Abbruch der Psychotherapie

Yogi66
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Abbruch der Psychotherapie

Beitrag von Yogi66 »

Hallo Forianer,

an dieser Stelle möchte ich erwähnen. Daß ich die Behandllung mit dem Psychologen durch Eigeninitiative abgebrochen habe.
Letztendlich kam keine brauchbare Gedanken für mich rüber.
Obwohl ich mir den Mund dort über mich Selbst fusselig geredet hatte.

So ist es nur schade um das Geld der Krankenkasse.
Um welchem es dem Psychologen in der Behandlung in erster Linie ging.

Bei dem Ergebnis scheint es mir nun doch Besser. Mich selber zu helfen.

Hat von Euch schon jemand ähnliche Erfahrungen erlebt.
Das er wegen Nutzlosigkeit die Psychotherapie
entäuscht abbrach?

Mit freundlichen Gruß, Jörg.
Sadness
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Re: Abbruch der Psychotherapie

Beitrag von Sadness »

Hallo Yogi,

also ich habe es immer in der Therapie angesprochen, wenn mich irgendwas störte an der Therapie oder ich Zweifel hatte am Nutzen oder dem Ablauf. Und das war jedes Mal die richtige Entscheidung!! Es ist ganz normal, dass man auch mal zweifelt oder es in eine andere Richtung geht, als man selber möchte. dDu musst dem Therapeuten aber auch die Chance geben, daran etwas zu ändern. Hast Du mit ihm darüber gesprochen wie Du die Therapie siehst? Einfach abzubrechen ist vielleicht etwas übereilt, oder? Zumal Du erst 5 Monate dabei bist. Das ist echt keine Zeit. Das dauert oft lange, bis man den richtigen Weg findet. Ich würde die Flinte nicht so schnell ins Korn werfen. Es sei denn, Du fandest den Therapeuten auch so unsympathisch oder fühltest Dich nicht verstanden. Dann würde ich aber einen Wechsel anstreben und nicht ganz aufhören. Es könnte dann später vielleicht auch Probleme mit der Kasse geben, wenn Du doch mal wieder Therapie machen willst und hast hier die Stunden einfach weggeschmissen.

Denk doch nochmal drüber nach. Es gibt auch wirklich gute Therapeuten. Scher nicht alle über einen Kamm! Das ist unfair.
Sadness
Nameless
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Re: Abbruch der Psychotherapie

Beitrag von Nameless »

Auch ich habe meine Therapie letzte Woche abgebrochen, nachdem ich gemerkt habe, dass es mir nach jeder Sitzung immer schlechter ging.
Ich hatte 10 Sitzungen mit meiner "alten" Therapeutin, die von mir viel zu viel verlangte. Sie hat mich mental völlig überfordert und ich fühlte mich nicht ernst genommen. In einem langen Brief habe ich ihr den Therapieabbruch und die Gründe dafür mitgeteilt. Die Chemie stimmte einfach nicht und ich will mich nicht mit solchen Dingen belasten - sie sollen mir doch helfen.
Am 02.04. habe ich einen Vorstellungstermin bei einer anderen Therapeutin, von der ich bereits viel Gutes gehört habe.

Ich weiß, dass eine Therapie seine Zeit braucht und man durch schwere Stunden gehen muss - aber man muss auch Positives aus der Therapie ziehen können. Wenn man nur Belastung spürt, ist der Abbruch sicherlich besser.
Dann lieber eine neue Therapeutin suchen, als sich zu quälen.
barney

Re: Abbruch der Psychotherapie

Beitrag von barney »

Hallo Yogi,

diese negative Erfahrung mit der Psychotherapie ist sicherlich sehr enttäuschend für Dich. Immerhin hast Du diese Therapie ja in der Hoffnung begonnen, das sie für Dich hilfreich sein würde. Diese Hoffnung siehst Du nun enttäuscht.

Aber sieh´ das Enttäuschtsein doch einmal im eigentlichen Sinne des Wortes. Du hast Dich offenbar getäuscht. Nun bist Du enttäuscht, siehst also die Tatsachen, so unangenehm sie momentan auch sein mögen.

Ich habe selbst auch etliche Therapien über mehrere Jahre hinter mir. Letztendlich bin ich zu der Auffassung gekommen, daß der Depression durch eine Psychotherapie nicht beizukommen ist. Erst nachdem ich dies akzeptiert hatte, was mir durchaus nicht leicht gefallen ist, wurde es mir möglich, mit und trotz meiner Erkrankung zu "leben".

