Schnellstmögliche Hilfe?!

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Gena
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Schnellstmögliche Hilfe?!

Beitrag von Gena »

Seit sehr geraumer Zeit leide ich an Depressionen (festgestellt vor knapp 2 Wochen - seit dem nehme ich auch 1x täglich Amitriptylin 25). Es gab Tage an denen es mir sogar seit dem relativ gut ging. Heute allerdings habe ich wieder einen richtig besch...eidenen Tag hinter mich gebracht. Das volle Programm: Einsamkeit, Traurigkeit, div. Ängste, Heulen bis zur Erschöpfung usw.

Ich habe so dermassen die Nase voll davon, möchte, daß es mir endlich wieder gut geht. So langsam werde ich für jeden in meiner Umgebung merklich zur Belastung .

Termin beim Neurologen ist erst am 5.6. - so lange kann und möchte ich einfach definitiv nicht mehr warten.

Gibt es eine Möglichkeit schneller an Hilfe zu kommen? Mir ist klar, daß die Depris nicht von heute auf morgen verschwinden aber ich weiss auch, daß die Tabletten alleine nicht reichen ....

Weiss jemand Rat?
Liebe Grüße

Gena
AnnieimNEZT
Beiträge: 31
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Re: Schnellstmögliche Hilfe?!

Beitrag von AnnieimNEZT »

...Hallo Gena,

das Gefühl kenn ich, so geht es mir auch. Das einzige was ich dir sagen kann das das Medikament erst eine zeitlang braucht um wirken zu können. Ich bin auch sehr ungeduldig und versuche mich abzulenken. Ich rede dann viel mit Freunden und erzähle ihnen wie es mir geht, und sie bauen mich dann immer wieder auf...halte durch! alles Gute...Andrea
roed groed med flöde
Gena
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Re: Schnellstmögliche Hilfe?!

Beitrag von Gena »

Das dumme an der Geschichte ist, daß ich niemanden habe mit dem ich wirklich über meine Verfassung reden könnte. Entweder sind sie zu sehr mit eigenen Problemen beschäftigt, verstehen meine "Krankheit" nicht (kann sie ja selber noch nicht mal richtig verstehen bzw. annehmen) oder ich kann mit ihnen von meiner Seite her nicht reden .

Ich weiss, daß die Tabletten nicht von heute auf morgen helfen und dennoch kann ich meine Ungeduld nicht zügeln (wie in anderen Lebensbereichen auch). Wer fühlt sich schon gerne besch...eiden?

Danke trotzdem für deine aufmunternde Antwort

LG
Gena
Liebe Grüße

Gena
flower76
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Re: Schnellstmögliche Hilfe?!

Beitrag von flower76 »

Liebe Gena,

ich kann sehr gut nachvollziehen wie es dir im Moment geht. Als meine depression damals anfing ging es mir ähnlich.

Ich konnte nicht alleine sein, sobald mein damaliger Freund das Haus verlassen hat, bin ich fast eingegangen. Ich hatte solche Angst allein zu sein. Ich kann dir nur sagen, daß das bei mir vorbei ging, ich habe mittlerweile soviele Stadien der Depression durchlebt.
Eben von Beginn, mit nicht allein sein können, bishin zu, ich will am liebsten gar niemanden sehn....

Auch wenn es unerträglich ist, versuche durchzuhalten, die Tabletten brauchen Zeit bis sie wirken.Du kannst aber auch bei deinem Neurologen anrufen und sagen, du brauchst einen Notfalltermin. Das du einfach nicht noch einen monat warten kannst, daß es dir jetzt schlecht geht und nicht in einem Monat.

Oder vielleicht versuchst du es mit einer Therapie, daß ist auch oft sehr hilfreich...

Ich wünsche dir alles gute und viel Kraft und Geduld . Es wird besser werden, glaub mir.

Flower
Gena
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Re: Schnellstmögliche Hilfe?!

