Entschuldigung - Ich reiche meine Hand

Liber
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Re: Entschuldigung - Ich reiche meine Hand

Beitrag von Liber »

Liebe Joy,

ich habe deine Postings gelesen, ehe du sie löschst.

Ich lese von einem Kind, das immer sehr viel leisten, viel schaffen musste, das dazu immer gezwungen war, zu verbergen, wie es ihm wirklich ging - und das sich verzweifelt Anerkennung, Gesehenwerden gewünscht hat, genau dies aber nie bekommen hat. In der Arbeitssituation wiederholt sich dies. Du rackerst dich ab, es wird jedoch nicht gesehen, nicht anerkannt.

Und genauso erscheinen mir heute deine Postings, liebe Joy.

So als wollten sie sagen: "Seht mich doch endlich! Was muss ich noch alles tun, schreiben, "anstellen", damit Ihr mich endlich als die seht, die ich bin??"

Und wenn es dann wieder passiert - du fühlst dich trotz vieler Antworten nicht wirklich gesehen - dann trifft das die alte Verletzung und du ziehst dich zurück. Bist gekränkt, löscht die Postings. So ist mein Eindruck.

Ich glaube, das Forum KANN es nicht leisten, einen anderen Menschen wirklich ganzheitlich zu sehen. Es können immer nur Ausschnitte sein. Dieser Anspruch wäre einfach zu hoch. Und die Enttäuschung ist vorprogrammiert.

Zu den Ausschnitten jedoch bekommst du doch viele Rückmeldungen! Trude und Grete und Reinhart und etliche andere haben viel Wertvolles, Anregendes, Hilfreiches geschrieben.

Aber es "genügt" nicht, nicht?

Es geht unter, weil es nicht ALLES ist. Weil du dich nicht in deiner Ganzheit gesehen siehst.


Und genau das geht hier eben nicht. Für niemanden.

Und das müssen wir alle anerkennen.

In einer guten Therapie und in einer guten therapeutischen Beziehung wäre das dagegen möglich und denkbar!


Lieben Gruß

Brittka
Joy

Re: Entschuldigung - Ich reiche meine Hand

Beitrag von Joy »

Liebe Brittka,

kannst du ganz ehrlich sein ?
So richtig ?

Wir müssen jetzt nicht mehr um den heissen Brei reden.

Meinst du, ich suche hier nur Anerkennung, ohne die Absicht meine Probleme zu lösen ?

LG
Joy
trude
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Re: Entschuldigung - Ich reiche meine Hand

Beitrag von trude »

Liebe Joy,

das tut mir leid, was du alles erlebt hast und es spricht aus deinen Worten wie du damit kämpfst und es verdammt schmerzt. So viel Leid und Vernachläßigung in der Kindheit kann niemand alleine verarbeiten
Und da ist wohl (vorsichtig formulier -noch einiges offen?-) und das wird dir dauerhaft im Weg liegen.

Ich persönlich denke es wäre gut, wenn du dir wieder therapeutische Hilfe suchst. Viele haben hier mehrere Therapien gemacht, weil oftmals nicht alles in einer Therapie aufgearbeitet werden kann, der therapeutische Ansatz sich ändert, die persönlichen Lebensumstände, der Therapeut der falsche ist etc.

Vielleicht könntest du dir auch mal "eine Auszeit" durch einen Reha oder sonstigen stationären Aufenthalt nehmen. In Kur gehen ja auch andere und du könntest deinen Kollegen ja auch auch was von einer psychoSOMATISCHEN Kur erzählen, dann mußt du die Psyche nicht in den Vordergund stellen. Und nach so langer Zeit beim selben Arbeitgeber müßte so etwas doch auch möglich sein...

Ich denke wichtig ist, daß du dir überlegst, was dir "am ehesten" helfen könnte. Weil Verständnis gegenüber dir und deiner Vergangheit haben die meisten hier, aber das hilft dir persönlich leider überhaupt nicht weiter, weil sich weder deine persönliche Lebens-Sitatuation noch du selbst dadurch änderst.