Ich kann und möchte das hier jetzt nicht weiter ausführen. Aber ich denke schon, daß Du verstehst, was ich damit zum Ausdruck bringen will. Du bist für Dich selbst zu einer überaus wichtigen Erkenntnis gekommen, die es Dir ermöglicht, die Dinge klarer zu sehen. Insofern war das Geld Deiner Krankenkasse wirklich gut angelegt.

Gruß
Bernd
Dendrit
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Re: Abbruch der Psychotherapie

Beitrag von Dendrit »

Hallo Yogi,

hab auch abgebrochen, wenn ich es ihm damals auch nicht direkt sagte. Mittlerweile weiß er's schriftlich. Belastet? Nein. Belastend war, alle 3 Wochen Gesprächsstoff für 50 min zu finden. Aber für was gibt's Wetter, Blumenaufzucht, Tiere, ... Zum größten "Notfall" konnte ich ja noch auf meine Krankheit ausweichen - was es da für wissenschtliche Neuheiten gibt.

Er sagte mal, ich hätte 80 h. Das war auch belastend - alle 3 Wochen 1 h - wie lang muss ich die wohl "absitzen"! Und wenn wieder (hoffentlich nicht) ein Klinikaufenthalt dazwischen kommt, verzögert sich das ganze nur. Hier im Forum "jammern" einige von zu wenig Std., ich könne sie gern geben - geht ja nicht.

Hab auch wieder einen neuen, möchte auch die Niedergelassenen nicht über einen Kamm scheren. Es kann ja nicht sein, dass ich nur mit Klinikärzten (Ausnahmen abgezogen) klarkomme!

Nachdenkliche Grüße

Manuela
Yogi66
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Re: Abbruch der Psychotherapie

Beitrag von Yogi66 »

Hallo,
vielen Dank erst Mal für Eure Aller Meinungen.
Bernd und auch Manuela kann ich gut verstehen.
Ich habe genau wie Bernd erkannt, das erst Mal eine Therapie für mich nicht der Weg ist.
Nach einer Therapiestunde von 50 min. War ich immer föllig fertig.
Vom vielen quatschen. Der Psychologe hat nur Seitenweise geschrieben.

Das eine Mal hatte ich einen Termin.
Da ich auf Grund meiner Morbus Menière Gleichgewichtsstörungen bekam und ich mich aus diesem Grund nicht aus dem Haus traute.
Rief ich Ihn an. Um Ihn dies mit zu teilen.
Das ich nicht zum abgemachten Zeitpunkt kommen kann.
Da antwortete er mir, ich sollte jetzt die Therapiestunde aus eigener Tasche bezahlen.
Das mache ich natürlich nicht.
Aber dies ist auch ein Grund, weil ich nun nicht mehr zum Therapeuten gehe.

Yogi.
Sadness
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Re: Abbruch der Psychotherapie

Beitrag von Sadness »

Das ist völlig normal und wird normalerweise im Therapievertrag schriftlich festgehalten (Ausfallhonorar). Bei mir ist es ein halbes Honorar, das fällig wird bei zu kurzfristigem Absagen. Das handhaben die Theras ganz unterschiedlich. Aber da Dein Entschluss ja ohenhin feststeht, braucht man Dir ja eigentlich gar nichts Weiteres zu schreiben. Ich würde halt nicht so radikal reagieren und Therapei nun nach einer schlechten Erfahrung überhaupt nicht mehr in Erwägung ziehen, aber das musst Du ja selber wissen, ob es Dir alleine besser gehen kann.

Gruß
Sadness
Yogi66
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Re: Abbruch der Psychotherapie

Beitrag von Yogi66 »

Hallo Sadness,
auch ich verstehe Deine Meinung sehr gut.
Ich möchte auch eine psychische Therapie nicht unbedingt für immer ausschliessen
Innerhalb einer REHA Kur hatten mir die Gespräche beim Psychotherapeuten sehr gut getan.
Da war aber der Kontakt untereinander viel vertrauter.
Weil man sich durch die unterschiedlichen REHA Maßnahmen, viel näher kam.
Mit freundlichen Gruß, Yogi.
Kiesch
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Re: Abbruch der Psychotherapie

Beitrag von Kiesch »

Hallo Yogi,

mir gings eine ganze Zeit mal ähnlich wie dir und ich kann dich sehr gut verstehen.
Habe dann auch mit dem Thera gebrochen und das ganze ging dann so ca. 6 Monate sehr gut ohne.
Danach wurds aber so heftig und ich erkannte es mal wieder viel zu spät, so dass ich in eine Tagesklinik musste.
Dort war ich 5 Wochen und danach auch erstmal wieder übertherapiert.