Beitrag von Gena »

Die Ärztin ist eine Psychologin bzw. Psychotherapeutin wie ich inzwischen festgestellt habe. Auf dem Ü-Schein meiner Hausärztin steht allerdings Neurologe *wunder*. Notfalltermin wäre ja nicht schlecht - aber ist das nicht eher was, was für Suizidgefährdete ist? Zu denen zähle ich mich (noch?) nicht. Denke wohl darüber nach ob es nicht besser wäre wenn ich gar nicht da bin, aber an Suizid ... nein.

Heute geht es gott sei Dank. Dank diesem Forum und Leuten wie dir und Dani1112 geht es mir einigermassen gut. Bin froh hierher gefunden zu haben und endlich auf Verständnis zu treffen...

Danke. Das es bei dir auch so war und du darüber hinweg bist gibt mir wieder Hoffnung .
Liebe Grüße

Gena
rofie07
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Re: Schnellstmögliche Hilfe?!

Beitrag von rofie07 »

Hallo Gena,
mir hat in der Anfangszeit eine Selbsthifegruppe sehr gut getan und da wurde ich auch verstanden. Es war zwar eine Selbsthilfegruppe für Mobbing, aber ich denke da gibt es auch etwas für deine Kranheit.

Somit konnte ich die Wartezeit gut überbrücken und es war auch sehr hilfreich.

Mein Arzt hat mir gesagt, das die meisten Männer nicht zu ihren Depressionen stehen und somit bin ich denen einen Schritt vorauß.
Wenn ich die Gruppe damals nicht gehabt hätte, hätte ich mich an eine Tagesklinik gewand.

Du solltest auf jedem Fall etwas in der Richtung unternehmen.

Gruß rofie
Gena
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Re: Schnellstmögliche Hilfe?!

Beitrag von Gena »

Es ist so, daß selbst die Diagnose mich z.Zt. völlig überfordert. Wusste ich wohl, daß es sowas gibt aber habe mich nie damit auseinander gesetzt bzw. auseinander setzen müssen. Selbsthifegruppe ... wo finde ich die und wie komme ich dann daran? Geht man einfach so hin? Braucht man da einen Termin?

Ich habe noch absolut keine Ahnung wie ich mit der Diagnose umgehen soll bzw. was ich machen kann um mir selber zu helfen ...
Liebe Grüße

Gena
Gena
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Re: Schnellstmögliche Hilfe?!

Beitrag von Gena »

Ich hab es gemacht - habe mir im Internet eine Adresse einer Selbsthilfegruppe rausgesucht, es geschafft dort anzurufen und mich anzumelden. Nun hoffe ich, daß ich auch den Mut aufbringe da hin zu gehen ....

Entschuldigt wenn ich euch hier so voll sülze. Ist im Moment der einzige Weg für mich dem Drang mich mitzuteilen nachzugeben ...
Liebe Grüße

Gena
leorosalie
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Re: Schnellstmögliche Hilfe?!

Beitrag von leorosalie »

Liebe Gena,

Wie ich herausgelesen habe, bist Du bisher ja "nur" beim Hausarzt gewesen und noch nicht beim Neurologen / Psychiater.

Wenn es Dir wirklich so dermaßen schlecht geht, ist es wichtig, dass Du Dich schnell um Hilfe bemühst.

Ich würde mich an den Hausarzt wenden. Wenn der nicht helfen kann oder nicht erreichbar ist: In Deiner Nähe gibt es sicher ein Krankenhaus mit Psychiatrischer Abteilung, da kannst Du anrufen, und Dich
an die Tagesklinik wenden. Die müssen Dir helfen.

Warte nicht zu lange.

Gruß Gaby
Gena
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Re: Schnellstmögliche Hilfe?!