Wenn du mal eine ganz kleine Ahnung hast, in welcher Richtung dir was helfen könnte, wirst du bestimmt hier im KND ganz viel Ratschläge bekommen.

Du brauchst nicht auf mich zu antworten und du kannst mich auch beschimpfen, wenn du denkst ich habe ja auch keine Ahung und verstehe gar nichts von dir...

Ich wünsche dir einfach, daß du einen Weg findest, wie du aus deiner unglücklichen
Situation mal einen kleinen Lichtschimmer sehen kannst um mal einen kleinen Schritt hinaus schauen zu können und die Frühlingsspitzen auch in dir zu entdecken.

Grüße Trude
Joy

Re: Entschuldigung - Ich reiche meine Hand

Beitrag von Joy »

Liebe Trude,

ich werde dich mit Sicherheit nicht beschimpfen.

Du hast mir eine sehr wertvolle Antwort gegeben.
Danke dir dafür.

Aber was soll ich tun ?
Ich hatte mir schon mal überlegt, meinen Eltern eine Mail zu schicken. Mit der ganzen Wahrheit. Sie hören mir nie zu.
In der Hoffnung sie tun etwas.
Aber ich trau mich nicht wirklich.

LG
Joy
Wycombe1
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Re: Entschuldigung - Ich reiche meine Hand

Beitrag von Wycombe1 »

Liebe Joy,

siehst du, du ziehst den "hut" vor mir, weil ich mich abackere wegen meinen kindern und ich frage mich "wieso das denn, muss ich ja machen".... leider seh ich das nicht mit den augen der anderen - das ich stolz darauf sein kann wie gut mir mein leben trotz meiner erkrankung mit meinen kindern geht.....

weisst du, ich hatte auch eine sehr schlimme kindheit (durch meine mutter) und ich hatte nie die möglichkeit dies endlich mal "abzuschütteln", es verfolgt mich nach wie vor; manchmal mehr, manchmal (über jahre) weniger....

ich bin immer irgendwie aufgestanden, irgendwie ging es immer weiter, aber mittlerweile bin ich an dem punkt, wo ich denke, ich will nicht nur funktionieren, sondern ich will auch wieder spass an meinem leben haben und endlich wieder positiv denken!!!!

das ist total schwierig, das merk ich selbst, jahre lang das gleiche (gedanken) muster, da liegt viel arbeit vor mir und meine "dicke fette kröte" (ansporn durch meine therapeutin, meiner angst/panik einen namen zu geben, fand die idee gut) sitzt oft genug, noch viel zu oft da auf ihrem fetten, dicken arsxx und macht mir das leben schwer.... mal geb ich nach und manchmal könnt ich vor resignation heulen, schreien..... aber ich resigniere nicht...

ich habe ein recht auf ein gutes leben, meine kinder haben ein recht auf eine gesunde, lustige mutter und ja, meine freunde haben auch das recht wieder ihre "alte" silke zu haben und das ich wieder genug kraft habe für sie da zu sein, so wie sie jetzt für mich....

versuche einen weg für dich zu finden..... mach therapie, geh zu ner selbsthilfegruppe, agiere, nimm dein leben in deine hand und lass dich von deiner krankheit nicht kaputt machen!!!
Ich weiß freilich nicht, ob es besser wird, wenn es anders wird.

Aber soviel weiß ich sehr wohl, es muß anders werden,

wenn es besser werden soll.



(G. C. Lichtenberg)
Joy

Re: Entschuldigung - Ich reiche meine Hand

Beitrag von Joy »

Aber Silke,

es ist doch mal ganz klar, dass es mit 2 Kindern schwieriger ist, als ich, die eigentlich den ganzen Tag im Bett bleiben könnte, ohne dass ich mich um Jemanden sorgen müsste.