Nun ist auch das schon fast 6 Wochen her und ende nächster Woche habe ich ein Vorgespräch bei einem neuen Therapeuten.
Ich will nicht wieder warten, bis ich am Ende bin, denn auch wenn es mir z.Zt. sehr gut geht, weis ich das der Fall wieder sehr tief werden kann und sorge einfach vor.

Im übrigen bin ich aus der TK auch nach 5 Wochen freiwillig gegangen. Nicht das es nicht geholfen hätte, aber irgendwann war ich irgendwie ausgelaugt und konnte diese Sätze die dort standart waren nicht mehr hören. Und dort hat man meine Einstellung auch sehr gut aufgenommen.

Ich denke es ist absolut verkehrt, dass man ganz Abbricht. Eine Therapause kann aber auch sehr gut tun, besonders dann, wenn man noch einen guten Psychater hat der hinter einem steht und nicht nur Medis verschreibt.

Aber sieh bitte zu, dass du etwas im Rücken hast, denn gerade bei uns MMler finde ich das sehr wichtig, schon alleine wegen den ständigen Unebenheiten in unserem Leben.

Alles Gute
Skippie
zweifler
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Re: Abbruch der Psychotherapie

Beitrag von zweifler »

hallo yogi!

ich habe auch eine tp- orientierte abgebroche weil
ich keinen roten faden gefunden habe
ich nicht ausreichend rückmeldung bekam
ich ständig um meine sicht der fakten kämpfen musste
ich dadurch immer agressiver wurde und auf rückzug gegangen bin bevor mir "etwas ausrutscht"

es ist kein vergnügen mit jemanden zu reden wenn man um jeden satz kämpfen muß.
genausowenig könnte ich einen strafverteidiger gebrauchen der meiner ausführung nicht folgen will.
mfg herbert
Regenbogen16

Re: Abbruch der Psychotherapie

Beitrag von Regenbogen16 »

Guten Morgen an alle!

Ich habe im Herbst auch meine Therapie abgebrochen!
Machte eine klientenzentrierte Gesprächstherapie.
Dabei ging es mir in Bezug auf Aggressionen wie Dir, Herbert. Sie wurden zunehmend grösser, und ich konnte nicht damit umgehen.
Bei den Sitzungen kam mir vor, wie mit einer "Wand" zu reden - und obwohl ich meinen Therapeuten mehrmals auf die für mich unbefriedigende Situation ansprach, kam kein Feedback von ihm.
Mir kam er vor, als wenn ihm alles am *****
vorbeiginge.
Zum Schluss zerfetzten wir uns total - endlich zeigte auch er einmal eine "menschl." Regung.
Ich weiss nicht, ob es an der Therapieform, an ihm oder an beidem lag, in dieser Zeit bin ich seelisch "verhungert".

Im Nachhinein glaube ich - obwohl ich dieses Erlebnis noch nicht zur Gänze für mich abschliessen konnte - dass diese Erfahrung mir eine ganz andere "Tür" geöffnet hat.
Inzwischen mache ich Gestalttherapie und da passt alles. Vertrauen, gute zwischenmenschl. Basis, Therapieform, und ich lerne zunehmend besser, mit konstruktiver Kritik umzugehen.
Diese Therapeutin ist nach jahrelanger Durststrecke so eine Art "Erlösung" von all den schlechten Erfahrungen.
Ich merke endlich, dass sich trotz etlicher Bauchlandungen etwas "bewegt".
Als mir früher ein Therapeut einreden wollte, ich würde "Fortschritte" machen, fühlte ich mich angelogen, weil ich davon überhaupt nichts wahrnehmen konnte.
Ich hatte immer geglaubt, da will wer sein "berufsbedingtes" Ego steigern, in dem er mir sein Wunschdenken aufprojeziert.

Als es mir vor kurzem ziemlich dreckig ging, machte mir meine Thera immer wieder Mut.
" Da müssen WIR durch", sagte sie; und nicht(!) "da müssen SIE durch". (obwohl ich natürlich weiss, dass nur ich für mich agieren kann)
Allein diese Wortwahl gibt mir immer wieder Kraft, mein Leben in die Hand zu nehmen u. Schritt für Schritt in ein "(er)-lebbares"
Leben zu lenken!

