Antidepressiva

inka
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Beitrag von inka »

...eine bitte wegen der übersichtlichkeit der threads...vielleicht einen neuen thread "hife, mein mann....." -hier sollte es doch eigentlich rund um ADs gehen. inka
chris37
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Beitrag von chris37 »

liebe sigrid, ich hatte vor jahren eine ähnliche situaton, und ich erlebte sie (durch den partner) als schon recht gewaltig im sinne von gewaltvoll. seelischer natur, zur körperlichen auseinandersetzung kam es auch, ich konnte rechtzeitig "fliehen", bevor schlimmeres passierte. das betrifft jetzt nicht deinen partner, jedoch fühle ich aus diesem grunde dir nach, unter welch enormen stress du stehst. das ist beinahe unerträglich, nur noch reagieren zu können und dabei seine eigenen grenzen versuchen zu bewahren. für dich wird es nun langsam zu quallvoll, es bestürzt mich sehr, was du beschreibst. offenbar gibt es derzeit keinen sichtbaren ausweg für deinen mann, aber hast du für dich vielleicht die möglichkeit, dir rat und hilfe zu holen, damit du diesen druck loswerden und ein bisschen objektivität zurückgewinnen kannst ? ich wünsche, dir, dass du deine kraft auch für dich einsetzen kannst und wirst. es grüsst dich chris37
Sigrid Delvoye
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Beitrag von Sigrid Delvoye »

Liebe Chris37, ich bin gerade dabei mich von meinem Mann zu distanzieren. Dabei liebe ich ihn nach wie vor über alles - aber genau diese Gefühlsnähe läßt diesen Teufelskreis entstehen. Man gibt immer wieder nach - weil es geht ihm ja nicht gut - er ist krank - also nimmt man noch etwas auf seine Schultern und verleugnet sich immer mehr und die Macht des Kranken über den Partner wird immer größer und die Kontrolle wird so ausgedehnt, daß man fast in eine Isolation gerät - weil alle Freunde/Verwandte werden vom Kranken niedergemacht und geschmäht und das soziale Umfeld/der Kontakt nach außen auf ein Minimum reduziert. Ganz liebevoll - er geht für mich einkaufen, er nimmt mir alles ab, so daß ich nur noch zuhause sitze (ich arbeit im Haus) alles aus Liebe. Wenn ich etwas allein unternehmen möchte große Debatte und tiefe Depressive verstimmung. Dies alles seit Jahren. Aber ich bin nun aus reinem Selbsterhaltungstrieb endlich dabei mich abzugrenzen. Aber dies tut auch mir unendlich weh, doch der Punkt meine seelische Gesundheit zu schützen ist erreicht. Auch ich hatte durch die Situation, die aus der Depression meines Mannes entstanden ist schon Antidepressiva nötig um meinen Alltag zu bewältigen zu können und das kann es doch nicht sein. Liebe Grüße Sigrid
Sigrid Delvoye
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Beitrag von Sigrid Delvoye »

Liebe Inka, ich kann Deinen Einwand verstehen - sorry dafür. Zu meiner Entschuldigung: ich bin Internet-Neuling und habe zu meinem Problem Betroffene/Angehörige gesucht und beim durchlesen der vorhandenen Nachrichten mich bei Euch hier "zu Hause" gefühlt. Daher meine Náchrichten an dieser Stelle. Übrigends herzlichen Dank für alle, die sich hier auf meine Darstellungen gemeldet haben, jede kompetente Stellungsnahme bringt mich ein wenig weiter. Danke für Verständnis Sigrid
inka
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Beitrag von inka »

ist doch nicht schlimm sigrid. es ist nur auf dauer so verwirrend und unübersichtlich. jetzt bloß nicht verschwinden, so war das nicht gemeint! bleib bei uns :-). mach doch einen eigenen thread auf (unten auf der seite), da finden dich dann auch mehr leute die zu dem thema posten wollen. gruß, inka
chris37
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Beitrag von chris37 »