Das meinte ich mit dem Hut vor dir ziehen.

LG
Joy
Wycombe1
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Re: Entschuldigung - Ich reiche meine Hand

Beitrag von Wycombe1 »

ich weiss nicht, ich denke die krankheit ist so oder so schwierig, ob mit oder ohne "anhang"....

ich habe festgestellt, an manchen tagen wo es mir wirklich total schlecht geht und ich mich auch nur verkriechen möchte; ich dies aber nicht kann wegen den kids, gehts mir dann hinterher, wenn ich erledigt habe, was ich erledigen muss - besser geht....

habe aber auch genug tage, an denen es halt nicht geht (warum auch immer) und ich dann auf sparflamme fahre und nur ein teil dessen mache was ich mit/wegen den kids tun müsste.....

hast du jemanden in deinem näheren umfeld der zeit/lust hast mit dir dinge zu machen? dich (im übertragenen sinne) an die hand nimmt und dich begleitet, bei dingen die du nicht machen magst?

und gucke mal, du kannst auch nicht im bett bleiben, du gehst arbeiten....

ich bin zur zeit noch krankgeschrieben, wenn ich mir vorstelle, das ich auch bald wieder arbeiten muss (bin flugbegleiterin), dann frag ich mich auch, wie/wo die kraft hernehmen..... kinder, haushalt, schichtdienst (flüge in- und ausland), tagesmutter, schule, hort usw. - da wünschte ich mir manchmal ich wäre allein und hätte die verantwortung nicht an der backe....

aber seltsam, irgendwie gehts. frag mich nicht wie, aber es geht.... joy, das ist bei dir auch möglich, bitte glaub an dich!!!!
Ich weiß freilich nicht, ob es besser wird, wenn es anders wird.

Aber soviel weiß ich sehr wohl, es muß anders werden,

wenn es besser werden soll.



(G. C. Lichtenberg)
Joy

Re: Entschuldigung - Ich reiche meine Hand

Beitrag von Joy »

Liebe Silke,

es geht ja auch. Jeden Tag immer wieder.
Ich gehe immer Arbeiten. Ich bin zuverlässig. Gehe selbst mit dicker Erkältung hin.

Danach frage ich mich immer, mensch, wie blöd bist du eigentlich ?

Ich kann mich noch an den ersten Krankenschein von meinen Psychater erinnern. Es war eine Woche. Ich hatte gesagt länger gehts nicht. Obwohl er mich am liebsten sehr viel länger krankgeschrieben hätte.
Ich kann mich noch an die Worte meiner Eltern erinnern.
Was sagst du denn jetzt auf der Arbeit ?
Sag am besten, dass du dich erstmal an neue Medikamente gewöhnen sollst.
Als sie gehört haben, ich soll eine Therapie machen, dann haben sie erstmal gar nichts mehr gesagt.

Als ich sie dann hatte, dann sprachen sie nie direkt von Therapie. Immer nur, bringt das denn was ?

LG
Joy
Wycombe1
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Re: Entschuldigung - Ich reiche meine Hand

Beitrag von Wycombe1 »

Liebe Joy,

werd mich später noch mal melden, muss meine mäuse fertig machen und das dauert immer etwas!

liebe grüsse,
bis dahin,
silke
Ich weiß freilich nicht, ob es besser wird, wenn es anders wird.

Aber soviel weiß ich sehr wohl, es muß anders werden,

wenn es besser werden soll.



(G. C. Lichtenberg)
Liber
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Re: Entschuldigung - Ich reiche meine Hand

Beitrag von Liber »

Liebe Joy,

nein, das meine ich nicht.

Ich habe nur eine Erklärung dafür gesucht, dass die Antworten, die du zu deinem Arbeitsproblem bekommen hast, dir nicht zu genügen scheinen.

Als ob da noch "mehr" kommen sollte, ohne dass wir jedoch genau wissen, was das denn ist.