Ich möchte euch Mut machen, schlechte Erfahrungen persönlich abzuschliessen und
los-zulassen;
u. die Hoffnung nicht aufzugeben, dass es für JEDEN letztendlich etwas individuell Passendes - auf die Therapie bezogen - gibt!

Liebe Grüsse aus der weissen Neuschneepracht;
Fridolina
Yogi66
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Re: Abbruch der Psychotherapie

Beitrag von Yogi66 »

Hallo, vielen Dank für die zahlreichen Antworten zu diesem Thraed.

Hallo Skippie, wie ergeht es Dir. Hast Du die neue Therapie nun inzwischen bekonnen.
Und bringt Sie Dir etwas?
Mit freundlichen Gruß, Yogi.
Dendrit
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Re: Abbruch der Psychotherapie

Beitrag von Dendrit »

Hallo Zusammen,

nachdem schon so viele abgebrochen haben, gibt es evtl. auch hierfür eine Antwort.

Nach der schriftlichen Antwort meines "Ehemaligen" mit Kurztherapie ging ich alle Termine durch, die ich hatte - sowohl ausgemachte als auch kurzfristig abgesagte. Ist ein bißchen komplizierte Rechnung, lass ich mal.

Ich weiß gar nicht ob ich das so öffentlich schreiben darf ... jedenfalls riefen wir uns zusammen, denn er war sich nicht 100 % sicher, ob seine Rechnung nun stimmte. Es handelte sich um eine Differenz von ein paar Std. Er schlug vor, die Abrechnung so zu lassen, weil sie vom Datum her für mich günstiger ausfällt, aber soz. einen "Gutschein" von 6 h habe. Kostenlos. Ist zwar nett gemeint, aber ich werde mich dem freiwillig nicht aussetzen.

Kann das üblich freiwillig sein oder kann es eher sein, dass das Schwierigkeiten birgt?

LG, Manuela
Yogi66
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Re: Abbruch der Psychotherapie

Beitrag von Yogi66 »

Sorry Manuela,
ich möchte Dich jetzt wirklich nicht zu nahe treten.
Aber ich habe jetzt nicht verstanden, wie Du die oberen Zeilen meinst.
Mit freundlichen Gruß, Jörg.
Dendrit
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Re: Abbruch der Psychotherapie

Beitrag von Dendrit »

Hallo Yogi,

um die Frage verständlich zu machen, wollte ich es ein bißchen erklären.

Ist es durchaus "üblich", dass ein Psychiater/Psychologe einem Sitzungen "schenkt"? Und wenn ich sie - rein theoretisch - in Anspruch nehmen würde, gibt es da keine Schwierigkeiten?

Es ist so ungewöhnlich, wo man soz. jede Minute mit jedem Cent zahlen soll, dass man sowas "geschenkt" bekommt.

Verständlicher?

LG, Manuela
Yogi66
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Re: Abbruch der Psychotherapie

Beitrag von Yogi66 »

Jetzt habe ich es verstanden Manuela.
Vielen Dank.
Mit freundlichen Gruß, Yogi.
Iraida
Beiträge: 22
Registriert: 12. Jul 2006, 19:31

Re: Abbruch der Psychotherapie

Beitrag von Iraida »

Hallo zusammen,

ich überlege seit einiger Zeit,meine tiefenpsychologisch fundierte Therapie abzubrechen, die ich nun seit gut einem Jahr mache.

Ich sehe bisher keine Veränderungen. Meine Zweifel habe ich immer wieder angesprochen.
Wenn ich meine Zweifel und auch meine Frustrationen darüber anspreche, dann bekomme ich zur Antwort,dass die Therapeutin nun auch langsam nicht mehr wisse,was sie noch tun könne.Oder sie sagt,wenn ich so negativ an die Therapie heranginge, dann könne das ja nichts werden. Oder aber sie appelliert in diesem Zusammenhang an meine Eigenverantwortung für die Therapie.
Vielleicht sind das ja alles nur meine Übertragungen?

Irgendwie traue ich mich nun nicht mehr, meine Zweifel anzusprechen,weil ich das Gefühl habe,dass ein konstruktives Gespräch darüber nicht möglich ist und weil das Gespräch dann in einer Sackgasse endet.