liebe sigrid, ich stimme inka hierbei zu, ein eigener thread für dein thema wäre gut für die übersichtlichkeit und das auffinden deiner nachrichten. muss nicht sein, kann. ich schaue trotzdem hier nach, ob du etwas geschrieben hast. wie weh das tut, mein gott, ja! dieses sich-distanzieren-müssen ist eben genau das, was man in einer partnerschaft nicht möchte. es ist so schade, dass dein mann die hilfe verweigert. wovor hat er solche angst ? hast du selbst eine ahnung, was ihn davon abhält, für sich und somit auch für euch diese situation zu ändern ? zu schauen, was mit ihm ist. naja, ich dachte eben, wie es mir erging während der schweren depression. alles egal. totale abhängigkeit vom anderen. aussichtslosigkeit im denken und fühlen. ich möchte dir gern etwas vernünftiges sagen oder raten, doch ist das vernünftigste eben, dass du dich erhälst. wenn er spürt, dass du distanz aufbaust, eventuell passiert dann etwas mit ihm. wer weiss. natürlich kann es nicht sein, dass du AD nimmst, um die Situation zu ertragen. das sehe ich auch so. bleib am ball. liebe grüsse chris37
Sigrid Delvoye
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Beitrag von Sigrid Delvoye »

An Alle depressiv betroffenen, daß ich hier, unter diesem Thema, bleibe, hat einen Grund. Ich habe mich bisher zwar bei euch "ausgeheult" und das Verständnis hat mir sehr gut getan, aber der Hauptgrund ist eigentlich, daß ich gerne wissen möchte - was geht im Erkrankten vor - welche Gefühle und Motivationen hat er, die sich dann auf seine Umgebung so katastrophal auswirken. Ich unterstelle meinem Mann keinerlei Absicht - aber kann er nicht sehen wie weh er mir und meiner Tochter tut. Gespräche, die ich mir ihm führe enden immer damit, daß die Situation unverändert von ihm weitergeführt wird, obwohl ich im Gespräch das Gefühl habe - jetzt hat er es verstanden. Ich sehe nur - er ist sehr unglücklich und verzweifelt und seelisch und körperlich extrem erschöpft. Aber alle Argumente kommen an und wie von einer Gummiwand wieder zu mir zurück (bildlich gesprochen) und wir sind wieder in der gleichen Situation wie vorher. Wenn ich ihn besser verstehen könnte, vielleicht könnte ich ihn dann bei dieser Krankheit besser helfen und begleiten. Herzliche Grüße Sigrid
waltraut
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Beitrag von waltraut »

Liebe Sigrid, bitte sei nicht böse,wenn ich dir unter einem neuen thread "Hilfe,mein Partner..." antworte,um den Platz hier wieder für Antidepressiva frei zu machen. Waltraut
Monika 44

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Beitrag von Monika 44 »

Schliesse mich Waltraut an...folge ihr unauffällig :-)) MOMO
Peter Meredig
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Beitrag von Peter Meredig »