Ich habe einfach vermutet, dass dieses Mehr das "Gesehenwerden" ist, das du dir wünschst.

Daran ist überhaupt nichts Negatives. Dieser Wunsch ist völlig legitim und normal und den habe ich auch - und sicher sehr viele andere von uns, die in der Kindheit nie wirklich gesehen worden sind.

Ich glaube aber, dass das Forum hier das nicht leisten kann. Und dass wir das anerkennen müssen.


Das alles hat mit der Lösung der Probleme auch noch gar nichts zu tun. Das kommt erst danach.


Ich hoffe, es ist jetzt ein wenig klarer, wie ich es gemeint habe?


Liebe Grüße

Brittka
trude
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Re: Entschuldigung - Ich reiche meine Hand

Beitrag von trude »

Hallo Joy,

nor noch ganz kurz die Antwortüberlegung. Wenn es DIR hilft, einen Brief/Mail/Gedanken an deine Eltern zu schreiben, dann kannst du das machen.
Aber wenn du das machst um etwas von deinen Eltern zu erwarten, daß die Liebe, das Verständnis dann von IHnen kommt, was sie dir in deiner Kindheit nicht gegeben haben, dann kann und der Schuß wahrscheinlich gut nach hinten losgehen.

Du mußt ganz egoistisch nach dir schauen und einfordern was DIR hilft. Leider läßt sich die Liebe anderer grundsätzlich nicht einfordern, du kannst nur nach Hilfe suchen, damit du von der Liebe der anderen nicht mehr so abhängig bist, und dich selbst besser lieben kannst. Und das ist im Grunde mehr als wir Depris (gerade in Krisenzeiten) uns überhaupt vorstelln können. Klingt viellicht etwas blöd, aber dieses Gefühl einen Streit mit einer lieben Person führen zu können, ohne sich danach komplett wertlos zu fühlen ist ein riesiges Stück Lebensqualität.
Tschuldigung, das war jetzt etwas weg vom Thema.

Aber ich glaube auch solche Schritte sind mit einem Therapeuten (wo und wie auch immer) gut zu klären, der kann dich dann auch auffangen, wenn die Reaktion deiner Eltern heftig ausfällt.

Trude
danideng
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Re: Entschuldigung - Ich reiche meine Hand

Beitrag von danideng »

Liebe Joy,

ich hab auch alles gelesen, bevor du es gelöscht hast.

Hab ich das jetzt eigentlich richtig verstanden, dass du KEINE Therapie machst bzw. gemacht hast?

LG
Dani
Dani1112
Joy

Re: Entschuldigung - Ich reiche meine Hand

Beitrag von Joy »

Liebe Dani,

doch, ich hatte eine Therapie.

LG
Joy
danideng
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Re: Entschuldigung - Ich reiche meine Hand

Beitrag von danideng »

Und meinst du, es würde dir etwas bringen, die weiterzuführen? Was war das für eine Therapie, liebe Joy?

LG
Dani
Dani1112
imagine
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Re: Entschuldigung - Ich reiche meine Hand

Beitrag von imagine »

Liebe Joy,
noch so eine Spezialität von dir, das Löschen deiner Postings, ich habe sie leider nicht lesen können, kann aber an den Reaktionen der anderen vermuten, worum es in etwa ging.
Du hast geschrieben, du würdest nicht verstanden werden, weil dich keiner so kennt wie du wirklich bist.
Das ist mit Sicherheit so und ich gebe Brittka recht, wenn sie schreibt, dass das dieses Forum nicht zu leisten vermag.

Aber du, liebe Joy, kannst eine Menge erreichen, in dem du dich dir stellst, vielleicht nochmal eine schmerzvolle Therapie auf dich nimmst, um mit deiner Vergangenheit ins Reine zu kommen.
Es ist vielleicht für dich wichtig, deinen Eltern einen Brief zu schreiben, ihn abzuschicken und auf "Erlösung" zu hoffen, das halte ich persönlich für aussichtslos!!