Beitrag von Gena »

Ja, ich bin bisher "nur" bei meiner Hausärztin gewesen die sich allerdings sehr viel Zeit trotz vollem Wartezimmer für mich genommen hat. Neurologe bzw. Psychologe, der Termin ist am 05.06. - vorher war leider nichts zu machen.

Ich merke selber, daß ich nicht mehr lange warten kann. Es MUSS was passieren ansonsten habe ich das Gefühl durchzudrehen. Kann mich im Moment selber nicht leiden. Wie sollen das dann andere Personen können? Deswegen habe ich mich bei dieser Selbsthifegruppe angemeldet. Noch weiss ich nicht ob es wirklich das Richtige ist. Habe mich aber vorher telefonisch erkundigt ob es ein Problem ist bei dem/den ersten Mal/en einfach nur beizusitzen und nichts zu sagen. Mal schauen wie ich dort aufgenommen werde. Ist eine so genannte "freie" Gruppe... So will ich dann die Wartezeit überbrücken und vielleicht auch mal wieder unter Menschen kommen. Ich habe keine wirklichen Freundschaften mehr weil ich zu allen den Kontakt abgebrochen habe. Denke, daß auch das ein Problem für mich ist, daß dieses das Gefühl der Einsamkeit in mir noch verstärkt.

Ich WEISS, daß ICH was tun muss um nicht völlig zu "verblöden" aber kenne den Weg noch nicht. Ist alles so verdammt neu für mich ....

Ist das zu verworren? Wenn ja, dann ist es genau das was ich z.Zt. empfinde. Ich brauche einfach was an das ich mich festhalten kann. Und das ist momentan einfach das Gefühl etwas dagegen tun zu können, nicht einfach nur stumpfsinnig in der Ecke zu hocken und mich von meiner Traurigkeit und Einsamkeit überfahren zu lassen. Vielleicht kann ich mich so dann auch endlich wieder unbefangen auf meine Kids und meinen Freund einlassen ohne dieses ständige Gefühl zu haben ich sei minderwertig oder es könnte mir alles aus der Hand gleiten. Vielleicht schaffe ich es dann auch endlich emotional für meine alternde Mutter da zu sein, ihr eine Hilfe zu sein.

Wow - schon wieder so viel geschrieben. Muss wohl doch ziemlich gross sein mein Bedürfnis zu reden ....
Liebe Grüße

Gena
heike56
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Re: Schnellstmögliche Hilfe?!

Beitrag von heike56 »

Liebe Gena,

25 mg Amitrytilin ist eine sehr geringe Dosierung. Nach meiner Erfahrung tritt eine zuverlässsige Wirkung erst ab 75 mg ein.

Du kannst zwei Wege gehen. Du gehst zu deiner Allgemeinmedizinerin und sagst ihr, dass es dir schlecht geht. Evt. kann sie die Medikamentenmenge erhöhen. Oder Du bittest sie einen früheren Termin beim Neurologen zu machen.

Oder Du gehst direkt in die Praxis des Neurologen und sagst, dass Du nicht weiter weißt. Notfälle können sie so weit ich weiß nicht abweisen.

Ich habe selber die Erfahrung gemacht, dass man den Ärzten manchmal auf die Füße treten muss, damit sie die Ernsthaftigkeit der Situation erkennen.

Denn Depressionen sind eine ernste Krankheit und keine Anstellerei.

Die Bezeichnung Neurologe beinhaltet meistens, dass sie auch die Fachärzte für Psychiatrie sind. Geeigneter sind bei Depressionen Ärzte die sich auf Psychiatrie spezialisiert haben. Aber ein Neurologe muß nicht der verkehrte Ansprechpartner sein.

Alles Gute für dich!

Heike 47
Gena
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Re: Schnellstmögliche Hilfe?!