Hallo Leute, Mein Name ist peter und ich schreibe heute zum ersten mal.Also ich habe insgesamt 8 Jahre Psychotherapie gemacht,davon 6 Jahre Psychoanalyse.Dieses aufgrund von Depressionen,Ängsten und einfach ausgedrückt einem Gefühl der totalen Sinnlosigkeit.Kein Interesse an gar nix.Nach außen hin habe ich eine funktionelle perfekte Fassade geliefert.Diese Fassade hat mich alles an Kraft gekostet.Wie es wirklich in mir ausgesehen hat wußte niemand.Gelebt habe ich nach dem Motto:Spiel das Spiel, denn es muß gespielt werden!!!In den Therapien habe ich viel gelernt und mir auch angeeignet mich nicht so mitreißen zu lassen mit meinem düsteren Zeug.Medikamente wären bis vor kurzem für mich nicht in Frage gekommen da ich vor 12 Jahren drogenabhängig war(hatte mich mit den Drogen quasi selbst behandelt.Bin seit 12 Jahren clean und hatte einfach eine Abneigung verspürt etwas einzunehmen damit es mir besser geht.Doch nun nheme ich seit 2 Monaten ein AD(Zoloft)nachdem meine Depris so akut wurden das ich einen Suizid als ernsthafte Erlösung in Erwägung zog.Ich bekam Angst vor mir selbst und suchte den von meiner Therapeutin empfohlenen Psychiater auf.Am Anfang hatte ich starke Nebenwirkungen (Schwindel,Schwitzen,Zittern,Durchfall usw.),das alles ist mitlerweile fast ganz verschwunden.Zoloft ist kein Wundermittel,das heißt ich bekomme immer noch depriSchübejedoch gerate ich nicht mehr in diesen unkrontrolierbaren Sog der Depris,ich habe dem gegenüber eine Distanz und vor allem ich nehme wieder mehr am Leben teil.da ich bis vor 3 Monaten eine 14 monatige Interferon/Ribavirin Behandlung gemacht habe und die mich noch körperlich total erschlagen hat bin ich gerade wieder dabei mich wieder aufzubauen!Als Resumee würde sagen,das Zoloft mir gut hilft! Grüße Pedda
Monika 44

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Beitrag von Monika 44 »

Hallo Pedda:-)) habe Deinen Beitrag mit viel Interesse gelesen und da sin auch einige Erinnerungen hochgekommen. Hatte vor Jahren eine so schwere Krise das ich auch viel mit Drogen experimeniert habe. Habe vor allem viel gekokst aber auch alles mögliche an Pillen eingeworfen. Habe dann eine Langzeittherapie gemacht..habe da mehrere Diagnosen bekommen (keine sehr netten) und komischerweise hatte ich nie Suchtdruck oder Lust mich zu verletzen...habe auch alles gut durchgezogen...neues Leben begonnen...keine Drogen mehr..weiter noch jahrelang Therapie..eigentlich wars aber gut..war aber immer soooo traurig... Meine Therapeutin hat dann immer gesagt."Ja aber so ist es eben das Leben..manchmal ist es traurig...Tabletten waren da auch tabu...das wäre ja Rückfall gewesen!!! Bin auch immer brav zu NA gedackelt obwohl ich diese ganzen Leute so ätzend fand. Vor einem Jahr wurde die Traurigkeit aber so schlimm das auch ich an Suizid gedacht habe..zwar nur unterschwellig..aber immerhin schlimm für mich..war nicht so das ich das nicht kannte..hatte eine so schlimme Phase bewusst zum dritten Mal. Aber beim ersten Mal war ich noch in der Grundschule... Nun habe ich zum ersten Mal die Diagnose Depression bekommen..meine Ärztin meint MD und wollte mich vor ein paar Tagen wieder zu Lithium überreden..mache ich auf keinen Fall! Aber auch sie meint ich habe mit dem Koks versucht mich zu heilen (hat ja auch immer für etwa 20 Min. geholfen :-((..) Nun bekomme ich Fluwoxamin..hatte am Anfang auch üble Nebenwirkungen aber nun gehts mir gut... bin ein neuer Mensch! So hat das AD auch mir geholfen..fange aber am 19.2 trotzdem wieder mit VT an. Machst Du die Interferon-Therapie wegen Hep.- C.? Das hat ja nun echt üble NW...hat es Dir geholfen? Mach Dir keinen Kopf wegen des Medis..Du kannst ja echt sagen das Du alles mögliche andere versucht hast! Haupsache es geht Dir besser! Grüsse MOMO
Tatjana
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Beitrag von Tatjana »