Wenn du mags lies mal in dem Thread "verletze Gefühle besiegen "ein wenig, wir alle haben mit unseren Dämonen gekämpft und kämpfen noch.
Manchmal sind wir die Sieger und alles gelingt uns, an anderen Tagen holen sie uns ein, die alten Ängste und wir sind zu nichts weiter fähig, als mehr oder weniger stumm zu leiden.
Mit der Zeit werden aber die guten Tage mehr und die Dämonen verlieren ihre Macht, weil wir es gelernt habe, mit ihnen umzugehen, sie als reine Schattenwesen zu sehen, die uns nichts mehr anhaben können...

Ich hab dich lieb kleine Joy, viele haben das hier, man spürt es in vielen Beiträgen, wie sehr die Menschen dich verstehen möchten

Schlaf gut, träume etwas sehr Schönes und erfreue dich an dem Osterfest, an dem Neues entstehen kann

Deine imagine
Schweigen ist die unerträglichste Art der Erwiderung (Chesterton)
undercover
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Re: Entschuldigung - Ich reiche meine Hand

Beitrag von undercover »

Liebe Joy,

ich bin ganz neu hier und ich finde es traurig, dass Du Deine Beiträge löschst, denn es ist für mich, als würdest Du Dich selbst auslöschen.

Warum magst Du nicht stehen lassen, was Du schreibst?

Liebe Grüße
undercover
ils_pixent9
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Re: Entschuldigung - Ich reiche meine Hand

Beitrag von ils_pixent9 »

Liebe Forianer,
ich kann verstehen, dass Joy ihre Beiträge nicht für alle Zeiten hier sehen möchte, denn sie hat SEHR VIEL Privates geschrieben.
Liebe Joy, lies noch einmal Brittkas postings genau durch, ich glaube auch, dass du gesehen werden möchtest, vielleicht bist du immer zu wenig wahrgenommen worden.
Wenn du den Brief an deine Eltern schreiben möchtest, überlege dir gut, ob du auch ihre evtl.Reaktion seelisch bewältigen kannst.
Ich erinnere mich daran,dass du einmal hier geschrieben hast, du seiest in deinem Urlaub sehr glücklich gewesen. Könnte da nicht ein Ansatzpunkt liegen?
Ich habe aber den Eindruck, um etwas Positives zu sagen, dass du den Kampf um dich nicht aufgegeben hast.
Lieben Gruß Gret.
Joy

Re: Entschuldigung - Ich reiche meine Hand

Beitrag von Joy »

Liebe Dani,

ich hatte Verhaltenstherapie.
Das ist jetzt schon eine Weile her. Damals hatte ich noch ganz andere Sympthome. Z.B. bin ich gar nicht vor die Tür gegangen. Habe mich mein "Leben" zu Hause geführt.
Die Therapie hat mir soweit geholfen, dass ich verstanden habe, warum ich so war.
Fürs Leben habe ich nichts mitgenommen. Leider.
Ich weiss nicht, ob ich das nochmal machen möchte. Ich habe damals viel Nerven gelassen, weil die Therapie nicht ganz ohne Konflikte zum Therapeuten abgelaufen ist.
Aber er war soweit ein Mensch, den ich mochte. Er konnte mich provozieren, so dass ich aus meinem Schneckenhaus rauskam. Das war klasse.

Liebe Imagine,

ach, wenn ich dich lese, dann .... keine Ahnung. Aber ich habe dich auch lieb.
Ich habe mir das Posting von Brittka mehr als einmal durchgelesen. Ja, sie hat wirklich sehr viele treffende Worte gefunden. Vielleicht komme ich nicht damit zurecht, dass ich immer für alle und jeden da bin und trotzdem untergehe.

Das mit den Postings löschen möchte ich jetzt nochmal erklären.
Auch für dich liebe/r undercover.