Mir geht es so wie einigen " VorschreiberInnen", dass ich oft innerlich sehr aggressiv über das Gesagte bin. Ich sage dann lieber nichts, um mich nicht im Ton zu vergreifen.

Ich fühle mich genötigt,über Dinge zu reden über die ich nicht reden möchte. Mit den Zuschreibungen kann ich oft nicht viel anfangen.Manchmal weiß ich nicht,was diese überhaupt sollen. Wenn ich meinen Unmut äußere, bekomme ich zur Antwort,dass das Therapie sei.
Vielleicht ist das alles nur meine Abwehr?

Ich habe das Gefühl, so ganz normal über Dinge zu reden, geht selten.
Das,was Du über das kämpfen schreibst, Herbert, kann ich gut nachvollziehen.

Es gibt kaum Bestärkungen und keine Lösungswege.

Und zu guter letzt las ich irgendwo hier im Forum über das Gefühl, emotional zu verhungern.So geht es mir oft auch.

Nach den Therapiestunden geht es mir oft schlechter als vorher. Da weiß ich nicht,ob das so sein muss oder eben nicht.

Ich bin im Moment noch nicht in der Lage,die Therapie abzubrechen und auch die Therapieform zu wechseln, weil ich wie gesagt noch immer auf Besserung hoffe.
Ich habe Sorge,dass die Therapie woanders auch so verlaufen könnte. Dann würde ein Abbruch nichts bringen. Im Gegenteil.

Über Eure Beiträge, auch ( kritische ) dazu freue ich mich, Iraida
BeAk

Re: Abbruch der Psychotherapie

Beitrag von BeAk »

Liebe Irida,

einen Verhaltensstherapie läuft doch völlig anders.
Du hast versucht Veränderungen im Therapieablauf zu erreichen, so das die Therapie für Dich befriedigend verläuft. Deine Psychotherapeutin versteht Dich offensichtlich nicht. Kann oder will auch keine Änderungen vornehmen.
Folge Deinem Gefühl, in dieser Therapie wirst Du nichts erreichen können.
Ronja_R
Beiträge: 55
Registriert: 28. Mär 2006, 17:45

Re: Abbruch der Psychotherapie

Beitrag von Ronja_R »

Hallo Iraida,

ich habe in mehreren Threats schon von meinen Erfahrungen berichtet. Habe mich nach langem Ringen entschlossen, eine Psychoanalyse abzubrechen. Mir hat lange der Glaube daran gefehlt, dass es irgendwo anders besser sein könnte. Ein Bekannter hat mir von seiner ehemaligen Thera erzählt (die auch Analytikerin ist) und das klang echt völlig anders. Ich hatte heute die dritte Stunde bei ihr. Sie stellt die richtigen Fragen (Fragen - als Analytikerin!) und ist heute schon an meinen Schmerzen geschrammt, über die ich mich jahrelang ausgeheult habe, ohne auf Verständnis oder Hilfe zu stoßen. Ich konnte da heute gar nicht dran arbeiten. Das war mir - noch - zu viel. Aber ich denke, es wird irgenwann gehen. Ich bekomme total viel Feedback von ihr: Ich erzähle, und sie schildert mir ihren Eindruck. Mein Ex-Analytiker hat immer versucht, "die Situation zwischen uns zu beschreiben", wie er das genannt hat. Ich konnte damit aber nichts anfangen und auch Gespräche über diesen Sachverhalt halfen nichts. Zuletzt hatte ich überhaupt keine Lust mehr, über manche Dinge mit ihm zu reden, weil er mir eh alles zerredet hat und mir das Wort im Munde herumgedreht (so kam es mir vor). Im Nachhinein stelle ich fest, dass er mit vielem was er gesagt hat, recht hatte. Aber es hat mir eben nicht geholfen und darum war es richtig, die Therapie bei ihm abzubrechen. Jetzt bieten seine Deutungen sogar fruchtbare Anknüpfungspunkte im Gespräch mit meiner "Neuen".

Du, ich merke gerade, dass der Therapieerfolg sehr stark von der Beziehung zwischen Therapeut und Patient abhängt. Meine neue macht (erfrischenderweise) auch nicht die reine Lehre, sondern (so hoffe ich), das was hilft. Also z. B. auch Fragen stellen - und extrem viel sprechen für eine Therapeutin. Das könnte einen stören. In meinem Fall erinnere ich mich aber noch an die ersten Stunden bei meinem Ex-Analytiker, wo ich ihn inbrünstig angefleht habe, mich in den Stunden symbolisch "an die Hand zu nehmen", mir also z. B. Fragen zu stellen, damit ich nicht einfach ins Leere hinein erzählen muss. Er hat das nie gemacht; aber meine Neue.