Hallo Pedda, endlich einer, der auch Zoloft nimmt, wie ich. Ich kann Dich sehr gut verstehen. Habe in meinem Lebenslauf auch schon versucht, mich mit Drogen selbst zu heilen. Das es dadurch nur noch schlimmer wird, hat mir niemand gesagt! Nachdem ich meine extremen Nebenwirkungen hinter mich gebracht habe muss ich auch sagen, das Zoloft helfen kann. Wenn es mir richtig schlecht geht, fühle ich mich zwar auch noch traurig, aber ich tu mir nicht mehr selbst weh oder so. Ich mache aber auch noch weiterhin meine Therapie, denn kein Medikament der Welt schafft es, die Depris einfach so wegzuzaubern. Man muss ja auch weiter an den gründen arbeiten. Ich wünsche Dir mit Deiner Therapie auch weiterhin viel Erfolg. Viele liebe Grüße Tatjana
Pedda
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Beitrag von Pedda »

Hallo Momo, Habe mich sehr gefreut über dein Statemant.Wahnsinn endlich Leute mit denen ich Kontakt habe und die mein Feeling nachvollziehen können!!!!Das mit den Drogen war für mich komischer weise auch völlig klar:Kommt nicht mehr in die Tüte!!Es war wirklich so das ich bei den AD´s gedacht habe:So,jetzt nimmst Du also wieder was damit es dir besser geht!Habe lange dafür gebraucht um es in mir halbwegs klar zu kriegen!!Alein deshalb weil es in den ganzen Jahren der Auseinandersetzung mit der Sucht immer wichtig war eine ganz klare und strenge Haltung einzunehmen gegenüber stofflichen Hilfsmitteln!! Bevor ich zum Arzt gegangen bin um mir Medikamentöse Hilfe zu holen(weil es anders nicht mehr ging)habe ich in dem Moment aber auch meine Deppresionen akzeptiert und aufgehört den starken Pedda zu spielen, der nach außen alles im Griff hat und sogar andere noch beratschlagt!!Ja, da habe ich diesen Teil in mir akzeptiert!Schluß mit Schauspielerei nach außen!I am what I am !! Die Interferon/Ribavirin Behandlung habe ich wie Du vermutest aufgrund einer Hep C Erkrankung gemacht!!Da habe ich mmich 14 Monate unter größter Anstrengung (heftige Nebenwirkungen)durchgeschleppt!!!Bin aber bis dato virenfrei!! Hurra,Hurra!!! Also dann auf bald der gezolofte Pedda
Pedda
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Beitrag von Pedda »

Hallo Tatjana, Mir geht es auch so das ich mich freue darüber wenn ich mitkriege das jemand anders auch Zoloft nimmt!Vieleicht auch deshalb weil das für mich etwas noch ganz neues ist und ich schon auch noch daran zu arbeiten habe so manches mal(Medikamente als Krücke,brauche ich das???)Mir geht es ähnlich mit dem Zoloft(oder mit mir),ich bekomme immer noch diese düsteren und traurigen Schübe,habe jedoch durch Zoloft eine gewisse Distanz dazu!Ich gerate einfach nicht mehr in diesen totalitären depressiven Sog der mich dann komplett ausfüllt und mir dann die Teilnahmme am Leben so gut wie unmöglich macht!!Hätte mir vor ein Paar Jahren jemand gesagt das ich mal so ein medikament nehme hätte ich Ihn ausgelacht!!Wahnsinn das leben ist schon eine verrückte Einrichtung!!!Ich weiß das es in mir eine unerschöpfliche Kraft gibt die Leben will,einfach nur schön Leben,versuche mich darauf zu beziehen und meinen Weg weiter zu gehen(wenn´s sein muß eben mit Zoloft)!das mit der Lebenskraft weiß ich einfach,wer so eine Kindheit erlebt hat und eine Suchtkariere überlebt hat muß einfach neben den düsteren Seiten in sich auch ne Menge positive Energie haben!!!So, jetzt werde ich diese positive Energie auf meinen Herd lenken und mir etwas kochen!! Schöne Zeit wünscht der gezolofte Pedda!!!
Heinz - Leo Laturell
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Beitrag von Heinz - Leo Laturell »