Ich hatte Sachen geschrieben, die ich nicht ewig hier stehen lassen möchte. Es waren Dinge, die sehr in mir nagen und ich sie selten auspreche.

Das hast du, liebe Gret, gut erkannt.

Nochmal zu meinen Eltern. Sie haben mir die Kindheit, die Jugend und auch jetzt die Zeit, wo ich erwachsen bin nicht leicht gemacht.
Sie haben keine Ahnung, was in mir brodelt.
Als ich Therapie hatte und mal ganz offen mit ihnen reden wollte, bin ich nicht an sie ran gekommen. Sie haben abgeblockt.

Aber ich möchte betonen, dass mich meine Eltern über alles lieben.
Sie haben wohl ihre eigene Welt. Es zählt nur Erfolg und eine gute Tochter.
Was ich bei der ganzen Sache nur nicht verstehe, dass mein Vater bis heute noch in Psychatrischer Behandlung ist und täglich Lithium nimmt. Er müsste doch eigentlich begreifen, was DAS bedeutet.

Erstmal für jetzt

LG
Joy
undercover
Beiträge: 40
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Re: Entschuldigung - Ich reiche meine Hand

Beitrag von undercover »

Liebe Joy,

keine Frage, ich akzeptiere Dein Löschen, ich spreche nur für mich, warum ich es traurig finde (hatte es übrigens gelesen vor dem Löschen): was Dich betrifft, Deine Geschichte oder Dein aktuelles Befinden, bringt Dich mir und anderen näher.

Du bist kein unbeschriebenes Blatt, welchen Bezug soll man auch zu einem leeren Blatt finden? Für mich ist es dann halt so, dass Du Dich entfernst (löschst). Ich gebe Dir nur mein Empfinden wieder. Ich akzeptiere Dein Löschen.

Liebe Grüße
undercover
Weltenwandlerin
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Registriert: 9. Mai 2006, 13:19

Re: Entschuldigung - Ich reiche meine Hand

Beitrag von Weltenwandlerin »

Hallo, ich war ein par Tage nicht da, deswegen antworte ich erst jetzt.

@Imagine:

Ja, ich denke tatsächlich, dass wir absolut frei sind, so erschreckend das vielleicht auch klingen mag. Dazu gehört es eben auch, Verantwortung zu übernehmen. Sicher, es gibt viel Druck und Vorgaben von Außen und trotzdem bin ich es, die die Dinge (be-)deutet und ihnen Sinn zuschreibt. Das meine ich mit Freiheit. Ich habe immer die Wahl.Und das erlebe ich persönlich auch immer wieder ganz praktisch, liebe Imagine!

@Joy: Liebe Joy, die anderen sind nicht nur so und so (z.B. Opfer und Täter), du bist es auch. Bleib doch bitte erstmal bei DIR. Schließlich geht es hier doch eigentlich um dich, oder?

Ja, ich setze diese Annahmen vorraus, aus eigener Erfahrung. Ich fahre damit gut. Aber auch hier gilt:jeder nach seiner Fasson.

Wir alle haben harte Zeiten hinter uns oder stecken noch mitten drin. Ich wollte dir nicht deinen Schmerz absprechen. Therapie, Medis etc.-alles wunderbar. Wenn dann noch die innere Haltung stimmig ist, im Sinne von Verantwortung zu übernehmen, das Ruder in die Hand zu nehmen und JA zu sagen, zum Leben, mit allem, was dazu gehört, ich denke, dann ist so ziemlich alles möglich. Sogar das verdammte glücklich-sein. Und das meine ich wirklich ernst. Ich werde das Gefühl nicht los, dass du dich mit Händen und Füßen wehrst. Wogegen eigentlich????

Liebe Grüße,
Mika
Werden kennt kein Ende. Der Strom fließt weiter. Jeder Augenblick ist neu. Der Schmerz des Wachsens: der Mühen wert! (Bruno-Paul de Roeck)
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