Vielleicht helfen Dir diese Erfahrungen bei Deiner Entscheidung?
Viele Grüße
Räubertochter
Regenbogen16

Re: Abbruch der Psychotherapie

Beitrag von Regenbogen16 »

Liebe Iraida!

Auch ich halte das "Fundament", nämlich die Beziehung zum Therapeuten für einen der wichtigsten Aspekte.
Ich habe auch oft an mir gezweifelt, wenn es in meinen diversen Therapien nicht gut lief;
aber jetzt, wo ich die für mich richtige gefunden habe, merke ich, dass plötzlich und glücklicherweise alles ganz anders läuft.
Mit der "Selbst-Hinhalte-Taktik" verlängert man eine so wenig zufriedenstellende Therapie nur; nach meinen Erfahrungen soll man sich auf sein Bauchgefühl verlassen;
es wird meist nicht "besser".

Wünsche Dir Mut zur Veränderung,
Fridolina
Dendrit
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Re: Abbruch der Psychotherapie

Beitrag von Dendrit »

Hallo Iraida,

ja, kann das auch nachvollziehen. Ich konnte mir nicht vorstellen, dass man zu einem Therapeuten auch eine "normale" Arzt-Patient-Beziehung aufbauen kann. Ich dachte, das ist halt so. So unnahbar, fremd, redet aneinander vorbei oder bestätigt nur. Als ich dann folgendes las:

Aus der allgemeinen Psychotherapieforschung
ist bekannt, daß die baldige
Etablierung einer empathischen und
vom Patienten als unterstützend und
vertrauensvoll erlebten therapeutischen
Beziehung einer der wichtigsten Prädiktoren
für eine erfolgreiche Psychotherapie
ist, und zwar unabhängig von
der angewandten Therapiemethode.
Dies gilt uneingeschränkt auch für die
Psychotherapie von ***-Patienten
mit oder ohne Depression.

hat mir nur bestätigt, dass der Abbruch richtig/berechtigt war.

LG, Manuela
BeAk

Re: Abbruch der Psychotherapie

Beitrag von BeAk »

Liebe Manuela,

was stand bei ***-Patienten? Nur so interesse halber.
Dendrit
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Re: Abbruch der Psychotherapie

Beitrag von Dendrit »

Wollte mich nicht wichtig machen oder so, weil es ja jeden chronischkranken Pat. trifft. "Epilepsie" stand dort.

Gut Nacht!

LG, Manuela
BeAk

Re: Abbruch der Psychotherapie

Beitrag von BeAk »

Tschuldingung Manuela, wollte Dich nicht in Verlegenheit bringen. Stimmt, es trifft auf jeden Patienten zu.
Iraida
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Re: Abbruch der Psychotherapie

Beitrag von Iraida »

Hallo,

danke für Eure Rückmeldungen. Ich finde diese sehr hilfreich und bestärkend. Es gibt mir Mut und Hoffnung,dass ihr nach " Fehlversuchen" nun bessere Erfahrungen macht.

@ Bea: Danke für Deine konsequente Haltung!

@ Räubertochter: Ja, ich habe einige Deiner Beiträge mit Interesse gelesen. Mir geht es auch so wie es Dir ging - ich habe schon gar keine Lust mehr, über bestimmte Themen zu reden,weil ich mit den Zuschreibungen wenig anfangen kann. Weil ich mich teilweise so darüber ärgere, denke ich dann,dass da doch etwas dran sein könnte? Doch als unterstützend empfinde ich ein solches Vorgehen nicht.

@ Fridolina: Ja, so gehts mir auch. Ich zweifel an mir. " Es muss doch an mir ( und meinen " Strukturen " ) liegen, dass die Therapie so läuft wie sie läuft.."
Schön,dass es bei Dir jetzt gut läuft.

@ Manuela: Ja, so ähnlich, wie Du die TherapeutIn - KlientIn Beziehung empfunden hast, empfinde ich diese auch. Und auch ich dachte bisher,dass das so sein muss. Machst Du denn jetzt wieder eine Therapie oder eine Pause?

Viele Grüße!
Antworten