Hallo Xavier, ich habe Deinen Hilferuf gelesen. Du hast viele Fragen, die Erkrankung Deiner Freundin betreffend. Zunächst denke ich, dass Du die Möglichkeit hast, dierkt im Chat mit einem Fachmann zu korrespondieren. Da ich selbst unter einer manisch depressiven Erkrankung leide, will ich dennoch versuchen Dir etwas über mich und somit vielleicht über diese Erkrankung zu berichten. Wußtest Du, dass zum Beispiel Churchill oder auch der alte General Blücher daran erkrankt waren? Also es ist eine Erkrankung wie jede andere, aber dennoch etwas ganz Besonderes. Ob und welche Ursachen sie hat, ob vererblich oder nicht, spielt für mich als Betroffener nur ein untergeordnete Rolle. Für meine Beziehungen, Partnerin, Freunde, Arbeitkollegen bin ich nur schwer einschätzbar. Während die einen mich mit diesem so sein akzeptieren, halten mich andere für durchgeknallt, verrückt oder wer weiß was sonst noch. Aber eigentlich zeichnen sich doch manche Betroffenen durch eine gewisse Besonderheit aus. Ihre starke Emotionalität, ihre Kreativität und viele sonstige Fähigkeiten. Mit ihnen ist´s wohl niemal langweilig und der betroffene Partner hat dann nicht gerade einfach diesen Stimmungsschwankungen zu folgen. Ob sie überhaupt beständig sei es medikamentös oder psychotherapeutisch behandelbar im Sinne von Heilung sind, weiß ich nicht. Vielleicht funktioniert bei dem einen und bei dem anderen nicht. Für mich steht die Frage im Vordergund, kann und will ich mit dieser Erkrankung wie leben und wie vermittele ich den Menschen in meienm Umfeld, was dies für unsere Beziehung bedeudet. Bevor ich überhaupt wußte, was mit mir geschieht, war ich für die meisten Menschen unzuverlässig, nicht berechenbar, launig. Ich mußte mir immer gute Gründe einfallen lassen, wenn ich Verabredungen kurzfristig absagen mußte und zog nicht selten entsprechenden Ärger auf mich. Dieser Druck, den ich im laufe langer Jahre zu ertragen hatte trug sicherlich dazu bei, dass gerade die Depressiven Phasen sich vertieften, wenn ich trotz meiner misewrabllen Gefühlslage mit derart zusammennahm, dass ich niemanden kränke. Heute, in der Erkenntnis dessen, das ich an einer Krankheit wie jede andere auch leide, hat sich vieles geändert. Medika´mente, die ich einnahm haben entweder kaum Wirkung gezeigt, oder aber hatten derart einschränkende Nebenwirkungen, dass ich nicht bereit, diese hinzunehmen. Mein größten Problem ist und bleibt immer noch meine Arbeit. Aber nur in dem ich offensiv zu meiner Erkrankung stehe, habe ich überhaupt eine Chance einen Job zu bekommen und ohne Druck dauerhaft zu erhalten. Für Dich als sozusagen betroffener Angehöriger scheint es mir wichtig, das Du Dich über diese Erkrankung ausreichend kundig machst und dann Deine eigene Umgehensweise findest. Übrigens, zu diesem Thema gibt es gute Literatur. Ich habe z.B. autobiographisches von Betroffenen gelesen, die z.B. als Phsysiater selbst betroffen aus ihrer Erfahrung mit der Erkrankung auseigener Sicht und im Umgang mit Patienten berichten. Ein Titel habe ich grade im Kopf: Meine ruhelose Seele. Allerdings kann ich Dir momentan gerade nicht den Verlag nicht nennen. Ich wünsche Dir viel Glück, Geduld und Hoffnung. Heinz-Leo
Monika 44

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Beitrag von Monika 44 »