Beitrag von Gena »

Ich habe gerade eben mit der Praxis meiner Hausärztin gesprochen um meine Blutwerte zu erfragen. Meine Schilddrüsenwerte sind mal wieder unter aller Sau (was auch zu Depressionen führen kann bei einer U-Funktion wie ich sie habe). Habe zwar nur mit einer Praxishilfe gesprochen aber sie hat mir gesagt, daß meine Ärztin in die Karte geschrieben hat, daß sie mit mir sprechen möchte. Werde also morgen vormittag hingehen und schauen was sie zu sagen hat. Werde bei der Gelegenheit ihr auch gleich sagen, daß es mir gar nicht gut geht und werde eine Erhöhung der Dosierung ansprechen.
Liebe Grüße

Gena
flower76
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Registriert: 13. Okt 2005, 23:35

Re: Schnellstmögliche Hilfe?!

Beitrag von flower76 »

Hallo Gena,

so ein Zufall, ich habe auch vor ca 2 Monaten durch eine Blutabnahme erfahren, daß ich eine Schilddrüsenunterfunktion habe.
Und soll ich dir was sagen, ich war sooo froh, als ich das erfahren hab, weil ich dachte, yipiiieee vielleicht geht es mir ja deswegen immer noch so schlecht.
Was ich mit so schlecht meine ist, daß ich auch nach 4 Jahren noch immer mit extremer Antriebsschwäche zu kämpfen habe und das auch oft von einer Minute auf die andre.

Naja auf jeden Fall nehme ich seit eben 2 Monaten Schilddrüsenhormone und ich muß sagen,es ist besser geworden....

Deswegen Kopf hoch und du wirst sehen egal ob mit oder ohne Schild.unterfunktion es wird besser werden .

Alles Liebe, Flower

P.s. ich kann dich so gut verstehen und ich finds super, daß du versuchst, etwas dagegen zu unternehmen....war bei mir damals ganz genauso:-)
Gena
Beiträge: 99
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Re: Schnellstmögliche Hilfe?!

Beitrag von Gena »

flower - meine SD-Unterfunktion ist schon seit ca. 2,5 Jahren bekannt. Hatte auch damals Hormone genommen bis die Werte wieder ok waren und dann (zugegebeben eigenmächtig) wieder abgesetzt. Ich denke, daß ein grosser Teil meiner Depressionen mit meiner SD zusammenhängen - aber eben nur ein grosser Teil. Werde trotzdem eine Therapie in Angriff nehmen um mein Leben wieder in den Griff zu bekommen. Im Moment ist meine Wut auf diese *zensiert* Krankheiten so riesig, daß ich die Wut in Taten umwandeln werde. Ich möchte einfach nicht, daß "SIE" mich im Griff haben sondern, daß ICH "sie" im Griff habe. Dank dem Forum - ich habe heute fast den ganzen Tag hier nur gelesen - habe ich wohl ansatzweise begriffen, daß NUR ICH etwas dagegen unternehmen kann und daß ich kein Ungetüm bin.

So langsam beginne ich wohl tatsächlich die Krankheit auch als solche zu sehen und gegen die meisten Krankheiten kann man was tun. Aber es wird sich nie was ändern, wenn ICH nicht etwas tue.

Ich danke allen die hier am Forum teilnehmen und ihre Erfahrungen (sowohl die negativen als auch die positiven - gott sei dank gibt es auch solche ) posten. Alleine der heutige Tag hat mir hier so gut getan, daß ich sogar wieder ein bisschen lachen konnte (vielleicht ist meine Depri doch nicht so schlimm wie ich dachte )

flower76 - ich hoffe sehr, daß es dir inzwischen besser geht und danke auch dir für dein Verständnis. Wie sehr hat es mir gefehlt verstanden zu werden obwohl ich mich selber vor der Diagnose nicht verstanden habe...

P.S.: ich hoffe, daß ich auch morgen noch so denke - drückt mir die Daumen, daß der heutige Tag nicht wieder eine Eintagsfliege war und ich morgen wieder heulend auf der Couch sitze und nichts mit mir anzufangen weiss ...
Liebe Grüße

Gena
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