehr geholfen werden konnte.

Wie gesagt, es tut mir leid dass ich dich so angemacht habe.

LG
Truth
AvantGarden
Beiträge: 182
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Re: Reha abgelehnt - bin verzweifelt!!

Beitrag von AvantGarden »

Hallo Truth,

alles vergeben und vergessen. Ich war auch nie böse.
Find ich gut, dass wir das geklärt haben.

LG
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Sonnensucherin
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Registriert: 11. Apr 2006, 13:28

Re: Reha abgelehnt - bin verzweifelt!!

Beitrag von Sonnensucherin »

Hallo Ihr Forianer,

noch befinde ich mich in einer Klinik......
und kann nur sagen....diese aus dem Jahre 59 stammende Klinik (Familiengeführt) ist wunderbar. Sehr gute Therapeuten, mittelmäßige Zimmer, eine Klasse Physiotherapeutin, gute Schwestern.
Das Essen war/ist nicht berauschend aber alles andere ist Klasse.
Und eins weiß ich, wird es mir wieder schlecht gehen, werde ich mich nicht mehr so lange zuhause quälen...sondern gleich anrufen und Anreise vereinbaren.

Kopf hoch.....Klinik ist nichts schlimmes.
Alles Gute,
Sonnensucherin
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