Hallo gezolofter Pedda.... ich muss sagen das ich Deinen letzten Beitrag alles andere als depressiv empfand!!! Ich habe sehr gelacht...irgentwie sehr erfrischend und positiv...vor allem ab der Stelle wo Du schreibst Du wärst die Scheiss-Hep-C los.. ich freue mich wirklich sehr für Dich!!! Bin selbst von diesem Übel verschont geblieben! Aber habe in meiner Irrläufer-Therapie (in der sich die Therapeuten immer gewundert haben warum ich nie Suchtdruck habe und trotzdem immer so traurig bin!!)...Ganz ohne Scheiss-als ich ambulante Therapie hatte hat meine Psychologin den Bericht der Klinik, in der ich fast ein Jahr stationär war, angefordert. Sie hat ihn mir zu lesen gegeben..um mir ein Stück Realität zu zeigen! Darin stand um ein kleines Stück zu zitieren:"Die Patientin ist weiterhin so schwer für etwas zu motivieren und begeistern..."-"zieht sich dauernd zurück und stört damit die Gruppe"-"...hat wieder die ganze Nacht nicht geschlafen"..bin mit der selben Diagnose gegangen wie ich gekommen bin... dabei weisen diese Berichte die die da geschrieben haben doch eindeutig auf Depression...oder bin ich jetzt auch noch paranoid? Wäre mal was neues..die Diagnose hatte ich noch nie! In dieser Klinik waren viele die Hep.C. hatten.. einer ist gestorben wärend der Therapie..Leber hat voll versagt..er war 24 Jahre alt! Das ist der Grund warum ich mich sehr für Dich freue! Wenn Du eine solche Prozedur damit überstehst das Du geheilt bist....Mann Pedda..was soll Dir denn noch passieren? Du machst das schon! Gruss MOMO
Rita47
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Beitrag von Rita47 »

Ich will allen denen es im Moment schlecht geht Mut machen. Ich nehme seit einigen Wochen Paroxetin und komme damit prima zurecht. Bis auf zwei Kleinigkeiten erstens der Appetit steigt wieder oder anders ausgedrückt das Sättigungsgefühl ist ausgeschaltet und zweitens beim Sex habe ich Probleme. Aber ich denke das ist mehr psychisch bedingt und ich das ändert sich auch noch. Parallel zu diesen Tabletten mache ich eine Psychotherapie. Ich habe eine sehr gute Therapeutin erwischt. (Habe auch schon einmal sehr negative Erfahrungen gemacht.) Ich mache neben meinem Beruf noch ein berufsbegleitendes Studium und vor Weihnachten und auch noch kurz nach Weihnachten ging es mir so schlecht, das ich das ganze Studium nach fast drei Semestern von insgesamt fünf hinschmeißen wollte. Letzte Woche hatte ich einen Seminarvortrag zu halten. Als es mir so schlecht ging, konnte ich mich ohne körperliche Beschwerden nicht an den Vortrag setzen. Und am Donnerstag habe ich meinen Vortrag gehalten. Und es ist super gelaufen. Was ich euch damit sagen will, verliert nicht den Mut. Jede Depression hat ein Ende! Das ist erwiesen!!! Übrigens hatte ich am Anfang bei jeder Kleinigkeit ganz große Angst, wieder abzustürzen in das große schwarze Loch. Aber meine Psychologin hat mich auch da beruhigt und gesagt, dass man nicht nur auf Wolken schweben kann. Am Anfang kam ich mir fast so vor. Aber das Leben hat nun mal eher eine Sinuskurve. Mittlerweile habe ich nicht mehr so große Angst gleich wieder abzustürzen, wenn ich stimmungsmäßig nicht so gut drauf bin. V.G.Rita
chris37
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Beitrag von chris37 »

hallo rita, lieben dank für deine mutmachenden worte. genau dieses thema war gegenstand meiner letzten sitzung bei der ärztin. ich äusserte und äussere immer mal wieder meine angst und sorge darüber, einen stimmungsabfall nicht richtig einordnen zu können. die angst vor einem erneuten absinken sitzt wohl vielen im nacken, die es erlebt haben. mittlerweile erkenne ich auch einen gewisse regelmässigkeit bei der wiederkehr von stimmungstiefs, auch beeinflusst durch äussere umstände wie stress, druck, auch alkohl und zuwenig schlaf und einiges mehr. ich bin nicht mehr so total ausgeliefert und glaube mittlerweile an eine tatsächliche verbesserung. dein bericht machte mir diesbezüglich noch mehr mut, es ist sehr schön zu wissen, dass es kein trugschluss ist, sondern von anderen auch so empfunden wird. ich freue mich, dass dir dein vortrag trotz beschwerden so gut gelungen ist. alle achtung ! herzlichen gruss chris37
waltraut
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Beitrag von waltraut »

Lieber Andreas, ist deiner Freundin schon Lithium empfohlen worden? Es ist das anerkannte Mittel zur Vorbeugung gerade für manisch-Depressive. Es verlangt allerdings große Disziplin bei der Einnahme und bei der Flüssigkeitsaufnahme. Daß der Arzt ein Mittel verschreibt,das die Antibabypille außer Kraft setzt,k a n n notwendig sein,wenn er mit anderen Medikamenten keinen Erfolg hatte. Es ist dann das kleiner Übel. Sie sollte noch mal mit ihm darüber reden. Eine andere Frage ist die Therapie.Die Frage der Vererbung ist sowieso sehr unklar,aber selbst wenn es vererbt ist,kann man mit Therapie sehr viel erreichen. Du würdest ja auch bei keiner anderen Erbkrankheit auf eine Therapie verzichten,weil sie ererbt ist. Therapie heißt ja nicht nur klären,woher eine Krankheit kommt,sondern vor allem den Umgang mit der Krankheit zu lernen,schädigendes Verhalten zu identifizieren und nach Möglichkeit zu verändern,sich selbst und seine Bedürfnisse kennenlernen und Selbstbewußtsein zu entwickeln. Was du dazu tun kannst? Du kannst sie bei der Suche nach einer guten Therapie und wirksamen Medikamenten unterstützen,im übrigen könntest du Thomas(Thomas) bitten,dir eine sehr gute Broschüre zu schicken,in der die Krankheit und was die Angehörigen tun können ,sehr gut beschrieben ist. Es gibt ein Buch von Laura Epstein Rosen,"wenn der Mensch,den du liebst,depressiv ist",das hier sehr empfohlen wurde. In dem thread "Literatur" findest du noch mehr. Wenn du noch Fragen hast,melde dich gern wieder! Euch beiden alles Gute Waltraut
waltraut
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Beitrag von waltraut »

Noch etwas: deine Freundin war sicher nicht abhängig von den Medikamenten. Antidepressiva machen nicht süchtig. Nur darf man sie nicht abrupt absetzen,sondern muß sich ähnlich wie bei Cortison langsam ausschleichen. Das macht die Suche nach dem richtigen medikament so schwierig.
xayide
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Beitrag von xayide »

Hallo Xavier, mein Großvater ist auch manisch-depressiv. Allerdings wechseln sich bei ihm die Phasen ab, etwas dazwischen gibt es nicht. In den depressiven Phasen nimmt er Lithium, wovon Waltraut ja auch geschrieben hat. Das hilft ihm sehr, die depressiven Phasen verkürzen sich dadurch. Ob er auch in den manischen Phasen Medikamente bekommt weiß ich nicht. Abhängig ist er jedoch nicht, ich weiß, daß er sie zwischendurch problemlos abgesetzt hat. Mehr kann ich Dir leider auch nicht sagen. Alles Gute, Xayide
marta motte
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Beitrag von marta motte »

Hallo Rita, ich nehme auch seit ca. 1 1/2 Jahren Paroxetin in kleiner Dosierung. Es hat mir bislang gut geholfen. Nebenbei mache ich auch eine Verhaltens-therapie. Ich finde Deinen Eintrag sehr positiv. Bin ich im Moment auch, aber wenn ich das Medikament absetze geht es mir wieder schlechter. Natürlich ist es leichter unter Medikamenten eine Therapie zu machen. Man ist einfach offener für die Therapie und ist mehr bereit an sich zu arbeiten. Wie denkst Du darüber? Gruß Bini
Christiane Vo
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Beitrag von Christiane Vo »

Hallo Zusammen ! Ich bin auch neu, verfolge Eure Gespräche aber schon ein bischen. Ich möchte allen Mut machen, die Angst vor neuen Medis haben. Ich selbst habe mehrere AD´s ausprobiert und festgestellt, daß die Nebenwirkungen nach spätestens 4 Wochen weg waren. Dieß betrifft zumindest die neueren AD´s, sogenannte "Noradrenalin und Serotonin-Wiederaufnahmehemmer". Die (Trevilor) schlucke ich jetzt seit ca. 2 Jahren und wenn nötig bis ans Ende meines Lebens. Immernoch besser als wieder ins "Dunkel" zu gehen. Ich habe einige Bekannte, die auch sehr gute Erfahrungen damit gemacht haben, da sie weder abhängig machen, noch einem die rosa Brille verpassen. Leider gehöre ich auch zu denen, die keine guten Erfahrungen mit Johanniskraut und Co gemacht haben. Unter ärztlicher Aufsicht in einer Tagesklinik sollte ich auf ein anthropologisches Mittel umsteigen und es hat nur einen erneuten Absturz gebracht. Außerdem sind die Nebenwirkungen nicht zu unterschätzen. Ich habe z.B. rote Haare und bin entsprechend blaß, damit ohnehin schon ein Kandidat für Sonnenbrand, mit Johanniskraut kann ich im Sommer gar nicht mehr vor die Tür. Das aber nicht bei jedem Alles gleich wirkt, kann ich nur raten so lange auszuprobieren bis es paßt! Liebe Grüße an die, denen es nicht so gut geht Mardita
waltraut
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Beitrag von waltraut »

Hallo Mardita, herzlich willkommen. Schön,so positive Erfahrungen zu hören! Lieben Gruß Waltraut
Andrea Spring-Diel

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Beitrag von Andrea Spring-Diel »

Hallo Mardita! Auf der Suche nach jemandem, der mit dem AD TREVILOR Erfahrung hat, bin ich auf dich gestoßen. Da ich nun innerhalb von einem Jahr zwei mittelschwere Depressionsphasen hatte, riet mir meine Therapeutin unterstützend AD zu nehmen. Die große Abneigung gegen Medikamente ließ mich zunächst großes Bedenken entwickeln. Beginnen Anfang Oktober 2001 spüre ich nun Anfang Februar eine erste Erleichterung und Frage mich natürlich welches die Gründe hierfür sind. Welcher Teil hat zur Verbesserung beigetragen? Wie lange noch die Einnahme des AD? Kann ich nicht mehr unabhängig von diesem Medikament leben? Die Nebenwirkungen sind recht gut erträglich, wenn ich von dem LIbidoverlust absehen muß, der mich schon bedrückt und der auch nicht zum Dauerzustand werden sollte. Das Selbstwertgefühl kann mir doch kein AD geben? Der Glaube an mich und meine Fähigkeiten liegt doch nicht in enger Verbindung mit einem passendem Medikament? Wie sich selbst und die Gewißheit annehmen, dass man eben nicht perfekt ist und Fehler machen darf? Sicherlich ist mir dies auf logischer Ebene vollkommen klar,doch geht es nur schlecht das Gefühl dafür auch zu erlangen!!!! Das wars zunächst,Euch allen, die sich angesprochen fühlen Zuversicht und Ausdauer asd
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